Wilkinson, Lily: Scatterheart

  • Titel: Scatterheart
    Autor/in: Lily Wilkinson
    ISBN-10: 3815795117
    ISBN-13: 978-3815795118
    Verlag: Coppenrath
    Genre: Historisch
    Seitenanzahl: 384


    Klappentext:
    Eine junge Dame von Stand kämpft um ihr Glück, ihre Freiheit und die große Liebe.
    London, 1814: Hannahs idyllisches Leben wird jäh gestört, als ihr Vater eines Mordes bezichtigt nach Paris flieht. Von nun an stolpert das Mädchen von einem Alptraum in den nächsten: Sie landet im Gefängnis und wird zu jahrelanger Zwangsarbeit in einer australischen Strafkolonie verurteilt.
    Während der monatelangen Seereise lernt sie James, den attraktiven und charmanten Schiffsleutnant, kennen. James verspricht ihr ein standesgemäßes Leben in Luxus und Reichtum. Doch schon bald entpuppt er sich als unbeschreiblich brutal und kaltblütig. Hannahs Situation wird immer unerträglicher und aussichtsloser. Kann sie den Lauf ihres Schicksals verändern und einer trostlosen Zukunft entfliehen, um am anderen Ende der Welt ihr Glück und ihre große Liebe zu finden?

    Ein fesselnder, zu Tränen rührender Liebesroman über Stolz und Vorurteile, Liebe und Wahrheit

    Meinung
    Hannah wächst behütet in einer Villa auf. Ihr Vater liest ihr jeden Wunsch von den Augen ab und sie fühlt sich wie eine feine Dame. Als sie 11 Jahre alt ist bekommt sie den Hauslehrer Thomas der ihr Lesen beibringt und ihr die Welt näherbringt. Hannah liebt die Märchen die ihr Thomas jeden Tag erzählt vor allen das Märchen von Scatterheart. Scatterheart ist ein Mädchen das verwöhnt und egoistisch ist. Hannas Vater mag es aber gar nicht das seine Tochter zu einen *Blaustrumpf* erzogen wird und feuert den mittellosen Thomas kurzerhand.
    Eines Tages verschwindet Hannas Vater und lässt seine Tochter alleine zurück und Hannah wird damit konfrontiert das ihr Vater alles andere als ein Edelmann ist sondern ein stadtbekannter Betrüger. Thomas will die Not von Hannah lindern und bittet um ihre Hand, doch trotzig zeigt sie ihm die kalte Schulter und sagt ihm dass sie keinen Mann unter ihren Stand heiraten möchte.
    Doch das Schicksal will es noch härter mit Hannah treiben und sie kommt zu unrecht in ein Gefängnis. Nach tagelangen Warten wird sie verurteilt und nach Australien zwangsdeponiert. Auf der Reise lernt sie den ersten Offizier James kennen der ein Mann von Stand ist, doch bald zeigt auch er sein wahres Gesicht. Wird sie Thomas je wiedersehen…….

    Kein Buch hat mich so gefesselt wie dieses. Von der ersten Zeile hing ich im Bann von der Autorin Lily Wilkinson. Sie entführte mich in die Zeit Englands um 1814 und wie schnell man als Frau verurteilt wird. Der Stand von Frauen war damals sehr erniedrigend und diese Erfahrungen muss die wohlbehütete Hannah machen. Gewalt, Missbrauch und Schikanen unter den Frauen im Gefängnis machen ihr das Leben nicht einfach. Zaghaft entwickelt sich eine Freundschaft zu einer Frau die unterschiedlicher nicht sein kann. Müsste ich dieses Buch in einer Eigenschaft oder Botschaft beschreiben würde ich sagen, Nicht alles ist Gold das glänzt, oder Schönheit kommt von innen.

    Man erlebt den Wandel von Hannah förmlich mit und ich war gerne an ihrer Seite. Die Verschiffung in ein fremdes Land wurde so glaubhaft beschrieben dass ich meinte, förmlich dabei zu sein.
    Besonders die Idee von der Autorin Kapitel für Kapitel die Geschichte Scatterhearts den Leser nahezu bringen ist mehr wie gelungen. Passten doch die Geschichten zu Hannah dem „Flatterherzen“
    Seite um Seite wird Hannah reifer und zeigt das das wahre Ich vom Herzen kommt. Bis sie zu dem Entschluss allerdings gelangt muss sie viele schmerzhafte Erfahrungen machen.

    Dieses Buch ist zwar historisch und hat einige Eckdaten doch steht die (Liebes)Geschichte der jungen Protagonistin im Vordergrund, so dass es von Jugendlichen und Erwachsenen gleichermaßen geliebt wird. Die Beschreibung der Zeit, die Kleidung und das Elend dieser Zeit, vor allen in der Armut ist gut recherchiert worden.

