Daniel Glattauer - Alle sieben Wellen

  • Gestern konnte ich es endlich in Empfang nehmen. Und nachdem dann alles erledigt war, das Kind im Bett und der Mann am Computer verstaut waren, begab ich mich in die Badwanne und las. Und las. Und las. Zwischendurch kurze Pause, Ortswechsel, und weitergelesen. Bis ich es zuklappen konnte.


    1.) Was für eine gelungene Fotzsetzung, ich war sofort drin, als hätte ich "Gut gegen Nordwind" gestern erst zur Seite gelegt


    2.) Ich bin mit dem Ende sehr zufrieden


    3.) Emmi und Leo waren für mich fast spürbar, so sehr war ich im Buch drin


    4.) Der Titel passt wieder wunderbar, für mich war schon das Lesen des Buchs als wäre ich wie auf Wellen: Ein Auf und Ab, manchmal ein ganz tolles Wellenhoch, dann wieder ein schreckliches Welltief. Es überlief mich heiß und kalt, sobald wieder eine Welle kam, die die Richtung änderte.


    5.) Die E-Mails sagen alles aus, sie sind voller Gefühle, witzig, wütend, traurig, freudig, einfach wunderbar.


    6.) Als die letzten 14 Tage anbrachen und sie sich gegenseitig Fragen stellten, da war ich so atemlos, so gefesselt. Die Spannung war zum Schneiden dick, was stellen sie sich für Fragen, welche Antworten kommen. Die beiden haben sich auf dünnes Eis begeben, sich schonungslos offen ihr Innerstes gezeigt, wie man das kaum wagt, unglaublich.


    7.) Herrlich von Herrn Glattauer, wie er über Gefühle schreiben kann, wie er das alles beschrieben hat, für einen Mann wirklich extrem gut. (Hört sich doof an, aber im Alltag sind Männer oftmals so gebremst in den Gefühlsäußerungen, was Leo ja zunächst auch war und nur unter Alkoholeinfluß gelang es ihm dann)


    8.) Ich würde noch gerne soviel mehr von diesem Buch schwärmen, Zitate bringen, Diskussionen beginnen, ohne das Buch zu zerpflücken, aber nun ist gut. Leeeeeesst es einfach!



    Fazit: Von mir 10 Punkte für mein Jahreshighlight 2009, das es verdient hat, weiterempfohlen, verschenkt, verliehen zu werden. Absolute Spitzenklasse.



    Zitat

    Original von Babyjane
    Ich mag auch so einen Leo Leike haben und diese hinreißende Idee des Berührungspunkts war einfach nur schrecklich kitschig, aber so herrlich romantisch


    Ja, das war eine tolle Idee. Als es darum ging, was Emmi ihm geschenkt haben könnte und dann die Auflösung kam... *schluchz*

  • Auch ich habe es inzwischen genossen. "Gut gegen Nordwind" hatte ich als Hörbuch erlebt, die Fortsetzung jetzt gedruckt. Dennoch hatte ich die ganze Zeit die vertrauten Stimmen im Ohr.


    Ich war und bin begeistert. Es kommt nicht oft vor, dass ich während des Lesens eines Romans eine Pause mache und einfach an die Decke starre, um dann bangend oder hoffend weiterzulesen.


    Die Fortsetzung war konsequent und fesselnd. Die sich entwickelnde Geschichte wird auch in der Sprache sehr gelungen widergespiegelt.


    Mit dem Ende bin ich genauso zufrieden wie beim ersten Buch.


    Insgesamt bin ich begeistert.

    „Streite niemals mit dummen Leuten. Sie werden dich auf ihr Level runterziehen und dich dort mit Erfahrung schlagen.“ (Mark Twain)

  • Emmi Rothner und Leo Leike, die beiden Königskinder... In "Gut gegen Nordwind" lernten sie sich kennen und konnten doch nicht zueinander kommen. Obwohl zwischen ihnen eine Beziehung entstanden war, die an Tiefe nichts vermissen ließ - nur, daß es eben eine rein schriftliche Beziehung war. Eine email-Beziehung. Wer jemals daran gezweifelt hat, daß auch emails tiefe Gefühle ausdrücken können, wurde hier eines Besseren belehrt. Doch das Ende war kein gutes, ein Happy End blieb den beiden verwehrt.
    Jetzt ist nahezu ein Jahr vergangen: Leo Leike ist zurück aus Boston und reaktiviert seinen email-Account, den er aus guten Gründen vorübergehend stillgelegt hatte. Eine der ersten Nachrichten ist von Emmi, die zwischenzeitlich immer mal wieder eine mail geschrieben hatte und immer wieder die Nachricht bekam: "Achtung. Geänderte Email-Adresse."
    Jetzt ist Leo zurück und beide schreiben einander wieder - doch der Ton hat sich verändert. Leo hat eine Freundin, Emmi ist immer noch verheiratet und ihre Beziehung zueinander hat sich verändert. Sicher, Emmi ist immer noch temperamentvoll, erscheint aber manchmal seltsam gedämpft. Überhaupt ist der Ton dieses Romans ernster. Zwar sind die mails der beiden immer noch humorvoll und spritzig - aber mit einem ernsten Unterton. Die Leichtigkeit ist beiden abhanden gekommen und bald wird klar, daß es auf eine Entscheidung hinausläuft.


