Rubinrot - Kerstin Gier [12 - 15 Jahre]

  • ALSO:
    Ich, als "fast-noch-Zielgruppe", muss sagen, dass das Buch schön zu lesen, recht amüsant und gut ausgedacht ist.
    Jedoch gibt es da ein paar Kleinigkeiten, die mich fuchsteufelswild gemacht haben.
    Zum einen ein Kommafehler auf Seite 39, der den ganzen Satz ziemlich stümperhaft klingen lässt. Ist zwar kein Weltuntergang, stört aber den Lesefluss :gruebel
    Weiterhin hab ich nicht verstanden, warum bei Gwen ein blauer Stein aufleuchtet, wo sie doch eigentlich der Rubin ist...
    Dann ist das in solchen Mädchenbüchern oft ungefähr diese Situation:
    Mauerblümchen, nicht ganz so hübsch wie die Gegenspielerin und eigentlich auch ziemlich unintelligent, wird ausgewählt und ist auf einmal die Heldin, schlägt sich ganz tapfer und bekommt auch noch den superduper-gutaussehenden, zitat: "Mr.-formerly-known-as-Kotzbrocken" ab, der sich als doch ganz nett herausstellt.
    Und natürlich sieht die eigentlich so unscheinbare Heldin ganz schon Bombe aus, schwarze, glatte Haare, leuchtend blaue Augen, Körbchengröße C mit "lästigem" Hang zur D...(Moment, hört sich doch sehr nach Lara Croft an...oho!)
    Weiterhin hat sie natürlich ein "geheimnisvolles" Halbmondförmiges (!) Muttermal an der Schläfe. (Sind wir im Winx-Club gelandet?)
    Und die Annäherung zu Mr.-Lover-Lover ist auch ziemlich schnell vonstatten gegangen, er entschuldigt sich bei ihr für seine Kotzbrocken-Art und meint, dass die eigentlich so perfekte Gegenspielerin Charlotte ganz doll langweilig sei. Dann folgt der schmalzigste Bücherkuss, seit ich lesen kann, er legt ihr den Finger auf die Lippe, um ihr zu bedeuten, still zu sein- und dann:...schööööööööön! :rolleyes
    Den Kerl möchte ich mal sehen, bitte.
    Ihr könnt ihn auch einpacken und mir mit der Post schicken.
    Kein Wunder, dass Mädchen mit 14 den Mann fürs Leben suchen, wenn ihnen in Büchern so ein naiver Schwachsinn vorgelegt wird.
    "Du bist nicht gewöhnlich, Gwendolyn"- ja,ja, das sagen sie alle.
    Bei einem solchen Kerl sollte jedes Mädchen vorsichtig werden und nach Beweggründen seiner Schmalzigkeit suchen.
    Natürlich, ich weiß, in diesem Buch ist es natürlich unschuldige, romantische und warhaftige Liebe. :lache
    Trotzdem werd ich die Fortsetzung lesen.
    Ist ja doch ganz nett, das Buch :-]

  • Zitat

    Original von Pause
    Dann ist das in solchen Mädchenbüchern oft ungefähr diese Situation:
    Mauerblümchen, nicht ganz so hübsch wie die Gegenspielerin und eigentlich auch ziemlich unintelligent, wird ausgewählt und ist auf einmal die Heldin, schlägt sich ganz tapfer und bekommt auch noch den superduper-gutaussehenden, zitat: "Mr.-formerly-known-as-Kotzbrocken" ab, der sich als doch ganz nett herausstellt.
    Und natürlich sieht die eigentlich so unscheinbare Heldin ganz schon Bombe aus, schwarze, glatte Haare, leuchtend blaue Augen, Körbchengröße C mit "lästigem" Hang zur D...(Moment, hört sich doch sehr nach Lara Croft an...oho!)


