Neuerscheinungen Frühjahr/Sommer 2009: "Belletristik"

  • Über den Autor:
    Hans Bender, 1919 in Mühlhausen / Kraichgau geboren, lebt in Köln. Er ist einer der Gründungsherausgeber der Akzente. Er veröffentlichte Romane, Erzählungen und Essays. Bei Hanser erschienen zuletzt: Postkarten aus Rom (Autobiographische Texte, 1989) und Wie die Linien meiner Hand (Aufzeichnungen 1988–1998, 1999).


    Kurzbeschreibung:
    Meine Vierzeiler


    Hans Bender hat mit haikuähnlichen Vierzeilern seine ideale Form gefunden. Nachdem ihn seine Kurzgeschichten in Deutschland bekannt gemacht haben, schreibt er heute vorwiegend Lyrik. Seine eng bemessenen Gedichte sind voller Eleganz und Witz, Kritik und Melancholie - und immer darauf bedacht, dass sich kein überflüssiges Wort einschleicht. Vier Zeilen sind der Spiegel, in dem die Welt des Akzente-Mitbegründers Bender zur Sprache kommt. "Du wirst alt sein / und wie Hiob klagen", heißt es einmal. Schöner als in diesem Gedichtband war die Klage nie.


    Geplanter Erscheinungstermin: Februar 2009

  • Über den Autor:
    Bei Dao, 1949 als Zhao Zhenkai in Peking geboren, lebt seit 1989 im Exil, in Berlin, England, Dänemark und in den USA. Seit kurzem darf er, einer der konsequentesten Kritiker der chinesischen Führung, wieder in die Volksrepublik einreisen. Bei Hanser erschienen die Gedichtbände Notizen vom Sonnenstaat (1991) und Post Bellum (2001).


    Kurzbeschreibung:
    Bestandsaufnahme und Rückblick: Bei Daos Gedichte - als Exilliteratur in den USA entstanden - bedienen sich hauptsächlich der Paradoxie als Stilmittel. Dies sei, so sagt er, für ihn der einzige Weg, um die Welt in ihrer Widersprüchlichkeit zu entdecken. Indem er sein Leben poetisch analysiert, kommt auch die Geschichte zu Wort: die zerstobenen Illusionen eines Dichters, der von einer anderen, besseren Welt geträumt hat.


    Geplanter Erscheinungstermin: März 2009

  • Über den Autor:
    Göran Sonnevi, 1939 in Lund geboren, lebt bei Stockholm. Außer einem Gedichtwerk in vielen Bänden trat er als Übersetzer von Hans Magnus Enzensberger und Ezra Pound hervor. In deutscher Sprache erschien: Sprache, Werkzeug, Feuer (Gedichte 1975–1987).


    Kurzbeschreibung:
    Ausgewählte Gedichte 1991-2005. Edition Lyrik Kabinett bei Hanser


    Göran Sonnevis großes poetisches Werk - für das er 2006 mit dem Preis des Nordischen Rats ausgezeichnet wurde - ist ein fortlaufender Kommentar zur Zeit, "in dem das Alltäglichste, intim Persönlichste gemeinsam mit avancierter Reflexion über naturwissenschaftliche Erkenntnisse auftritt, gemeinsam mit politisch-moralischen Fragen" (Bengt Emil Johnson). Die Gedichte des aus Schweden stammenden Autors denken verschiedenste Elemente und Materialien zusammen und ergeben einen Gesang über den Weltzustand, wie er in seiner elementaren Wucht in der gegenwärtigen Poesie nur selten zu hören ist.


    Geplanter Erscheinungstermin: März 2009

  • Über den Autor:
    Claudio Magris, 1939 in Triest geboren, lehrte dort deutsche Literatur. Bei Hanser erschienen u. a. Donau (1988), Ein anderes Meer (1992), Utopie und Entzauberung (Geschichten, Hoffnungen und Illusionen der Moderne, 2002) und Blindlings (Roman, 2007). Magris erhielt zahlreiche wichtige Literaturpreise, u. a. den Premio Strega für Die Welt en gros und en détail (1999), 2001 den Leipziger Buchpreis für Europäische Verständigung und 2006 den Prinz-von-Asturien-Preis.


    Kurzbeschreibung:
    Claudio Magris, weit gereister Schriftsteller aus Triest, schreibt über das Reisen als Leben und als Überschreitung von Grenzen aller Art. Hier besucht er das Grab von Goethes Lotte und wandelt in Spanien auf den Spuren von Don Quijote. In Leningrad besichtigt er die ärmliche Wohnung, in der Dostojewski "Raskolnikoff" geschrieben hat. In Schweden entdeckt er das Lunder Heimatmuseum, wo ein Nilpferd aus Stoff seine Aufmerksamkeit erregt, und in Mexiko nimmt er an einer Hochzeit orthodoxer Juden teil. Ebenso engagiert wie nachdenklich kommentiert Magris die jeweils aktuellen Zeitläufte, sei es in Tschechien, im Iran, in Polen oder in Vietnam.


