Hardcover: 352 Seiten
Verlag: Penhaligon (2009)
Sprache: Deutsch
Orginaltitel: Fabelhaven
Kurzbeschreibung
Die Geschwister Kendra und Seth Sørensen verbringen die Ferien bei ihren Großeltern, auf deren märchenhaftem, großen Anwesen. Begeistert sind die beiden nicht, als ihre Eltern sich ohne sie auf eine Kreuzfahrt begeben, die Tage bei Oma und Opa versprechen nicht gerade sonderlich spannend zu werden. Oma Sørensen ist noch nicht einmal da, als die Kinder ankommen, nur Opa zeigt ihnen den Dachboden, ein Spielzimmer, das ihnen für die kommenden Tage ein Zuhause sein soll. Sofort stellt er strenge Regeln auf, an die Kendra und Seth sich zu halten haben: Das Betreten des Waldes, der das Haus umgibt, ist ihnen strengstens verboten, denn gefährliche Zecken bevölkern diesen, so dass der Großvater Angst hat, die beiden könnten eine Krankheit bekommen. Nur in unmittelbarer Umgebung des Hauses dürfen sie spielen. Der 11-jährige Seth gibt auf die Verbote natürlich wenig und widersetzt sich ihnen. Im Wald trifft er auf eine sonderbare alte Frau, während Kendra im Spielzimmer das Geheimnis eines Tagebuches lüftet. Steckt hinter dem Wald und dem Anwesen doch mehr, als die beiden denken? In den nächsten Tagen ihrer Ferien wird ihr Weltbild auf den Kopf gestellt und aus Opas Haus und Grundstück wird das Reservat für Fabelwesen – Fabelheim. Zwischen Feen, Nayaden und Golems erleben die Geschwister haarsträubende Abenteuer und diesen Urlaub werden sie sicher so schnell nicht vergessen.
Über den Autor
Brandon Mull arbeitete als Stand-up-Comedian und Autor für mehrere namhafte Comedy-Truppen in den USA. Doch seit der Highschool träumte er davon, Bücher zu schreiben. Sein Debütroman war so erfolgreich, dass Brandon Mull nun hauptberuflich Autor ist. Er lebt mit seiner Frau und seinen drei Kindern am Ende deines Canyons in den USA.
Meine Meinung
Das Debütbuch des amerikanischen Comedians Brandon Mull war in den USA so erfolgreich, dass er seinen Beruf mittlerweile aufgegeben hat und sich ganz dem Schreiben von Büchern gewidmet hat! Vom Buch eines Comedians hätte ich mehr Witz erwartet, der scheint nur stellenweise durch – langweilig wird es trotz allem nicht! Besonders in der zweiten Hälfte wartet »Fabelheim« mit jeder Menge Spannung auf. Nach der Mittsommernacht, einer Nacht in der die Geschöpfe des Reservats feiern und außer Kontrolle geraten, kann man diesen Roman nur schwer zur Seite legen.
Der Blick auf das Geschehen ist überraschend jugendlich für ein als All-Age-Fantasy angepriesenes Werk. Kendra, aus deren Perspektive die Geschichte hauptsächlich erzählt wird, ist etwa 14 Jahre alt und nimmt ihre Welt auch dementsprechend wahr, so dass ich letztendlich zu dem Schluss gekommen bin, dass »Fabelheim« bisher – denn die vorliegende Ausgabe umfasst nur den Auftakt zu auf dem englischen Markt bereits erhältlichen weiteren Titeln um Fabelheim – eher für junge Leser geeignet ist. Im Vergleich mit anderen Fantasy-Titeln würde Brandon Mulls Geschichte auch als Jugendbuch durchgehen, was den gewissen Gänsehaut-Faktor, den dieses Buch unumstritten mit sich bringt, jedoch nicht abschwächen soll. Es ist fantasie- und geheimnisvoll, weiß nach jedem gelösten Problem mit einem neuen zu verzaubern und überrascht immer wieder – etwa was die verschwundene Oma anbelangt, denn auch dieses Mysterium wird in »Fabelheim« von Kendra und Seth schließlich gelöst.
Kendra ist auch die einzige Person, bei der man selbst innerhalb der 17 Tage Erzählzeit eine Veränderung bemerken kann, während ihr Bruder Seth auch nach dem Ablauf der Ferien für mich in seinen mitgebrachten Mustern verhaftet blieb – er schien wenig gelernt zu haben aus den Dingen, die ihm zugestoßen sind. Mehr hätte ich mir auch gewünscht in den Angelegenheiten, die die Familiengeschichte der beiden anbelangen, das rückt jedoch hinter der bunten Vielfalt, die Fabelheim zu bieten hat, in den Hintergrund. Das war für mich eigentlich schade, ich bin eher der Typ Leser, der mehrere Handlungsstränge mag, hier blieb alles immer relativ gradlinig.
Fazit
Zurück bleibt ein unterhaltsames Buch voller Magie, Feenzauber und fantasievoller Geschöpfe, von denen Hugo, der Golem, noch einer der nettesten Vertreter war. Eine tolle Idee, von der es hoffentlich bald noch mehr in deutscher Übersetzung zu lesen gibt. Am Ende möchte man nur eins: Um jeden Preis nach Fabelheim zurückkehren! Die nächsten Teile, falls sie denn auf Deutsch erscheinen sollten, würde ich auf jeden Fall gerne lesen.
Bewertung
8/10 Punkten