Still, still - Sophie Hannah

  • Originaltitel: Little Face (2006)
    Weltbild (2008), 397 S., erscheint im Februar 2009 bei Bastei Lübbe [daher auch die ISBN]


    Inhalt:
    Alice Fancourt lebt zusammen mit ihrem Ehemann David und dessen Sohn Felix aus erster Ehe im Haus ihrer Schwiegermutter Vivienne. Eines Tages kommt sie nach Hause und entdeckt in der Wiege ihrer Tochter Florence ein fremdes Baby. Doch ihr Mann erklärt sie für verrückt und behauptet, das Baby sei Florence. Auch die Polizei sieht keinen Anlass, nach einem vermissten Baby zu suchen. Als eine Woche später jedoch Alice und das Baby spurlos verschwinden, bleibt der Polizei nichts anderes übrig, als zu ermitteln.


    Über die Autorin:
    Sophie Hannah ist eine junge, britische Autorin, die für ihre Werke bereits zahlreiche Auszeichnungen erhielt, etwa im Jahr 2004 den ersten Preis des Wettbewerbs Daphne du Maurier Festival Short Story Competition. Sie lebt mit ihrem Mann und zwei Kindern in West Yorkshire.


    Meine Meinung:
    Es dauerte eine ganze Zeit, bis ich mich mit dem Schreibstil der Autorin, der Geschichte und den Personen anfreunden konnte. Der Beginn ist zäh, auf den ersten 100 Seiten passiert kaum etwas. Die Geschichte wirkte anfangs irreal, seltsam und beklemmend auf mich, die Annäherung an die Personen war schwierig.


    Die Handlung spielt auf zwei Zeitebenen. Die Abschnitte, in denen Alice als Ich-Erzählerin berichtet, sind fast tagebuchartig formuliert. Zeitlich um eine Woche versetzt berichtet Detective Simon Waterhouse die Geschehnisse aus seiner Sicht. Er kann nicht so ermitteln, wie er gerne möchte, seine Vorgesetzte Charlie Zailer sträubt sich dagegen und läßt ihm keine freie Hand.
    So dauert es eine Weile, bis die Geschichte Fahrt aufnimmt, an Spannung gewinnt und die Charaktere mehr Konturen bekommen. Es gibt kaum Action in diesem Buch, der Schwerpunkt liegt ganz auf der psychologischen Ebene. Der Autorin gelingt eine psychologisch ausgefeilte Zeichnung der Verhaltensmuster ihrer immer glaubwürdigen Figuren, die man nicht unbedingt mögen muß.
    Obwohl es recht bald nach einer einfachen Lösung aussieht, habe ich diese mehrfach wieder verworfen und am Ende kommt es natürlich ganz anders als gedacht. Zum Schluß fügt sich alles zu einem verständlichen und nachvollziehbaren Bild zusammen.


    Der zähe Beginn gibt einen deutlichen Punkteabzug, so dass ich letztendlich nicht mehr als 7 Punkte vergeben kann. Schade eigentlich.


    Ach ja: Es gibt zwei Fortsetzungen mit den Detectives Waterhouse und Zailer, die bisher noch nicht auf Deutsch erschienen sind.

  • Meine Meinung:


    Ich mochte das Buch nicht.
    "Still, still" hat, wie Jane schon erwähnte, einige Längen, die Handlung kommt nur langsam in Gang und die Sprache war mir teilweise zu blumig, die Formulierungen zu ausgelutscht, die Charaktere zu klischeehaft.
    Und wieder mal hatte ich mit der Hauptfigur ein großes Problem. Alice wird dem Leser als schwache, weinerliche und hysterische Persönlichkeit präsentiert und das ist - selbst in Anbetracht der Umstände - schlichtweg nervtötend und in dieser Intensität auch wenig authentisch.



    Aus der Story hätte man was machen können. Sophie Hannah hat dieses Potenzial aus meiner Sicht jedoch nicht genutzt.
    "Still, still" ist nicht grottenschlecht, von einem raffinierten, schlüssigen und überzeugenden Thriller jedoch aus meiner Sicht weit entfernt.
    Keine Empfehlung.