    Geplanter Erscheinungstermin: Februar 2009

  • Über den Autor:
    Joel Agee, 1940 in New York geboren, ist der Sohn des amerikanischen Schriftstellers und Pulitzerpreisträgers James Agee. Nach ihrer Scheidung heiratete die Mutter den deutschen Emigranten Bodo Uhse. 1948 zog die Familie nach Ost-Berlin, wo Uhse Chefredakteur der Zeitschrift Aufbau und später Mitglied der Volkskammer der DDR wurde. Joel Agee lebt heute als Autor und Übersetzer in New York.


    Kurzbeschreibung:
    Eine amerikanische Jugend in Ostdeutschland
    Übersetzt aus dem Amerikanischen von Joel Agee, Lola Gruenthal


    Als Achtjähriger kam Joel Agee in die DDR. Im Herbst 1948 begleitete er seine Mutter Alma und seinen Stiefvater, den prominenten Schriftsteller Bodo Uhse, nach Ost-Berlin. 1960 kehrte er aus dem Osten von Deutschland in die USA zurück. Dazwischen liegt eine Jugend voller Privilegien, mit Villa in Groß-Glienicke, Dienstmädchen und Chauffeur. Doch ein guter Kommunist will Joel nicht werden. Vor der FDJ flieht er in seine Träumereien. Er malt, schreibt und entdeckt die Liebe, während seine Eltern über die Verbrechen unter Stalin, "Republikflüchtige" und den Volksaufstand in Ungarn diskutieren. Meisterhaft beschwört Agee die Atmosphäre jener Jahre herauf.


    Geplanter Erscheinungstermin: März 2009

  • Über den Autor:
    Herman Melville wurde 1819 in New York geboren und starb dort 1891. Bei Hanser erschienen Neuübersetzungen von Moby-Dick (2001) und Pierre oder die Doppeldeutigkeiten (2002). Zuletzt erschien Ein Leben (Briefe und Tagebücher, 2004). Herausgeber und Übersetzer: Daniel Göske, 1960 geboren, ist Professor für Amerikanistik an der Universität Kassel. Er übersetzte u. a. Herz der Finsternis von Joseph Conrad. Michael Walter, 1951 geboren, seit 1988 Mitglied der Deutschen Akademie für Sprache und Dichtung, lebt in München.


    Kurzbeschreibung:
    Die großen Erzählungen
    Übersetzt von Matthias Jendis, Michael Walter
    Herausgegeben von Daniel Göske


    Die Neuübersetzung von Herman Melvilles großen Erzählungen schließt die letzte Lücke in seinem unvergleichlichen Werk. Nach dem Erfolg des neu übersetzten "Moby-Dick" liegt nun ein neuer Band vor, der Meisterwerke wie "Bartleby, der Notariatsschreiber", "Benito Cereno" oder "Die Encantadas oder die verwünschten Inseln" enthält. Den Höhepunkt und Abschluss bildet "Billy Budd, Matrose", eine rätselhafte, mythische Geschichte von Schuld und Tod, die heute neben "Moby-Dick" wohl das berühmteste, aber auch umstrittenste Werk dieses frühen Meisters der US-Literatur ist. Der Kommentar von Daniel Göske gibt dem Leser alles zur Hand, was zum Verständnis notwendig ist..


    Geplanter Erscheinungstermin: März 2009

  • Über den Autor:
    Jorge Luis Borges, 1899 in Buenos Aires geboren, starb 1986 in Genf. Sein Gesamtwerk erscheint bei Hanser, zuletzt Das Handwerk des Dichters (Harvard-Vorlesungen, 2002). Adolfo Bioy Casares, 1914 in Buenos Aires geboren und dort 1999 gestorben, veröffentlichte zahlreiche Romane und Erzählungen.


    Kurzbeschreibung:
    Gesammelte Werke in zwölf Bänden. Band 11: Der gemeinsamen Werke erster Teil


    Don Isidro, der Detektiv, hat mit einem ungewöhnlichen Handicap zu kämpfen: Er sitzt selbst unschuldig im Gefängnis, und um seine Fälle zu lösen, ist er ausschließlich auf seinen Verstand angewiesen. Literaturnobelpreisträger Jorge Luis Borges und Adolfo Bioy Casares schrieben gemeinsam Parodien, Travestien und Satiren wie diese. In ihren Geschichten gelingt es den aus Buenos Aires stammenden Schriftstellern auf brillante Art, Spannung zu erzeugen und das Genre der Detektivgeschichte zu einem intellektuellen Vergnügen zu machen - weit über die Grenzen von Argentinien hinaus.


    Geplanter Erscheinungstermin: März 2009

  • Über den Autor:
    Erica Bauermeister wurde in Pasadena geboren. Sie studierte Literatur an der Universität von Washington, wo sie anschließend Kreatives Schreiben unterrichtete. Nach zwei Sachbüchern über Frauenliteratur beschloss sie, selbst Belletristik zu schreiben. „Das Liebesmenü“ ist ihr erster Roman. Die Autorin lebt mit ihrem Mann und ihren Kindern in Seattle.


