Pseudonym und Vita - Wo liegen die Grenzen?

  • Ich finde das ganz witzig, wie der Gmeiner Verlag und Markus Imbsweiler das gelöst haben. Da steht vorne im Buch über den Autor Peter Paradeiser...hat..unter dem Pseudonym Markus Imbsweiler mehrere Romane veröffentlicht.

  • Es geht in diesem Thread nicht so sehr um die grundsätzliche Verwendung von Pseudonymen, sondern um damit verbundene, gefälschte Vitae, die Kompentenz, Authentizität usw. vermitteln sollen - trügerischerweise.


    Ansonsten haben Pseudos ihr Gutes und ihr Schlechtes. Eine befreundete Autorin legt einen so enormen Ausstoß vor, dass ihr Hausverlag, in dem sie einen Bestseller nach dem anderen veröffentlicht, inzwischen die Segel streicht: Sie lehnen es ab, mehr als einen Roman pro Jahr rauszubringen, weil das unter Marketinggesichtspunkten Unsinn wäre. Gleichzeitig gibt es Optionen für kommende Romane - die Autorin kann deshalb nicht parallel woanders publizieren lassen. Also beginnt sie jetzt ein Doppelleben. Das hat ihr zwar niedrigere Einstiegsgarantien beim zweiten Verlag eingebracht, weil der neue Name erst noch als Marke etabliert werden muss, aber unterm Strich wird es sich für sie und für ihre Leser auszahlen.


    Wer sich einen Namen "erschrieben" hat, hat diesen Namen auch an der Backe. Genre-, Stil- und drastische Themenwechsel werden schwieriger, je erfolgreicher man ist. Gleichzeitig wird es allerdings auch leichter, neue Projekte zu verkaufen. Aber tatsächlich tun sich nur wenige Belletristikautoren wirklich einen Gefallen damit, plötzlich wie wild zu experimentieren, jedenfalls unter dem eigenen Namen. Zudem bietet das Pseudonym an dieser Stelle die Möglichkeit, herauszufinden, ob man immer noch das Potential hat, um den Markt erneut aufzurollen.