Kerstin Hensel - Falscher Hase

  • Autorin:


    Jerstin Hensel wurde 1961 in Karl-Marx-Stadt geboren. Sie arbeitete als Krankenschwester, studierte am Institut für Literatur in Leipzig und unterrichtet heute an der Hochschule für Schauspielkunst "Ernst Busch".


    Klappentext:
    Ein Mann macht in Berlin nach 1933 Karriere bei der Feuerwehr, sein Sohn wechselt nach dem Bau der Mauer aus Liebe zu einer Frau von West- nach Ostberlin und wird dort Volkspolizist: zwei groteske Lebensläufe von Männern, die sich aus der Politik angeblich heraushalten wollen und umso schlimmere Katastrophen auslösen...


    Meine Meinung:
    Kerstin Henschel widmet sich in ihrem Roman "Falscher Hase" den passiven Tätern, den Mitläufern, den Pflichterfüllern, die nicht begreifen, was mit ihnen und um sie herum geschieht, weil sie es nicht begreifen wollen. Der Roman beginnt relativ konventionell. Heinrich Theodor Paffrath ist der typische NS-Mitläufer. Mit der Erzählung des Lebens seines Sohnes Heini Paffrath, der Volkspolizist in der DDR, wird die Geschichte immer skuriler und ironischer. Heini ist ein Eigenbrötler, der nie Freunde finden konnte und der sich immer weiter in seine eigene Phantasiewelt flüchtet. Halt gibt im sein geregelter Dienst und die strenge Hierarchie in der Polizei.
    Die Handlung des Romans ist überschaubar, die Autorin konzentriert sich genau auf die Charaktere der beiden Protagonisten. Ganz nebenbei gelingt es ihr dabei jedoch auch ein Gefühl für die historische Atmosphäre zu entwickeln.
    Nichtsherausragendes, aber ein gutes Buch!

    :lesend Walter Kempowski "Das Echolot"

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