    Kurzbeschreibung:
    Wenn Kochen die Liebensgeister weckt


    Man nehme … einen Schuss Liebe, einen Spritzer Lebenswürze und neun Menschen, die durch das Kochen verzaubert werden!
    „Am liebsten mochte Lillian den Augenblick, bevor sie das Licht einschaltete. Sie stand im Türrahmen der Restaurantküche und ließ sich von den Düften umhüllen – hefiger Sauerteig und süßlich-erdiger Kaffee, reife Tomaten, Cantaloupe-Melonen und frisch gewaschene Salatblätter.“


    Lillian ist Besitzerin eines Nobelrestaurants. Sie stammt aus ärmlichen Verhältnissen, aber dank ihrer Kochkünste hat sie es bis ganz nach oben geschafft. Besonders am Herzen liegt ihr die Weitergabe ihres kulinarischen Wissens. Jeden zweiten Montag im Monat treffen sich die Teilnehmer ihres Kochkurses: Da ist etwa Claire, die ganz in ihrer Rolle als Hausfrau und Mutter aufgeht und endlich wieder etwas für sich selbst tun möchte; Tom, der über den Tod seiner geliebten Frau Charlie hinwegzukommen versucht; oder die hübsche Antonia, die aus Italien eingewandert ist und sich immer noch fremd fühlt. Jeder der acht Koch-Lehrlinge sucht nach dem perfekten Rezept – für ein exquisites Gericht oder, wie bald klar wird, auch für ein glückliches Leben. Während des Kurses wird gekocht, gegrillt und gebacken – und es werden Ehekrisen gemeistert, zarte Bande gesponnen, Tragödien verhindert und Freundschaften geschlossen. Und am Ende findet nicht nur Antonia ihr Glück …


    Geplanter Erscheinungstermin: Juni 2009

  • Über den Autor:
    Vicki Myron wurde auf einer Farm in der Nähe von Spencer, Iowa, geboren. Sie arbeitete 25 Jahre als Bibliothekarin in Spencer, davon 20 als Direktorin. Vicki Myron lebt nach wie vor in ihrem Heimatort.
    Bret Witter arbeitet als Lektor und Sachbuchautor. Er wuchs in Nord Alabama auf und lebt zurzeit mit seiner Frau, seinen beiden Kindern und der 14 Jahre alten Katze Kiki in Louisville, Kentucky.


    Kurzbeschreibung:
    Die wahre Geschichte des berühmtesten Katers der Welt


    Katzen würden Dewey lesen
    Als Vicki Myron an einem kalten Januarmorgen die Tür der Stadtbücherei von Spencer, Iowa, aufschließt, nimmt sie ein sonderbares Geräusch wahr. Bei genauerem Hinhören glaubt sie ein Miauen zu erkennen, das aus dem Kasten für zurückgegebene Bücher dringt. Und tatsächlich findet die Bibliothekarin zu ihrer großen Überraschung zwischen Klassikern und Liebesromanen ein halb erfrorenes Katzenjunges mit struppigem Fell. Vicki und ihre Kollegen kümmern sich um das kleine Tier, wärmen es und geben ihm zu fressen. Damit ist das Kätzchen, das sich bald als Kater entpuppt und den Namen Dewey erhält, adoptiert. Dewey offenbart schon rasch seine ungewöhnliche Wirkung auf Menschen: Er tröstet verzweifelte Einwohner, er heitert die Angestellten auf, indem er mit ihnen Verstecken spielt, er bringt traurige Kinder zum Lachen. Schnell spricht sich die Geschichte des einfühlsamen Katers herum, bis schließlich Fernsehteams aus der ganzen Welt anreisen. Als Dewey im Winter 2006 im stolzen Katzenalter von 19 Jahren stirbt, ist er eine internationale Berühmtheit. Und die Begeisterung für den außergewöhnlichen Kater ist ungebrochen.


    Das Leben der berühmtesten Katze der Welt wird verfilmt mit Meryl Streep in der Hauptrolle. Sie spielt Vicki Myron, Deweys »Mutter« und Autorin unseres Buches.


    Geplanter Erscheinungstermin: August 2009

  • Über den Autor:
    Noëlle Harrison wurde 1967 in London geboren und zog 1991 nach Irland. Ihre Theaterstücke und Kurzgeschichten wurden mehrfach ausgezeichnet. »Wie die Sterne am Himmel« ist ihr dritter Roman. Die Autorin lebt mit ihrem Sohn und ihrem Lebensgefährten in Oldcastle, County Meath.