    Haha, ja ich weiß, was du meinst, sowas kommt momentan in jedem zweiten Jugendbuch vor (vgl: "Bis(s)", "Evermore", "Göttlich verdammt", "House of Night", "Die Rebellion der Meddie Freeman" ....). Das ist nunmal ein Charakter, mit dem sich die Mehrheit der Mädchen identifizieren können/möchten und ein Bad Boy, der sich dann doch nicht ganz so bad ist, muss natürlich auch vorhanden sein, weil sonst ist doch das "Spannende" in der Beziehung nicht da. Wie langweilig ist denn das bitte, wenn man sich nicht alle paar Sekunden für bzw gegen eine Beziehung entscheiden kann. ;)


    Mich haben solche Stellen teilweise auch etwas gestört, weil es so ... typisch ... für Mädchenbücher ist. Allerdings war ich von der Geschichte drumherum sehr begeistert und von dem humorvollen Schreibstil, da passte der vor Naivität nur so strotzende Charakter des Mädchens perfekt. :)


    Zitat

    Original von Pause
    Weiterhin hat sie natürlich ein "geheimnisvolles" Halbmondförmiges (!) Muttermal an der Schläfe. (Sind wir im Winx-Club gelandet?)


    Ich hab da spontan an "Sailor Moon" gedacht. :lache


    Zitat

    Original von Pause
    Kein Wunder, dass Mädchen mit 14 den Mann fürs Leben suchen, wenn ihnen in Büchern so ein naiver Schwachsinn vorgelegt wird.


    Man sollte aber auch den Unterschied zwischen Fiktion und Realität verstehen. Und eigentlich suchen wir doch alle irgendwie DEN Menschen fürs Leben, da sind 14jährige doch keine Ausnahme; in dem Alter fängt man doch gerade an, sich gedanklich so ein bisschen seinen perfekten Typen zusammenzubasteln. Früher oder später merkt man dann, was man für Ansprüche stellen darf oder kann... ;)


    Zitat

    Original von Pause
    Bei einem solchen Kerl sollte jedes Mädchen vorsichtig werden und nach Beweggründen seiner Schmalzigkeit suchen.
    Natürlich, ich weiß, in diesem Buch ist es natürlich unschuldige, romantische und warhaftige Liebe.


    Ich frage mich, was deine Vorstellungen von Liebe sind. Würde mich sehr interessieren, weil die "wahrhaftige Liebe" dich wohl nicht so anspricht. :grin

  • Bitte helft mir doch mal. Ich habe soeben das Buch fertig gelesen. Versteh nur nicht ganz den Epilog. Wer sind die zwei die sich da unterhalten? Gwens Mutter und...?
    BITTE GANZ SCHNELL UM HIIIIIIIIIIIIILFEEEEEEEE!!! :lache

  • Lynnie, ich glaube, es sind auch die beiden, die im Prolog miteinander sprechen. Wenn man das Buch durchhat, merkt man, dass sie darüber reden, dass sie ihre Tochter zurückgelassen haben (zumindest hab ich das so verstanden. ;-))


    Ich habe das Buch letzte Woche gelesen - oder soll ich sagen verschlungen? Der leichte, witzige Schreibstil und die sympathische Protagonistin in Kombination mit der ständigen Frage: In welche Zeit reist sie als nächstes? und der etwas mysteriöse Gideon sorgen für eine wundervoll herrliche Mischung. Ein wirklich tolles Buch!


  • Mir ging es so ähnlich wie dir, Pause :lache Ein bisschen kitschig und klischeehaft ist das ganze schon, aber ich mochte das Buch trotzdem extrem gern und hab auch die zwei nachfolgenden Teile gelesen. Von den Büchern bekommt man einfach gute Laune :chen Und sie bringen mich regelmäßig zum Schmunzeln ;-)

  • Spannender, kurzweiliger Trilogie-Auftakt!


