'Faust: Der Tragödie Erster Teil' - Seiten 001 - 025

  • Ich hab vorhin mit dem ersten Abschnitt angefangen, bin aber nach kurzer Zeit dauernd gestört worden, so dass ich das Gefühl hatte trotz Lesen kaum was zu verstehen. Von daher nur mal schnell was zu "Zuneigung" und dem "Vorspiel auf dem Threater". Die anderen Teile, mit denen für mich das Stück erst 'richtig' beginnt, muss ich nochmal in Ruhe und mit mehr Konzentration lesen.
    Bei Zuneigung und dem Vorspiel fehlt mir auch die Verbindung zum Rest. Die zwei stehen da ganz am Beginn, aber sind inhaltlich völlig anders. Dank dem einen Beitrag von Seestern, weiß ich jetzt wenigstens wovon Zuneigung handelt


    Zitat

    Original von Seestern
    Trotzdem habe ich (obwohl ich das eigentlich vermeiden wollte) meine Lektürehilfe rausgekramt, weil ich - auch nach dem zweiten Lesen - nicht verstanden habe, wer in Zueignung eigentlich spricht.
    Die Lektürehilfe sagt, das lyrische Ich sei ein Dichter, der von einem Stoff, den er vor langer Zeit begonnen hat, literarisch zu verarbeiten, heimgesucht wird. Die "schwankende(n) Gestalten, die früh sich einst dem trüben Blick gezeigt" sind also vom Autor vor langer Zeit erdachte Figuren, die sich erneut Gehör verschaffen, das "längst entwöhnte(s) Sehnen" demnach das Verlangen des Autors, sich erneut mit dem Stoff zu beschäftigen.
    Wenn man bedenkt, dass die Entstehungszeit von "Faust" über 60 Jahre betrug, könnte die hier dargestellte Situation durchaus auch auf Goethe selbst übertragen werden.


    denn rein vom Lesen wäre mir das niemals klar geworden.

  • Ich lese mir, bevor ich ein Kapitel beginne, immer die Zusammenfassung (z.B. von Wikipedia) durch. So wird das Lesen unwahrscheinlich erleichtert und man kann sich direkt auf die Sprache konzentrieren (man muss nicht erst rätseln, worum es wohl gehen mag). Ich werde morgen, wenn ich Zeit habe, einmal in der Uni nach einer Lektürehilfe suchen (evtl. aus Kindlers Literaturlexikon). Ich könnte auch einmal in meiner Literaturgeschichte nachsehen. Ich werde euch natürlich meine Ergebnisse mitteilen... :-)

    Gruß
    misswalker :lesend



    "Eigentlich weiß man nur, wenn man wenig weiß. Mit dem Wissen wächst der Zweifel." (Johann Wolfgang von Goethe)

  • Komme leider erst heute Abend dazu, etwas zum ersten Kapitel zu schreiben. Ich muss noch an einer Hausarbeit schreiben und heute Mittag bekomme ich Besuch von meiner Tante... Also, bis später


    Wie weit seid ihr denn so? Ich bin gerade bei "Studierzimmer I".

    Gruß
    misswalker :lesend



    "Eigentlich weiß man nur, wenn man wenig weiß. Mit dem Wissen wächst der Zweifel." (Johann Wolfgang von Goethe)

  • So, nach einem langen Abend an meiner Hausarbeit komme ich nun endlich dazu, etwas zu meinem ersten Leseeindruck zu schreiben:


    Mir haben, auch wenn viele der Ansicht sind, dass sie nicht wirklich zur Gesamthandlung dazugehören bzw. zum Verständnis beitragen, die "Zueignung" und das "Vorspiel auf dem Theater" sehr gut gefallen. Ich denke, dass man v.a. im Vorspiel die Möglichkeit sehen sollte, Bezüge zur heutigen Zeit herzustellen. Gerade für neuere Inszenierungen bietet es sich an, hier auf aktuelle Themen anzuspielen (z.B. Kostümierung etc.). Ich mag es so wie so sehr gerne, wenn es innerhalb eines Stückes eine Rahmenhandlung gibt, aber ich denke, dass es auch Geschmackssache ist...


