Letzte Order - Duane Louis

  • Zusammenfassung: Samstagmorgen, neun Uhr. Außerplanmäßige Dienstbesprechung. Der Boss hat Folgendes zu verkünden: "Die meisten von euch kennen die Wahrheit über unsere Firma, aber bei den zwei Personen, die sie nicht kennen, möchte ich mich für den Schock entschuldigen, den sie gleich bekommen. Wir sind eine Tarnfirma des CI-6, einem Geheimdienst der Regierung. Und der Laden hier wird heute dichtgemacht. Ich werde euch nicht feuern. Ich werde euch töten." Doch ein Mann hat etwas dagegen.


    Kritik: Der Inhalt klingt, man muss es beim besten Willen zugeben, ja wirklich vielversprechend. Doch beim in der Luft zerreißen dieses Buches weiß man gar nicht so recht, wo man überhaupt anfangen soll.
    Die Todesliste, die in dem Buch immer wieder auftaucht, ist absoluter Schwachsinn. Man erkennt daran beim bloßen Durchblättern, wer als nächstes sterben wird, was ja nun wirklich nicht zum großen Spannungseffekt beiträgt. Der Schreibstil des Autors erinnert mich ein wenig an Simon Kernick's "Gnadenlos". Bei jedem Kapitel werden versucht Cliffhanger einzufügen, die dann mit banalen Fragen wie "Warum versuchte sie mich eigentlich nicht zu retten?" ins Belanglose gezogen werden.
    Die Handlungsgründe der Beteiligten sind ebenfalls nicht gerade logisch. Im einen Moment sind sie alle Verbündete, im anderen ist jeder gegen jeden. Mit Stunts alá Matrix wird die ganze peinliche Szenerie dann auch noch etwas "aufgepeppt". Und die Todesursachen der Opfer sind ebenfalls ziemlich schräg. Wie kann es sein, dass der Typ mit Kopfschuss fast das ganze Buch durchgehend überlebt? Oder die Frau, die an einem Gürtel (!) mit dem Kopf nach unten aus dem Fenster gehangen wird. Die schafft es tatsächlich sich wieder in Sicherheit zu hangeln, bevor der Gürtel ihrem Gewicht nachgegeben hat und sie in eine endlose Tiefe stürzt?
    Für mich war dieser Krimi ein absoluter Flop und ich kann nur jedem davon abraten, der sich mal wieder vom Klappentext in die Irre führen hat lassen.

    "Katzen achten nicht drauf, welche Namen wir ihnen geben. Sie haben ihre eigenen Namen und brauchen unsre nicht. Darum schaut einen eine Katze auch immer so mitleidig an, wenn man sie beim Namen ruft, den man ihr gegeben hat, als ob man es nie lernt.

  • Das Ding liegt aktuell ziemlich weit oben auf meinem SuB, und trotz dieses Verrisses lasse ich mir die Vorfreude nicht nehmen. Mir hat nämlich schon der Erstling "Blondes Gift" sehr gut gefallen, mit extremen Cliffhangern habe ich kein Problem (im Gegenteil, ich finde gerade die besonders an den Haaren herbeigezogenen oft witzig), und selbst den hier im Forum so gnadenlos verrissenen Kernick fand ich nicht schlecht. Man darf diese Art von Thriller halt nicht zu ernst nehmen.


    Kann natürlich sein, dass ich nach der Lektüre ebenfalls enttäuscht bin. Wir werden sehen.

  • Du hast in allem, was du geschrieben hast, recht.
    Ich für meinen Teil mag allerdings Krimis, die auch wirkliche Krimis sind. Witzige Cliffhanger etc. haben - zumindest in einem Krimi - meines Erachtens nichts zu suchen. Vor allem dann, WENN es ernsthaft gemeint sein soll, finde ich es umso lächerlicher.