    Dass „Rubinrot“ demnächst verfilmt wird und es beinahe unzählige (meist positive) Rezensionen zu dem Buch gibt, sagt wohl schon alles. Obwohl ich zunächst skeptisch war, habe ich nun doch mit dieser Trilogie begonnen, die man wohl schon als Kult bezeichnen kann. Und ich wurde nicht enttäuscht!


    Die 16-jährige Gwendolyn kommt aus einer Familie, in der einige wenige das Zeitreise-Gen haben. Eigentlich erwarten alle, dass ihre Cousine Charlotte den ersten (unkontrollierten) Zeitsprung tut, doch bald wird klar, dass – entgegen aller Berechnungen – doch Gwendolyn das Gen in sich trägt, Charlotte jedoch nicht. Das Problem: Charlotte wurde ihr ganzes Leben lang darauf vorbereitet, wie man sich durch die Zeit bewegt, Gwendolyn nicht. Als sie dann noch erfährt, dass sie auf ihren Reisen durch die Zeit eine wichtige Mission erfüllen soll, und zwar gemeinsam mit dem gutaussehenden Gideon, steht ihr Welt vollends auf dem Kopf.


    Zunächst möchte ich Kerstin Giers witzige Schreibe loben. Klar, wer schon andere Bücher von ihr kennt, den wird das nicht überraschen. Aber ihren frischen, lockeren und humorvollen Schreibstil in einem Jugendbuch zu erleben, ist wirklich was Besonderes. Das Buch habe ich an einem Tag weggelesen.


    Toll finde ich auch die Geschichte rund um die Edelsteine und die dazu passende Gestaltung der Bücher. Ich möchte hier nicht mehr darüber verraten, aber eins kann ich sagen: Ich habe nach dem Lesen von „Rubinrot“ wirklich noch keine richtige Ahnung, in welche Richtung sich das Geschehen bewegen wird und das bietet natürlich eine extreme Motivation, auch die nächsten beiden Bände zu lesen. Das Zeitreise-Thema wird hier nicht zum ersten Mal behandelt, jedoch erfrischend anders und originell umgesetzt.


    Auch die Charaktere fand ich ansprechend und sympathisch gestaltet. Natürlich ist Gwendolyn als Hauptprotagonistin dem Leser am nächsten, weil das Buch aus ihrer Perspektive geschrieben ist. Jedoch fand ich auch ihre Freundin Leslie total sympathisch. Gideon hingegen kam mir eher geheimnisvoll vor … und ich bin schon gespannt in den Folgebänden mehr über ihn zu erfahren. Hinzu kommt, dass die Liebesgeschichte sich erst anbahnt und, im Gegensatz zu vielen anderen Jugendbüchern, zumindest in „Rubinrot“ keinesfalls im Vordergrund steht und wohldosiert eingesetzt wird.


    „Rubinrot“ bietet eigentlich alles, was ein spannendes Jugendbuch braucht: Eine tolle Geschichte (dass die Reihe „Edelstein-Trilogie“ genannt wird, hat natürlich auch seinen Grund!), sympathische Charaktere, jede Menge Spannung und, wie man es von Kerstin Gier erwartet, eine große Portion Humor. Jeder, der aufgrund des Hypes um diese Reihe noch unsicher ist, sollte „Rubinrot“ auf jeden Fall lesen und sich in den Bann dieser Geschichte ziehen lassen.


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  • Nachdem ich Rubinrot gelesen hatte, wollte ich unbedingt auch die weiteren 2 Bücher lesen, und ich muss sagen, dass mir alle 3 ziemlich gut gefallen haben.
    Meiner Meinung nach ist die Handlung zwar viel zu klischeehaft (hallo; Story über ein Mädchen, das eigentlich im Schatten steht, aber plötzlich in den Mittelpunkt gestoßen wird, um mit einem zuerst unnahbaren und äußerst gutaussehenden Typen Abenteuer zu erleben ?), aber trotzdem lesenswert. Tolle Bücher, die man eben zwischendurch liest, da man über sie nicht mehr weiter nachzudenken braucht.