  • Danke für die Rezi, JaneDoe. Mich interessiert das Buch schon länger, jetzt werde ich es mir wohl ausleihen, das reicht mir. Vorgewarnt bin ich ja jetzt, dass es sich am Anfang etwas zieht.


    Interessant, dass es eine neue Serie werden soll. Weißt du die anderen beiden Bände? Bei der Krimi-Coach ist die Autorin nicht gelistet. :gruebel


    Von der Autorin gibt es ja noch drei weitere, ältere Romane. Bei Amazon nur ohne Kurzbeschreibungen.

  • Okay, das macht mehr Sinn. Der zweite ist wohl noch lange nicht in Sicht.
    Ich warte eh erst mal ab, ob mir dieser erste Teil gefällt und entscheide dann, ob die die Serie fortführen möchte.

  • Wie auch JaneDoe, musste ich mich erstmal mit dem Schreibstil der Autorin anfreunden.
    Und ich muss auch sagen, dass ich es in einer Zeit gelesen habe, in der berufsbedingt, nicht viel Zeit zum lesen hatte (Weihnachtsstress lässt grüßen). Von daher habe ich sehr lange an dem Buch gelesen (für mich eher untypisch).
    Es kann an der Phase gelegen haben, dass ich schwer ins Buch kam oder am Buch selbst. Kann ich heute schwer beurteilen


    Ich stimme mit JaneDoe in ihrer Ausage:

    Zitat

    Es gibt kaum Action in diesem Buch, der Schwerpunkt liegt ganz auf der psychologischen Ebene. Der Autorin gelingt eine psychologisch ausgefeilte Zeichnung der Verhaltensmuster ihrer immer glaubwürdigen Figuren, die man nicht unbedingt mögen muß.Obwohl es recht bald nach einer einfachen Lösung aussieht, habe ich diese mehrfach wieder verworfen und am Ende kommt es natürlich ganz anders als gedacht. Zum Schluß fügt sich alles zu einem verständlichen und nachvollziehbaren Bild zusammen.

    völlig überein.


    Der Schluß hat mich wirklich überrascht, obwohl ich mit einer Sache schon gerechnet habe. An sich ist die Story gut gewählt, aber vielleicht hätte die Autorin noch mehr rausholen können.


    Von mir gibt es 7 Punkte.

    Es geht uns mit den Büchern wie mit den Menschen. Wir machen zwar viele Bekanntschaften, aber wenige erwählen wir zu unseren Freunden, unseren vertrauten Lebensgefährten.
    Ludwig Feuerbach (1804-1872)

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  • 212-Ich breche auch ab.. Es ging gar nicht richtig vorran. Der Anfang war noch in Ordnung aber nun reicht es auch.. Durch das Nichtspassieren hat es in mir schon Desinteresse ausgelöst.
    Sehr schade, ich habe mir mehr davon versprochen!

  • das buch habe ich beim osterwichteln von sonnschein bekommen - vielen dank nochmals :knuddel1


    Die Autorin:
    Sophie Hannah ist eine junge bitische Autorin, die für ihre Werke bereits zahlreiche Auszeichnungen erhielt, etwa im Jahr 2004 den ersten Preis des Wettbewerbs Daphne du Maurier Festival Short Story Competition. Still, Still ist ihr erster Psychothriller, war in Großbritannien ein großer Erfolg und erscheint in vielen europäischen Ländern. Sophie Hannah lebt mit ihrem Ehemann und zwei Kindern in West Yorkshire.
    www.sophiehannah.com


    Klappentext:
    Die Haustür steht offen! Verängstigt hastet Alice an die Wiege ihrer Tochter - und blickt in ein fremdes Gesicht. Das ist nicht ihre Florence! Doch ihr Mann erklärt Alice für verrückt. Er behauptet, dass das Baby niemand anderes ist als Florence. Und er verwandelt sich in einen Feind. Will er Alice in den Wahnsinn treiben?