    Kurzbeschreibung:
    Eine bewegende Familiengeschichte aus Irland


    Ein kleiner Ort im Südosten von Irland: Barbara ist gerade achtzehn Jahre alt, und es ist ihre größte Sehnsucht, der kleinbürgerlichen Enge der Dorfgemeinschaft zu entfliehen. Als sie von einer Au-pair-Stelle in London hört, packt sie deshalb sofort ihren Koffer und begibt sich auf die Reise. Von nun an ist sie das Kindermädchen von Matilda, der sechsjährigen Tochter von Olivia und John Finch. Vom ersten Zusammentreffen an wirkt Olivia auf Barbara kalt und lieblos. Außerdem entgeht selbst der unerfahrenen Achtzehnjährigen nicht, dass Olivia ein Verhältnis mit Gareth hat, einem Jugendfreund ihres Mannes. John Finch hingegen ist Barbara sofort sympathisch, nicht zuletzt, weil er sich liebevoll um Matilda kümmert, die immer wieder von unerklärlichen Krampfanfällen geplagt wird.


    Zunächst ist das kleine Mädchen misstrauisch und abweisend. Doch Barbara gelingt es, das Vertrauen von Matilda zu gewinnen. Immer stärker verspürt sie das Bedürfnis, das Kind zu beschützen, denn es beschleicht sie die dunkle Ahnung, dass in der Familie vieles nicht so ist, wie es scheint. Doch Barbara hat die Situation auf gefährliche Weise völlig falsch eingeschätzt ...


    Geplanter Erscheinungstermin: Februar 2009

  • Über den Autor:
    JANE THYNNE ist die Ehefrau des Kriminalschriftstellers Philip Kerr. »Das Wiegen des Herzens« ist ihr dritter Roman. Die Autorin lebt mit ihrem Mann und ihren drei Kindern in London.


    Kurzbeschreibung:
    Wie schwer wiegt die Liebe – wie leicht ist das Glück?


    Zwei bewegende Frauenschicksale und zwei ineinander verwobene, ergreifende Liebesgeschichten.
    London in den goldenen Zwanzigern: Die junge Iris Barrington stammt aus einem reichen Elternhaus, aber sie ist todunglücklich. Ihr Vater Elmer, ein mächtiger Industrieller, interessiert sich vor allem für seine Sammlung ägyptischer Kunst und Altertümer. Ihre Mutter ist früh gestorben, und ihr Bruder Charles, der das väterliche Geschäft übernehmen sollte, kehrte nicht aus dem Krieg zurück. Iris leidet sehr unter der konventionellen Frauenrolle, in die sie sich gezwungen sieht, und sucht Ablenkung in oberflächlichen Liebschaften. Erst die Freundschaft mit Samuel Dux öffnet ihr die Augen, dass nur sie selbst ihr Leben ändern kann.


    Ihr Vater hat Samuel Dux engagiert, um den Neubau eines Geschäftshauses in London möglichst originalgetreu im ägyptischen Stil ausstatten zu lassen. In Wahrheit aber weiß Barrington von Dux’ dunklem Geheimnis: Er ist im Besitz einer wertvollen goldenen Statuette aus dem Grab von Tutenchamun, die das Aufwiegen der guten und schlechten Taten im Augenblick des Todes darstellt. Doch dann verlieben sich Iris und Samuel Dux unsterblich ineinander. Und als sie heiraten wollen, knüpft Barrington seine Zustimmung an eine Bedingung: die Herausgabe der kostbaren Statuette …


    Ein spannender und einfühlsamer Gesellschaftsroman mit wunderbaren Schauplätzen: Das mondäne London und exotische Ägypten in den 1920er Jahren.


    Geplanter Erscheinungstermin: Februar 2009

  • Über den Autor:
    Stephen Lovely studierte am Kenyon College in Ohio und lehrte Literatur und kreatives Schreiben an der University of Iowa. Für seine ersten Versuche als Schriftsteller hat er bereits den Dana Award sowie den James Award erhalten. "Nur eine Sekunde" ist sein erster Roman.


    Kurzbeschreibung:
    Alex ist dreißig Jahre alt, glücklich verheiratet und ein vielversprechender junger Wissenschaftler mit der Aussicht auf eine glanzvolle Karriere, als seine Frau Isabel plötzlich bei einem Unfall ums Leben kommt. Weil Isabel Organspenderin ist, muss Alex akzeptieren, dass ihr Herz zukünftig in der Brust einer anderen schlägt. Die Empfängerin, Janet, wäre ohne Isabels Spende gestorben. Ein Jahr später möchte sie sich bei Isabels Familie bedanken - und sie schreibt Alex einen Brief. NUR EINE SEKUNDE erzählt, was danach passiert. Wie Alex und Janet mit der für beide schwierigen Situation umgehen, aber auch, wie ihre Familien auf das einschneidende Erlebnis reagieren und alle erst lernen müssen, mit dem tragischen Verlust und der unverhofften zweiten Chance umzugehen. Mit feinem Gespür für die Gefühle aller Beteiligten stellt Stephen Lovely uns Menschen vor, die das Leben auf eine harte Probe stellt. Das Ergebnis ist ebenso authentisch wie berührend.


