Kurzbeschreibung
Wie wird aus dem Skeptiker Augustinus einer der großen Lehrer der Christenheit? Aus dem Kriegshelden Franziskus ein Ordensgründer? Was muss passieren, dass sich eine überzeugte Atheistin wie Edith Stein taufen lässt? Wie begründet die Theologin Dorothee Sölle ihr politisches Engagement?
Alois Prinz erzählt von Menschen, die an ihre Grenzen kamen, sich nicht mehr zufrieden geben wollten mit der bestehenden Situation und sich auf die Suche machten. Von Menschen, die alle auf ihre Weise erlebt haben, dass etwas gänzlich Neues ins Spiel kam. Wer die Wahrheit sucht, der sucht Gott, ob es ihm klar ist oder nicht , so fasst es Edith Stein zusammen.
Lebensgeschichten für Jugendliche ab 13 Jahren von:
Aurelius Augustinus,
Franz von Assisi,
Teresa von Avila,
Martin Luther,
Jesus von Nazareth,
Blaise Pascal,
Dorothee Sölle,
Edith Stein,
Elisabeth von Thüringen,
Simone Weil
Über den Autor
Alois Prinz, geb. 1958, studierte Literaturwissenschaft und Philosophie. Er lebt mit seiner Familie in Feldkirchen-Westerham.
Meine Meinung:
Eigentlich gedacht, ist dieses Buch wohl für Jugendliche, dementsprechend bin ich mit einem recht niedrigen Anspruch an das Buch herangetreten und erwartete mir keinerlei Antworten auf große philosophische oder theologische Fragen, sondern jeweils kleine Kurzbiographien.
Leider hat der Autor es tatsächlich geschafft, diesen niedrigen Anspruch noch nicht mal ansatzweise zu erreichen.
Aber fangen wir vorne an.
Das Buch ist durchaus ansprechende gestaltet, mit Schutzumschlag und guter Druckqualität. Tipp- oder Satzfehler sind mir keine aufgefallen.
Der Stil ist durchaus gefällig und angenehm zu lesen, leicht und keinesfalls als schwere Lektüre einzustufen.
Leider schlägt der Autor einen sehr belehrenden und strikten Ton an. Er gibt vor, wie bestimmte Aussprüche der portraitierten Personen zu deuten sind und was man worüber denken sollte. Durch diese Art zu schreiben erinnerte das Buch immer wieder an ungeliebte Schulbücher und allein dazu ist es meiner Meinung nach zu gebrauchen. Ein Buch, daß mit Sicherheit noch einige Schüler als ungeliebte Lektüre verteufeln werden. (Zu Recht!)
Die Biographien sind mäßig interessant und meiner Meinung nach werden teilweise Dinge als vermeintliche Tatsachen dargestellt, die so schlicht und ergreifend nicht mehr nachvollziehbar oder belegbar sind.
Immer und überall lauert der mahnende Zeigefinger, der Glauben ist überall präsent und an manchen Stellen meinte ich ein mit meiner Einstellung nicht vereinbares Frauenbild des Autors herauszulesen.
Aus meiner Sicht ein Jugendbuch, für Jugendliche, die einen ausgeprägten christlichen Glauben haben und diesen bestätigen wollen. Für freier denkende Menschen und Erwachsene, die ihre Kinder zum Nachdenken über ihre Religion anregen wollen, ist diese Lektüre meiner Meinung nach nicht geeignet.
Bei mir hat sie zu einer immer wieder aufwallenden Ablehnung und einem groben Unmut dem christlichen Glauben gegenüer geführt, aber ich glaubte auch schon vorher eigentlich nur an mich selbst.
Fazit: Gute Idee, sehr schlechte Umsetzung, trotz durchaus angenehmer Schreibweise.
Andererseits war ich eventuell auch das falsche Publikum...