Der Duft des Schnees - Helen Dunmore

  • Kurzbeschreibung Niemand weiß es, nur wir zwei …Was zwischen Catherine und Robert geschieht, ist ein Geheimnis. Es ist ihr größtes Glück, aber es birgt eine unkontrollierbare Gefahr. Bruder und Schwester, aufgewachsen in einer Welt der Kälte und des Schweigens. Auf der Suche nach Geborgenheit klammern sie sich aneinander und entwickeln, als sie heranwachsen, Gefühle, die über die Liebe zwischen Geschwistern hinausgehen.


    Helen Dunmore (* 1952 in Beverley, Yorkshire) ist eine britische Schriftstellerin. Dunmore schreibt sowohl Gedichte als auch Romane. Sie stammt aus einer großen Familie und beschäftigt sich in ihren Romanen immer wieder mit der Psychologie zwischenmenschlicher Beziehungen, ganz besonders in Krisensituationen. Helen Dunmore studierte Englisch an der University of York und unterrichtete zwei Jahre lang in Finnland, bevor sie ihren ersten Roman veröffentlichte. Neben ihrer schriftstellerischen Tätigkeit unterrichtet sie weiter und schreibt Kritiken und Rezensionen für die Times und den Observer. Sie beteiligt sich an Sendungen über Kunst im BBC Radioprogramm und war auch in der Jury für den T. S. Eliot Prize und den Whitbread Book of the Year award. Helen Dunmore ist Mitglied der Royal Society of Literature. Neben Gedichten und Romanen hat sie auch einige Kinderbücher veröffentlicht.




    Das Buch lag lange in meinem Regal, bis ich es gelesen habe - das Thema Inzest gehört nicht zu dem, welchem ich die höchste Aufmerksamkeit schenke. Hätte draussen nicht Schnee gelegen, würde es dort immer noch liegen, aber ich lese Winter-Bücher eben gerne, wenn es draussen wirklich kalt ist. Leider ist es kein Winter-Buch, auch wenn es dort seinen Anfang nimmt. Beschrieben wird am Anfang das harte Leben auf dem Land, auch wenn mehrmals betont wird, dass es eine Mittelschichtsfamilie wäre. Nun, auch nicht schlecht, dachte ich mir. Ich neige dazu, ein abgeschiedenes Leben ohne Technik zu romantisieren, dass war die Realität. Man wird in die Familienverhältnisse eingeführt (Mutter verschwunden, Vater in einer Irrenanstalt) und lernt den Alltag kennen. Auf ca. Seite 139 kam dann ein harter Bruch mit der Liebesbeziehung der Geschwister. Ich fand ihn sehr störend, weil ich mich gerade so schön in das Landleben versenkt hatte. Es folgt die Verteidigung der Liebe gegen äußere Einflüße, aber gerade diese Verteidigung zerstört am Ende die Beziehung und den Haushalt.


    Auch wenn die Frage, was am Ende mit dem Bruder geschieht unbeantwortet bleibt, ist es ein wunderschönes, stimmiges Buch. Die Sprache ist glaubwürdig und könnte von einem jungen Mädchen stammen, ohne naiv oder kindlich zu wirken.


    Fazit:


    Wer fein gezeichnete Psychogramme mag, ist bei diesem Buch richtig. Ich hole mir umgehend mehr Bücher dieser Autorin.


    * Taschenbuch: 408 Seiten
    * Verlag: Lübbe; Auflage: 1 (Oktober 2004)
    * Sprache: Deutsch
    * ISBN-10: 3404152069
    * ISBN-13: 978-3404152063

  • Zuerst dachte ich "Oh gott was ist das denn für ein langweiliger Schmöker", aber mit jeder Seite mehr hat mich dieses Buch in den Bann gezogen. Die Sprache ist wirklich wundervoll und man könnte meinen das man mit in dem Haus wohnt. Manchmal ist es wirklich sehr traurig und die Melancholie zieht sich durch das ganze Buch, aber es passte einfach. Ich habe von Frau Dunmore die Indigobücher hier stehen. Mal schauen ob dort die Sprache auch so wunderbar ist. 9 Punkte.