Flamme und Harfe - Ruth Nestvold

  • Zitat

    Original von Seerose


    Das heißt aber nicht, daß es als englischsprachiges Buch erschienen ist. :klugscheiss


    Ich habe bei Wikipedia gelesen, dass die Autorin seit 30 Jahren in Deutschland wohnt. Ich denke also, dass es sein kann, dass sie das Buch auf Deutsch geschreiben hat. Den Anschein macht es jedenfalls.


    Ich wünsche mir noch mehr Meinungen!! Ich bin eigentlich zu arm für Hardcover, wenn es allerdings aussergewöhnlich ist, dann ist es definitiv was für mich!

  • Ich kann vielleicht ein bisschen mit der Aufklärung helfen, da ich die Autorin bin. Ich habe das Buch auf Englisch geschrieben, Originaltitel war Yseult. Ja ich wohne seit 30 Jahren in Deutschland, aber ich habe trotzdem nicht das gleiche Sprachgefühl für Deutsch wie für meine Muttersprache.


    Dass das Buch zuerst auf Deutsch erscheint ist eigentlich eine ganz komische Geschichte. Ich bin keine absolut Unbekannte auf Englisch. Ich habe schon einige Kurzgeschichten veröffentlicht, auch in den größeren SFF-Zeitschriften wie Asimov's, Realms of Fantasy, und F&SF. Ein paar wurden für Auszeichnungen nomierte, ein paar in Years Best Anthologien aufgenommen. Zur Zeit ist sogar eine Geschichte von mir für den Nebula nominiert. Dennoch habe ich seit Jahren mit Romanen kein Erfolg gehabt. Beispiel Yseult: in USA kann man fast überhaupt nicht mehr direkt bei den Verlagen einreichen, muss man also zuerst einen literarischen Agenten haben. Eine der Agenturen, die Interesse zeigte, wollte das Manuskript "exklusiv" angucken, und ich habe eingewilligt. Nach einem Jahr ohne Meldung und ohne Antwort auf Emails habe ich den Roman zurückgezogen und die Suche nach einem Agenten wieder aufgenommen. Einige haben wieder Interesse gezeigt aber keine Agentur hat zugebissen.


    In der Zwischenzeit hatte ich von einem Bekannten in einem Online-Workshop erfahren, der aufgrund seiner Kurzgeschichten eine Anfrage von Piper bekommen hat, ob er denn einen Roman in der Schublade hätte? Es wäre mir sonst nie in dem Sinn gekommen, dass ich meinen Roman auch in Deutschland einreichen könnte -- ich schreibe ja schließlich auf Englisch. Aber daraufhin habe ich kurz die deutschen Fantasy-Verlage unter die Lupe genommen und drei ausgewählt, u.a. Blanvalet / Random House (damals gab es Penhaligon noch nicht) und allen Anfragen mit einseitiger Zusammenfassung des Romans geschickt.


    Innerhalb von einer Woche hat Urban Hofstetter von Random House Germany angerufen und mich gebeten, den kompletten Roman zu schicken. Und innerhalb von einem weiteren Monat, hat er mir ein Angebot gemacht.


    Und so kam es dazu, dass eine Amerikanerin in Deutschland, die in ihrer Muttersprache schreibt, die erste Romanveröffentlichung auf Deutsch hat (was meine Familie in USA ziemlich ärgerlich findet, weil sie Deutsch nicht können).

  • Danke für diese aufschlussreiche Erklärung :-) Ist doch mal schön, dass wir auch mal vor den Amerikanern etwas zu lesen bekommen! Ich mag diese Geschichten hinter einem Buch und mich wundert es bei diesem nicht, dass sie es gleich angenommen haben. Ich bin schon sehr gespannt, welches Stimmungsbild sich hier abzeichnen wird, wenn mehrere Leute die Geschichte gelesen haben!

  • Hallo nessie und willkommen!
    Danke für die Erklärung. Ist ja wirklich außergewöhnlich...
    Ich schleiche jedenfalls immer noch um dein Buch herum. Vielleicht schenke ich es mir ja selbst, wenn ich mit meinem Vordiplim fertig bin! :wave

  • Danke, Steena! Und danke übrigens auch für die wunderschöne Rezension. :-)


    Was die Kampfszenen betrifft: Beim Schreiben war mir klar, dass die Kriegsszenen nicht jederfraus Geschmack wäre, aber es war mir sehr wichtig, die Erzählung eine politische und geschichtliche Dimension zu geben. Es war auch meinerseits eine gewisse Überwindung und ich musste es mir beim Schreiben beibringen. Aber als ich Rosmary Sutcliffs Artus-Roman "Sword at Sunset" gelesen habe, war ich sehr beeindruckt, wie sie die Kriegshandlungen in die Geschichte eingebracht hat. Das hat mich wohl beeinflusst.

