Charles Martin: Wohin der Fluss uns trägt
Kurzbeschreibung:
Abbie und Chris sind ein ungleiches Paar und doch so glücklich wie zu Beginn: Chris kommt von ganz unten, Abbie aus einer mächtigen Südstaaten-Dynastie. Aber nach Jahren unbeschwerter Ehe schlägt das Schicksal zu und bei Abbie wird Krebs diagnostiziert. Der Rat der Ärzte lautet, auf das Ende zu warten. Doch Abbie hat eine Liste mit Wünschen erstellt, und die möchte sie sich erfüllen. Zehn eigentlich recht gewöhnliche Dinge, wie am Strand Wein zu trinken oder so sehr zu lachen, dass es weh tut. Der größte dieser Wünsche ist, im Kanu den ganzen St. Mary’s River im Süden der USA hinabzufahren. Kurzentschlossen packt Chris die Rucksäcke und heimlich brechen sie auf. Von Abbies Vater und bald auch den Medien und der Polizei verfolgt, rudern sie den Fluss hinunter. Es wird die Reise ihres Lebens, das sie in all seiner Schönheit und Bitterkeit noch einmal auskosten. Und sie wissen: Wo der Fluss endet, beginnt die Ewigkeit.
Über den Autor:
Charles Martin studierte Journalismus und Kommunikationswissenschaft. Vor einigen Jahren kündigte er seine Stellung und widmet sich seitdem ganz dem Schreiben. Charles Martin ist passionierter Angler und lebt mit seiner Frau und drei Söhnen in Jacksonville, Florida.
Meine Meinung:
Einfühlsam und authentisch erzählt Charles Martin die Geschichte von Chris und Abbie.
Chris und Abbie sind ein ungleiches Paar. Chris ist mittelloser Maler, Abbie hingegen stammt aus einer reichen und einflussreichen Familie und hat es als Model nach ganz oben geschafft. Entgegen aller Konventionen heiraten die beiden und verbringen glückliche Jahre miteinander. Doch dann schlägt das Leben in seiner ganzen Härte zu und Abbie erkrankt schwer an Krebs. Nach vielen erfolglosen Therapieversuchen brechen die beiden zu einer Reise ohne Wiederkehr auf.
Wer vermutet, dass es sich bei diesem Buch um einen kitschigen Schnulzenroman handelt der irrt.
Der Anfang liest sich noch etwas zäh, aber auf einmal ist man mittendrin und die Geschichte selbst verwandelt sich in einen Fluss. Mal leise und sanft und dann erwischt die Strömung einen doch wieder mit aller härte und zieht einen hinab in die Tiefe.
Tief beeindruckt hat mich Chris, der Abbie nie von der Seite gewischen ist und mit ihr gemeinsam gegen den Krebs gekämpft hat. Eine solch eindringliche Liebe wie die zwischen Abbie und Chris wünsche ich allen Menschen, die selbst gegen den Krebs ankämpfen müssen.
Besonders gut gefallen hat mir, dass der Autor nichts verschönigt und dieses doch sehr schwere Thema nicht mit Samthandschuhen angefasst hat. Dadurch wirkt die Geschichte für mich sehr ehrlich und authentisch.
Dieses Buch hat mich sehr bewegt, ich musste lachen und ich musste weinen. Und mehr als einmal musste ich tief einatmen, bevor ich weiter lesen konnte.
Obwohl das Buch ein trauriges Thema behandelt ist es nicht nur negativ. Durch ihre Lebensbejahende Art macht Abbie deutlich, wie wichtig es ist das eigene Leben auch wirklich zu leben und genauer hinzuschauen um die wahre Schönheit in den Dingen zu erkennen.
Wohin der Fluss uns trägt ist eines der besten Bücher, die ich in letzter Zeit gelesen habe und ich bin mir sicher, dass ich noch oft an Chris, Abbie und die starke Liebe die sie verbunden hat denken werde.