    Geplanter Erscheinungstermin: April 2009

  • Über den Autor:
    Aleksandar Hemon wurde 1964 als Kind einer serbischen Mutter und eines bosnischen Vaters in Sarajevo geboren. Sein Großvater Teodor Hemon kam vor Ausbruch des Ersten Weltkriegs aus der Ukraine nach Bosnien; beide Länder gehörten damals zu Österreich-Ungarn.
    Als Aleksandar Hemon sich 1992 im Rahmen eines Kulturaustauschs in den USA aufhielt und vom Beginn der Belagerung seiner Heimatstadt erfuhr, beschloss er, im Exil zu bleiben. Seit 1995 schreibt er auf Englisch und veröffentlicht regelmäßig unter anderem in The New Yorker, Granta und The Paris Review. Sein Erzählband „Die Sache mit Bruno“ erschien 2000 in acht Ländern gleichzeitig. 2002 folgte der Roman „Nowhere man“, der für den National Book Critics Circle Award nominiert war. Beide Bücher - erschienen bei Knaus - begeisterten Publikum wie Kritik. Die MacArthur Foundation zeichnete Aleksandar Hemon 2004 mit dem „Genius Grant“ aus. Er lebt in Chicago.
    Aleksandar Hemons neues Buch "Lazarus" erscheint im Frühjahr 2009 bei Knaus.


    Kurzbeschreibung:
    In seinem neuen Roman folgt Aleksandar Hemon den Spuren eines ungelösten historischen Mordfalls. Dabei entdeckt sein Held Parallelen zwischen gestern und heute, begegnet einem verschollenen Freund und macht sich auf die Suche nach den eigenen Wurzeln in einem fernen Land. Eine lakonische, höchst unterhaltsame und rasant erzählte Geschichte über politische Hysterie, Heimatlosigkeit und geplatzte Träume. Und die Geschichte einer Männerfreundschaft, die ihresgleichen sucht.
    Durch Zufall stößt der Schriftsteller Vladimir Brik in Chicago auf die Geschichte von Lazarus Averbuch, der 1908 während der Anarchistenunruhen erschossen wurde. Brik ist von Lazarus’ Schicksal tief berührt und beschließt, nach Osteuropa in die Heimat des jungen Einwanderers zu reisen. Kurz vor seinem Aufbruch läuft ihm Rora über den Weg, ein Jugendfreund aus Sarajevo – und Brik weiß, dass er den idealen Reisegefährten gefunden hat. Schon damals in Sarajevo war Rora das, wovon Jungs wie Brik nur zu träumen wagten: cool, charmant, verwegen. Brik und Rora machen sich auf, die Spuren des fremden Toten zu suchen. Doch im Grunde ihres Herzens wissen sie, dass diese Reise von der Neuen in die Alte Welt eine Reise zu den eigenen Wurzeln ist.


    Geplanter Erscheinungstermin: Januar 2009

  • Über den Autor:
    Nathacha Appanah, geboren 1973 auf Mauritius, lebt heute als Journalistin in Paris. »Der letzte Bruder« wurde von der Kritik hoch gelobt und war in Frankreich ein Bestseller. Der Roman wird in mehr als fünfzehn Sprachen übersetzt.


    Kurzbeschreibung:
    Zwei Kinder auf der Suche nach Geborgenheit und Glück
    Die junge Autorin Nathacha Appanah wird in ihrer Wahlheimat Frankreich seit Jahren von Kritik und Publikum gefeiert. Jenseits aller Postkartenidylle zeigen ihre Bücher ein uns unbekanntes Mauritius. »Der letzte Bruder« erzählt die Geschichte der Freundschaft zwischen Raj und dem von Geheimnissen umgebenen David.
    Der zehnjährige Raj lebt in einem ärmlichen Dorf am Rand der Zuckerrohrplantagen von Mauritius. Nachdem seine beiden Brüder bei einem Unglück ums Leben kommen, ist er allein der Gewalt seines Vaters ausgeliefert. Als er den gleichaltrigen David kennenlernt, scheint es, als habe er endlich wieder einen Freund und Bruder gefunden. David ist mit seiner Familie in einem Gefängnis eingesperrt, in dem Rajs Vater als Aufseher arbeitet. Als ein Zyklon die Insel verwüstet, flieht David zu Raj. Aus Furcht vor Rajs Vater beschließen die beiden Freunde wegzulaufen. So beginnt eine Odyssee durch den Dschungel, die für David tödlich endet. Erst als sich Raj nach Jahren seinen Erinnerungen stellt, erfährt er die wahre Geschichte Davids und seiner Familie.


    Geplanter Erscheinungstermin: Februar 2009

  • Über den Autor:
    Als Achtjährige übersiedelte Willa Cather (1876–1947) mit ihren Eltern von Virginia nach Nebraska, wo sie mit der unermeßlichen Prärie, aber auch mit den dortigen Einwanderern aus der Alten Welt Bekanntschaft schloß. Diese Erfahrungen eines Neben- und Miteinander verschiedener Ethnien, Religionen und Kulturen prägten sie tief. Obwohl sie als Lehrerin, Redakteurin und später als erfolgreiche Schriftstellerin vor allem in New York lebte, spielen ihre Werke meist in der heroischen Weite der Prärie des amerikanischen Westens und Südwestens, der sie so ein literarisches Denkmal gesetzt hat. Willa Cather erhielt den Pulitzer-Preis und gilt als eine der großen amerikanischen Erzählerinnen. Mit "Antonia" schuf sie eine der bedeutendsten Frauengestalten der modernen Literatur.


