Charles Martin: Wohin der Fluss uns trägt

  • "Sie sagen wir sind am Ende, also lass uns von vorne Anfangen"


    Abbie und Chris sind ein ungleiches Paar und doch so glücklich wie zu Beginn: Chris kommt von ganz unten, Abbie aus einer mächtigen Südstaaten-Dynastie. Aber nach Jahren unbeschwerter Ehe schlägt das Schicksal zu und bei Abbie wird Krebs diagnostiziert. Der Rat der Ärzte lautet, auf das Ende zu warten. Doch Abbie hat eine Liste mit Wünschen erstellt, und die möchte sie sich erfüllen. Zehn eigentlich recht gewöhnliche Dinge, wie am Strand Wein zu trinken oder so sehr zu lachen, dass es weh tut. Der größte dieser Wünsche ist, im Kanu den ganzen St. Mary’s River im Süden der USA hinab zufahren. Kurzentschlossen packt Chris die Rucksäcke und heimlich brechen sie auf. Von Abbies Vater und bald auch den Medien und der Polizei verfolgt, rudern sie den Fluss hinunter. Es wird die Reise ihres Lebens, das sie in all seiner Schönheit und Bitterkeit noch einmal auskosten. Und sie wissen: Wo der Fluss endet, beginnt die Ewigkeit.

    Halte dir jeden Tag dreißig Minuten für deine Sorgen frei - und in dieser Zeit mache ein Nickerchen.

  • Der Autor Charles Martin beschreibt mit seinem Buch „Wohin der Fluss uns trägt“ eine traurige und zugleich wunderschöne Geschichte um Chris und seine an Krebs erkrankte Frau Abbie.
    Die Geschichte über die beiden wird von Chris in zwei Handlungssträngen erzählt.
    Der zentrale Ort der Geschichte, der sich wie ein roter Faden durch die Handlung zieht ist ein Fluss auf dem Abbie und Chris in einem Kanu fahren.
    Die Sprache ist sehr leicht und gut gewählt und im Großen und Ganzen liest sich das Buch auch sehr gut.
    Dennoch wurde ich oft durch die abrupten Wechsel von Gegenwart und Vergangenheit verwirrt. Auch waren einige Dinge für mich nicht ganz nachvollziehbar und eher unpassend.


    Das sind aber nur wenige Kritikpunkte für ein empfehlenswertes Buch, welches mit seiner wunderschönen Sprache besticht und den Leser rührt.


    4 von 5 Sternen!

  • Ich konnte dieses Buch nicht am Stück lesen, sondern musste es zwischendurch immer mal wieder weglegen und Lesepausen einlegen. Es ist so herzergreifend schön geschrieben, dass ich oft einen Kloß im Hals hatte.


    Abbie und Chris sind zwar oberflächlich betrachtet sehr unterschiedlich, aber sind sich in ihrer Ehe so nahe und so eng miteinander verbunden, dass man fast neidisch werden kann. Diese beiden bringt nichts wirklich auseinander, nicht der Senator (ein wirklich ausgesprochen gut gezeichneter Charakter) und nicht mal der Krebs. Es gab ein paar Szenen im Buch, die mich zu Tränen gerührt haben; die Szene in der baufälligen Kirche am Flussufer gehört ganz sicher zu den ergreifendsten und es gab welche, an denen ich lachen musste. Dazu gehörten die flapsigen Antworten Abbies auf ihre Erkrankung.


    Auf den letzten Seiten konnte ich das Buch dann nicht mehr aus der Hand legen. Obwohl man wusste, dass Abbies Tod unausweichlich ist, wollte ich wissen, wie es für Chris ausgeht.


    Insgesamt fand ich das Buch wirklich gut und stimmig und mich zumindest haben die manchmal ausführlichen Naturbeschreibungen nicht gestört.

  • Letztens war ich beim Libro. Hab die große Box gesehen "Bücher bis 3.95€". Und dachte mir warum nicht. Hab in die Box reingesehen, und das erste Buch das mich angesprochen hatte war "Wohin der Fluss uns trägt". Ich habe es gekauft und sofort gelesen. Ich glaube, dass war seit langem eines der schönsten Romane den ich gelesen habe. Es hat mir wirklich berührt. Jene die es noch nicht gelesen haben, liest es, sonst verpasst ihr was.


    :lesend

  • Abbie und Chris, die sich trotz ihrer so unterschiedlichen Herkunft ineinander verlieben, dann gegen den Willen der Familie heiraten, haben zusammen ein wunderbares liebevolles Leben. Bis Abbie an Krebs erkrankt. Schon früh erfährt der Leser, dass der Kampf gegen die Krankheit aussichtslos ist. Doch die beiden lassen sich nicht bezwingen. Als alle Therapien versagen und Abbies Tod nur noch wenige Tage Zeit lässt, machen sie sich heimlich auf den Weg, um Abbies Top-Ten-Wünsche „abzuarbeiten“. Hauptpunkt ist die Kanufahrt auf einem Fluss, die von allerlei Hindernissen gespickt ist, aber auch am Strand Wein trinken und lachen, bis der Bauch wehtut, gehören dazu. Rührend sorgen die zwei für einander, jeder auf seine Weise.


    In den Kapiteln wechseln sich zwei Erzählstränge ab. In dem einen erfährt der Leser etwas über die Vergangenheit, das Kennenlernen, Heirat, Familien, die Entwicklung der Krankheit. Im anderen wird das Ende beschrieben, die letzte gemeinsame Reise.


    Das Thema ist sehr emotionsgeladen. Martins Sprache ist allerdings eher nüchtern bis kurz vor Schluss. Da brauchte ich Taschentücher. Die ausführlichen, trockenen Naturbeschreibungen tun meiner Meinung nach nichts oder zumindest nicht viel zur Sache und stören daher den Lesefluss ziemlich.


    Die Handlung ist stellenweise recht unglaubwürdig. Ich kann mir kaum vorstellen, dass man, derart durch die Krankheit geschwächt, all die Strapazen durchstehen kann. Ebenso wenig glaube ich, dass einen so viele fremde Menschen so freundlich aufnehmen, wenn man polizeilich gesucht wird. Und dass diese Menschen dann noch zufällig zur Erfüllung gleich einiger Top-Wünsche beitragen können, wirkt doch sehr konstruiert.


    Trotzdem ist es ein schönes Buch, ich habe das Lesen genossen.

  • Zu diesem Buch gibt es ja schon viele ausführliche Eulen-Meinungen, deshalb meine in aller Kürze: gut gefallen hat mir die lebensbejahende Einstellung Abbys trotz aller Schmerzen und die Standhaftigkeit von Chris, mit der er seiner Frau hilft, ihre letzten Wünsche in Erfüllung gehen zu lassen. Ein schönes, berührendes Buch über eine große Liebe auch in schweren Zeiten, das zwar manchmal in Pathos abdriftet, was ich aber im vorliegenden Falle gerne in Kauf genommen habe als Leser. Ein wenig zu ausführlich geraten für meinen Geschmack waren die Naturbeschreibungen und die Streckenabschnitte der Flußreise, daraus ergab sich doch eine unnötige Langatmigkeit.
    7 Punkte