    Ich denke dennoch, dass man beide Teile nicht einfach weglassen sollte. Gerade die "Zueignung" stellt ein wesentliches Elemente des "Faust" dar. Auch wenn es sich nur um ein lyrisches Ich handelt, das spricht, lassen sich doch viele Parallelen zum Entstehungsprozess des Werkes bzw. zu Goethe selbst erkennen und damit nicht einfach wegdenken. Natürlich ist dies in einer Inszenierung schwieriger umzusetzen, aber meiner Meinung nach gibt es nicht immer nur eine Möglichkeit (Kreativität sei gefragt). :-)


    V.a. die Aufforderung des Theaterdirektors an den Künstler, "den ganzen Kreis der Schöpfung" zu bedienen, weist auf den Inhalt des nachfolgenden Stückes hin und erleichtert damit eine (vllt. aktuelle) Interpretation. Da ich allerdings noch nicht viel weiter mit Lesen bin, wird sich das erst in den nächsten Tagen herausstellen...


    So, ich denke, ich sollte mal langsam ins Bettchen gehen (und evtl. noch etwas lesen). :-)

    Gruß
    misswalker :lesend



    "Eigentlich weiß man nur, wenn man wenig weiß. Mit dem Wissen wächst der Zweifel." (Johann Wolfgang von Goethe)

  • Mit dem ersten Abschnitt bin ich jetzt komplett durch.


    Den Prolog im Himmel fand ich sehr interessant, gerade was Mephis (Mephistopheles ist mir einfach zu lang :grin) Stellung gegenüber Gott angeht. Für mich ist er eigentlich in seinen Aktionen immer unabhängig von Gott und sozusagen sein eigener Herr (so nach John Milton: Better to reign in hell than serve in heaven) ist. Aber in dem Stück erkennt er ja Gott als seinen Herrn an und braucht seine Erlaubnis Faust in Versuchung zu führen.

  • Hallo,


    ich bin mit dem ersten Abschnitt auch schon seit gestern durch, aber es gelingt mir nicht, nur ein paar einfache Sätze dazu zu schreiben, weil ich finde, dazu ist der Stoff eigentlich viel zu "dicht".


    Ich habe am letzten Wochenende meine alte Schulausgabe gefunden, von der ich dachte, ich hätte sie schon längst entsorgt, weil sie total zerfleddert ist (zu oft gelesen).


    Was da an Randnotizen notiert war, würde den Rahmen hier total sprengen.
    Aber der Punkt, der mir damals bereits sehr imponiert hatte, war unter anderem das, was Isiera eben angesprochen hat: Mephisto gibt seine Unabhängigkeit auf, indem er Gott um die Erlaubnis bittet, Faust verführen zu dürfen.
    Und Gott scheint sich seiner Sache ja sehr sicher zu sein, dass Faust sich nicht so einfach verführen lässt. :grin


    Ein weiterer Punkt war, wie Faust sich selbst sieht: er sieht sich ja quasi als gottähnliches Wesen. Naja, ein bisschen von sich eingenommen war er ja schon, der gute Faust ("Ich, Ebenbild der Gottheit").


    Als ich damals (also vor über 20 Jahren), direkt nach der letzten Abiprüfung von einem Lehrer gefragt wurde, was ich denn glaube gelernt zu haben in all den Jahren, bin ich aufgesprungen und habe rezitiert: "Da steh ich nun, ich armer Tor, und bin so klug als wie zuvor!".


    Daraufhin der Lehrer: "Na schön, dass sie wenigstens den Faust kennen."


    Seine Versuche, jeglicher menschlicher Begrenzung zu entkommen, gehen sogar so weit, dass er kurz vor einem Selbstmordversuch steht. Letztlich halten ihn Kindheitserinnerungen davon ab.


    Schön fand ich auch kurz zuvor den Dialog mit Wagner, der sehr wissbegierig ist und am liebsten alles wissen möchte. Faust lässt ihn jedoch ziemlich abblitzen und scheint auch generell nicht soooo viel von ihm zu halten ("Darf eine solche Menschenstimme hier, wo Geisterfülle mich umgab, ertönen?").


