Leena Lehtolainen: Auf der falschen Spur

  • Leena Lehtolainens "Auf der falschen Spur" mit Mario Kallio ist wieder ein spanndender und mitreißender Krimi aus Finnland


    Maria Kallio hat ihren Job als leitende Ermittlerin bei der Espooer Polizei hat den Nagel gehängt und arbeitet jetzt an einem Forschungsauftrag für das finnische Innenministerium. Endlich hat sie mehr Zeit für ihre Familie. Doch alles ändert sich schlagartig, als der bekannte Sportfunktionär Pentti Vainikainen auf einer Marketingveranstaltung vergiftet wird. Hat dieser Anschlag aber vielleicht jemand ganz anderem gegolten?


    Er könnte auch an die Adresse der Sportjournalistin Jutta Särkikoski gehen, die sich mit der Aufdeckung eines Dopingskandals in der Sportszene nicht nur Freunde gemacht hat. Da die Polizei sehr unter Druck steht und Marias Nachfolgerin schwanger ist, wird sie gegen ihren Willen erneut als leitende Ermittlerin eingesetzt. Und dann geht alles Schlag auf Schlag.


    Mein Fazit:


    Eigentlich wollte die Autorin Leena Lehtolainen damals einen Roman mit einer weiblichen Kriminalistin schreiben, weil es so etwas in Finnland nicht gab. Nun ist ihr mit „Auf der falschen Spur“ bereits der 10. Fall um die Polizistin Maria Kallio gelungen, und wieder ist es ein großartiger Krimi geworden. Neben einer spannenden Story, die sich mit dem Doping im finnischen Profisport beschäftigt und die die toughe Maria rund um die Uhr in Atem hält, geht es Leena Lehtolainen aber auch um den ganz normalen Alltag von Frauen im Beruf – immerhin arbeiten in Finnland 80% aller Frauen.


    Dabei will sie ihre Figur nicht als Superheldin zeigen, sondern sie vermittelt uns mit Maria Kallio das Bild einer gut ausgebildeten Frau, die einfach ihren Weg geht. Sie wirkt, wie alle Figuren Lehtolainens, wie mitten aus dem Leben gegriffen: sehr lebendig und authentisch. Wieder ein erfrischender und fesselnder Krimi aus dem hohen Norden. Und wer es schafft, sich auch noch die Nachnamen zu merken, ist wahrlich bereit für Finnland.

  • Mit dieser Autorin hadere ich noch ein bisschen.
    Einerseits bin ich an ihr interessiert - andererseits weiß ich nicht, ob auch bei Leena Lehtolainen das Depressive durchschlägt, wie ich das bei Krimis aus dem hohen Norden oder sogar Finnland schon des öfteren erlebt habe.
    Kannst du mir da, liebe Sisch, einen Rat geben?

  • Ich bin zwar nicht Sisch, ich gebe aber gerne meinen Senf dazu: :-)


    Ich empfinde Mario Kallio überhaupt nicht als depressiv. Sie ist ( leitenden ) Ermittlerin und ansonsten Ehefrau und inzwischen Mutter von zwei Kindern, mit den damit verbundenen Freuden, Sorgen und Mühen. Diese privaten Teile werden durchaus realistisch, aber ohne depressive Stimmung und ewigen Weltschmerz tragend geschildert, auch wenn die Erlebnisse von Marion Kallio wirklich nicht immer nur die reine Freude sind.


    Mir macht die Reihe sehr viel Freude, da die Krimihandlungen spannend und gut entwickelt sind, wobei die privaten Teile über die Persönlichkeit der Hauptperson einiges aussagen, ohne zu sehr in den Mittelpunkt zu drägen.


    Ich würde allerdings empfehlen, die Bücher in der Reihenfolge zu lesen, da die private Entwicklung ihren Lauf in den Büchern nimmt.