Erfahrungen mit shaker-media?

  • Hallo, liebe Mit-Eulen,


    ein guter Freund von mir liebäugelt damit, rund ein Dutzend Exemplare seiner Lebenserinnerungen bei http://www.shaker-media.eu/de/ produzieren zu lassen. Dass er damit weder reich noch berühmt wird, is' ihm schon klar. Ich denk, er will die Bücher hauptsächlich im Bekanntenkreis verschenken. (Spannend isses, was er zu erzählen hat. Ein verd*mmt bewegtes Leben ... Ich hab das Manuskript gelesen.)


    Ich hab mir das shaker-Angebot angeschaut, aber so rasend transparent kommt mir das nicht vor. Das Kalkulationsprogramm gibt rund 10 Euronen pro Band Produktionskosten an. Aber ich fürchte, damit ist nur Druck und Bindung gemeint. Die ganze Druckvorstufe ist damit nicht abgedeckt. Wer das nicht selber kann, wird löhnen müssen. Aber ... wieviel?


    Ich hab gesagt, er soll den ganzen Kokolores in den nächsten Copyshop tragen, fertich. Aber er will halt was, was so richtig nach Buch ausschaut, nicht nach Diplomarbeit.


    Hat irgendwer hier an Board schon Erfahrungen mit dem Anbieter? Oder einen Alternativ-Vorschlag?

    Und was die Autofahrer denken,
    das würd’ die Marder furchtbar kränken.
    Ingo Baumgartner

  • Wenn er die Bücher nur im Bekanntenkreis verschenken will, braucht er doch keine ISBN. Lieber mal nach Druckereien googeln, da gibt es auch welche, die niedrige Auflagen für wenig Euros anbieten.


    Ich kenne shaker-media nicht, aber frag mal bei den Geschichtenwebern, ich glaube, dort sind welche bei, die schon Erfahrungen mit shaker-media gemacht haben.


    Copyshops bieten übrigens durchaus auch Bindungen an, aber da kann es dann für Einzelexemplare oder so niedrige Auflagen teurer werden. Billig wird es, wenn man einen Laserdrucker Zuhause hat, selbst das Manuskript ausdruckt und nur zum Bindenlassen in den Copyshop trägt. Da kann man dann auch ein farbiges Cover mit ausdrucken oder Farbseiten / Fotoseiten.

  • ... ich sachs mal so: Finger weg. Shaker schrieb letztes Jahr mich und viele andere Kollegen an - ab nach Ablage P damit.
    Mein Vorschlag bei sowas wäre, sich in örtlichen Druckereien zu erkundigen. Die können meist a) kleine Auflagen per Laserdrucker ausdrucken und die dann b) ordentlich binden. Wenn Dein Bekannter sich z.B. für ein Softcover entscheidet, dann dürfte das ales null Problem sein, denn kann kann der Einband aus stabiler Pappe gemacht werden, ordentlich laminiert und fettich ist die Kiste.

  • SM nutzt BoD. Kann man auch (und vermutlich billiger) selbst machen. Und eine ISBN braucht's nicht, wenn's nur an Bekannte gehen soll.


    Allerdings hat eine befreundete Autorin - Ulrike Linnenbrink - ihre alten Sachen mit Shaker Media wiederveröffentlicht und lobt die Firma sehr. Ich teile in dieser Hinsicht Silkes Skepsis - die Herrschaften betreiben Kaltakquise, was ich grundsätzlich ablehne (zudem verstößt das gegen das Wettbewerbsgesetz).

  • Ah, danke für eure Kommentare! Momentan durchforstet er Lulu und Konsorten. Mal sehen, zu welchem Schluss er kommt.


    Spontan hab ich bei einem Projekt dieser Größenordnung zu einem lokalen Anbieter (Druckerei/Copyshop) geraten, aber damit hab ich halt auch mehr Erfahrung als mit all den BoD-Varianten.

    Und was die Autofahrer denken,
    das würd’ die Marder furchtbar kränken.
    Ingo Baumgartner

  • Wenns nach Buch aussehen soll, kleine Druckereien aber auch nur durch den Laserdrucker jagen - könnte man das nicht selbst machen und mit den Stapeln zu einem Buchbinder gehen?


    Wenn es allerdings innen auch nach Buch aussehen soll, ist das nix. Laserbedrucktes Papier sieht zwar ordentlich aus, aber man siehts ihm halt an, dass es der kleine Schreibtischknecht ausgeworfen hat.

  • Ich habe bisher mehrere Bücher über BoD gemacht und bin damit sehr zufrieden. Wenn die Seitenzahl bei mehr als 200 liegt, ist Shaker vermutlich günstiger, bei weniger Seiten BoD.


    Bei BoD gibt es die "Fun"-Variante ohne ISBN. Da kann man auch sofort nach dem Druck aus dem Vertrag aussteigen und muss keine monatliche Systemgebühr zahlen. Es kostet auch keine Grundgebühr, man zahlt nur die bestellten Bücher. Wenn man beispielsweise ein Buch mit 160 Seiten hat, dann zahlt man pro Paperback-Buch 11,13 Euro (zzgl. Porto), wenn man weniger als 25 Stück bestellt. Bei 25 - 100 Stück sind es noch 7,19 Euro pro Buch. Weitere Kosten entstehen nicht.