    Destiny is for losers. It's just a stupid excuse to wait for things to happen instead of making them happen.


    -inaktiv-

  • Die Trilogie von Kerstin Gier liegt nun schon länger in meinem SUB und als ich nun erfuhr, das der erste Teil verfilmt wird, habe ich nun voller Erwartung das Buch in die Hand genommen und war gespannt, auf diesen Genre-Wechsel.


    Alles was ich bisher von Kerstin Gier gelesen habe, hat mich mehr als begeistert und auch diesmal wurde ich nicht enttäuscht und habe das Buch regelrecht in zwei Tagen verschlungen.


    Ich war sofort angetan von Gwendolyn und ihrer Freundin. Da ich selber eine Tochter in diesem Alter habe, konnte ich sehr gut sehr viel nachvollziehen und musste sehr oft schmunzeln. Die Beiden sind mehr als sympathisch. Aber auch die anderen Personen sind sehr gut dargestellt: von liebenswert, etwas chaotisch, eingebildet oder auch etwas anstrengend. Kerstin Gier hat sehr gut und interessant die verschiedenen Charakterzüge der einzelnen Personen hervorgehoben.


    Von Anfang an hat mich diese Geschichte gefesselt. Sie ist spannend, mal humorvoll, mal überraschend und teilweise auch sehr gefühlvoll. Die Zeitreisen fand ich sehr interessant, die einzelnen Epochen und Personen in dieser Zeit sind sehr authentisch dargestellt. Eine wirklich tolle Idee … diese Geschichte, die zu keinem Zeitpunkt langweilig wurde.


    Für mich hat dieser Auftakt 10 Punkte verdient und ich bin nun schon bei „Saphirblau“. Meine Tochter habe ich ebenfalls angesteckt. Sie hat die Trilogie mit Begeisterung innerhalb von anderthalb Wochen regelrecht verschlungen.

    :lesend Sven Koch - Dünensturm

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    Hörbuch: Jean-Luc Bannalec - Bretonische Idylle

    Hörbuch: Judith Lennox - Die Jahre unserer Freundschaft

    SuB: 321

  • Gwendolyn führt eigentlich ein ganz normales Leben, wenn man davon absieht, dass sie in einer Familie lebt, in der ein so genanntes Zeitreise-Gen an bestimmte weibliche Nachkommen vererbt wird, welches dann ab dem 16. Lebensjahr in Erscheinung tritt. In ihrer Familie sind alle fest davon überzeugt, dass ihre Cousine Charlotte die nächste Gen-Trägerin. Seit die ersten Symptome, in Form von Schwindelgefühlen, aufgetreten sind warten nun alle täglich darauf, dass sie das erste Mal in die Vergangenheit springt. Immerhin ist sie schon von Kind auf an darauf vorbereitet und dafür ausgebildet worden.



    Was jedoch niemand ahnt ist, dass Gwendolyn am gleichen Tag zur Welt gekommen ist - also nicht einen Tag nach Charlotte, wie es auf ihrer Geburtsurkunde steht - und sie damit ebenso in Frage kommt. Erst als sie an Stelle von Charlotte auf einmal durch die Zeit springt und es nach dem dritten Mal endlich ihrer Mutter beichtet, kommt alles ans Tageslicht und die Familie ist außer sich. Nun muss Gwendolyn die Aufgaben ihrer Cousine übernehmen, allerdings ohne deren jahrelange Vorbereitung, und zusammen mit Gideon, dem männlichen Genträger aus der Familie der de Villiers, bestimmte Aufträge erfüllen. Außerdem muss ihr Blut in den Chronographen eingelesen werden, mit dem sie dann jeden Tag kontrollierte Zeitsprünge in eine gewählte Zeit in der Vergangenheit springen soll um unkontrollierte Sprünge zu vermeiden.


