Von den bisherigen Büchern der Reihe hat mit Todsünde am wenigsten zu gesagt. Es ist zwar zweifellos ein unterhaltsamer und spannend zu lesender Thriller, aber langsam schleichen sich immer längere Strecken ein, die mich nicht ganz überzeugen.
Vor allem die erste Hälfte des Thrillers erschien mir schon fast wie ein Kuriositätenkabinett der Medizin. Hier hätte ich weniger Spektakuläres und dafür etwas besser erzählt als wünschenswerter empfunden. Ich hatte fast ein wenig den Eindruck, als würden hier die Autopsien "zelebriert", weil diese medizinischen Besonderheiten irgendwie verpackt werden sollten. Zwar spannend zu lesen, aber Atmosphäre bleibt dabei auf der Strecke.
Mit Maura Isle wird auch wieder eine neue tragende Figur in die Krimireihe eingebaut. Das tut der Serie zwar prinzipiel gut, da dadurch ein wenig von den Minderwertigkeitskomplexen Rizzolis abgelenkt wird, allerdings fand ich es schade, dass dabei eine Rizzoli doch recht ähnliche Figur herausgekommen ist.