    Grüßle,
    Judith

    Toni und Schnuffel / Tricks von Tante Trix / Papino und der Taschendieb / Das Dreierpack und der böse Wolf
    Tanz mit Spannung / ... und jetzt sehen mich alle! / Voll drauf / Die Kellerschnüffler u.a.

  • Danke nochmals!


    Jetzt isser bei Lulu gelandet. Was rauskommt, wird halt annähernd nach Buch ausschauen. Ich glaub, das is' wie beim Friseur: Wenn man will, dass es aussieht, wie von einem Profi gemacht, muss man es von einem Profi machen lassen. Wenn man selber zur Schere greift, isses eben annähernd eine Frisur.

    Und was die Autofahrer denken,
    das würd’ die Marder furchtbar kränken.
    Ingo Baumgartner

  • Zitat

    Original von Tom
    ... die Herrschaften betreiben Kaltakquise, was ich grundsätzlich ablehne (zudem verstößt das gegen das Wettbewerbsgesetz).


    ??? Off-Topic und ohne eine Lanze für Shaker brechen zu wollen, aber wissen möchte ich es trotzdem, so ganz allgemein – wieso verstößt Kaltakquise gegen das Wettbewerbsgesetz? Kaltakquise ist doch eine gängige Praxis,; die meisten Selbständigen akquirieren einen Teil ihres Kundenstamms über gezielte – und kalte – Akquise. Oder steht in dem Anschreiben etwas Spezielles, das gegen das Wettbewerbsgesetz verstößt (ich habe es nie gesehen)?
    Etwas ratlose Grüße von
    SteffiB

  • Hallo, Steffi.


    Kaltakquise Privatkunden gegenüber verstößt gegen das UWG und ist verboten. Wer also den Anruf eines Staubsaugerherstellers bekommt (oder eines DSL-Anbieters oder eines Zeitschriftenverlags), und nicht vorher irgendwie irgendwo eingewilligt hat, von denen kontaktiert zu werden, kann sich mit einer Verbraucherzentrale in Verbindung setzen, um zu veranlassen, dass gegen den Anbieter vorgegangen wird. Wenn man seinen eigenen DSL-Anbieter darüber informiert, dass man von einem Konkurrenten angerufen wurde, kann der eigene Anbieter den anderen kostenpflichtig abmahnen und eine Unterlassungserklärung einklagen.


    Kaltakquise Gewerbekunden gegenüber ist etwas diffiziler. Es kann sich aus dem Geschäftsgegenstand das Interesse am angebotenen Produkt oder der angebotenen Dienstleistung ableiten lassen, aber die aktuelle Rechtsprechung verbietet das inzwischen auch in den allermeisten Fällen. Wenn ich einen Laden betreibe, könnte ein Hersteller von Warenwirtschaftssoftware annehmen, dass ich Interesse an seinem Produkt habe - und mich also anrufen. Tatsächlich setzen die Gerichte inzwischen voraus, dass das Interesse begründet sein muss, ich muss also zuvor den Anbieter kontaktiert haben, auf seiner Site ein Anfrageformular ausgefüllt haben oder wenigstens auf dessen Messestand meine Visitenkarte hinterlassen haben. Alles andere wäre wiederum durch Konkurrenten abmahnfähig, was sehr teuer und eklig werden kann.


    Die Situation trägt der Tatsache Rechnung, dass sich die Kaltakquise über Callcenter während der vergangenen Jahre zu einer seuchenartigen Belästigung entwickelt hat, zudem kommt es nicht selten vor, dass Hersteller von irgendwas auf dubiosen Wegen Kundenlisten ihrer Konkurrenten erschleichen und diese dann mit "besseren" Angeboten bombardieren. Deshalb gilt inzwischen der Grundsatz, dass jemand, der angerufen wird, zuvor Interesse bekundet haben muss.


    All das gilt nicht oder nur eingeschränkt für Postsendungen, aber zum Beispiel auch für Mails.


    Edit: Schau mal hier:


    http://de.wikipedia.org/wiki/U…chte_telefonische_Werbung


    Runterscrollen bis "Cold Calls bei Gewerbetreibenden". Da ist die aktuelle Rechtsprechung zu finden.

  • Bei den Werbemails an private Neukunden werden sich die Regeln in Kürze auch deutlich verschärfen. Respektive, das ganze läuft schon. Das dürfte für den Adress- und Versandhandel und auch für die Zeitschriftenverlage eine blitzböse Geschichte werden.

    Und was die Autofahrer denken,
    das würd’ die Marder furchtbar kränken.
    Ingo Baumgartner

  • Lieber Tom, liebe Vandam,
    herzlichen Dank für die aufschlussreichen Informationen. Ich hatte die Unterscheidung von Geschäfts- und Privatkunden nicht bedacht. Einerseits ist die rechtliche Unterbindung dieser Art von Akquise begrüßenswert, andererseits sehe ich durchaus Probleme insbesondere für die Einzelkämpfer unter den Selbständigen (ich bin selber einer), die sich keine teuren initialen Werbekampagnen leisten können, mit denen sie überhaupt erstmal sagen müssen: Es gibt mich! Denn sich darauf zu verlassen, dass man "gefunden" wird, führt zu gar nichts ...


    Wie dem auch sei, ich wünsche euch einen schönen Tag und sagen DANKE!
    Liebe Grüße von
    SteffiB