    Ach, es macht mal wieder Spaß...


    :wave

    LG
    Alisha

    -------------------
    Good girls go to heaven, bad girls go everywhere! :-]
    (Jim Steinman)


  • Vllt. lässt Faust Wagner auch abblitzen, weil er zu viel von sich in ihm wiederentdeckt und dadurch nicht an seine vergangene Jugend erinnert werden möchte. Er sieht sich möglicherweise selbst in ihm wieder und damit auch Wagners Zukunft vor sich, die in seinen Augen ebenso sein wird wie seine - unerträglich, da ohne wissenschaftlichen Fortschrift...

    Gruß
    misswalker :lesend



    "Eigentlich weiß man nur, wenn man wenig weiß. Mit dem Wissen wächst der Zweifel." (Johann Wolfgang von Goethe)

  • Zitat

    Original von Seestern
    Trotzdem habe ich (obwohl ich das eigentlich vermeiden wollte) meine Lektürehilfe rausgekramt, weil ich - auch nach dem zweiten Lesen - nicht verstanden habe, wer in Zueignung eigentlich spricht.
    Die Lektürehilfe sagt, das lyrische Ich sei ein Dichter, der von einem Stoff, den er vor langer Zeit begonnen hat, literarisch zu verarbeiten, heimgesucht wird. Die "schwankende(n) Gestalten, die früh sich einst dem trüben Blick gezeigt" sind also vom Autor vor langer Zeit erdachte Figuren, die sich erneut Gehör verschaffen, das "längst entwöhnte(s) Sehnen" demnach das Verlangen des Autors, sich erneut mit dem Stoff zu beschäftigen.
    Wenn man bedenkt, dass die Entstehungszeit von "Faust" über 60 Jahre betrug, könnte die hier dargestellte Situation durchaus auch auf Goethe selbst übertragen werden.


    Die "Zuneigung" bezieht sich tatsächlich auf Goethe selbst, der nach Jahren seine Arbeit am Faust wieder aufnimmt. Und mit "Mein Lied ertönt der unbekannten Menge" spricht er wohl sein neues Publikum an, dass sich wohl verändert haben muss nach so langer Zeit und weiters heißt es "Ihr Beifall selbst macht meinem Herzen bang, | Und was sich sonst an meinem Lied erfreuet, | Wenn es noch lebt, irrt in der Welt zerstreuet." Goethe ist sich nicht gewiss, dass sein "Lied" bei dem neuen Publikum gut ankommt und dass es auch in späterer Zeit noch gelesen wird.
    Übrigens betrug die Entstehungszeit von Faust I keine 60 Jahre. 1773 begann Goethe mit dem Urfaust, welchen er selbst allerdings nie veröffentlichte, 1786 begann er dann mit Faust I, veröffentlichte es allerdings 1790 als Fragment und stellte es erst 1806 fertig. Die Arbeit zu Faust II setzte er erst 1825 fort und beendete es 1831.


    Die Beziehung zwischen Wagner und Faust finde ich ziemlich interessant. (war übrigens auch mehr oder weniger meine Deutsch-Maturafrage ;-) )
    Faust hat sich alles Wissen seiner Zeit angeeignet und sieht sich jetzt an den Grenzen des menschlichen Wissens angelangt. Er merkt, dass er niemals alle Geheimnisse der Welt lüften kann und dies lässt ihn verzweifeln. Wagner dagegen ist nach wie vor beseelt von der Wissenschaft und glaubt an sie, mehr als an alles andere. Man könnte ihn wohl als Positivisten bezeichnen. Faust verachtet Wagner deswegen. Wagner ist in seinen Augen der "ärmlichste von allen Erdensöhnen", weil er noch nicht zu der Einsicht gekommen ist, dass das Wissen begrenzt ist. In dieser Hinsicht sind Faust und Wagner komplett gegensetzlich.
    Nach der Erkenntnis, dass wir im Grunde gar nichts wissen können, wendet Faust sich an die Magie um herauszufinden, "was die Welt | Im Innersten zusammenhält". Er beschaut das Zeichen des Makrokosmus und beschwört den Geist der Erde, der ihn aber in seine Schranken weist. Mit "Du gleichst dem Geist den du begreifst, | Nicht mir!" will er ihm verdeutlichen, dass er ihn niemals begreifen kann, da er ja nur ein Mensch ist, der zwar viel zu wissen glaubt, aber im Grunde gar nichts weiß.
    Und in seiner Verzweiflung taucht Wagner "im Schlaftrocke und der Nachtmütze" auf und verwickelt Faust in ein Gespräch über Rhetorik, was Fausts Nerven nur noch mehr strapaziert.
    Als Wagner fort ist, fällt sein Blick auf die Giftphiole, und sieht diese als letzte Möglichkeit seine Grenzen zu überschreiten. Doch als er zum trinken ansetzt, erklingen die Osterglocken. Er gedenkt seiner glückliche Kindheit und setzt das Fläschchen wieder ab.