    "Gut gegen Nordwind" hat mir hervorragend gefallen und auch das Ende fand ich gelungen. Es muß schließlich nicht jeder Roman mit einem Happy End enden. Umso skeptischer stand ich einer Fortsetzung der Geschichte gegenüber.
    "Alle sieben Wellen" ist ein guter Roman, keine Frage. Man fiebert sofort wieder mit Emmi und Leo mit und liest atemlos jede neue mail. Einige Passagen sind wunderbar gelungen, zum Beispiel wenn Emmi schreibt, daß sie "keine wöchentlichen Weltuntergänge" mehr möchte. Aber im Großen und Ganzen hat mich das Ende gestört, hier lief es einfach zu glatt. Schade eigentlich...



    liebe Grüße
    Nell


    Ich bin zu alt um nur zu spielen, zu jung um ohne Wunsch zu sein (Goethe)

  • Fesselnd:


    Das einzige, das an diesem Buch fehlt, ist ein eindeutiger Gefahrenhinweis auf dem Cover:

    Achtung! Dieses Buch kann Sie abhängig machen. Der Verlag übernimmt keine Verantwortung für das Vernachlässigen ihrer persönlichen oder beruflichen Verpflichtungen während der Lesephase. Bei Entzugserscheinungen wenden Sie sich bitte an den Autor.
    Was tut man, wenn sich virtuell verliebt hat, und damit das bisherige Leben in Frage gestellt wird? Sich treffen, natürlich, oder doch nicht? Emmi und Leo beantworten diese Frage in ihren E-Mails auf eine natürliche Art und Weise, die immer wieder zwischen Gefühl und Vernunft, Nähe und Distanz, Offenbarungen und Rückschlägen hin und her pendelt, ohne jedoch beschwerend oder wertend zu sein. Eben ganz so, wie Gefühlswellen sein können. Mal sanft und weich, und manchmal rau und unberechenbar.
    Es ist keine "typische" Liebesgeschichte, aber genau das macht sie so umwerfend und einzigartig. Es ist mehr eine Reise durch das Liebes-und-Lebensuniversum, geprägt von Humor, erzählt mit einer atemberaubenden Leichtigkeit, und ganz eigenen (wunderbaren) Philosophien. Eine Reise, die bisweilen auch auf den Grund des eigenen Herzens führt. Genau dorthin, wo die Frage nach der eigenen Zufriedenheit im Raum steht.
    Wer solch eine Geschichte schon mal selbst erlebt hat, kann jedes Wort nachempfinden. Und wem solch eine E-Mail-Beziehung mit "Betrefffetischismus" (eins meiner Lieblingswörter aus dem Buch) fremd ist, möchte sie nach dem Lesen unbedingt erleben!

  • Am Anfang des Buches finden sich einige Briefe von begeisterten Lesern (Ja, auch männliche Leser sind begeistert!) und Leserinnen an Daniel Glattauer, jenem göttlichen Autor, der uns Emmi und Leo schenkte. Sie alle bedanken sich bei ihm und das will auch ich tun. Danke, danke, danke Daniel für dieses so, so schöne Buch. Diese Rezension ist für Sie!


    Leo ist in Boston, doch Emmi gibt nicht auf. Hartnäckig sendet sie Emails, die jedoch alle mit dem Vermerk zurückkommen, dass der Empfänger seine Email-Adresse gelöscht hat. Doch ihre Sturheit wird belohnt. Leo schreibt ihr zurück. Und dadurch flammt die Liebe der beiden wieder auf, die sie tief in sich begraben hatten.


    Doch Emmi ist noch immer mit ihrem Mann zusammen und Leo findet eien neue Freundin, Pamela. (Emmi nennt sie hartnäckig Pam.)


    Doch trotz fester Partner können es die beiden nicht lassen. Sogar das Treffen, das im ersten band gehörig daneben ging, soll nachgeholt werden. Es klappt, und es wird nicht bei diesem einen Treffen bleiben.