    Des Weiteren müssen beide das Blut aller 12 Zeitreisenden wieder in den Chronographen einlesen - der erste, fast vollständige wurde vor ein paar Jahren von zwei anderen Genträgern gestohlen - um die Jahrhunderte lange Arbeit der Loge zu beenden und ein Geheimnis zu lüften.


    Was Gwendolyn jedoch noch nicht weiß ist, ob das Geheimnis überhaupt gelüftet werden sollte ...



    Ich muss leider ehrlich sagen, dass ich von Rubinrot etwas enttäuscht war. Das Buch war auf keinen Fall schlecht, aber ich hatte auf Grund der vielen begeisterten Rezensionen ein bisschen mehr erwartet.
    An sich ist die Handlung sehr interessant und auch die Charaktere sind sympathisch, teilweise wird auch etwas Spannung aufgebaut, allerdings kommt mir das ganze Buch mehr wie eine Einleitung vor. Wären die knapp 300 Seiten nur die Einleitung zu einem 900 Seiten Roman, wäre ich absolut begeistert. Als eigenständiges Buch wirkt es irgendwie unvollständig.


    Auch der Untertitel - Liebe geht durch alle Zeiten - ist irreführend. Ich habe dadurch verständlicherweise auch eine Liebesgeschichte erwartet. Davon kann jedoch nicht die Rede sein, da diese sich erst im letzten Kapitel so langsam anbahnt. Das kann natürlich auch daran liegen, dass die männliche Hauptfigur erst nach über 100 Seiten eingeführt wird.


    Im Großen und Ganzen war das Buch für sich allein gestellt aber trotzdem gut und auch der Schreibstil ist sehr angenehm zu lesen. Durch die vielen offenen Fragen und Handlungsstränge wird man auch die Fortsetzung(en) lesen wollen. Ich hätte es allerdings besser gefunden, wenn man das Buch gleich länger gemacht hätte, weil ein Roman ohne Höhepunkt und ohne Schluss doch ein komisches Gefühl hinterlässt.


    FAZIT
    Nichtsdestotrotz ist Rubinrot auf jeden Fall lesenswert und ich kann die nächsten Teile kaum noch erwarten.

  • Rezension:
    Gwendolyn lebt gemeinsam mit ihrer Familie in London. Sie besucht die Schule gemeinsam mit ihrer Cousine Charlotte. Auf Charlotte ruhen die Hoffnungen der Familie, den sie soll das Zeitreise-Gen in sich tragen und alle blicken gespannt auf Charlotte und auf ihren nahenden ersten Zeitsprung.


    Gwendolyn ist von dem Zirkus, der um ihre Cousine veranstaltet wird nur mäßig begeistert auch weil alle um die Thematik „Zeitreisen“ ein großes Geheimnis machen. Als sie bei sich selbst Symptome für einen nahenden Zeitsprung ausmacht, tut sie diese zunächst als Hirngespinst ab. Als aber schließlich sie es ist, die in der Zeit reisen soll, beginnen sich die Ereignisse zu überschlagen und es muss ans Licht kommen, was bisher ein gehütetes Geheimnis war...


    Rubinrot ist ein Zeitreise-Roman für jugendliche LeserInnen und hat so gut wie alles, was so ein Buch haben sollte. Zwei absolut runde und ausformulierte Hauptcharaktere, die sich sofort ihre Plätze in den Herzen der LeserInnen erobern, eine gut durchdachte und mystische Geschichte vor der Kulisse Londons und ein Set an Bösewichten, von denen wir wohl noch mehr in den folgenden Teilen lesen können.


    Gwendolyn ist ein junges Mädchen und auf den ersten Blick ist an ihr nichts Besonderes. Doch auch in ihr wohnt das Außergewöhnliche und dieses Besondere hat es in sich. Abgesehen von ihrer Fähigkeit in der Zeit zu reisen, ist Gwendolyn eine junge Frau, die interessiert an den Geheimnissen ihrer Familie, sich ihrem Schicksal stellt, obwohl es ihr mehr als einmal ins Gesicht schlägt.


