Grabkammer - Tess Gerritsen

  • Ich habe das Buch schon vor einigen Tagen beendet, aber irgendwie kann ich nicht so recht eine Rezi darüber schreiben.
    Nach der deutlichen Flaute von "Blutmale" ist dieser Teil der Jane-Rizzolli Reihe wieder gut gelungen.
    Vor allem der Anfang hatte es in sich, sehr spannend. Eine Mumie, die eigentlich gar keine Mumie ist, eine Moorleiche, ein Schrumpfkompf und was hat die Ägyptologin mit all dem zu tun? Die erste Hälfte des Buches wird rasent schnell erzählt, ist sehr spannend und hat ordentlich Tempo, leider flacht die Geschichte aber in der zweiten Hälfte ziemlich ab. Klar, sie ist immer noch spannend, aber die Geschichte wird immer komplexer, immer undurchsichtiger... Irgendwann wusste ich nicht mehr, wer ist nun tod, wer lebt nun wirklich. Irgendwann hat man als Leser nur noch lose Fäden in der Hand und sieht sich nicht mehr aus. Tess Gerritsen sammelt zwar alle Fäden wieder ein und verwebt sie, aber irgendwie scheint mir, dass doch Knoten zurück bleiben. Irgendwann in der zweiten Hälfte wird alles einfach nur noch so komplex und kompliziert, dass es auf mich nur noch unglaubwürdig gewirkt hat und das hat leider sehr die Spannung gedämpft.


    Ein bisschen mehr Maura und etwas weniger Frost hätte ich mir gewünscht, aber sonst war es zumindest vom Ermittlungsteam her in Ordnung. Obwohl ich gewissen Funden in Mauras Garten auch eher skeptisch begegnet bin.
    Das Ende war mir etwas zu unaufgelöst. Ich hätte mir ein "besseres" Motiv gewünscht, das hier finde ich eher so, als wäre es zusammengeschustert worden, weil gerade nichts Besseres zur Hand war.



    Außerdem ist mir ziemlch stark aufgefallen, dass man gewisses Wissen aus Blutmale unbedingt mitbringen sollte. Ich konnte mich nicht mehr so gut daran erinnern und bin manchmal da gestanden mit einem nachdenklichen "Wie war das jetzt?" auf der Stirn. :gruebel


    Nichtsdestotrotz ist "Grabkammer" ein spannender Thriller, der für ordentliche Kurzweil sorgt und insgesamt viel besser als "Blutmale" ist, jedoch ist die Blütezeit der Serie, die sie mMn mit "Schwesternmord" und "Scheidtod" erreicht hatte, leider vorbei.


    Wahrscheinlich fällt mir noch irgendwas ein, das werde ich dann einfach ergänzen. :wave


    edit: Tippfehler eliminiert

    Ein Mädchen sollte zwei Sachen sein: Elegant und fabulös.

    (Coco Chanel)


    #proannika

    Dieser Beitrag wurde bereits 2 Mal editiert, zuletzt von Prombär ()

  • Echt? fandest Du, dass Blutmale so sehr abgewichen ist, vom sonstigen gewohnten Niveau? :gruebel


    Es ist zwar schon etwas her, aber ich kann mich erinnern, dass mir der eigentlich ganz gut gefallen hat..



    verwunderte Grüße von Elbereth :wave

    “In my opinion, we don't devote nearly enough scientific research to finding a cure for jerks.”

    ― Bill Watterson

  • Ich hatte in der Bücherei Glück und konnte Grabkammer mitnehmen und habe es nun zu Ende gelesen.


    Ich bin eigentlich begeistert, war gleich zu Beginn drin in der Geschichte und schwuppdiwupp hatte ich 100 Seiten gelesen, ich finde Bücher einfach nur spitze, wenn man nicht merkt wieviel man liest.....


    Schade fand ich nur, dass von den Personen Iles und Rizzoli wenig zu lesen war, nichts Persönliches, bis auf die Misere zwischen Iles und Brophy.....


    Aber nichts desto trotz fand ich das Buch sehr gelungen und interessant.
    Klar sind einige Beschreibungen manchmal ekelig, aber ich denke in Wirklichkeit wird es so wohl sein und dann kann es auch so beschrieben werden.

  • Grabkammer hat mich wiedermal sehr gefesselt. Tess Gerritsen hat es wieder sehr gut verstanden den Leser in Atem zu halten.
    Die ganze Geschichte ist spannend geschrieben und ich musste drauf achten, dass ich das Buch abends auch aus der Hand lege. Denn der Wecker ist unbestechlich, der klingelt morgens gnadenlos.


    Mir hat das Buch sehr gut gefallen, Tess Gerritsen bleibt ihrem Stil treu.
    Für mich ist Grabkammer ein sehr gelungenes Buch.
    Die Idee mit den konservierten Leichen war sehr gut, mal was anderes. Und auch das Frost diesmal mehr in den Vordergrund trat, gefällt mir sehr gut. Mal weg von der "Randperson", etwas mehr in den Mittelpunkt.