    Ich verstehe Fausts Verzweiflung. Im Grunde hat er schwere Existenzprobleme. Er sieht ein, wie wenig er eigentlich weiß und wissen kann. Ihm wird klar, dass er niemals das Geheimnis unserer Existenz lüften wird. Ich denke, dass durch diese Erkenntnis schon einige den Freitod gewählt haben.

  • Wow, melancholy!


    Besser hat es mein Deutschlehrer damals auch nicht erklärt.


    Stimmt, da kam ich nicht mehr drauf: bei Wagner hatte ich am Rand meiner Schulausgabe "Wissenschaftsoptimismus" stehen.
    Nach deinen Ausführungen weiß ich jetzt auch wieder, wie genau das zu verstehen war.


    Fausts Versuche, seiner Begrenztheit zu überwinden, beginnen mit der Beschäftigung mit dem Makrokosmos (er schlägt das Buch auf).
    Danach kommt der direkte Kontakt mit der Geisterwelt und als letztes sein nicht durchgeführter Selbstmordversuch.


    :wave

    LG
    Alisha

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    (Jim Steinman)


  • Hallole!


    Da ich eine Ausgabe habe, bei der der Urfaust, das Fragment und Faust 1 parallel gedruckt sind, wollte ich mal nur bemerken:


    Die Zueignung und das Vorspiel auf dem Theater sind beide nur im Faust 1 enthalten. Ebenso der Prolog.
    Nacht ist in allen drei Versionen enthalten, wobei der Urfaust und das Fragment sich so gut wie nicht unterscheiden.
    Zu Beginn ist der Text der gleiche geblieben, nur die Satzzeichen wurden teilweise geändert. Vom Punkt zum Ausrufezeichen, manches Ausrufezeichen in ein Fragezeichen.
    Etwas ab der Hälfte sind Teile eingefügt, der ganze Momonlog, nachdem Wagner Faust verläßt ist wiederum nur im Faust 1 enthalten, in den zwei anderen Versionen fehlt er komplett.


    Mir ist eine Zeile jetzt erst aufgefallen:


    Was man nicht nützt, ist eine schwere Last.


    Lese ich weiter, oder räume ich lieber ein wenig auf? :-]

    Wenn mein Kopf auf ein Buch trifft, klingt es hohl. Das muß nicht immer am Buch liegen...
    (Georg Christoph Lichtenberg)

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    Wiederaufnahme ab 16. Mai 2017
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    Unter den Büchern finden wir wieder, was uns in der Fremde entschwand, Frieden im Innern und Frieden mit unserer Umgebung.
    (Gustav Freytag, 1816 - 1895, aus "Die verlorene Handschrift")

  • Zueignung


    Da ich ein ausgesprochener Kurzabschnitt-Poster bin, fange ich schon mal mit der Zueignung an.


    So eine Widmung dürfte ziemlich einmalig ein. Der Dichter richtet sie an seine Figuren, "schwankende Gestalten". Sonst sind es eher Familienangehörige, enge Freunde oder Mentoren, an die eine Buchwidmung gerichtet ist.


