Die mit dem Wind reitet - Lucia St. Clair Robson

  • Hallo zusammen,


    freut mich, dass das Buch so gut gefällt.


    @ Tanzmaus
    ansonsten hatte ich vor Jahren noch "Tiana" gelesen und
    war so enttäuscht davon, dass ich mir weitere Bücher der
    Autorin gespart habe.
    Meiner Meinung ist es sehr schwer "Die mit dem Wind reitet"
    zu toppen.


    Viele Grüße
    Kalypso

  • @ Kalypso:


    Zitat

    Original von Kalypso
    ansonsten hatte ich vor Jahren noch "Tiana" gelesen und
    war so enttäuscht davon, dass ich mir weitere Bücher der
    Autorin gespart habe.


    Das Buch habe ich durch Zufall auch noch auf meinem SUB entdeckt. Also nicht zu empfehlen? Ich weiß ehrlich gesagt auch gar nicht wie ich daran gekommen bin... :gruebel

    "Nicht wer Zeit hat, liest Bücher, sondern wer Lust hat, Bücher zu lesen, der liest, ob er viel Zeit hat oder wenig."

    - Ernst Reinhold Hauschka

    Zitat

  • Hallo Morgana,


    vielleicht bin ich nur mit falscher Erwartung
    an Tiana ran gegangen und es hat mir deshalb
    nicht gefallen. Ich kann mich nicht mal mehr an
    die Story erinnern. Empfehlen kann ich es von
    daher nicht, aber das ist ja sowieso immer nur
    Geschmacksache :-)


    Viele Grüße
    Kalypso

  • @ Kalypso:


    Wenn man sich nicht mehr genau an die Story erinnern kann, dann hat es einen auch nicht sonderlich berührt... Zumindest geht es mir so... ;-)


    Auf jeden Fall liegt es auf meinem SUB ziemlich weit unten... :-)

    "Nicht wer Zeit hat, liest Bücher, sondern wer Lust hat, Bücher zu lesen, der liest, ob er viel Zeit hat oder wenig."

    - Ernst Reinhold Hauschka

    Zitat

  • Zitat

    Original von Morgana
    @ Kalypso:


    Wenn man sich nicht mehr genau an die Story erinnern kann, dann hat es einen auch nicht sonderlich berührt... Zumindest geht es mir so... ;-)


    Hallo Morgana,


    ganz genau so geht es mir auch und deshalb
    kann ich das Buch auch nicht empfehlen.


    Viele Grüße
    Kalypso

  • Tanzmaus - wie hat dir das Buch denn gefallen?


    Ich kann das Buch schon gar nicht mehr lesen. Es nimmt mich immer so sehr mit. Ich habe das Buch mit 12 oder 14 Jahren gelesen und habe so sehr bei der Geschichte mitgelitten.


    Ich habe mir noch andere Bücher über Cynthia Ann Parker besorgt und finde die auch klasse und muss auch bei denen anfangen mit heulen. Unglaublich was die Familie und vorallem der Sohne Quanah Parker alles geleistet hat.
    Ich weiss nicht, ob das auch in der Taschenbuch ausgabe drin steht. Ich habe das Buch als Hardcover vom Club und da stand noch viel über Quanah Parker und die Comanchen drin. Ich glaube sogar ein paar Fotos sind auch in dem Buch und Karten.


    Als ich das Buch zum erstenmal gelesen habe, habe ich mich in den Indianer Peta Nocona (Wanderer) verknallt. Unglaublich, aber wahr.


    Ich finden den erste Seite vom Buch toll. Da wird im ersten Absatz alles genaustens erklärt, wie die Leute aussehen, was sie gerade machen und dann so gar nebenbei erwähnt, dass die Indianer vor dem Tor stehen. Spätestens da kommen mir immer die Tränen.



    Ich habe dann später auch mal versucht Tiana zulesen aber ich habe nach ein paar Seiten aufgehört. Ich war total enttäuscht. Das Buch kam überhaupt nicht an Die Mit Dem Wind Reitet ran. Alle anderen Bücher der Autorin habe ich nicht gelesen, weil ich wohl einfach alles mit dem einen Buch vergleichen würde.


    Gibt es denn noch ein Buch von Lucia St. Claire Robson, das empfehlenswert ist?


