Schnee in Venedig - Nicolas Remin

  • Puh, das ist echt hart, ich bin mir wirklich total unsicher.
    Ich bin irgendwie sehr misstrauisch, muss ich ehrlich zugeben.


    Ich glaub ich muss noch etwas mehr wissen: wie muss ich mir dieses Buch bzw, diesen Commissario denn vorstellen?


    Ich mag leider keine historischen Romane und geht das sehr in diese Richtung?

  • Zitat

    Original von Sterntaler
    Puh, das ist echt hart, ich bin mir wirklich total unsicher.
    Ich bin irgendwie sehr misstrauisch, muss ich ehrlich zugeben.


    Ich sehe schon, das wird Schwerstarbeit. Kannst du nicht einfach einsehen, dass du überstimmt wurdest? :lache


    Zitat

    Ich glaub ich muss noch etwas mehr wissen: wie muss ich mir dieses Buch bzw, diesen Commissario denn vorstellen?


    Tron lebt in einem Palazzo, der langsam zerfällt, weil das Geld fehlt, ihn instand zu setzen. Seine Mutter tut dennoch so, als sei der alte Reichtum noch vorhanden. Die Figuren sind sehr schön gezeichnet.


    Zitat

    Ich mag leider keine historischen Romane und geht das sehr in diese Richtung?


    Es ist schon ein richtiger Krimi. Ich nehme an, du hast Sorge, dass du dich durch Längen lesen musst und mit hist. Daten und Ereignissen überschüttet wirst. Das ist nicht der Fall. Die Figuren agieren zwar sehr überzeugend innerhalb ihrer Zeit, d. h. der hist. Hintergrund ist nicht einfach eine austauschbare Kulisse, aber ich denke, du würdest beim Lesen dennoch deinen Spaß haben, wenn dich Venedig interessiert und du eine gut durchdachte und spannende Krimihandlung magst. :-)

  • Zitat

    Original von Laila
    Kannst du nicht einfach einsehen, dass du überstimmt wurdest? :lache



    Okay okay okay ihr beide habt mich überstimmt.
    Ich versuchs...


    :lache

  • Mir hat das Buch sehr gut gefallen und auch Tron fand ich sehr sympatisch, die Handlung war gut verstrickt und spannend. Und wenn Venedig mag, ( so wie ich, war erst wieder vor kurzem dort *schwärm* ) dann mag auch dieses Buch. :-]

  • Zitat

    Original von Cassandra79
    Mir hat das Buch sehr gut gefallen und auch Tron fand ich sehr sympatisch, die Handlung war gut verstrickt und spannend. Und wenn Venedig mag, ( so wie ich, war erst wieder vor kurzem dort *schwärm* ) dann mag auch dieses Buch. :-]


    Eben ein bischen morbide, ein bischen zu putzsüchtig, eigentlich im Verfall und doch so tun als ob, eigentlich bröckelnder Putz, aber so tun als komme zu jedem Ball Vivaldi persönlich, so tun als lobe man Guiseppe Verdi, aber Vittorio Emanuel II Re D´Italia meinen?


    Nein, so schlecht ist das Buch nicht, nur finde ich bei jedem Krimi der das Ermitteln des Mörders zur Aufgabe macht (unbestritten, es gibt andere, bei denen das nicht im Mittelpunkt steht) es furchtbar traurig, wenn ich schon beim ersten Erscheinen des Täters im Buch weiß -das ist er.


    Wer das Buch noch lesen will sollte den Spoiler wirklich nicht lesen.



    Danach wurde es etwas langweilig und öde, was den Krimi anging- da es als erster Fall betitelt ist, weiß man auch gleich, das der Conte- Commisario überlebt- schön ist aber der historische Hintergrund, die politischen Machenschaften, Venedig an der Schwelle der Gründung des geeinten Italien dargestellt und deshalb bekommt das Buch von mir noch eine Bewertung als mittelmäßig/gut.

  • Ich bin jetzt auch mit dem Buch fertig und es hat mir sehr gut gefallen. Vor allem der Humor von Remin hat mich sehr begeistert. Z.B. die Geschichte beim Beuschl essen war zum zerkugeln.