    Kurzbeschreibung:
    Die Neuausgabe der Werke von Willa Cather wird fortgesetzt
    In diesem Roman über eine Frau, deren Welt aus den Fugen gerät, entwirft Willa Cather ein eindringliches Bild vom Ende der Pionierzeit und vom Aufstieg der »seelenkalten neuen Amerikaner«.
    Marian Forrester ist jung, attraktiv und voller Lebenslust, der strahlende Mittelpunkt des Forrester-Hauses in Sweet Water. Mit ihrem 25 Jahre älteren Mann verbringt sie dort die Sommermonate. Niel, der Nachbarjunge, hat schon früh sein Herz an Marian verloren. Für ihn ist sie das Sinnbild jenes Westens, in dem die Träume der Siedler Wirklichkeit geworden sind. Als Niel einige Jahre später als Erwachsener nach Sweet Water zurückkehrt, hat sich Marians Leben von Grund auf geändert. Ihr Mann ist alt und krank, das Vermögen fast aufgebraucht. Verzweifelt versucht Marian den Schein zu wahren. Aus Einsamkeit flüchtet sie in die Arme junger Männer. Niel verliert jeden Respekt vor ihr, der Zauber ist verflogen. Erst am Ende ihres Lebens begreift er das Geheimnis dieser Frau.


    In einer Übersetzung von Eva Brückner-Tuckwiller, mit einem Nachwort von Sibylle Mulot.


    Geplanter Erscheinungstermin: Februar 2009

  • Gedichte


    Über den Autor:
    Walter Kempowski wurde am 29. April 1929 als Sohn eines Reeders in Rostock geboren. Er besuchte dort die Oberschule und wurde gegen Ende des Krieges noch eingezogen. 1948 wurde er aus politischen Gründen von einem sowjetischen Militärtribunal zu 25 Jahren Zwangsarbeit verurteilt. Nach acht Jahren im Zuchthaus Bautzen wurde Walter Kempowski entlassen. Er studierte in Göttingen Pädagogik und ging als Lehrer aufs Land. Seit Mitte der sechziger Jahre arbeitete Walter Kempowski planmäßig an der auf neun Bände angelegten "Deutschen Chronik", deren Erscheinen er 1971 mit dem Roman "Tadellöser & Wolff" eröffnete und 1984 mit "Herzlich Willkommen" beschloss. Kempowskis "Deutsche Chronik" ist ein in der deutschen Literatur beispielloses Unternehmen, dem der Autor das mit der "Chronik" korrespondierende zehnbändige "Echolot", für das er höchste internationale Anerkennung erntete, folgen ließ.


    Walter Kempowski verstarb am 5. Oktober 2007 im Kreise seiner Familie. Er gehört zu den bedeutendsten deutschen Autoren der Nachkriegszeit. Seit 30 Jahren erscheint sein umfangreiches Werk im Knaus Verlag.


    Kurzbeschreibung:
    Der Schlusspunkt eines großen Lebenswerks
    Zu seinem 80. Geburtstag, das hat Walter Kempowski kurz vor seinem Tod verfügt, soll der Gedichtzyklus „Langmut“ erscheinen. „Ich glaubte immer“, so Kempowski, „dass ich nie ein Gedicht schreiben werde, und doch stieß mir die Stimme, wie Rilke sagt, eines Tages den Mund auf. Da wusste ich auf einmal, dass mit meinem Buch ›Im Block‹ noch nicht das letzte gesagt worden war über meine Haftzeit in Bautzen.“


    Das Leichte, Helle war dem Schriftsteller Walter Kempowski nicht gegeben. Am Beginn stand die traumatische Erfahrung der Haft in Bautzen. Dort wurde der junge Kempowski durch das DDR-Regime isoliert. Nach seiner Ausreise in die Bundesrepublik ließ sein Gefängnisbuch „Im Block“ aufhorchen. Mit „Langmut“, entstanden in seinen letzten Lebensjahren, schließt sich nun der Kreis.


    Geplanter Erscheinungstermin: April 2009

  • Über den Autor:
    Li Dawei wurde 1963 in Peking geboren und studierte dort amerikanische Literatur. Seit 2001 lebt er als Autor und Übersetzer in den USA. „Love, Revolution und wie Kater Haohao nach Hollywood kam“ ist sein erster in englischer Sprache geschriebener Roman.