    "Katzen achten nicht drauf, welche Namen wir ihnen geben. Sie haben ihre eigenen Namen und brauchen unsre nicht. Darum schaut einen eine Katze auch immer so mitleidig an, wenn man sie beim Namen ruft, den man ihr gegeben hat, als ob man es nie lernt.

  • Nein, das habe ich nicht gelesen.
    Deshalb weiß ich leider nicht, ob der Nachfolger mit dem Vorgänger vom Stil her identisch ist. Ich vermute zwar mal ja, aber sicher sein kann ich mir ja keinesfalls :lache

    "Katzen achten nicht drauf, welche Namen wir ihnen geben. Sie haben ihre eigenen Namen und brauchen unsre nicht. Darum schaut einen eine Katze auch immer so mitleidig an, wenn man sie beim Namen ruft, den man ihr gegeben hat, als ob man es nie lernt.

  • Zitat

    Original von JaneDoe
    Ich habe dieses Buch gerade gekauft und bin schon sehr gespannt. Mir hat das erste Buch nämlich ausgesprochen gut gefallen.


    Ich bin auf deine Meinung zu diesem Buch hier gespannt, Jane. Bei mir subbt das Debüt im Regal vor sich hin. Wenn ich es mag, und du das hier auch, dann wird es evtl. angeschafft. :grin

  • Ich habe damals den Ersten bereits nach kurzer Zeit abgebrochen, die Story war zwar recht interessant, leider konnte der Autor damit nix anfangen. Skurrile und abgefahrene Szenen, in den Händen eines guten Autors sicherlich schräg und lustig, wurden hier lust- und reizlos abgespult. Mehr von dem Autor? Nein Danke!

  • Tja, eigentlich hatte ich das Buch auf meiner Wunschliste, denn der Klappentext klingt wirklich gut.


    Wenn ich aber die Rezension lese und dann noch bedenke, dass für mich "Blondes Gift" schon nicht wirklich gehalten hat was es versprach, dann lasse ich das wohl lieber.

  • Mir hat das Buch so sehr gefallen das ich es an einem Tag verschlungen habe.Ich finde das das Buch sehr spannend und packend war. Die Charaktere waren alle ziemlich interessant und die ganze Story war genau was für mich.
    Demnächst werde ich mir mal blondes Gift holen.

    :lesend
    Rachel Aaron - The Spirit Rebellion
    Patrick Rothfuss - Der Name des Windes
    Stefan Zweig - Sternstunden der Menschheit

  • Auch in seinem zweiten Thriller zeigt Duane Louis wie moderne Thriller sein können.
    Kurz, schnell, voller Action und ohne viel Schnörkel gleich zur Sache kommen.
    Etwas 24, ein bischen Stirb Langsam, ein Schuß Kill Bill und als spezielle Zutat Duane Louis.


    Wer das erste Buch vom Autor gelesen hat ist vorgewarnt. Hier geht nichts seinen gewohnten Gang oder läuft in typischer Machart ab.
    Hier wechseln sich knallharte Dialoge mit schwarzem Humor ab, wie auch Fußtritte mit Pistolenschüssen.
    Auch wenn einige Handlungen nicht immer schlüssig sind ist hier alles im grünen Bereich da die Unterhaltung stimmt.
    Jetzt fehlt nur noch die Verfilmung. Am besten unter der Regie von Quentin Tarantino und Robert Rodriguez.


    Ein weiterer Roman (The Wheelman) dessen Filmrechte bereits verkauft sind erscheint 2010. Dieser erhielt ausserdem den Gumshoe Award.

    Ich lese gerade: :lesend
    Viele spannende Bücher


    Liebe Grüße an alle Büchereulen :wave

    Dieser Beitrag wurde bereits 1 Mal editiert, zuletzt von Quickmix ()

  • Das Buch ist echt super, habe es in einem Rutsch durchgelesen. Wie schon "Quickmix" vor mir bemerkte: Kurz, schnell und voller Action. Aber man sollte nicht so viel über so manches in dem Buch nachdenken (gute spannende Unterhaltung halt). Danke auch an meine Frau, die mir das Buch geschenkt hat.
    Gleich darauf habe ich "Blondes Gift" gelesen (ist auch gut, aber "Letzte Order" fand ich besser).