    Das zeigt, wie sehr Goethe diese Figuren ans Herz gewachsen sind, die ihn über viele Jahre begleitet und sich verändert haben. Sie haben fast ein Eigenleben entwickelt und drängen vom Unterbewusstsein nach oben. Er lässt es zu und taucht in die Vergangenheit hinab.
    Man hört deutlich eine Wehmut über die vergangene Jugend heraus.

  • Ich hatte bei den schwankenden Gestalten immer seine wiederkehrenden Ideen für ein neues Stück vor Augen. Außerdem lese ich gern die bekannten Zitate nach mehr als 40 Jahren wieder. Fast zu jedem Post fällt mir ein Faust Zitat ein.

  • Nachdem ich nun die Einführung gelesen habe, geht es also an den eigentlichen Text. Die Einführung erstreckte sich über beide Teile der Tragödie und hat mir klar gemacht, daß sich auch der Spannungs- und Handlungsbogen über beide Teile erstreckt. Falls es mich „packt“, werde ich also den zweiten Teil auch bald lesen.


    Das Gesamtwerk ist über einen Zeitraum von rund sechzig Jahren entstanden. Begonnen in der Jugend, hat Goethe als altem Mann fast buchstäblich der Tod die Feder aus der Hand genommen.


    Auch wenn es schon ein paar Jahre seit dem letzten Gucken her ist, kenne ich „Faust“ bisher nur in der Inszenierung von Gustaf Gründgens und mit ihm als Mephisto. Die Stimmen und Gesichter dieser Aufführung werde ich beim Lesen vermutlich auch immer im Kopf haben.


    Wenn ich es recht behalten habe, wurde die „Zueignung“ geschrieben, als Goethe nach etlichen Jahren Pause sich wieder an die Arbeit am Faust machte. Quasi ein Text an sich selbst.


    Auf denn.

    Unter den Büchern finden wir wieder, was uns in der Fremde entschwand, Frieden im Innern und Frieden mit unserer Umgebung.
    (Gustav Freytag, 1816 - 1895, aus "Die verlorene Handschrift")

  • Vorspiel auf dem Theater


    Mir fällt auf, dass neben dem Direktor und dem Dichter eine Figur namens Lustige Person vorkommt. Wer ist damit gemeint? Ich tippe mal auf einen Schauspieler. Aber wieso wird sie dann nicht als solcher bezeichnet? Sie scheint mir nicht lustiger zu sein als die anderen. Seltsam.


    Hier spricht Goethe das Dilemma zwischen Kunst und Geld verdienen an. Der Direktor und die Lustige Person kennen die Mittel, mit denen man die Masse anspricht. Der Dichter hat natürlich andere Vorstellungen von einem Theaterstück.


    Was ist damit gemeint (Z. 182-183): "Wer fertig ist, dem ist nichts recht zu machen; Ein Werdender wird immer dankbar sein."
    Es bezieht sich wohl auf die Entwicklung eines Menschen.


    Mir hat gefallen, wie die Lustige Person den Dichter tröstet, der seiner Jugend nachtrauert. Um zu dichten, braucht man nicht jung zu sein. Ein gestecktes Ziel zu erreichen ist die Aufgabe.
    Das Alter macht nicht kindisch, sondern zeigt das wahre Kind in einem. Wie ist das wahre Kind? Neugierig, offen für alles, ohne Vorurteile. Oder vielleicht auch weniger Rücksichtnahme auf die Meinung der anderen?


    Ich verstehe aber nicht, warum dieser Abschnitt überhaupt in dem Drama vorkommt. Ich sehe keinen Zusammenhang mit der eigentlichen Geschichte.

  • Ich habe mich beim Lesen des "Vorspiels" die ganze Zeit gefragt, wie das Gespräch wohl verlaufen wäre, wenn die dritte Person nicht eine "lustige Person", also positiv, gewesen wäre, sondern beispielsweise eine melancholische Person.


    Dies ist übrigens nicht das erste Mal, dass ich etwas von Goethe lese. Den Faust lese ich allerdings zum ersten Mal. Ich habe mich entschlossen, den Text so auf mich wirken zu lassen, ohne irgendwelche Einlassungen, Kommentare, Hilfen etc. zu lesen.

    "There is beauty in imperfections. They made you who you are. An inseparable piece of everything…" Arcane