    Kurzbeschreibung:
    Ost trifft West. Comic trifft Roman.
    So wurde über China und seine jüngste Geschichte noch nie geschrieben – der Schriftsteller Li Dawei ist eine Entdeckung! Die Helden seines Romans sind ein junger Comiczeichner und sein sprechender Kater. Dies spiegelt sich auch in der Form wieder: Das Buch ist Roman und Comic zugleich.
    Peking im Sommer 1989: Der namenlose Ich-Erzähler, ein Kunststudent, wird unfreiwillig in die Studentenunruhen hineingezogen. Er, dem jede Art von Kollektivismus suspekt ist und der sich lieber seinen Comics widmet, verliebt sich ausgerechnet in die Studentenführerin Little Kim. In dem Chaos, das nach dem Massaker auf dem Platz des Himmlischen Friedens herrscht, findet er eine verstörte Katze und nimmt sie mit nach Hause. Little Kim dagegen bleibt verschwunden.
    Eines Abends beginnt die Katze zu sprechen: Haohao sei ihr Name, und sie eröffnet ihrem verblüfften Gefährten, dass sie eine Karriere als amerikanischer Comicstar à la Garfield anstrebe. In der Tat gelangt Haohao auf chaotischen und gefahrvollen Wegen nach Hollywood. Der Student bleibt zurück in Beijing und flüchtet in seine Comictraumwelten. Schließlich folgt er seiner Katze nach Amerika in der Hoffnung, dort seine große Liebe wieder zu finden. Aber im goldenen Westen erwartet ihn lediglich eine böse Überraschung.


    Li Dawei verbindet in seinem Roman eine ungewöhnlich spannende Mischung aus Alltagsstimmung und Fantasie. Er setzt die subversive Kraft der Bilder gegen Monotonie und Hoffnungslosigkeit einer verlorenen Generation.


    Geplanter Erscheinungstermin: Mai 2009

  • Über den Autor:
    Terézia Mora wurde 1971 in Sopron, Ungarn, geboren. Sie lebt seit 1990 in Berlin und gehört zu den renommiertesten Übersetzerinnen aus dem Ungarischen. 1999 sorgte sie mit ihrem literarischen Debüt, dem Erzählungsband „Seltsame Materie“, für Furore. Für diese Erzählungen wurde sie mit dem Open-Mike-Literaturpreis, dem Ingeborg-Bachmann-Preis (1999) und dem Adelbert-von-Chamisso-Förderpreis (2000) ausgezeichnet. 2004 erschien der Roman „Alle Tage“, der ausnahmslos von der Kritik gelobt wurde und großen Anklang bei den Lesern fand. Für den Roman erhielt sie den Mara-Cassens-Preis für das beste Roman-Debüt des Jahres, den Kunstpreis Berlin, den LiteraTour-Nord-Preis und den Preis der Leipziger Buchmesse.


    Kurzbeschreibung:
    Das Leben eines Mannes im globalisierten Nirgendwo
    Umgeben von globalen Wirtschaftskatastrophen macht sich ein Mann daran, sein Lebensidyll zu verteidigen, auch wenn er schon längst zugeben müsste, dass die Firma, für die er arbeitet, zusammengebrochen ist und seine Ehe vor dem Aus steht …
    „Der einzige Mann auf dem Kontinent“ erzählt eine Woche im Leben von Darius Kopp. Er ist Anfang vierzig, verheiratet und einziger Vertreter einer US-amerikanischen Firma für drahtlose Netzwerke.


    Darius sieht sich als Gewinner der neuen Zeit. Er stammt aus der DDR, war als Informatiker nach deren Zusammenbruch ein gefragter Mann und legt Wert darauf, ein zufriedener Mensch zu sein. In letzter Zeit laufen die Geschäfte allerdings mehr schlecht als recht. Eines Tages lässt ein säumiger Kunde eine Pappschachtel mit Geld in seinem Büro liegen. In der Folge versucht Darius Kopp vergeblich, einen seiner Chefs in London oder Los Angeles zu erreichen, um zu beraten, was mit dem Geld geschehen soll. Fast scheint es, als gebe es die Firma überhaupt nicht mehr.


    Darius Kopp leidet zunehmend unter dem Verlust seiner Sicherheiten, doch er kann dies weder sich gegenüber zugeben, noch will er Flora, seine hypersensible Frau, damit belasten. Denn Flora findet sich in ihrem Leben nur schwer zurecht. Nicht nur in seinem Beruf, muss Darius schließlich erkennen, kämpft er um das nackte Überleben, auch seine Ehe, die Liebe seines Lebens, droht vor dem Aus zu stehen.


    Nach „Alle Tage“ hat Terézia Mora erneut einen hochaktuellen und überaus wachen und sensiblen Roman eines Mannes geschrieben, der glaubt, in der besten aller Welten zu leben, auch wenn sein Leben genauso wie die Welt um ihn herum längst in Stücke zerbricht. Krisen von noch so globaler und intim-verworrener Natur sollen ihm nichts anhaben können. In der umspannenden vernetzten Welt mag zerbrechen, was will, sein Lebensidyll nicht.


    Das neue Buch der Autorin des preisgekrönten Romans „Alle Tage“.