    Anfangs hat mich nur ein wenig das Bild, das von Kaiserin Elisabeth gezeichnet wurde gestört. Man muss Remin zwar zugestehen, dass er es sehr geistreich gemacht hat und dabei auch sehr viele Fakten eingebaut hat. Vor allem das kaiserliche Familienleben, aber auch die Abenteuer von Elisabeth auf ihren Reisen hat er gut eingebaut. Nur ist eben meine Interpretation von ihrem Charakter und ihrem Wesen eine andere und es war anfangs für mich störend nicht "meine" sondern "seine" Elisabeth zu begleiten.


    Ansonsten gibt es noch einen Punktabzug für das Ende. War mir ein wenig zu hollywoodmäßig. Etwas ruhiger hätte es auch funktioniert.


    Trotz allem ein sehr gut zu lesender und unterhaltsamer Krimi.


    9 von 10 Punkten

  • Hallo !


    Ich bin vom dem Buch irgendwie enttäuscht!


    Der erste Teil der Reihe um Commissario Tron.


    Die Reihe spielt im 18. Jahrhundert in Venedig und wie ich finde ist das mal was neues. Venedig kennt man ja bereits gut, von Commissario Brunetti mit Gondeln, leckerem Essen, Telefoni...
    Doch dieser Krimi ist anders:
    Gondeln kommen kaum in den Einsatz, der Commissario der hier die Hauptrolle spielt ein verarmter Conte der sehr bekannten Familie Tron und wohnt in seinem runtergekommenen Palazzo.
    Finanziell hält er sich über Wasser, wenn er nicht gerade als Commissario im Einsatz ist in dem er die Zeitschrift Emporio della Poesia herausgibt.


    Leider empfand ich gerade die Charakter die in diesem Krimi mitwirken nicht sonderlich lebendig. Ein paar Ansätze sind da, aber es langt in meinen Augen leider nicht um mit ihnen bekannt zu werden und ggf. Sympathien zu entwickeln.
    Ausmachen tut, diesen Krimi auch noch, daß die als "Sissi" bekannte Kaiserin von Österreich einen Teil der Handung einnimmt. Es ist nach der Zeit, wo sie Franz-Josef im Stich ließ und sie wird anders, als man sie in den Filmen kennt, eher eigensinnig und forsch dargestellt, zumindest habe ich es so empfunden.


    Die Kriminologische Handlung wirkt etwas konfus, da auf der einen Seite sehr viele Personen in der Vergangenheitsform, Sissi aber im Präsens geschrieben sind. Auch habe ich bald sämtliche NAmen durcheinander geworfen, so daß ich auch keinerlei Möglichkeit hatte auf eigene Faust den Täter zu entlarven, was mir einfach etwas missfallen hat.


    Das Ende, wird dann etwas spaßig und das Privatleben von Commissario Tron entwickelt sich weiter, worüber man im zweiten Teil Venezianische Verlobung erfährt.


    Eine Inhaltsangabe und eine Leseprobe hängen dem Band hintenan!



    Gruß Janina

  • Amazon verkauft die Restbestände des HCs für 7,89 statt 19,90, das ist noch günstiger als das TB, und das HC ist mit dem Lesebändchen wirklich schön gestaltet.

  • Mir hat das Buch meine Mutter empfohlen, die eher selten Krimis liest, weil sie sie immer im Generalverdacht der Trivialität hat.


    Er hat mir ausgesprochen gut gefallen. Ich mag Krimis mit einem Schuß Humor, und dieser hat eine Menge davon. Außerdem viel Flair: K. u. K. Atmosphäre gepaart mit italienischer Lebensart.


    Spannend fand ich den Krimi auch bis zum Schluß. Zwar hat man den Mörder schon früher im Verdacht, aber es gibt immer noch genügend andere Verdächtige. Das Motiv und die Verwicklung, sind es zwei völlig unabhängige Morde oder gehören sie zusammen brachte Spannung bis zum Schluß. Das Buch zog am Ende zufriedenstellend an und es gab noch ein wenig "action".


