Flamme und Harfe - Ruth Nestvold

  • Eigentlich ist es kein zweiter Teil, sondern ein weiterer Roman in der gleichen Welt, wo man einige der Charaktere vom ersten Roman wiederbegegnet. Der zweite Roman spielt über zehn Jahre nach dem Ende des ersten Romans und behandelt als Hintergrund den Untergang der britannischen Welt um Artus und sein Kriegerscharr - aber ich verspreche, ich werde diesmal das Kriegsgemetzel nicht so ausführlich beschreiben! Ich werde vermutlich auch bein den Figuren etwas zurückhaltender sein - Yseult / Flamme und Harfe ist über viele Jahre hinweg gewachsen, während ich an Shadow of Stone etwa 1 1/2 Jahr arbeite. Das wird bestimmt Nachteile haben, aber hoffentlich auch Vorteile.

  • Ich muss gestehen, dass ich die "Nebel von Avalon" entsetzlich fand :-(, von daher hat mich der Verweis darauf total abgeschreckt...


    Ich habe "Flamme und Harfe" hier bereits liegen, aber noch keinen Blick hinein getan, was auch daran liegt, dass es für mein Empfinden ein schreckliches Cover hat.


    Da hier aber so viele bekannte Eulen positiv von diesem Erstlingswerk sprechen, werde ich es im Sub mal ein wenig höher schieben und möglichst bald mal einen Blick hineinwerfen...



    mal wieder dankbare Grüße von Elbereth :wave

    “In my opinion, we don't devote nearly enough scientific research to finding a cure for jerks.”

    ― Bill Watterson

  • Tja, Elbereth, ich fand Nebel von Avalon zwar nicht entsetzlich, war aber nie ein riesen Fan oder sowas, falls das beruhigt. Ich wollte auch nie in dem Stil schreiben, aber da es sich um eine Artus-Legende handelt, die viel mehr als die herkömmlichen Versionen aus der Perspektive der Frau erzählt wurde, ist es vermutlich keine Überraschung, dass mein Verlag es so vermarktet.


    Ich bin aber nicht für Marketing zuständig. :-)


    Als ich den Roman nach vielen vielen Jahren wieder in Angriff genommen habe (ich habe die erste Version geschmissen ungefähr zu der Zeit, als ich Nebel von Avalon gelesen habe *g*) war mein Vorhaben eher etwas im Stile von George R. R. Martins Lied von Eis und Feuer zu schreiben - daher die vielen politischen und kriegerischen Handlungen, die, wenn ich mich richtig erinnere, bei MZB fehlen. Deshalb war ich auch etwas nervös, als ich gesehen habe, inwieweit mein Verlag die Nebel von Avalon-Karte ausspielen wollte. Ich habe das ein bisschen bremsen können, kann es aber natürlich nicht immer.


    Mein Verlag behandelt mich aber wirklich super, und ich kann mich über eine solche Meinungsverschiedenheit nicht beklagen.

  • nessie , vielen Dank dass Du uns hier so viele Fragen beantwortest, das finde ich echt toll!


    Ich weiß, dass man als Autor leider keinen oder fast keinen Einfluß auf die Covergestaltung hat, das war auch keine Kritik.
    Wie gesagt, mich hat das Bild nur gleich an die Nebel von Avalon erinnert und daher war der Reflex das Buch weiter hinten in meiner "to read list" einzusortieren da! :grin


    Ich habe es gesten aber bereits rausgesucht und es ist als Nächstes dran!



    gespannte Grüße von Elbereth :wave

    “In my opinion, we don't devote nearly enough scientific research to finding a cure for jerks.”

    ― Bill Watterson

  • Da ich leider die Weltbild-Ausgabe des Buches besitze, scheine ich nicht das Glück zu haben und eine Karte um Irland, England und Frankreich in dem Buch zu finden. Dabei hätte sie mir höchstwahrscheinlich sehr geholfen meine Verwirrtheit über die vielen fremdländischen Namen in Grenzen zu halten. Außer Londinium war mir beispielsweise leider keiner der erwähnten Orte auf den ersten Blick bekannt.


    Ich habe das Buch gekauft und gelesen, ohne die Sage um Tristan und Isolde zu kennen.
    Ob es jetzt prinzipiell ein Vor- oder Nachteil ist unbedarft bzw. unwissend an einen solchen Roman heranzugehen weiß ich nicht. Allerdings hat mich die Geschichte zunächst einmal überwiegend verwirrt zurückgelassen.
    Túatha Dé Danann, Königsmacherin, Gaben des Rufens und des Wissens? Auf den ersten paar Seiten hatte ich überhaupt keine Ahnung was genau in dem Buch passiert.
    Nach und nach konnte ich meine konfusen Gedanken zwar ordnen und in die Geschichte hineinfinden, den Einstieg in die Geschichte ohne jedwedes Vorwissen empfinde ich dennoch als recht holprig.
    Ja, ein Lesen der Begriffserklärungen hätte vielleicht auch geholfen, aber davon bin ich persönlich kein allzu großer Freund.


    Nachdem ich eben die vielen, überaus positiven Meinungen zu "Flamme und Harfe" gelesen habe bin ich mir recht unschlüssig darüber wie ich das Buch denn nun grundsätzlich fand.


    An sich kann man gut mit Drystan und Yseult sympathisieren, aber zweitweise fand ich dennoch, dass sie ein wenig dümmlich handeln.
    Auch die zahlreichen Kriegshandlungen fand ich auf die Dauer überaus zäh.
    Da Yseult als unabhängige Frau aufgezogen wurde, wundert es mich ebenso, dass sie, sobald sie in England weilt, einen so stark veränderten Charakter aufweist als zuvor in Irland.


    Ich hätte mir wohl etwas mehr Magie, weniger Kriegsbeschreibungen (ein paar gerne ausführlich, aber nicht in dieser Masse) und eine größere Eigenständigkeit seitens der Handelnden Charaktere gewünscht - wobei sich wohl nicht all das so in einem Roman einbinden lässt, der auf eine tragischen Sage aufbaut.
    Betrachtet man es nach dem Standpunkt von Cookiemonster, dass die zähen Kriegshandlungen auch ebenso das Gefühl wiederspiegeln könnten, welches Drystan und Yseult ob der Trennung empfinden, ist das Einbinden dieser vielleicht doch keine so schlechte Sache.
    Lesetechnisch ist es dennoch nicht meine favorisierte Haupthandlung eines solchen Romans.


    Sprachlich angenehm und flüssig zu lesen. Vermütlich werde ich es aber, zumindest in nächster Zeit, nicht noch einmal lesen.


    7/10 Punkten