    Kerstin Gier schreibt wie immer, stabil, locker und flüssig und erschafft viele Bilder in den Köpfen der LeserInnen, die dann auch das eine oder andere Mal herzhaft lachen dürfen.


    Mit Rubinrot legt Kerstin Gier ein bezauberndes Jugendbuch vor, das für ereignisreiche, freudvolle und spannende Stunden sorgt.


    Ich vergebe 10 von 10 Eulenpunkten

  • Rubinrot hat mich auf mehrere Arten überrascht, manche waren gut, andere schlecht:


    Zum einen bin ich positiv angetan von der Zeitreisegeschichte, die Frau Gier zusammen geschmiedet hat. Mit diesem eigenen, umfangreichen System und der Vielfalt an Einfällen hatte ich gar nicht gerechnet, eher mit einem Beiwerk zur eigentlichen Liebesgeschichte. Damit kommt dann auch die andere Seite zum Tragen: Als Liebesgeschichte fand ich den ersten Teil der Edelstein-Trilogie eher dürftig. Das liegt zum einen daran, dass der Stil des Buches in meinen Augen sehr oberflächlich ist – was ich sehr schade finde, denn dass die Autorin es besser kann, weiß ich durch die Müttermafia-Reihe -, die Charaktere blass bleiben und die komplette Handlung nur drei! Tage in Anspruch nimmt, von denen sich die beiden Figuren genau zwei kennen. Welche gefühlsmäßige Entwicklung soll es bis dahin gegeben haben? Für mich keine nachvollziehbare. Gegen starke Gefühle und die ganz große Lebe, viel Herzklopfen etc. habe ich überhaupt nichts, immer her damit, aber bitte mit Entwicklungsmöglichkeiten.


    Besonders der Stil ärgert mich. Nur, weil man für Jugendliche schreibt, muss es ja nicht klingen, als hätte es ein Jugendlicher geschrieben. Für mich sorgt das dafür, dass eigentlich spannende und interessante Handlungen einfach keinen Sog entwickeln – durch komplett unspannende Formulierungen. Beim Lesen habe ich mir notiert: Sprache ungeschliffen, oberflächlich, wiederholend.
    Gwen selbst ist wieder eine durchschnittliche Braunhaarige mit blasser Gedankenwelt und passivem, hilflosem Verhalten. Wirklich schade, denn wie gesagt, der Zeitreiseaspekt ist wirklich gelungen.

    Es ist erst dann ein Problem, wenn eine Tasse heißer Tee nicht mehr hilft. :fruehstueck

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  • Zitat

    Original von JASS


    Charlotte selbst ist wieder eine durchschnittliche Braunhaarige mit blasser Gedankenwelt und passivem, hilflosem Verhalten. Wirklich schade, denn wie gesagt, der Zeitreiseaspekt ist wirklich gelungen.


    meinst du wirklich Charlotte oder eher Gwen? Sonst kann ich dir im großen und ganzen zustimmen. Das waren auch einige meiner Kritikpunkte die du aufgezählt hast.

  • Zitat

    Original von LilianFiona


    meinst du wirklich Charlotte oder eher Gwen? Sonst kann ich dir im großen und ganzen zustimmen. Das waren auch einige meiner Kritikpunkte die du aufgezählt hast.


    Ich meinte natürlich Gwen. :wow Die Namen verwechsel ich immer wieder. :gruebel

  • Kerstin Gier gehörte schon immer zu meinen Lieblingsautorinnen. Da ich bislang nur ihre Frauenromane kannte, wollte ich mich nun auch mit ihren Jugendbüchern beschäftigen. Man erkennt zwar eindeutig, dass Kerstin Gier “Rubinrot” geschrieben hat, aber dennoch war es ein ganz anderes Lesegefühl, was ich bislang nicht von ihr kannte.