    Ich sollte das Buch wohl mal wieder lesen. In dem Buch ist ja von allem drin, grusel, ekel, horror, liebe, trauer, angst, ....

  • Ich hab richtig geweint bei diesem Buch!


    Jedesmal ergreifend und erschütternd, wie schon gesagt wurde ...


    Seit diesem Jahr gibt es auch eine sehr schön geschriebene ... hmm ... ich nenne es mal Fortsetztung.



    Nocona


    Mir hat es sehr gut gefällen u ich war wieder verzaubert.
    Es gibt hier auch schon ein Tread über dieses Buch.



    Tread

    Die Katzen halten keinen für eloquent, der nicht miauen kann. (Marie Freifrau von Ebner-Eschenbach, 1830 - 1916)

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  • Jeden Leser, der an der Geschichte der Ureinwohner Amerikas interessiert ist und einen kleinen Hang zur Romantik in sich verspürt, wird das Buch "Die mit dem Wind reitet" nicht unberührt lassen, egal wie oft er es lesen wird. Denn dieses Buch liest man nicht nur einmal!

    Ein schönes Buch ist wie ein Schmetterling. Leicht liegt es in der Hand, entführt uns von einer Blüte zur nächsten und lässt den Himmel ahnen.( LaoTse) :flowers

  • * pustet den Staub vom Thead * hust *


    Old Owl wußte tief im Innern, daß das Volk sich nicht mehr darauf verlassen konnte, daß die Welt so funktionierte, wie sie seit Urzeiten funktioniert hatte. (Seite 469)


    Meine Meinung


    Alles hat seine Zeit. Dieses Buch habe ich im November 2003 gekauft, weil ich es eigentlich gleich lesen wollte. Doch wie es so geht, es kam etwas dazwischen, und noch etwas - und das Buch blieb im Regal. Doch dann sah ich kürzlich eine Dokumentation über die Bisons in Nordamerika, in der mehrfach Quanah Parker erwähnt wurde. Da fiel mir dieser Roman wieder ein.


    Alles hat seine Zeit. Über zwanzig Jahre sind seit dem Kauf des Buches vergangen. Doch nun ist die Zeit für dieses Buch gekommen. Und ich bedaure sehr, es wirklich nicht gleich nach dem Kauf gelesen zu haben.


    Denn was die Autorin hier auf über achthundertfünfzig Seiten in geradezu epischer Breite erzählt, ist die Geschichte vom freien (aber sicher nicht unbeschwerten) Leben in den Plains und seinem Untergang durch das Fortschreiten der „Zivilisation“ - oder dem, was gemeinhin so bezeichnet wird. Es ist nicht der erste Roman, den ich gelesen habe, in dessen Verlauf der Begriff „Zivilisation“ in der Bedeutung, die man ihm normalerweise zuschreibt, ad absurdum geführt wurde und sich bei mir der Eindruck verfestigte, daß die Ureinwohner eher in einer Zivilisation gelebt haben denn die weißen Eindringlinge.


    Dabei gebührt der Autorin das große Verdienst, nichts beschönigt oder gar verklärt zu haben. Selten habe ich einen Roman gelesen, in dem die brutale Gewalt, die von beiden Seiten angewandt wurde, so offen thematisiert und beschrieben wurde. Die Schilderungen sind meist nicht sehr detailreich, vermitteln jedoch recht gut, was da den jeweils anderen angetan wurde. Diese Szenen sind gewißlich nichts für Menschen mit schwachen Nerven. Manches widerspricht dem, was ich in anderen Büchern gelesen habe - allerdings war das jetzt das erste Mal, daß es um die Comanchen ging. Und Robson hat einen ziemlich genauen Bericht gegeben, wie der Überfall und die Behandlung der dabei gefangen genommenen Weißen vonstatten ging. Und welche Grausamkeiten dabei verübt wurden. T. R. Fehrenbach hat in seinem Buch „Comanchen“* auch von den Ereignissen, die die Geschichte dieses Romans hier in Gang setzten, berichtet. Die Autorin hat sich eng an die historische Überlieferung gehalten.