    Top Buch, von mir 9 Punkte

    Es geht uns mit den Büchern wie mit den Menschen. Wir machen zwar viele Bekanntschaften, aber wenige erwählen wir zu unseren Freunden, unseren vertrauten Lebensgefährten.
    Ludwig Feuerbach (1804-1872)

  • "Grabkammer" war mit Abstand der gruseligste Thriller den Tess Gerritsen geschrieben hat. Angestaubte Museumskeller und morbide Mumifizierungstechniken waren u.a. dafür verantwortlich, dass ein ruhiges Schlafen weniger möglich war. Auch die rätselhafte Suche nach den Entwirrungen der Geschichte war zweifelsohne sehr gut durchdacht. Die Puzzlesteinchen ergaben (wenn auch erst auf den letzten Seiten) ein komplettes Bild. Perfekt!


    Fazit: Lest das Buch in einem Rutsch durch, zwischendurch schlafen könnt ihr sowieso nicht. :grin


    Ich vergebe 10 von 10 Punkten.

    Lilli
    "The more you ignore me, the closer I get." [Morrissey]

    Dieser Beitrag wurde bereits 1 Mal editiert, zuletzt von Lilli ()

  • Ich habe dieses Buch heute beendet und kann nur sagen, dass ich mal wieder mehr als begeistert bin. Da Tess Gerritsen sowieso zu meinen Lieblingsautorinnen zählt bin ich natürlich mit höchster Erwartung an dieses Buch herangegangen, vor allem, da ich diese Serie bisher insgesamt schon spitze fand, und wurde komplett in meinen Erwartungen bestätigt. Tess Gerritsen hat hier mal wieder bewiesen, dass sie ihr Handwerk beherrscht. Dieses Buch brachte einem so einige schaurige Momente und die Spannung zog sich eigentlich durch alle Seiten. Das sehr actionreiche Ende könnte ggf. nicht jedem gefallen, aber ich persönlich fand es angemessen. Insgesamt wird eine total unheimliche Atmosphäre verbreitet, die die Spannung gut erhalten lässt. Ich gebe diesem Buch 10 von 10 Punkten und danke Tess Gerritsen für die tollen spannenden Lesestunden.
    Fans von der Jane Rizzoli Serie werden hier ganz sicher wieder auf ihre Kosten kommen. Ich kann mich auch der Aussage anschließen, dass Tess Gerritsen hier ganz sicher ihrem Stil treu bleibt. Trotzdem ich momentan wenig Zeit zu Lesen hatte, habe ich es in nur wenigen Tagen beendet, weil ich einfach jederzeit wissen musste, wie es weitergeht.

  • Mein erstes Buch von Tess Gerritsen. Mich hat die Kurzbeschreibung gelockt und ich wurde nicht enttäuscht, denn das Buch begann schon spannend, und Tess Gerritsen konnte die Spannung bis zum Schluss halten. Das Ende ist plausibel, alledings hätte ich mir noch einige Infos mehr bez. dem Täter gewünscht. Dafür gefiel mir die geamte Atmosphäre des Buches, nicht zuletzt deswegen weil es ein Thema zugrunde hat das mich sehr interessiert. Ich gebe 8 Punkte.

  • Ich hab es auch gestern grad beendet und bin nach wie vor der Meinung, dass die neueren Bände von T. Gerritsen nicht an die ersten dieser Reihe heran kommen.
    Mir haben die Chirurgin und der Meister besser gefallen als dieser Band jetzt.
    Von mir nur 7 Punkte.

  • Gestern Nacht um 2:05 Uhr wars fertig gelesen. Und ich muß sagen es hat mir super gefallen, da ging es Zack Zack mit dem lesen und der Geschichte.


    Nachdem ja im letzte Rizzoli/Isles Roman mich die Jane furchtbar abgenervt hat war das hier supi.


    Auch der Plot war mal was anderes "Schrumpfköpfe" und "Mumien".


    Doch hat mir gefallen.

  • Kann mich den vielen positiven Stimmen hier nur anschließen, ich habe es in wenigen Tagen (und Nächten) gelesen.
    Wobei - gestern Abend, als es dann noch bei mir im Haus Geräusche gab, wurde es mir doch anders... so spannend war dann auch noch das Ende.


    Für mich hat das Buch 9 Punkte verdient, den 10ten hätte es gegeben, wenn ich noch etwas mehr über Rizzolis Privatleben erfahren hätte, Dr Isles hat wenig Hoffnung glaube ich, und Frost hat mich nicht ganz so interessiert.


    Trotzdem: Toller Thriller!