    “Rubinrot” ist der Auftakt der “Edelstein”-Trilogie, die sich mit dem Thema Zeitreisen beschäftigt. Auch wenn ich zunächst eine gewisse Skepsis hatte, muss ich doch zugeben, dass mir der erste Band gut gefallen hat und ich sicherlich an der Trilogie dran bleiben werde.
    Dennoch war das Lesegefühl etwas anders als bei den bisherigen Büchern, die ich von Kerstin Gier gelesen habe. Ihre Frauenromane haben sich immer sehr leicht und unbeschwert lesen lassen, bei “Rubinrot” hatte ich dagegen am Anfang so meine Probleme, denn ich kam zunächst einfach nicht in die Geschichte hinein. Zum Glück hat sich dies jedoch im Laufe der Zeit geändert und ich konnte mich voll und ganz auf die Geschichte rund um Gwendolyn einlassen. Allerdings muss dazu gesagt werden, dass der typische Gier-Humor weiterhin vorhanden ist – zwar weniger bissig, aber dennoch auf vielen Seiten spürbar.


    Mit Gwendolyn wurde eine sympathische Protagonistin geschaffen, die man schnell ins Herz schließt. Sie ist unglaublich sympathisch und reif für ihr Alter. Sie trägt das sogenannte Zeitreise-Gen in sich, sodass sie dazu bestimmt ist, Zeitreisen zu unternehmen, um dabei bestimmte Aufgaben zu erfüllen. Dabei war das Gen eigentlich nicht für sie bestimmt, sondern für Charlotte, die lange Zeit darauf vorbereitet wurde. Dadurch entsteht eine gewisse Rivalität zwischen ihnen, sodass immer eine gewisse Anspannung herrscht. Gwendolyns Gedanken und Gefühle werden gut beschrieben, sodass man sie im Laufe der Geschichte gut kennen lernt und sich in ihre Welt hineinversetzen kann. Da sie nie auf die Zeitreisen vorbereitet wurde, ist es oftmals sehr amüsant zu beobachten, wie sich Gwendolyn in der Vergangenheit benimmt. in der Vergangenheit waren die Frauen noch sehr damenhaft, was Gwendolyn jedoch ein bisschen fehlt. Oftmals wirkt sie relativ verloren, sodass ich oft Mitleid mit ihrer Situation hatte. Auf ihren Reisen begleitet sie Gideon, der jedoch nicht jedermanns Geschmack ist. Ich habe bei ihm etwas länger gebraucht, um mit ihm warm zu werden, da er oftmals sehr abweisend und arrogant wirkt. Jedoch wird auch dies während der Geschichte besser, sodass ich letztlich doch noch ein paar Sympathien für ihn übrig hatte.


    Die familiäre Situation von Gwendolyn wird ebenfalls gut beschrieben. Durch das Zeitreise-Gen herrscht eine gewisse Rivalität in der Familie. Gwendolyns Mutter wollte ihrer Tochter ein normales Leben schaffen und hat deswegen verschwiegen, dass auch sie das Gen in sich tragen könnte. Dies ist sowohl für Gwendolyn als auch für Charlotte ein Schock. Durch das fehlende Training und Wissen über Zeitreisen ist Gwendolyn oftmals in Gefahr, was Charlotte und einigen anderen in der Familie jedoch nur wenig ausmacht. Sie denken, dass Charlotte die Aufgaben besser meistern könnte, da sie bereits lange Zeit auf die Zeitreisen und die Aufgaben vorbereitet wurde.


    Richtig gut gefallen haben mir die einzelnen Orte, an denen die Geschichte spielt. London ist eine großartige Stadt, die schon immer zu meinen Favoriten gezählt hat, von daher war es besonders spannend und interessant für mich, mehr aus der früheren Zeit in London zu erfahren. Dabei muss auch erwähnt werden, dass Kerstin Gier gut recherchiert hat.