    Das Buch ist durchgängig im Email-Stil geschrieben, Ereignisse werden von einem der beiden Protagonisten in die Emails eingebunden, auch die Geschehnisse aus "Gut gegen Nordwind" bekommt so nacherzählt. Das hat der Autor sehr schön gelöst. Auch wenn man den ersten Teil nicht kennt, kann man "Alle sieben Wellen genießen", wobei jedem ans Herz gelegt sei, den ersten Teil zu kaufen, um das ultimative Emmi-und-Leo-Feeling zu erleben.


    Dieses Buch hat seinen eigenene Berührungspunkt in mir. Bei jeder Frage nach meinem Lieblingsbuch, nach dem romatnischsten Buch, nach dem lustigsten Buch, nach dem traurigsten Buch werde ich sofort an Emmi und Leo denken. Ich vergesse euch nie!


    Vielen Dank an Herrn Glattauer für dieses absolute Lesehighlight! Dafür haben Sie sich ein virtuelles Bussi verdient. :kiss

    "I think too much. I think ahead. I think behind. I think sideways. I think it all. If it exists, I’ve fucking thought of it.''
    — Winona Ryder


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  • Achtung, Suchtgefahr! neu


    Betreff: Achtung Suchtgefahr!
    Achtung, Mitteilung an alle Leseinteressenten. Emmi & Leo machen süchtig. Bereits nach dem Lesen weniger Seiten kommt man nicht mehr von ihnen los. Bei weiteren Fragen, lesen Sie selbst, Sie werden schon sehen.


    Für mich kommt diese Warnung eindeutig zu spät, ich bin schon infiziert mit dem Emmi-Leo-Virus, war es schon nach "Gut gegen Nordwind" und konnte die Fortsetzung nicht mehr erwarten.
    Und jetzt endlich sind sie da, 19 weitere Kapitel mit dem Paar, das um ein Treffen betrogen wurde. 222 weitere Seiten dieser modernen Liebesgeschichte.


    3 Wochen seit Emmi nur noch die standatisierte Antwort des Systemsmanagers erreicht hatte, wagt sie einen neuen Versuch. Sie gibt nicht auf, doch es wird noch Monate dauern bis eines Tages plötzlich wieder Leo Leike antwortet. Zurück aus Bosten, doch kurz vor einer "neuen Beziehung". Auch Emmi lebt noch immer mit Bernhard zusammen, fühlt sich für ihre Stiefkinder Fiona & Jonas verantwortlich.


    Doch sonst sind Leo und Emmi immer noch so bezaubernd wie eh und je. Sie sind herrlich sarkartisch, furchtbar humorvoll, herzlich hart und bittersüß. Sie können nicht ohne Einander, aber auch das Miteinander gestaltet sich schwierig.
    Der E-Mailkontakt der beiden zaubert wieder ein warmes Gefühl in die Brust des Lesers, entlockt ihm das ein oder andere Grinsen und treibt mehr als nur eine Träne in seine Augen.
    Wird es diesmal ein Happy End für Leo und Emmi geben? Oder endet es wieder mit einem Ende ohne Happy?


    Betreff: Ergänzung zu Achtung Suchtgefahr!
    Nebenwirkungen wie Herzklopfen, tränende Augen und Muskelzuckungen im Mundbereich sind zu erwarten und völlig bedenkenlos. Bleiben Sie ruhig, lesen und genießen Sie, sie zeigen nur, dass die Faszination dieses Buches auf Sie übergesprungen ist.
    Gute Unterhaltung.

  • Nachdem ich vom ersten Teil zugegeben nicht ausnahmslos begeistert war, habe ich für die zweite Runde schon schwarz gesehen. Diese Belletristik-ich-gehöre-nirgendwo-wirklich-hin-Bücher sind einfach nicht meins. Daniel Glattauer sollte mich eines Besseren belehren :chen - zumindest im zweiten Teil um Emmi und Leo! Falls es irgendwo dort draußen einen Leo gibt, melde dich bei mir! :yikes


    "Alle sieben Wellen" fing für mich genau mit den Elementen an, die ich an "Gut gegen Nordwind" bemängelt habe. Hin - her - hin - her - und wieder zurück. Dann aber ganz plötzlich kommt die Geschichte voran und überrascht mich mit jedem Treffen von Emmi und Leo erneut! Ein wunderschönes Buch, das mich öfter zum Schmunzeln gebracht hat und (wie bereits der Vorgänger, das gebe ich gerne zu!) mit vielen interessanten Dialogen glänzt. Für mich eine durch und durch gelungene Vorsetzung!

