Staatsanwalt Rusty Sabich hat nur wenig Zeit, einen Schock zu verdauen: Seine geheime Geliebte Carolyn ist Opfer eines Mordes geworden. Ehrgeizige Feinde finden Beweise, die Sabich zum Hauptverdächtigen machen. Oberstaatsanwalt Horgan läßt Rusty aus Angst vor politischen Konsequenzen suspendieren; die Affäre gefährdet auch Rustys Ehe, dennoch stellt sich seine Frau auf seine Seite. Mit Hilfe eines Detektivs und des Rechtsanwalts Stern kann Sabich ein Komplott aufdecken, an dem seine berechnende Geliebte und Richter Lyttle beteiligt waren. Rusty wird aus Mangel an Beweisen freigelassen - doch der Mörder ist damit nicht gefunden.
Scott Turow (* 12. April 1949 in Chicago) ist ein US-amerikanischer Schriftsteller und Jurist. Nach seinem Abschluss an der Harvard-Universität arbeitete Turow zwischen 1978 und 1986 als Staatsanwalt in Chicago. In dieser Zeit vertrat er die Anklage in mehreren Korruptionsprozessen. Danach widmete er sich dem Schreiben von Büchern, für die er mehrere Auszeichnungen erhielt, unter anderem den Silver Dagger der britischen Crime Writers’ Association (CWA).
Scott Turows Buch Presumed Innocent wurde 1990 von Alan J. Pakula mit Harrison Ford in der Hauptrolle verfilmt. Seine Romane über das Justizsystem der USA sind Bestseller, weltweit wurden über 25 Millionen Exemplare verkauft.
Turow ist Gegner der Todesstrafe. Als Partner der Anwaltssozietät Sonnenschein, Nath & Rosenthal in Chicago übernahm er unentgeltlich (pro bono) einige Fälle und erreichte 1995 die Freilassung von Alejandro Hernandez, der elf Jahre unschuldig in der Todeszelle verbracht hatte. Turow war Mitglied einer Kommission, die dem Gouverneur von Illinois die Aussetzung der Vollstreckung aller Todesurteile empfahl, da in vielen untersuchten Fällen schwerwiegende Verfahrensmängel vorlagen.
Das interessante an den Buch ist, dass man eigentlich ohne größere Probleme auf den Mörder kommen könnte, wenn man es genau liest. Aber wer tut das schon, ich jedenfalls bin dann doch kein so genauer Leser. Ich bin gespannt, wie die Verfilmung mit diesen Hinweisen umgeht.
Davon abgesehen, war das Buch nicht spannend. Es beschreibt den größten Teil den Ablauf einer Gerichtsverhandlung, wie man sie schon tausendmal im TV gesehen und Büchern gelesen hat. Das der Angeklagte unschuldig ist, weiß der Leser ebenfalls.
Aus dem Ende hätte das Buch in einen Roman Noir abdriften können (was ich sehr geschätzt und das Buch gerettet hätte), nur leider wurde diese letzte Chance vom Autor nicht genutzt.
Fazit:
Teilweise unterhaltsam, teilweise langatmig mit verkorksten Ende. Grisham schreibt bessere Justizthriller.