    Dadurch dass die Autorin eine klare und strukturierende Erzählweise hat, ist das Buch sehr flüssig zu lesen. So flüssig das ich das Buch in einen Rutsch durchgelesen habe, und sehr traurig war Hannah verlassen zu müssen. Gerne würde ich (hoffentlich) einem Wiedersehen entgegen fiebern in dem Hannah weitere Geschichten erlebt. Das Thema ist noch lange nicht ausgereizt und trotzdem bleiben keine großen Fragen offen.


    Preis/Leistungsverhältnis stimmt wunderbar denn es handelt sich für 16.95 um ein schönes Hardcoverbuch was einen noch schöneren zum Teil glitzernden Schutzumschlag bekommen hat. Einzig alleine ein Lesebändchen hat mir gefehlt was ich durch mein persönlichen Lesezeichen ersetzt habe.

    Für mich glatte 5 Sterne weil ich mich prächtig unterhalten gefühlt habe.

  • Vielen Dank Karrlchen :-]


    für die schöne Rezi. Das klingt ja richtig gut und wie ich inzwischen festgestellt habe, handelt es sich hier um ein Debüt. Ich habe es auf meine Wunschliste gesetzt und bin schon sehr gespannt darauf. :wave



    PS: Kannst du bitte noch den Vornamen ändern, sie schreibt sich nämlich Lili

    Liebe Grüße
    Helga :wave


    :lesend???

    Lesen ist ernten, was andere gesät haben

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  • Danke für die Rezi, Karrlchen!
    Ich habe das Buch gestern in der Hand gehabt, wollte aber wenigstens eine Meinung dazu hören, bevor ich es kaufe.
    Ich denke, ich werde es mir bald anschaffen. Die Gestaltung hat es mir nämlich wirklich angetan und wenn das Innere auch passt... :-]

  • Ich habe das Buch gestern Abend angefangen und habe es schon halb durch. Ich will ja nicht voreilig bewerten, aber höchstwahrscheinlich wird es auf zehn Punkte hinauslaufen :-).

    Mir fällt leider kein guter Spruch für eine Signatur ein, aber wenn ich keine habe, stehen die Verlinkungen zu Amazon immer zu dicht unter der letzten Zeile meines Beitrages :rofl.

  • Danke für die Rezis! :wave
    Ich schleiche auch schon um das Buch herum, seid es mir empfohlen worden ist.
    Hm, gehört das Buch nicht in die Sparte Jugendbuch?

    Versuche zu kriegen, was du liebst, sonst bist du gezwungen, das zu lieben, was du kriegst
    :lesend"Herren der Unterwelt;Schwarzer Kuss" Gena Showalter

  • Anfangs hats mich erst an "Sara, die kleine Prinzessin" und dann "Abby Lynn" erinnert...aber später ließ das Gefühl nach. Die Schifffahrt fand ich sehr gut beschrieben und hat mich irgendwie am meisten interessiert und Long Meg fand ich toll erdacht. Bis dahin fand ich das Buch schon sehr gut. Das Ende fand ich nicht so wirklich gut gelöst, gerade für ein Jugendbuch und lässt mich leider Punkte abziehen. Also 7 von 10 Punkten.

  • Nachdem ich in der Buchhandlung das Buch schon öfters in der Hand hatte, hatte ich Glück es in der Bücherrei mitnehmen zu können.


    Schnell hat mich das Buch gefesselt und ich mochte es nur ungern aus der Hand legen. Es lies sich flüssig lesen und den Schreibstil fand ich sehr ansprechend, es war spannend und mitreißend. Meiner Meinung genau passend für ein Jugendbuch.


    Man fühlte sich von Beginn an ins alte London versetzt und auch die Schiffsreise war sehr authentisch. Wir erleben mit Hannah wie schnell sich ein Leben wandeln kann, eben noch wohlhabend und gut versorgt, schon mittellos und ganz allein auf der Welt. Wir sehen sie reifen und fiebern mit ihr mit, wie sie Stück für Stück ihr neues Leben meistert.


    Für mich ein wirklich tolles Buch und ich kann es jedem nur empfehlen.

  • Bin ich die einzige, die die Hauptperson furchtbar naiv fand?
    Ich konnte mich überhaupt nicht mit Hannah identifizieren. Beinahe jede ihrer Aktionen kam mir dumm vor - die Ablehnung des Heiratsantrags war anfangs noch nachvollziehbar, als dann aber klar wurde, dass ihr Vater nicht zurückkommen wird, habe ich mich gefragt, warum Hannah nicht mal versucht, herauszufinden, ob Thomas die Wahrheit sagt.