  • Meine Meinung zu dem Buch:


    Dies ist die Fortsetzung von „Gut gegen Nordwind“. Diesen Vorgängerband habe ich nicht gelesen, sondern nur die Inhaltsangabe und damit lediglich eine kurze Zusammenfassung, um einen leichteren Einstieg in „Alle sieben Wellen“ zu haben.
    Das Buch ist so flüssig geschrieben und durch die teilweise kurzen Dialoge bin ich regelrecht durch das Buch geflogen. Ich hatte nicht das Gefühl, dass mir das Wissen aus dem Vorgängerband fehlte. Der Schreibstil und vereinzelte Rückblicke haben den Lesespaß gefördert. Dies war außerdem mein erstes Buch, dessen Inhalt sich nur aus Emails zusammensetzt. Mittlerweile gibt es ja schon mehrere derartige Bücher auf dem Markt und ich hatte bisher immer etwas Schwierigkeiten mir vorzustellen, wie sich so ein Buch wohl lesen lässt bzw. ob es mir überhaupt gefallen könnte. Ich war mir nicht ganz sicher, ob sich eine derartige Aneinanderreihung von Mails genauso gut lesen lassen würde wie ein durchgängig geschriebener Roman. Ich war positiv überrascht und ich würde nun auch gerne noch „Gut gegen Nordwind“ lesen sowie ähnliche Bücher in diesem Stil.

    :write "Wenn die Menschen nur über das sprächen, was sie begreifen, dann würde es sehr still auf der Welt sein." -Albert Einstein-


    :lesend

  • Ein phantastischer Schreibstil - kurz und knapp kommen manchmal die Sätze dahergeschossen, und manche bestehen sogar nur aus einem Buchstaben, aber man weiß genau, was gemeint ist. Nahtlos geht es weiter, zuerst mit Emmis fruchtloser Unterhaltung mit dem Systemmanager und dann... dann taucht tatsächlich auch wieder Leo auf, mit Pamela im Schlepptau. Er versucht sich tatsächlich von Emmi freizumachen, aber Emmi ist seeehr hartnäckig *g*.


    Eigentlich mochte ich Emmi immer noch nicht so richtig, sie vermittelt dem Leser das Gefühl, dass sie alleine entscheidet, mit wem sie ihr Leben weiterlebt, dem anderen dann aber auch keine Freiheiten zugesteht. Die Beziehung zu Leo erreicht einen neuen Höhepunkt, als sie sich tatsächlich mehrmals treffen.


    Der Reiz dieser Geschichte liegt eindeutig in der genialen Schreibweise, es wird -nur- gesprochen, per email, man erfährt alles entweder aus Emmis oder aus Leos Sicht, eine erzählende oder erklärende Handlung gibt es nicht. Aber das ist ja auch das Besondere, das Buch liest sich sowas von flüssig, man ist sofort involviert und will einfach nur wissen, wie es nun weitergeht und was genau eigentlich vorher passiert ist. Wie fühlen sich Emmi und Leo nach ihren Treffen? Was da passiert ist, erfährt man ja auch nur aus ihren Emails - oder aus ihrem Schweigen.


    Und das Ende - das musste so kommen, ein anderes hätte absolut nicht gepasst und es war sooo schön. Zum Schluß gab es noch eine dicke Überraschung, damit hätte ich so nicht gerechnet.


    Ein wundervolles Buch, vielleicht ein bisschen wenig Buch für das Geld in der gebundenen Ausgabe, aber nebeneinander sehen diese Bücher bestimmt sehr schön im Regal aus. Das eine ohne das andere geht gar nicht, ich finde es zwingend notwendig, unbedingt beide Bücher zu lesen. Eine wirklich runde, in sich abgeschlossene Geschichte.

  • ich habe das Buch mit Unterbrechung in drei Stunden durchgelesen und fand es klasse wie auch den 1. Teil. Natürlich musste das Ende so ausgehen. Aber klasse und einfach geschrieben, obwohl Emmi manchmal ganz schön nerven konnte mit ihren Mails. Aber es macht süchtig auf mehr solcher Bücher.
    :wave

    Zitat

    Bücher haben Ehrgefühl, wenn man sie verleiht, kommen sie nicht zurück. T.Fontane


    :lesend :fruehstueck
    Ich lese Thomas Mann; Der Zauberberg;

  • Nach viel zu kurzer Zeit war ich durch. Leider....