    Geplanter Erscheinungstermin: August 2009

  • Über den Autor:
    Bernardo Carvalho wurde 1960 in Rio de Janeiro geboren. Er studierte Journalismus, war Redakteur sowie in Paris und New York Auslandskorrespondent für die Tageszeitung "Folha de São Paulo". Er hat Oliver Sacks und Bruce Chatwin ins Brasilianische übersetzt und in Brasilien mehrere Romane und einen Band mit Erzählungen veröffentlicht. Seine Werke sind in zwölf Sprachen übersetzt. Für "Neun Nächte", seine Erstveröffentlichung in deutscher Sprache, erhielt er die beiden renommiertesten Literaturpreise Brasiliens: "Machado des Assis" und "Jabuti". Für "Mongólia" erhielt er 2003 den Preis der "Associação Paulista de Críticos de Arte" für den besten Roman, 2004 den "Jabuti-Preis" für den besten Roman und war Finalist beim "Prêmio Portugal Telecom" 2004.


    Kurzbeschreibung:
    Er sucht nach der Wahrheit und findet – Rätsel, Lügen, Geheimnisse
    Einwanderer nehmen ihre Geschichten mit. So auch Setsuko, die alte, japanische Besitzerin eines Restaurants in São Paulo. Ihre Geschichte handelt von Liebe und Verrat, von Intrigen und vom Krieg und schlägt den Mann, dem sie sie zu erzählen beginnt, vollkommen in ihren Bann. Doch plötzlich ist Setsuko verschwunden …
    Immer wieder besucht ein arbeitsloser Werbetexter ein japanisches Restaurant in seiner Heimatstadt São Paulo. Eines späten, melancholischen Abends fragt ihn Setsuko, die alte Wirtin, ob er Schriftsteller sei. Sie habe eine Geschichte zu erzählen, die nicht der Vergessenheit anheimfallen dürfe. Damit beginnt eine schwindelerregende Reise in die Vergangenheit, in eine tragische Liebesdreiecksgeschichte zwischen einem Mädchen aus gutem Hause, dem Sohn einer wohlhabenden Industriellenfamilie und einem zwielichtigen Schauspieler, die in Japan während des Zweiten Weltkriegs ihren Anfang nahm und fortwirkt bis ins Brasilien unserer Tage.


    Doch noch bevor sie ihre Geschichte zu Ende erzählt hat, ist Setsuko eines Tages spurlos verschwunden. Der Werbetexter, der selbst von japanischen Einwanderern abstammt und ihre Geschichte begierig aufgesogen hat, ist verstört. Er muss die ganze Wahrheit herausfinden. Und so begibt er sich mit seinem letzten Geld auf Spurensuche nach Japan, wo er auf ungeahnte neue Hindernisse und Verwicklungen stößt.


    Geplanter Erscheinungstermin: Juli 2009

  • Über den Autor:
    Marcel Möring, geboren 1957 in Enschede, gilt als einer der bedeutendsten zeitgenössischen Literaten der Niederlande. Für seinen ersten Roman „Mendel«“erhielt er 1991 den wichtigsten Debütpreis des Landes, den Geertjan-Lubberhuizen-Preis, und weitere Romane wurden mit dem AKO-Literaturpreis, der Goldenen Eule und dem Flämischen Literaturpreis ausgezeichnet. Sein neuestes Werk „Der nächtige Ort“ wurde 2007 mit dem Ferdinand-Bordewijk-Preis zum besten niederländischen Roman des Jahres gekürt. Möring lebt mit seiner Familie in Rotterdam.


    Kurzbeschreibung:
    „Einer der bedeutendsten europäischen Erzähler seiner Generation.“ Die Welt
    Das Opus magnum Marcel Mörings zeigt großes Welttheater, das sich in einer kleinen Provinzstadt abspielt, in einer einzigen warmen Juninacht. Ein gewaltiges, packendes Epos voller unerwarteter Wendungen, das spielerisch und souverän große Themen wie Judentum, Philosophie und Menschheitsgeschichte in Literatur überführt.
    In der niederländischen Kleinstadt Assen scheint in einer warmen Juninacht in den achtziger Jahren der ganze Ort auf den Beinen zu sein, überall finden Sommerfeste statt. Auch der gut sechzigjährige Jakob Noach ist unterwegs, und er resümiert in dieser Nacht sein Leben. Er ist Jude, und er hat als Einziger seiner Familie den Zweiten Weltkrieg überlebt, weil er sich drei Jahre lang in einem Erdloch versteckt hat. Danach hat er versucht, durch Arbeit und das Streben nach Wohlstand und Reichtum die Leere in seinem Leben zu füllen. Nun gehört er zwar zu den größten Unternehmern der Stadt, doch er muss sich eingestehen, dass er seiner eigenen inneren Hölle nie hat entfliehen können. Hat er seine Frau je geliebt? Was ist mit seinen drei Töchtern, auf die er so stolz ist?


    Jakobs Führer durch die Nacht ist ein Hausierer, der sich als Jude von Assen vorstellt und merkwürdig viel von seinem Leben weiß. Und noch ein anderer Außenseiter geistert neben den feiernden Nachtschwärmern durch den Ort: Marcus Kolpa, der aus der Großstadt in seinen Heimatort gekommen ist, weil er Chaja wiedersehen will, Jakobs jüngste Tochter und Marcus’ erste große Liebe.


    Geplanter Erscheinungstermin: Juni 2009