'Tochter des Windes' - Kapitel 13 - 23

  • So, denn will ich mal beginnen, aus meinen vielen Zettelchen im Buch meine Kommentare zusammenzustellen. Also.


    Seite 239, der Name des Schwertes auf Deutsch lautet „Tagessternfanfare“. Das trägt im Original den Namen „Daystar Clarion“. Laut meinem Lexikon ist das ... wörtlich übersetzt. :-)


    Im Amerikanischen mußte ich immer wieder lächeln, bisweilen laut lachen ob des versteckten oder offenen Humors. Der geht in der Übersetzung leider oft verloren. Beispiel Seite 298, da heißt es ganz nüchtern:
    “Na schön“, murmelte er und zog die zerrissene Kapuze tiefer ins Gesicht. „Aber wehe dem Priester, der mir in die Quere kommt.“
    Das liest sich auf Seite 195 meiner Ausgabe so:
    “All right,“ he muttered, pulling the ragged edges of his hood closer to his face. „But any priest I run into better be able to swim.“
    (Wörtlich übersetzt etwa: (...) „Aber jeder Priester, in den ich hineinrenne (den ich treffe) sollte besser schwimmen können.“


    Seite 314 „Die versunkene Insel“ heißt eigentlich „The Lost Island“. Ich weiß nicht, aber in „Lost“ schwingt für mich mehr mit als nur in einfach „versunken“. Schwierig zu übersetzen.



    Ups, das war ja schon alles zu diesem Abschnitt! (Gut, einige Gedanken hebe ich für den letzten Abschnitt auf, weil man dafür die Gesamtsicht auf das Buch braucht und ich nicht dauernd spoilern will.) Damit es überhaupt weitergeht, poste ich das erst mal.



    @ Findus
    Zu Deinem Spoiler: ganz genau so ging es mir auch.

    Unter den Büchern finden wir wieder, was uns in der Fremde entschwand, Frieden im Innern und Frieden mit unserer Umgebung.
    (Gustav Freytag, 1816 - 1895, aus "Die verlorene Handschrift")


  • Ich frage mich nur, warum das so nicht übersetzt werden konnte. :gruebel
    Hört sich doch eindeutig besser an. Ist wohl aber im Deutschen nicht gebräuchlich.


    Zitat

    Original von SiCollier Seite 314 „Die versunkene Insel“ heißt eigentlich „The Lost Island“. Ich weiß nicht, aber in „Lost“ schwingt für mich mehr mit als nur in einfach „versunken“. Schwierig zu übersetzen.


    Ich würde es mit "verlorene Insel" übersetzen, da sie für Rhapsody, Grunthor und Achmed ja wirklich verloren war, also rein gefühlsmäßig

  • Zitat

    Original von Findus
    Ich frage mich nur, warum das so nicht übersetzt werden konnte.


    Das ging nach meiner Meinung weniger ums können denn ums wollen. Mir war nie so ganz klar, warum es (sinngemäß oft) heißt, ein Übersetzer muß sich zurücknehmen, damit es der Text des Autors bleibt und nicht einer des Übersetzers wird. Hier hatte ich immer wieder das Gefühl, daß sich der Übersetzer mit seiner eigenen Sicht der Dinge in den Vordergrund gedrängt hat.



    Das englische Wort „Lost“ ist mMn ein schwieriger Fall und noch schwieriger zutreffend zu übersetzen. Ich bin inzwischen so weit, daß es Formulierungen im Englischen gibt, die ich selbst nicht im Deutschen zutreffend wiedergeben kann (und Deutsch ist meine Muttersprache). „Lost“ gehört dazu. Es kann „verloren“ (ich habe etwas verloren, doch auch ich bin verloren) bedeuten, aber auch „ich habe mich verlaufen bzw. verirrt“. Das alles, das Verlorensein, das Verlorenhaben, die Verlorenheit schwingt für mich in dem Begriff „Lost“ mit und wird mit dem deutschen „versunken“ nicht annähernd getroffen. „Verlorene Insel“ wäre auch für mich eindeutig die bessere Übersetzung.



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    Es ist zum Haareausraufen (was schlecht geht, da ich heute beim Friseur war). Aber ich komme so gut wie nicht dazu, meine vielen Zettel in Posts zu verwandeln. Jetzt auch noch ein Geburtstag in der Familie, dann so eine Art Kurzferien in der Schule, am Wochenende Verwandtenbesuch - es ist zum Jammern. Aber irgendwann, irgendwann schreibe ich noch meine Kommentare. Auf jeden Fall, bevor die LR zum zweiten Band beginnt.

    Unter den Büchern finden wir wieder, was uns in der Fremde entschwand, Frieden im Innern und Frieden mit unserer Umgebung.
    (Gustav Freytag, 1816 - 1895, aus "Die verlorene Handschrift")

  • Ach SiCollier, mach dich doch nicht verrückt, deswegen. Schlimmer wäre es, wenn wir deswegen nicht mehr lesen könnten. :grin


    Ich denke auch, dass es schwierig ist, englische idioms treffend ins deutsche zu übersetzen.
    Was ja auch auf die "schimmenkönnenden" Priester zutrifft.