    Gefallen hat mir auch , dass Zeit und Ort der Handlung , Venedig unter Habsburger Herrschaft, ungewöhnlich sind. Krimis in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts spielen sonst doch meist in London , Sherlock Holmes und Anne Perry usw.


    Band 2 habe ich gleich auf meinen Wunschzettel gesetzt und mit Freuden festgestellt, dass das Buch hier bei den Eulen noch besser abschneidet.


    :wave


    Klio

  • ich hab das Buch im Sommer auf einem Straßenfest gekauft. Eine Sonderausgabe von rororo mit einem Ausschnitt von einem Sisi-Gemälde als Cover. Ne Freundin von mir hat es da als Mängelexemplar gesehen und auf dem Klappentext nur die Worte Kaiserin und ELisabeth gelesen. Anschließend haben wir gemeinsam mit einer anderen Freundin ne halbe Stunde gesucht, bis wir es wiedergefunden hatten.
    Ich hab es dann erst recht spät angefangen, aber gleich inhaliert. Das Bild der Elisabeth stimmt nicht vollends mit meinem überein, aber insgesamt mochte ich das Buch doch ganz gerne. Und Tron, die Contessa und Spaur bieten doch wirklich sehr nette Dialoge=)

  • Gehört für mich in die Kategorie der Schmunzel-Krimis :-)


    Trotz einiger Längen hat mir der Krimi insgesamt sehr gut gefallen. Durchhalten lohnt sich eben, denn am Anfang fand ich ihn eher langweilig.
    Tron ist eine Bereicherung der Krimilandschaft, keine Frage. Kaiserin Sisi, die in Venedig in ihrem Palazzo hockt und sich langweilt, fand ich großartig, ob das historisch korrekt ist oder nicht.


    Ja, man kann schon recht früh auf den Mörder kommen und das Ende fand ich auch ein bisschen zu dick aufgetragen. Aber die Schilderung der venezianischen Gesellschaft im 19. Jh. und den Maskenball sind hinreissend und stellen sicher, dass ich die Fortsetzung auch lesen werde.

  • Ich fand es ein bisschen langatmig, zuviel Verwicklung und Politik, aber die Auftritte von Kaiserin Elisabeth haben einiges wieder gut gemacht. Auf jeden Fall hat es mich auf die Fortsetzungen neugierig gemacht, die schon im SUB schlummern, mit dem nächsten probiere ich es auf jeden Fall - irgendwann *g*.


    Maskenbälle, Paläste und die österreichische Kaiserin Elisabeth statten diesen historischen Krimi zur Zeit der KuK Monarchie mit einem unverwechselbaren Flair aus, welches nur Venedig bieten kann. Venedig, noch unter österreichischer Herrschaft und die Anwesenheit von Elisabeth sind einzigartig in einem historischen Krimi. Der Geruch von Reichtum in den großartigen Palästen, die den alten venezianischen Adelsgeschlechtern gehören und deren rauschende Feste, an denen wegen der Einzigartigkeit der Masken auch hochstehende Personen inkognito teilnehmen können lassen uns in eine Zeit zurückversetzen, in der Offiziere noch die Hacken schmissen und ihre Schnurrbärte zwirbelten. Oder ist es doch eher der Geruch nach Fäulnis, abbröckelndem Putz und Feuchtigkeit, der durch die Wände der heruntergekommenen Paläste zieht? Denn nichts ist mehr so glanzvoll, wie es einmal war. Venedigs Adelige sind pleite, und um die Fassade aufrecht zu erhalten sind Originale schon längst durch Kopien ersetzt. So ist es auch kein Wunder, dass ein Conte, Alvise Tron, als Commissario seinen Lebensunterhalt fristet. Aber nichts in der Welt kann seine Mutter davon abhalten, wie jedes Jahr einen glanzvollen Maskenball zu veranstalten. Und durch die Anwesenheit einer hochgestellten Persönlichkeit, die einfach mal nur sie selbst sein möchte, wird es auch ein ganz besonderes Ereignis. Leider ist auch dieser Traum irgendwann wieder zu Ende.