  • Schleich ruhig, Cookiemonster! Ich muss zugeben, dass ich höchst selten 20 Euro für ein Buch ausgebe, ausser es handelt sich um etwas, das ich ganz dringend für die Recherche brauche. :-)


    Außerdem ist mir klar: You can't please everyone. Auch wenn ich es am liebsten doch täte! *g*

  • Hallo Nessie, schön das du dich zu Wort meldest!
    Es ist doch sehr verwirrend wenn ein Buch zuerst auf Deutsch erscheint, aber da geht es mir wie Steena, ich finde es toll das wir zur Abwechslung mal was zuerst lesen dürfen :-] ;-)


    Flamme und Harfe ist auf meiner Wuli jedenfalls ganz weit oben bei meiner Februar-Bestellung wird es dabei sein, ich geb ja gerne mal 20€ für ein Buch aus - Gebundene sehen einfach viel schöner aus! :-]

  • Ich hatte das Buch während meines Praktikums im Sommer als Leseexemplar in der Hand, hab den Klappentext gelesen und wusste nicht so recht, was ich davon halten soll. Da ich genug Lesestoff hatte, habe ich es zurück gelegt.
    Nach den hervorragenden Kritiken bereue ich das jetzt :fetch
    Naja, jetzt ist es auf meiner Wunschliste gelandet :grin


    Zitat

    Das mit dem schön aussehen stimmt schon, Maharet. smile Aber was ist mit dem Im-Bett-Lesen?? Das fällt mit einem dicken Hardcover-Schmöker ganz schön schwer (ahem). *g*


    Da ich generell auf dem Buach lese (Buch aufs Kopfkissen, Hände aufgestützt) macht mir das garnichts aus :-]

    "Man sagt, wenn man die Liebe seine Lebens trifft bleibt die Zeit stehen - und das stimmt. Aber was niemand sagt, ist, dass sie danach viel schneller vergeht - um die verlorene Zeit wieder aufzuholen." (Tim Burtons Big Fish)

  • Das Buch hat jetzt übrigens noch eine sehr gute Rezension bekommen:


    http://moderne-fantasy-buecher…nestvold_flamme_und_harfe


    Was ich allerdings sehr interessant finde, ist dass einige Rezensenten die Verbindung zwischen dem Tristan- und dem Artus-Stoff als meine Erfindung erwähnen. Dabei spielt Artus sogar in Gottfried von Strassburg eine Rolle. In der englischsprachigen Tradition ist Tristan schon lange als ein "Ritter" von Artus etabliert. Offensichtlich ist die Abkoppelung in der deutschen Tradition bei Wagner passiert. Interessant.

  • Meine Rezension erscheint auch da, wo sie eigentlich hingehört, am Sonntag :-) Das ist richtig schön, dass das Buch noch weitere positive Stimmen erhält. Ich wart ja noch darauf, dass eine weitere Eule auf der letzten Seite angekommen ist.

  • ... jetzt weiß ich auch wieder, was mich gestört hat: Tristan und Isolde *andenKopfklatsch*
    Irgendwie mag ich diese Geschichte im Gegensatz zu anderen keltischen Sagen überhaupt nicht
    ich werde mal, wenn ich das Buch irgendwo liegen sehe, reinlesen und mich dann entscheiden. Vielleicht greife ich aber auch zum Hörbuch (wenn ich denn mit Dana Geissler als Sprecherin etwas anfangen kann) :gruebel

    "Man sagt, wenn man die Liebe seine Lebens trifft bleibt die Zeit stehen - und das stimmt. Aber was niemand sagt, ist, dass sie danach viel schneller vergeht - um die verlorene Zeit wieder aufzuholen." (Tim Burtons Big Fish)

  • Zitat

    Original von Tess
    ... jetzt weiß ich auch wieder, was mich gestört hat: Tristan und Isolde *andenKopfklatsch*
    Irgendwie mag ich diese Geschichte im Gegensatz zu anderen keltischen Sagen überhaupt nicht


    Ich auch nicht. (Obwohl ich zugeben muß, nur die Version Richard Wagners zu kennen. :rolleyes Und daraus mag ich so richtig eigentlich nur die Vorspiele und Isoldes Liebestod.) Die Verbindung Tristan - Artus war mir allerdings schon bekannt.


    Aber das Buch habe ich inzwischen hier und muß "nur" noch die Zeit zum Lesen finden. Bei den Leserunden, die ich noch vor mir habe, wird das aber noch etwas dauern.

    Unter den Büchern finden wir wieder, was uns in der Fremde entschwand, Frieden im Innern und Frieden mit unserer Umgebung.
    (Gustav Freytag, 1816 - 1895, aus "Die verlorene Handschrift")

  • ich habe das Buch inzwischen auch gelesen, ich war zuerst etwas skeptisch, weil ich nicht gerne Geschichten lese, wo ich schon vorher weiß das sie nicht gut ausgehen. Jeder weiß das bei Tristan und Isolde.
    Da ich aber dringend was zu lesen brauchte und in dem Moment mich nichts anderes ansprach, habe ich mich doch dafür entschieden. Ich muss sagen, das war kein Fehler :-]
    Zuanfang hatte ich etwas Mühe mit den ganzen ähnlichen, fremd klingenden Namen und ich bin meist etwas faul, wenn ich lese, dann nach hinten zu blättern. Aber danach, konnte ich nicht eher aufhören bis ich es durch hatte. :lesend
    In der 1. Hälfte des Buches fand ich ganz toll, das die Schlachtenszenen, nur angedeutet waren. :schlaeger ich der 2. Hälfte gab es sie dann doch, aber ich fand sie hielten sich in Grenzen.
    Schön fand ich auch, auch wenn es nicht so deutlich im Vordergrund stand, Die Beschreibungen für das nachlassen der Magie in den Ländern.
    Auch mich hat es an die Nebel von Avalon erinnert, aber das hatte nichts mit dem Schreibstil zutun, sondern eher etwas mit der Magie :zwinker


    bno

  • Mich reizt das Buch auch :wave


    Irgendwie kam mir gerade so der Gedanke, dass man ja eine Leserunde organisieren könnte, wenn sich genügend Interessenten melden.


    Und vielleicht wäre ja nessie auch bereit, so eine Leserunde zu begleiten.


    Was haltet ihr davon?

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    "Es hat alles seine Stunde und ein jedes seine Zeit, denn wir gehören dem Jetzt und nicht der Ewigkeit."