Aus alter Zeit frisch auf den Tisch

Hallo,

habe den Thread und die Nachricht gerade erst gefunden.

Rezepte, die älter als die Kochbücher meiner Oma sind, habe ich noch nicht nachgekocht. Wahrscheinlich würde es damit enden, dass ich die Küche abfackele.

Aber ich möchte wenigstens eine sehr schöne Seite beisteuern. Besonders hübsch: Die alten Speisekarten!

http://www.koch-welten.de/mittelalterrezepte.htm

Herzlich,
Charlotte T.

Da fällt mir ein, in der Leserunde zu "Die Goldschmiedin" hat die Autorin Sina Beerwald ein altes Rezept für Pfannkuchen (und Schokoladencreme) gepostet. < Klick > - da geht es direkt zu diesem Post.

Übrigens: die Pfannkuchen gab es bei uns schon mal. Sind sehr lecker.

drehbuch da gibts noch viele, was solls denn sein? Käsestangerl oder Kuchen?

Viele Rezepte - ob sie alt sind weiß ich nicht, aber vielleicht stammen sie ja von simmels mutter??? - stehen auch in "Rs muss nicht immer Kaviar sein". Könnte man auch mal wieder zur Hand nehmen....

bea

Also sie hatte ja eine etwas merkwürdige Vorliebe für Fleischsaft. Der wurde aus einem rohen Roastbeef gepresst. Meinst du sowas??? Aber ich schau mal, obs was mit weniger Kalorien gibt.
bea

Hi, jetzt hab ich das Rezept endlich gefunden! Es ist ein ganz einfaches Gericht aus der römischen Antike, überliefert in Gedichtform im Appendix Vergiliana. Moretum ist das typische Frühstück des Bauern im antiken Latium. Ich hab´s erstmals bei einem Römischen Abend ausprobiert, und seitdem ist es der Hit auf jeder Party. Allerdings sollte man am nächsten Tag nicht unbedingt einen Vortrag haben oder so - wegen des Knoblauchs.
Mengenangaben kann ich nicht machen, aber es ist nicht schwer, die richtige Mischung hinzukriegen. Also, man braucht:

Schafskäse (Feta)
Knoblauch
Petersilie oder Raute oder Basilikum oder Selleriegrün oder alles zusammen
Essig
Olivenöl

Klassisch macht man die Käsecreme im Mörser, aber es geht auch die Küchenmaschine, zur Not auch alles händisch. Also: Käse zerquetschen, durchgedrückten rohen Knoblauch dazu (meistens reicht 1 Zehe völlig, aber man kann natürlich auch in die Vollen gehen...), Kräuter kleinhacken und dazu, dann 1 Schuss Essig nach Geschmack und so viel Olivenöl, dass eine grobe Creme entsteht. Pfeffern und, wenn nötig, ein bisschen salzen.
Schmeckt super mit Weißbrot!

Zwei zugesagte Postings fehlen noch, das ist aber schade. Darf ich hier denn auch noch ein kleines Gericht posten? Ich mag den Thread.

Ein Furzelchen

Willst du ein Furzelchen backen, so schäle kleine gute Äpfel, schneide sie in zwei Teile oder auch in vier - zerklopfe ein Eiweiß, salze das, tue die Äpfel hinein, schütte dazu Weizenmehl und mache die Äpfel wieder gar trocken mit dem Mehl. Tue sie in heiße Butter und backe sie, dass sie fein knusprig werden, dann richte sie an. (Bestreue sie mit Zucker...)

Liest sich leckerer als sich der Name anhört.

Vielleicht bezieht sich der Name auf die Folgen...?

Aaaaaaaaaaaaah, Nomen est Omen!

Ritschert

Ist ein historisches Gericht, dass wir schon öffters gemacht haben.

Zutaten: (6 - 8 Personen) als Hauptgericht

400g Bohnen (im Glas oder Dose, erspart das lange einwichen)
400g Zartweizen (Ebly)
100g Hirse
200g durchwachsener Speck (würfeln)
200g Mettenden (in dünne Scheiben schneiden)
500g Lamm und oder Schweinefleisch mit Knochen (grob zerkleinert)
Liebstöckel (gehackt)
2 Lorberblätter (am Stück)
Salbeiblätter (2 - 3 gehackt oder mehr, je nach Geschmack)
Salz
Pfeffer
100g Möhren (in Scheiben oder Würfel)
100g Knollensellerie (gewürfelt)
100g Lauch oder 2 - 3 mittlere Zwiebeln (in 1/2 Ringe oder Würfel geschnitten)
2 Knoblauchzehen (Bei den Kriegern der Bridhe muß Knoblauchzehe gegen Knoblauchknolle ersetzt werden)
1 Bund Petersilie (gehackt)
zum verfeinern 2 Becher (á 200g) Creme Fraiche oder Schmand (Geschmacksache!)

Den Speck in einem großen Topf und etwas Öl oder Schmalz auslassen, danach den Lauch oder Zwiebeln hinzu und dünsten, etwas Salz, Pfeffer Lorberblätter, Knoblauch, Liebstöckel und Salbei hinzugeben, danach das Fleisch mit Knochen hineinlegen und mit Wasser ablöschen, Abgedeckt kochen lassen.
Nach ca. 1,5h Kochzeit das Fleisch herausnehmen und vom Knochen lösen und in mundgerechte Stücke zerkleinern.
Während dem Zerkleinern des Fleisches kann die Hirse, Mettendenscheiben, Bohnen, Sellerie, Möhren schon in den Topf und mitkochen.
Das zerkleinerte Fleisch ohne Knochen wieder in den Topf.
Nach ca. 2h Kochzeit kann der Zartweizen hinzu und unter gelegentlichem Rühren innerhalb von 10 - 15 Minuten gegart werden.
Je nachdem wie stark der Petersiliengeschmack sein darf, kann die Petersilie schon mit dem Weizen oder erst zum Schluß hinzugegeben werden.
Die Lorberblätter herausfischen.

Das Wasser sollte soweit reduziert sein, dass es eher eine breiige Konsistenz hat und keine Suppe mehr ist.
Wer möchte, kann mit Schmand oder Creme Fraiche das Gericht verfeinern und noch einmal mit Gewürzen abschmecken.

Generell Vorsicht mit Salz, da der Speck und die Mettenden oft recht salzig sind.