    MfG Hoddel3

  • Ich fand dieses Buch insgesammt viel zu flach! Aus der wirklich originellen Grundsituation hätte man wirklich mehr herausholen können, der Autor verschenkt hier meiner Meinung nach zuviel - 100 Seiten mehr und eine wirklich durchdachte Handlung und wir hätten einen originellen Reisser! So allerdings wirkte das ganze Buch auf mich wie ein Entwurf, ein Fragment. Oder reicht es bei dem Autor einfach nicht für mehr? :gruebel

  • Meine Meinung


    Dies ist mein erster Thriller von diesem Autor, „Blondes Gift“ habe ich noch nicht gelesen.
    Es ist eine gute und interessante Grundidee, leider hat mir die Umsetzung nicht gefallen. Die Geschichte wird aus verschiedenen Perspektiven erzählt, die im Verlauf der Handlung schnell wechseln, was verwirrend sein kann. Zwar werden zu Beginn alle Personen, egal ob Haupt- oder Nebenfiguren, kurz dargestellt. Dennoch fehlte mir die Tiefe ihrer Charaktere. Mehr das psychologische/emotionales Hintergrundwissen zu den einzelnen Personen wäre für mich interessierter gewesen. Darüber erfährt man leider nicht viel.
    Auch schreitet die Geschichte zu schnell voran, etwas weniger Tempo und eine etwas durchdachtere Handlung hätte dem Thriller gut getan.


    Zwar ist es keine Zeitverschwendung gewesen, da sich dieser Thriller schnell lesen lässt. Jedoch bin ich nur bedingt zufrieden.
    „Blondes Gift“ liegt schon hier, daher werde ich zumindest das noch probieren. Ob ich darüber hinaus noch weitere Bücher des Autors lesen möchte bin ich mir derzeit noch nicht sicher.

  • bin grad fertig geworden...


    Ich finde, es liest sich gut weg, also genau das richtige für lange Bahnfahrten.
    Aber irgendwie bleibe ich gerade mit einem großen ?( zurück. Denn warum das alles passiert ist, was das denn nun für eine Firma ist, was das mit den beiden in Schottland auf sich hat, das ist alles nicht geklärt worden und anscheinend reicht meine Phantasie nicht aus, mir das selber zu erklären...


    Na gut, abgehakt, nächstes Buch...

    "Leben, lesen - lesen, leben - was ist der Unterschied? (...) Eigentlich doch nur ein kleiner Buchstabe, oder?"


    Walter Moers - Die Stadt der träumenden Bücher

  • Zitat

    Original von kissy
    bin grad fertig geworden...


    Ich finde, es liest sich gut weg, also genau das richtige für lange Bahnfahrten.
    Aber irgendwie bleibe ich gerade mit einem großen ?( zurück. Denn warum das alles passiert ist, was das denn nun für eine Firma ist, was das mit den beiden in Schottland auf sich hat, das ist alles nicht geklärt worden und anscheinend reicht meine Phantasie nicht aus, mir das selber zu erklären...


    Na gut, abgehakt, nächstes Buch...


    Ich denke die Phantasie vom Autor reichte nicht aus, um alle angefangen Teile irgendwie zusammenzuführen. Was für ein katastrophales Ende hat das Buch denn bitteschön? Und damit mein ich nicht nur die letzten paar Seiten (die ich auch sehr mies gelöst finde) sonder die letzten 50, wo er scheinbar originell aufklären will, noch nen neuen Schauplatz öffnet aber es nicht schafft irgendetwas zusammenzuführen. Es liest sich so als ob er sich im Vorfeld 0 Gedanken zu seinen Charakteren gemacht hat. Nichts desto trotz, da es so übertrieben war, ein amüsantes Lesevergnügen zum Hirn abschalten.