    Das Buch ist in die Abschnitte „Frühling“, „Sommer“, „Herbst“ und „Winter“ eingeteilt. Dadurch hat man schon vor dem Lesen eine leichte Vorahnung, wie der Abschnitt stimmungsmäßig sein wird. Das unvermeidliche Ende kommt im „Winter“ - ich war dankbar, daß dies der kürzeste Abschnitt war. Etwas irritierend fand ich die Namensgebung für die Comanchen: manche hatten deutsche Namen, manche englische und manche solche in Comanchensprache. Bei der Vielzahl der auftretenden Figuren wäre auch ein Personenverzeichnis hilfreich gewesen. Neben einem Atlas habe ich öfters die hinten im Buch abgedruckte Landkarte zu Rate gezogen, die sich bei der geographischen Einordnung als sehr hilfreich erwiesen hat.


    Ich habe schon etliche Bücher über jene Zeit gelesen, aber in kaum einem wurde der Untergang der Indianer so nachvollziehbar, so wirklichkeitsnah dargestellt wie hier. Die Ausbreitung der Weißen nimmt den ursprünglichen Bewohnern mehr und mehr den Lebensraum und die Lebensgrundlagen. Hinzu kommen bewußt in Gang gesetzte Pocken- und Choleraepidemien mit ihren hohen Opferzahlen. Und immer wieder von seiten der amerikanischen Politiker Versprechungen und Zusagen, die bei erster Gelegenheit gebrochen werden. Kein Wunder, wenn es nie zu einem dauerhaften Frieden oder gar einem friedlichen Zusammenleben gekommen ist. Die Amerikaner hatten gar kein Interesse daran. Sie wollten das Land, sie betrachteten die Indianer als „Wilde“, die es auszurotten galt, nicht als Menschen. Hauptsache, sie verschwanden und machten der „Zivilisation“ Platz.


    Doch wenn die Bisons verschwinden konnten, dann war alles möglich, jeder Schrecken, jede Tragödie.“ Dieser Satz taucht zwar erst auf Seite 852 auf; hätte er zu Beginn gestanden, hätte der die Leser allerdings gut auf das, was im Buch zu erwarten ist, vorbereitet. Nach über achthundertfünfzig Seiten ist die Freiheit besiegt, die überkommene Lebensweise zerstört, eine Kultur am Ende.


    So bleibt am Ende nur noch mit lauter, klarer Stimme (den) Todesgesang anzustimmen:**


    Wohin ich auch gehe,

    Fürchtet man mich.

    Wohin ich auch gehe,

    Ist Gefahr.

    Wohin ich auch gehe,

    Ist der Tod.

    Doch jetzt werde ich

    Nicht mehr gehen. **


    Suvate. Es ist zu Ende.“***



    Mein Fazit


    Das Schicksal der Cynthia Ann Parker wird hier verwoben mit dem Untergang der Comanchen. Nichts beschönigend oder verklärend gibt die Autorin eine authentische Schilderung vom Leben und Untergang der Comanchen in den südlichen Plains. Erschütternd. Mitreißend. Großartig.




    * = T. R. Fehrenbach „Comanchen“, Fackelträger-Verlag Hannover 1974; vergleiche Seiten 229ff

    ** = S. 771 / *** = S. 853


    ASIN/ISBN: 3492228399

    Unter den Büchern finden wir wieder, was uns in der Fremde entschwand, Frieden im Innern und Frieden mit unserer Umgebung.
    (Gustav Freytag, 1816 - 1895, aus "Die verlorene Handschrift")

  • Ja, ein Buch nach langer Zeit wieder zu lesen, kann Überraschungen bergen - in die eine wie die andere Richtung.


    Ich habe übrigens zwischenzeitlich in der Zeitschrift "Amerindian Research", Ausgabe 1/2024, den Artikel über Cynthia Ann Parker gelesen. (Auf der Webseite ist derzeit, wenn man die entsprechende Ausgabe anklickt, ein Teil des Artikels lesbar.) Das Buch hält sich ziemlich genau an die historisch überlieferten Geschehnisse.

    Unter den Büchern finden wir wieder, was uns in der Fremde entschwand, Frieden im Innern und Frieden mit unserer Umgebung.
    (Gustav Freytag, 1816 - 1895, aus "Die verlorene Handschrift")