    Das Cover ist wunderschön und passend zur Geschichte. Da der Umschlag jedoch nur aus recht rauem Papier besteht, hatte ich immer wieder ein bisschen Angst, dass mir dieser einreissen könnte, von daher würde ich empfehlen, das Buch ohne den Schutzumschlag zu lesen.


    Insgesamt hat mir “Rubinrot” nach anfänglichen Schwierigkeiten recht gut gefallen und ich bin sehr gespannt, wie es weitergehen wird. Kerstin Gier hat mit dem Auftakt dieser Trilogie bewiesen, dass sie auch andere Bücher schreiben kann und ich kann vor ihrer Leistung nur den Hut ziehen. Für Fans von Zeitreisen ist dieses Buch besonders empfehlenswert.


    :lesend :lesend :lesend :lesend

  • Ich habe mir Rubinrot aus der Bücherei ausgeliehen und es in einem Rutsch durchgelesen.


    Gwen hat also das Zeitreisegen, und nicht, wie angenommen, ihre Cousine Charlotte. Nun macht sie also völlig unvoerbereitet ihren ersten Zeitsprung...


    Ich finde die Geschichte super. Gwen, in ihrem neuen Leben voller Geheimnisse, kann es nicht lassen, alles ihrer besten Freundin Leslie zu erzählen. Leslie googlet und "wiki-t" alles mögliche aus, um an das Geheimnis hinter dem Geheimnis zu kommen.


    Gwen kann die Geister von Toten sehen. Auch an ihrer Schule. Was sicher zeitweise merkwürdig scheint, wenn sie mitten im Gang Selbstgespräche führt. Man könnte sie für verrückt halten.


    Jetzt kommt auf sie die Aufgabe zu, die eigentlich Charlotte erfüllen sollte.


    Am Anfang hatte ich schon ganz schön zu tun, mich in die verschiedenen Charaktere hinein zu finden, aber mit der Zeit fiel mir das immer leichter.
    Alles in allem ist Rubinrot ein unterhaltsames Buch, nicht nur für Jugendliche.

  • Da das Buch mittlerweile auch als Taschenbuch draußen ist, habe ich mich dazu entschlossen es doch mal zu kaufen und zu lesen.


    Meiner Meinung nach ist das Buch sehr einfach zu lesen, plätschert aber insbesondere am Anfang zu sehr vor sich hin und kommt nicht richtig in die Pötte. Dafür fehlt mir am Ende dann ein Ende. Da wird man für mich zu sehr in der Luft hängen gelassen. Ich habe das Gefühl, dass die Handlung noch nicht annähernd zu einem Ende gekommen ist, sondern gerade erst angefangen hat. Da ist mir doch eine zumindest vordergründig abgeschlossene Handlung lieber.
    Ab und an haben mich auch die unendlichen sich wiederholenden Diskussionen von Gwennys Tante, sowie von Dr. White gestört, die sich für mich teilweise endlos gezogen haben und die für die Handlung so nicht unbedingt notwendig gewesen wären. Auch Gwenny selbst hat für mich einen besonders nervigen Charakterzug, nämlich ihre absolute Abhänigkeit von Leslie. Ständig sagt sie: "Leslie sagt das und das" oder "Das und das findet Leslie nicht gut". So was in der Art halt. Irgendwann bekommt man das Gefühl, Gwenny hätte keine eigene Meinung, sondern plappert einfach nur alles nach, was Leslie sagt.
    Sprachlich fand ich es teilweise sehr amüsant, dass Umgangssprache bzw. Begriffe benutzt wurden, die man in einer Übersetzung so nie finden würde. Das hat mir gut gefallen, vor allem da man dadurch gemerkt hat, dass man ein Buch in Originalsprache liest.


    Edit: ISBN zur broschierten Ausgabe eingefügt

    :lesend Jay Kristoff; Nevernight - Die Rache

    :lesend Laura Imai Messina; Die Telefonzelle am Ende der Welt (eBook)

    :lesend Rebecca Gablé; Teufelskrone (Hörbuch: Detlef Bierstedt)

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