Thérèse Raquin von Émile Zola

  • Thérèse Raquin von Émile Zola


    Über den Autor:


    Émile Zola, am 2. April 1840 in Paris geboren, fiel durchs Abitur, wurde Dockarbeiter, war später im Verlage Hachette tätig und ab 1865 Journalist.
    Als Kunstkritiker förderte er Manet und die Impressionisten.
    1898 trat er mit seiner Schrift "J'accuse" gegen die Verurteilung von A. Dreyfus auf und mußte für ein Jahr ins Exil nach England.
    1899 kehrte er, amnestiert und gefeiert, nach Frankreich zurück. Dort starb er am 29. September 1902.
    Mit seinem Hauptwerk, dem zwanzigbändigen Romanzyklus "Les Rougon-Macquart" erschrieb Zola sich seinen Ruf als bedeutendster europäischer Autor des Naturalismus.


    Inhalt laut Klappentext.


    Voller unbefriedigter Wünsche vegetiert die verschlossene, aber sinnliche Thérèse an der Seite eines kränklichen und törichten Ehemannes dahin. Als ihr dieser eines Tages seinen alten Schulfreund Laurent vorstellt, kommt es zu einer unerwarteten Entwicklung. Im Aufeinanderprall zweier zügelloser Temperamente entfesselt sich ein Drama von Ehebruch, Mord und Hysterie.
    Für die Zeitgenossen war Zolas "Studie menschlicher Triebhaftigkeit" skandalös und faszinierend zugleich. Sie gilt heute als erster naturalistischer Roman, als Beginn einer neuen Epoche.



    Meine Meinung:
    Interessant ist, daß der Roman 1867 erschien und damals von zeitgenössischen Kritikern als unmoralisch und sogar pornografisch beschrieben wurde.
    Liest man den Roman heute, so läßt sich wohl eine gewisse Unmoral erkennen, da die beiden Protagonisten sehr triebhaft und egoistisch handeln, aber die „pornografischen“ Szenen sucht man vergebens.
    Natürlich kann man trotzdem sehr klar erkennen, was die Kritiker zur damaligen Zeit anstößig fanden.


    Zola schreibt direkt, klar und offen ohne jegliche Gefühlsdusselei.
    Einige Passagen lesen sich recht qualvoll, weil vieles zu oft wiederholt wird, aber ich denke genau das hat Zola auch so beabsichtigt.
    Es geht hier um Triebhaftigkeit und Egoismus. Liebe oder Mitleid bleiben dabei völlig außen vor.


    Es ist für mich sehr schwer diesen Roman zu beurteilen. Einerseits habe ich ihn sehr zügig gelesen, was bei mir eigentlich immer dafür spricht, daß mich ein Buch fesselt, aber andererseits hat mich die Geschichte auch sehr abgestoßen.


    Ich würde mal sagen, es ist ein Buch, das man lesen kann, aber nicht unbedingt gelesen haben muß.


    In der Bewertung bekommt es von mir 6 Punkte.