    Immerhin liebt sie ihn, und hat, wenn es ums Thema Lesen ging, auch nie auf ihren Vater gehört. Aber jetzt, plötzlich, wenn es darum geht, wen sie heiraten sollte, da hat ihr Vater Recht? Warum?
    Das war für mich nicht schlüssig.
    Thomas' Alter war ein für mich nachvollziehbarer Grund für ihr Zögern, aber das war dann ja auch nicht mehr wichtig.



    Auch auf dem Schiff erhält sich ihre Naivität. Sie bleibt die ganze Zeit über außerstande, zu erkennen, wem sie trauen kann, obwohl es für den Leser offensichtlich ist.


    Gut, ich schreibe selbst, da achtet man natürlich auch mehr darauf, ob die Autorin Andeutungen macht...aber irgendwie war das alles so schwarz-weiß, dass ich das Gefühl hatte, sofort zu wissen, wer vertrauenswürdig ist und wer nicht. (Das Gefängnis war in der Hinsicht noch ganz gut, da hatte ich noch nicht das Gefühl, die Leute eindeutig in Gut und Böse einteilen zu können.)


    Für die, die das Buch schon gelesen haben:




    Und Thomas' Brille...die klaut Molly doch extra wieder von den Aborigines, aber dann wird sie nicht mehr erwähnt? Hab ich da was überlesen?




  • sorry aber sie hat das TAschentuch wieder zurückgeholt............



    .sonst hätte es keinen sinn ergeben


    also ich fand das Buch super

  • Kurzbeschreibung:
    Als Hannah Cheshires Vater Hals über Kopf das Haus verlässt, ahnt die 14-Jährige noch nicht, dass damit eine Welt für sie zusammenbricht. Schon bald muss sie erfahren, dass ihr Vater, den sie immer für einen bedeutenden Londoner Geschäftsmann und Gentleman gehalten hat, ein stadtbekannter Betrüger und Spieler ist.
    Mutterseelenallein bleibt Hannah in dem großen Haus zurück. Jetzt gibt es nur noch einen Menschen, der zu ihr steht: ihr ehemaliger Hauslehrer Thomas Behr. Thomas weiß um Hannahs ausweglose Situation und möchte sie vor Schlimmerem bewahren. Sogleich schmiedet er Pläne für eine gemeinsame Zukunft und hält um Hannahs Hand an. Doch Hannah weist ihn zurück. Wie könnte sie, die Tochter eines Edelmanns, einen bürgerlichen Studenten heiraten?
    Dann schlägt das Schicksal ein zweites Mal zu und Hannah landet im Newgate-Gefängnis. Das Urteil: sieben Jahre Strafkolonie in Australien, am anderen Ende der Welt. Während der gefahrenvollen Seereise lernt sie nicht nur Hunger und Elend kennen, sondern auch Grausamkeit, Entwürdigung und Gewalt. Aber noch immer gibt sie ihren Traum vom großen Glück nicht auf...


    Zur Autorin:
    Lili Wilkinson, geboren 1981, lebt in Melbourne, Australien. Seit ihrem sechsten Lebensjahr denkt sie sich Geschichten aus, von denen bereits einige veröffentlicht wurden. Sie schreibt u.a. für diverse Zeitschriften und arbeitet im Zentrum für Jugendliteratur der Staatsbibliothek von Victoria. Ihr Interesse an Jugendliteratur überrascht nicht, denn Lili Wilkinson ist die Tochter der erfolgreichen Autorin Carole Wilkinson (z.B. "Hüterin des Drachens", Dressler).


    "Hannah sah über die graue, öde Landschaft und schauderte. So weit das Auge reichte, nur braunes spitzes Gras und dann und wann ein verwitterter Zaun oder eine Gruppe knorriger Bäume. Sie kam sich sehr klein vor. Die Elster hob ab und flog in den grauen Himmel." (Seite 376)


    Rezension:
    Lili Wilkinson entführt den Leser in "Scatterheart" in das England des 19. Jahrhunderts, genaugenommen nach London in das Jahr 1814. Die Geschichte um die 14jährige Hannah Cheshire macht klar, inwieweit Frauen in dieser Zeit in ihrem Handeln und Tun unterdrückt wurden und wie schnell sich ein wohlbehütetes Leben in ein Sträflingsdasein verwandeln kann.


    Die Hauptprotagonistin Hannah erschien bis zur Mitte des Romans sehr naiv in ihrem Handeln und Denken, was aber durch ihre Herkunft und ihr bisheriges Leben erklärt werden kann. Dies ändert sich im Laufe der Geschichte und man kann Hannahs Weiterentwicklung sehr anschaulich mitverfolgen.