    Dieses einzigartige Flair macht allerdings ein bisschen die Unzulänglichkeiten der Geschichte wieder wett. Sie ist oft etwas langatmig und am Anfang ziemlich verwirrend. Venezianische Polizei, österreichisches Militär, die Zuständigkeiten und Personen wechseln rasend schnell und man hat so seine Schwierigkeiten, den Überblick zu behalten. Kompetenzgerangel anstatt Aufklärung steht mehr im Vordergrund, politische Züge haben halt immer Vorrang. Viele Fragen, die sich dem Leser sofort aufdrängen, werden erst spät in der Geschichte aufgeworfen und man kann die Hilflosigkeit Trons sehr gut nachvollziehen, dem so manche Knüppel zwischen die Beine geworfen werden.


    Einzigartig ist natürlich das Erscheinen Elisabeths, die sehr natürlich und nicht verherrlichend dargestellt wird. Es entsteht das Bild einer sehr unglücklichen jungen Frau, die Elisabeth ja wirklich zu dieser Zeit gewesen ist. Interessant zu lesen, welchen Zwängen sie durch das Hofprotokoll ausgesetzt war und wie sie einfach versucht, sich daraus zu befreien. Durch unglückliche Zufälle gerät sie dann auch noch in verheerende Situationen.


    Der Krimiplot ist eher nebensächlich, der Hauptteil der Geschichte bezieht sich auf den Lebensstil der Venezianer, die mit der österreichischen Herrschaft nicht wirklich zufrieden sind. Ihre Bemühungen, nach außen hin eine glanzvolle Fassade aufrecht zu erhalten werden eindrucksvoll geschildert, die Hilflosigkeit, die Tron überfällt, wenn wieder ein neuer Riss im Gemäuer entdeckt wird, ist gut nach zu vollziehen. Aber auch der Respekt, den die Jüngeren vor der älteren Generation haben, leistet seinen Beitrag, Tron würde nie auf die Idee kommen, seiner Mutter etwas abzuschlagen. Die Contessa bestreitet hartnäckig sämtliche Geldprobleme, für sie ist ein nicht stattfindender Maskenball der Untergang des Rufes ihres Geschlechts. Also obliegt es Tron, das nötige Geld aufzutreiben. Leider ist der Job des Commissarios nicht wirklich lukrativ, da käme schon eher die Ehe mit einer vermögenden Erbin in Betracht. Wird seine heimliche Liebe, die Principessa di Montalcino ihn wohl erhören? Es scheint so, als ob auch sie in die Morde verwickelt ist. Zum Ende löst sich aber alles schlüssig auf und man kann gespannt auf den nächsten Fall mit Commissario Tron sein.


    Fazit


    Ein interessanter Einstand für einen historischen Krimi mit bekannten Persönlichkeiten - sicherlich werden in den Folgebänden weitere interessante, historische Persönlichkeiten aus der österreichischen Monarchie auftreten. Durch das unnachahmliche Flair der Zeit kann man leichter über einige Längen in der Geschichte hinwegsehen, sie fesselt zwar nicht immer, ist aber interessant zu lesen und bietet eine Menge an historischen Fakten und Einblicke.

  • Zitat

    Original von Wittelsbach
    Weiß jemand, wann Requiem am Rialto als TB rauskommt?


    leider nein.
    aber ich ziehe durch dieses posting deine frage mal hoch - vielleicht ist ja jemand anderer hier schlauer :-) :wave

    Mögen wir uns auf der Lichtung am Ende des Pfades wiedersehen, wenn alle Welten enden. (Der Turm, S. King)


    Wir fächern die Zeit auf, so gut wir können, aber letztlich nimmt die Welt sie wieder ganz zurück. (Wolfsmond, S. King)


    Roland Deschain

  • Zitat

    Original von krokus


    leider nein.
    aber ich ziehe durch dieses posting deine frage mal hoch - vielleicht ist ja jemand anderer hier schlauer :-) :wave


    Ist lieferbar !!

    "Sie lesen?"
    "Seit der Grundschule, aber nur, wenn's keiner sieht."


    Geoffrey Wigham in "London Calling" von Finn Tomson