    Jaune

    "Vorrat wünsche ich mir auch (für alle Kinder). Nicht nur Schokoriegel. Auch Bücher. So viele wie möglich. Jederzeit verfügbar, wartend, bereit. Was für ein Glück." Mirjam Pressler

  • Meine Meinung


    Das erste Kapitel ist gewissermaßen ein Prolog, in dem eine Ich-Erzählerin ihren Befürchtungen Ausdruck verleiht, von einer nicht näher bestimmten Bedrohung eingeholt zu werden. Da der Leser nicht weiß, wer die Frau ist und durch wen oder was sie bedroht ist, eignet sich dieses Kurzkapitel sehr gut dazu, Interesse und Spannung zu erzeugen.
    Die Haupthandlung, die keine Ich-Erzählung mehr ist, beginnt mit dem zweiten Kapitel. Im Keller des Crispin Museum in Boston wurde in einer bisher nicht katalogisierten Kiste eine Mumie gefunden. Die Presse nimmt großen Anteil an diesem sensationellen Fund und ist begierig vor dem Krankenhaus zur Stelle, als die Mumie von Medizinern und Archäologen einem CT und weiteren Untersuchungen unterzogen wird. Für Verwirrung und zunehmend Entsetzen sorgt die Tatsache, dass die "Mumie" eine Zahnfüllung aus dem 20.Jahrhundert und eine neuzeitliche Pistolenkugel im Bein hat... Damit ist "Madame X" ein Fall für Jane Rizzoli und ihre Kollegen geworden, die bei der sofort angeordneten Untersuchung des unkatalogisierten Bestandes im Keller des Crispin Museums Schrumpfköpfe finden, von denen einer ebenfalls kein "echter" Schrumpfkopf ist.
    Kurz darauf wird die junge Archäologin Josephine Pulcillo durch einen mysteriösen Brief an einen abgelegenen Ort gelockt. Als sie zu ihrem Wagen zurückkehrt, befindet sich in ihrem Kofferraum eine weitere "moderne" Mumie. Warum macht der Mörder ihr dieses makabere Geschenk?


    "Grabkammer" ist von der ersten bis zur letzten Seite durchgehend äußerst spannend. Der Inhalt dieses Romans unterscheidet sich durch die außergewöhnliche Thematik (Mumifizierung der Mordopfer) deutlich von anderen Krimis, man erfährt allerhand über die verschiedenen Arten der Konservierung Toter: von der künstlichen Methode, wie sie bei den Ägyptern üblich war bis zur natürlichen Konservierung in Torfmooren. Sehr interessant, wenn auch manchmal recht unappetitlich! ;)
    Die Handlung nimmt immer wieder rasante Wendungen, so dass keine Eintönigkeit aufkommt. Erst ganz zum Schluss - das letzte Kapitel ist wieder aus der Ich-Perspektive betrachtet - durchschaut man alle Einzelheiten. Auch für mich als routinierten und hartgesottenen Krimileser hielt "Grabkammer" einige Überraschungen bereit.


    Fazit: Hochspannung garantiert, ein Muss für Tess Gerritsen-Fans. Dies ist meiner Meinung nach eins ihrer stärksten Bücher

  • Ich habe auch letztes Wochenende "Grabkammer" gelesen und mir hat es sehr gut gefallen. :-)


    Meine Meinung:
    Mir haben bisher zwar alle Bücher von Tess Gerritsen gefallen, die zur Jane Rizzoli/Maura Isles Reihe gehören, doch dies ist eindeutig eins der Highlights!
    Spannend bis zur letzten Seite und dazu noch kombiniert mit überaus interessanten Erläuterungen zum Thema Archäologie und Totenkult, ist "Grabkammer" allen zu empfehlen, die Thriller nicht nur lesen wenn Blut durch die Gegend spritzt.
    Auch für dieses Buch hat Tess Gerritsen wieder sehr gut recherchiert und so fügt sich alles zu einer schlüssigen Geschichte zusammen.
    Von dieser Reihe bekomme ich nie genug!



    Im direkten Verleich zu "Zerstört" von Karin Slaughter, dass ich einen Tag vorher gelesen habe, ist "Grabkammer" noch besser bei mir angekommen.
    :-)

  • weiß jemand von euch wann grabkammer als tb raus kommt?
    habe alle anderen als tb und möchte es deswegen nicht gebunden kaufen.

    Lesen, das ist wie mit Deinem besten Freund an der Hand durch eine neue Welt zu gehen.
    -Stefan Gemmel-

  • Zitat

    Original von Perelin
    weiß jemand von euch wann grabkammer als tb raus kommt?
    habe alle anderen als tb und möchte es deswegen nicht gebunden kaufen.


    Da wirst du dich höchstwahrscheinlich noch mehrere Monate gedulden müssen. Wenn nicht sogar 1, 2 Jahre.


    Die HC- Ausgabe erschien ja erst im Limes Verlag am (18. Mai 2009), das ist ja noch nicht soooooo lange her. :wave

  • och das ist ja doof... warum bringen die nicht direkt beides auf den markt?
    ja ich weiß, mit hc verdient man mehr :grin
    trotzdem danke für die info!

    Lesen, das ist wie mit Deinem besten Freund an der Hand durch eine neue Welt zu gehen.
    -Stefan Gemmel-

  • Ich durfte es gerade (heute fertig gelesen) als Wanderbuch lesen und war mal wieder begeistert. Die Handlung hatte sehr viel Tempo und die Verstrickungen waren meiner Meinung nach vielschichtig, so dass ich sehr lange gebraucht habe um für mich auf eine "heiße Spur" zu kommen. Absolut klasse und 10 von 10 Punkten.


    --Schusselchen--