Titel der Originalausgabe:
Spelen met Vuur, erschienen 2004 bei Uitgeverij De Fontein, Amsterdam
Deutsche Erstausgabe veröffentlicht im Rowohlt Taschenbuch Verlag 2005
übersetzt von Monika Götze
zu den Autoren
Dick van den Heuvel, geboren 1956, studierte an der niederländischen Akademie für Film und Fernsehen. Er arbeitete als Dramatiker fürs Fernsehen, für theater- und Musicalproduktionen.
Simon de Waal, geboren 1961, ist Kommissar bei der Kriminalpolizei in Amsterdam. 1991 wurde er bei der Produktion eines Spielfilms als Experte konsultiert. Seither arbeitet er an diversen Krimiserien im niederländischen Fernsehen mit. Dabei lernte er auch Dick Heuvel kennen.
Gemeinsam haben sie die Serie um C.J van Ledden Hulsebosch entwickelt.
Inhalt Klappentext
Amsterdam 1928, kurz vor Beginn der Olympischen Spiele:
Ein Erpresser verlangt, dass die Spiele abgesagt werden, sonst würden viele Menschen sterben.
Das olympische Komitee ist ratlos. Eine Absage kommt nicht in Frage. Doch das Leben von Tausenden Besuchern riskieren? In ihrer Not wenden sie sich an den Hobbykriminalisten van Ledden Hulsebosch. Bevor van Leden Hulsebosch sich auf die Suche machen kann, passieren die ersten mysteriösen Todesfälle. van Ledden Hulsebosch findet heraus, dass der Mörder sich an den fünf Farben der olympischen Ringe orientiert...
Meine Meinung
Ein Krimi von ganz anderer Gangart wie man es gewohnt ist. Er lebt von der schrulligen Art des Ermittlers, seinem Eigensinn, den sympathischen Nebenfiguren, wie seine Haushälterin, die im Laufe der Ermittlungen eigenartige Vorlieben entwickelt, dem Kommissar Jonathan Saltet, mit dem van Ledden Hulsebosch befreundet ist, aber auch den anderen sehr gut beschreibenen Charakteren.
Wer keine Probleme mit den niederländischen Namen und Amsterdamer Straßenbezeichnungen hat, (ich fand die zum Teil zungenbrecherischer als finnische oder isländische), der sollte sich vom Lesen nicht abhalten lassen.
Man erlebt quasi die Entwicklung der forensischen Ermittlungsarbeit, da van Ledden Hulsebosch Apotheker ist, stehen ihm die entsprechenden Mittel zur Verfügung, und erlässt sich immer etwas Neues einfallen, um seine Neugier in Bezug der Spuren zu befriedigen, aber auch eine Hypnosesitzung, die damals noch in den Kinderschuhen steckte, trägt zur Aufklärung des Falles bei.
Was der Hobby-Detektiv im Verlauf der Handlung aufdeckt, wie die Organisation der Olympischen Spiele 1928 ablief, das ist so spannend und unterhaltsam zugleich, dass man das Buch in einem Rutsch durchlesen muss.
Interessant ist die Tatsache, dass es den Helden der Serie wirklich gegeben hat. Als "Sherlock Holmes von Amsterdam" wurde er zwischen den Weltkriegen regelmäßig von der Polizei zur Mithilfe bei Ermittlungen hinzugezogen.
Seine Stärke waren Spurensuche und Beweisführung, er entwickelte ein Verfahren zum Abnehmen von Fingerabdrücken und legte eine erste Verbrecherkartei an. Seine Lebenserinnerungen dienten den Autoren als Inspirationsquell.