    "Scatterheart" ist sehr flüssig geschrieben und die Kapitel schön überschaubar eingeteilt. Mehr als überzeugend wurde vor allem das Elend von Gefangenen und auch die Schiffsüberfahrt nach Australien (die damals ein gutes halbes Jahr dauerte) dargestellt, was das Buch auch für Erwachsene interessant gestaltet.


    Der Roman wird ab 12 Jahren als Jugendbuch empfohlen, wobei ich hier ein Lesealter von 14 Jahren für angemessen halte, da manche Szenen nicht unbedingt für Kinder dieses Alters geeignet sind.


    Zur Gestaltung des Buches: Ein Blickfang ist das schön gestaltete lila Cover mit einer passenden Grafik von Hannah (oder Scatterheart) und einem Schiff. Diese und auch der Titel sind in Glitzeroptik überzogen, was wirklich edel aussieht und sich schön im Bücherregal macht. Zum Anfang jeden Kapitels wird auch das Märchen von "Scatterheart", dem flatterhaften Mädchen, stückweise weitererzählt, und man erfährt somit die Parallelen zwischen Hannah und diesem schönen und auch traurigen Märchen.


    Fazit: Ein nicht nur für Jugendliche interessanter historischer Roman, der mitfiebern lässt und zeitgleich auch gut unterhält.


    Wertung: 4 von 5 Punkten

  • Für das Geld lohnt es sich auf jeden Fall! Ich hoffe, dieses wunderschöne Buch findet durch die Taschenbuchausgabe noch viele neue Leser. "Scatterheart" gehört mit zu den vielen heimlichen Favoriten meines letzten Lesejahres. Es hat seine Spuren hinterlassen, ohne durchweg grandios zu sein. Und verschenkt habe ich es auch schon, bzw. öfter hier bei den Eulen empfohlen. :-]

  • Ich lese es auch gerade und bin angetan schnörkellos beschreibt die Autorin das Leben im 19. Jahrhundert auf einem Schiff und ich finde Hannahs Sturheit manchmal bewundernswert.
    So nun bin ich durch und so manches mal musste ich mir eine Träne wegwischen.
    Hannahs Kampf um Molly und auch die anderen Sträflinge die ihr (und auch dem Leser ) ans Herz gewachsen sind sind schon rührend.
    Und trotzdem bleibt sie eine unnahbare Figur in dem ganzen.


    Der Schluss ist etwas unbefriedigend man hatte das Gefühl die Autorin hat jetzt keine Lust mehr.Vielleicht gibt es ja noch einen Folgeband?






    Das Cover ist wunderschön viel schöner als die TB Ausgabe und es lohnt sich auf jeden Fall dieses Buch im Buchregal als HC stehen zu haben.

  • Ich hatte das Buch als WB und hatte es schnell durch! Die Geschichte ist durchaus fesselnd und als Jugendbuch gut geeignet.
    Allerdings fand ich Hannah auch furchtbar naiv und sehr sprunghaft. Long Meg hat mir am besten gefallen. Das Ende, fand ich auch nicht ganz so befriedigend. Aber vielleicht gibt es ja irgendwann tatsächlich einen zweiten Band. Das Märchen als Überschrift fand ich gut gelungen.

  • Welch ein wunderbares Buch, das ich gar nicht mehr aus der Hand legen mochte :-)


    Ein paar Anmerkungen zu Hannahs Naivität: Man bedenke, wie isoliert sie aufgewachsen ist. Sie hatte außer ihrem Vater und den Bediensteten schließlich niemanden.


    Long Meg hat ein ganz anderes Leben geführt, bis sie und Hannah sich begegneten und auch viel mehr Lebenserfahrung gesammelt.


    Ich find es ein wenig schade, dass man von Thomas so lange im Buch nichts gehört hat. Es wäre sicher auch sehr interessant gewesen zu lesen, wie sein Weg verläuft. Sicher, man erfährt es im Rückblick, aber das ist nicht dasselbe.


    Eine Fortsetzung der Geschichte wäre durchaus möglich. Man könnte dort z.B. berichten was aus Hannahs Vater geworden ist und wer Mollys Eltern waren.

    "Denn dann hätte ich wohl Hoffnung haben dürfen, eines Tages doch noch deine Liebe zu erringen. Aber auf Unglück und einem gebrochenen Herzen lässt sich selten ein dauerhaftes Glück gründen, wie ich mir gesagt habe."

  • Zitat

    Original von schnatterinchen
    Der Schluss ist etwas unbefriedigend man hatte das Gefühl die Autorin hat jetzt keine Lust mehr.


    Was genau fandest Du denn unbefriedigend? :-)

    "Denn dann hätte ich wohl Hoffnung haben dürfen, eines Tages doch noch deine Liebe zu erringen. Aber auf Unglück und einem gebrochenen Herzen lässt sich selten ein dauerhaftes Glück gründen, wie ich mir gesagt habe."