Jakob Arjouni: Der heilige Eddy

  • Mit "Der heilige Eddy" ist Jakob Arjouni ein tempo- und pointenreicher Roman aus dem Herzen Berlins gelungen


    Der Berliner Eddy lebt zwei Leben. Nach außen verdient er sein Geld als mittelmäßiger Straßenmusiker, der mit seinem Kumpel Arkadi durch die Fußgängerzonen der Hauptstadt zieht. Inoffiziell aber ist er ein gewitzter Trickbetrüger, der seine Opfer unter wohlhabenden Touristen und Geschäftsleuten findet.


    Als Romy, die Tochter des millionenschweren „Bratwurstkings“ Horst König, die Wohnung unter seiner Kreuzberger Absteige bezieht, verändert sich Eddys Leben. Denn eines Tages steht der Grillkönig höchstpersönlich im zugigen Treppenhaus, während seine Bodyguards unten an der Stretchlimo warten. Und schon ist das Unglück passiert: Ohne Eddys Zutun stürzt Horst König die Treppe herunter und bricht sich das Genick. Eddy muss schnell handeln und setzt damit eine Kettenreaktion von ungeahnten Ausmaßen in Gang. Und sie gehen zu Lasten der schönen Romy.


    Mein Fazit:


    Jakob Arjouni ist eine witzig-mitreißende Story aus dem Herzen Berlins gelungen. Mit viel Hingabe beschreibt der Autor nicht nur seine neue Wahlheimat, sondern auch seine Hautfigur, mit dem ihm eine echte Berliner Originaltype gelungen ist. Mit großer Klappe und viel Herz unter rauer Schale schlittert Eddy von einer skurrilen Situation in die nächste - der tempo- und pointenreiche Roman erinnert schon fast an den Witz der klassischen Screwball-Komödien aus den 1930er und 40er Jahren. Schwungvoll, amüsant und äußerst lesenswert.


    ASIN/ISBN: 3257240171

  • Mich konnte die Geschichte nicht überzeugen.
    Sicher, Eddy Stein ist ein sympathischer und mehr als ungewöhnlicher "Held", aber als wirklich lustig, wirklich spannend empfand ich die Handlung nicht.
    Trotz der zum Teil recht aberwitzigen Ideen, sprang der Funke bei mir nicht über.


    Für mich kein Vergleich zu dem Romanen um Kayankaya.


    4 Punkte.

    Liebe Grüße, Sigrid

    Keiner weiß wo und wo lang

    alles zurück - Anfang

    Wir sind es nur nicht mehr gewohnt

    Dass Zeit sich lohnt

  • Trickbetrüger Eddy bringt aus Versehen den Berliner Spekulanten König um und hat danach einiges damit zu tun, die daraus entstehenden Folgen in Zaum zu halten. Die zahlreichen Verwicklungen und Verwechslungen sind stellenweise komisch, manchmal aberwitzig oder ausufernd. „Der heilige Eddy“ ist daher kein Krimi im eigentlichen Sinne, sondern eher eine Gesellschaftssatire bzw. ein Schelmenroman. Aufgrund der ellenlangen Dialoge mutet er zeitweise fast wie in Theaterstück an. Spannungsmomente gibt es wenig, sondern ist eher eine leichte Unterhaltung für zwischendurch.