    Meine Meinung: Endlich – sie geht weiter, die Geschichte von Emmi und Leo. Sehr lange ließ Glattauer seine Leser im Unklaren, ob es über die beiden überhaupt ein zweites Buch geben wird. Ich las in einem Interview, dass der Autor sich zuerst keine Fortsetzung vorstellen konnte, aber dass nach vielen Anfragen seiner Leser auch bei ihm langsam der Gedanke wuchs, man könne die beiden Protagonisten doch nicht einfach so „ohne einander“ und mit Leos eingeschaltetem automatischen Mail-Responder zurück lassen.


    Gut, dass er Erbarmen mit Emmi und Leo hatte und ihnen ihren Mailkontakt wieder gab! Denn wie schon bei „Gut gegen Nordwind“ funktioniert dieser Kontakt nach der Auszeit, die sich Leo in Boston genommen hatte, fast sofort wieder. Die beiden sind, was das einander Schreiben betrifft, eben sehr geübt, und nun endlich, findet auch das (vom Leser und wohl auch von den beiden) lang ersehnte Treffen statt – Auch hier erfahren wir die Eindrücke, Gedanken und Gefühle nur aus den nachfolgenden Mails, doch ich muss sagen, Glattauer hat dabei sich selbst übertroffen und die genaue Dosis gefunden, mit der er den Inhalt dieser Treffen verrät.


    Wieder kam ich mir beim Lesen wie ein heimlicher Beobachter vor, wie jemand, der Dinge verfolgt, die ihn eigentlich nichts angehen, und ich denke, genau das ist einer der Punkte, die die Faszination dieses Romanes ausmachen – Neben dem fantastischen Wortwitz, der schon das erste Buch auszeichnete, der spannenden Frage, ob die beiden zueinander finden, wird sich der Leser hier seiner Rolle bewusst, die ihm der Autor zugedacht hat – er ist passiver Beobachter, kann und darf nicht in die Beziehung der beiden Protagonisten eingreifen, so sehr er es teilweise wünscht. Wie schon im ersten Buch finden sich wieder einige nicht unerhebliche Hindernisse, die den beiden im Weg stehen könnten, wie zum Beispiel Leos neue Freundin Pam, doch ob und wie das die Beziehung letztlich beeinflusst, will ich nicht verraten. Es ist ein zweites Buch - ein zweiter Versuch, den Leo und Emmi starten und, wie schon sein Vorgänger „Gut gegen Nordwind“ genauso liebenswert, interessant und spannend geschrieben und jetzt schon eines meiner Lesehighlights in diesem Jahr.

  • ich praktiziere gerade "vorfreude extrem" auf die hörbuchversion emmi und leo - teil 2.
    nachdem ich "gut gegen den nordwind" vor drei tagen beendet habe, war klar, dass es bei der fortsetzung (gottseidank gibt es eine) auch wieder das hörbuch sein musste.
    seit heute morgen liegt sie auf dem cdplayer und ich freue mich.
    vor lauter freude hab ich mich auch gerade für die glattauer-lesung in regensburg angemeldet.
    hach, ich freu mich :-]

    smilie_sp_274.gif
    "Es hat alles seine Stunde und ein jedes seine Zeit, denn wir gehören dem Jetzt und nicht der Ewigkeit."

  • Meine Meinung:
    Erstens: Auch die Fortsetzung von "Gut gegen Nordwind" ist konsequenterweise ein E-Mail-Roman.
    Zweitens: Obwohl ich den ersten Teil schon vor einiger Zeit gelesen habe, war ich schon auf den ersten Seiten in der Geschichte drinnen, so als hätte es zwischen erstem und zweitem Band gar keine Pause gegeben. Dieser Band liest sich genauso flott weg, was an der Sprache einerseits liegt und andererseits daran, dass man unbedingt wissen möchte, wie es denn nun mit den beiden weitergeht (auch wenn man an sich - so wie ich - nicht wirklich an Büchern dieser Art interessiert ist.
    Drittens: die Mails: den ersten Teil, auch den Systemmanager, fand ich sehr nett. Die Leo Mails sind spritzig, knapp und gut. Die Emmi Mails lassen mE im Verlauf des Buches aber nach.


    Viertens: Den Schluß fand ich nicht gerade rasend überraschend - ich bin mir nicht sicher, ob mich die Auflösung zufrieden stellt (wenngleich ich auch nicht sicher bin, ob mich ein anderer Schluß glücklicher gemacht hätte, wie ich fairerweise zugeben muß..)
    Fünftens: Alles in allem fühlte ich mich mit der Geschichte bestens unterhalten, sie war schön zu lesen, sowohl vom Inhalt als auch vom sprachlichen her. Mehr kann man von einem E-Mail-Romanm eigentlich nicht erwarten.