    Meine Meinung:
    Alice und David sind verheiratet. Sie wohnen mit der gemeinsamen neugeborenen Tochter Florence, Davids Mutter Vivienne und Davids Sohn aus erster Ehe in einem großen Haus. Auf den ersten Blick Familienidyll über Generationen. Aber der Schein trügt; den Leser erwartet heftige Tyrannisierung. Da ist Vivienne, die dominant und herrschsüchtig ist und Entscheidungen am liebsten allein fällt. Da ist David, geprägt von einem schwierigen Mutter-Sohn-Verhältnis und seine erste Frau, die auf dem Grundstück ermordet gefunden wurde. Und Alice, die nach kurzer Abwesenheit zurückkehrt und behauptet, das Baby in der Wiege sei nicht ihre Florence...
    Das Buch habe ich trotz Zeitmangel und knapp 400 Seiten an 2 Tagen durchgelesen. Die Geschichte ist so rätselhaft und spannend, man traut keinem so recht über den Weg und fiebert von der ersten Seite an mit...
    Ich würde mich freuen, wenn Sophie Hannah diesem Thriller weitere folgen lässt!

  • Meine Meinung


    Es scheint mir bei englischen Krimiautoren momentan beliebt zu sein, sich nicht entscheiden zu wollen (oder zu können?) ob sie einen reinen Krimi oder einen Thriller schreiben wollen. Bei dieser Autorin kam ein ein Roman raus, bei dem ein Handlungsstrang als Krimi geschrieben ist (Polizeiermittlungen), wohingegen der andere Strang als Thriller erzählt wird. Mir persönlich behagt das nicht so sehr, da ich es nicht sehr mag.
    Das ist auch ein Grund dafür, warum mir dieser Roman nicht gut gefallen hat. Bis etwas mehr als die Hälfte der Geschichte ist es langweilig und es dauert sehr lange, bis endlich Fahrt aufkommt. Das Ende konnte mich auch nicht überzeugen, etwas in der Art hatte ich schon länger vermutet und hat mich daher auch nicht überrascht.
    Die weiteren Bände dieser Serie werde ich nicht mehr lesen, zu langweilig fand ich dieses hier.


    Nächstes Jahr wird der zweite Teil („Schattenmesser“) der Serie um das Ermittlerduo Charlie und Simon erscheinen, im Club sind beide Teile im Doppelpack schon jetzt erhältlich. Dort findet sich auch eine Leseprobe des neuen Buches.


    Kurzbeschreibung (vom Bertelsmann-Club)
    Als ihr Liebhaber Robert spurlos verschwindet, spürt Naomi sofort, dass ihm etwas zugestoßen ist. Um die Polizei zu bewegen, nach Robert zu suchen, fasst Naomi einen riskanten Plan: Sie bezichtigt Robert eines ungeheuerlichen Verbrechens - nicht ahnend, wie recht sie hat ...

  • Vorab das Positive: Die beiden Ermittler (Simon Waterhouse und Charlie Zailer) fand ich toll beschrieben. Das sind vielleicht krasse Typen (jeder für sich). Von diesem Duo würde ich gerne noch etwas lesen wollen. Der Rest der Story, bitte schön:


    Die unsympathische, geradezu "lebensunfähige" Hauptfigur (Alice) hat mich gar nicht so abgeschreckt. In vielen Thrillern gibt es so ein hilfloses "Weibchen", das man einfach nur schütteln möchte und sagen: WACH AUF! Über so etwas ärgere ich mich sogar irgendwie gerne...Insgesamt war ich immer neugierig weiterzulesen, um zu erfahren, was es mit dem verschwundenen Baby auf sich hat.


    Gegen die Sprache und den Schreibstil der Autorin habe ich nichts einzuwenden. Ein Teil (der von Alice) ist in der Ich-Form geschrieben, ein Teil in der 3. Person (aus Sicht der Polizei). Die Sprache ist alles andere als trivial und trotzdem sehr gut lesbar.


    Ich hatte mich dann auf die letzten 100 Seiten sehr gefreut und war gespannt auf eine unerwartete Auflösung. Aber was dann kam.... Grottenschledcht!!!! Im Nachhhinein war es für mich nicht nachvollziehbar, wofür die ganzen Ermittlungen, Selbstzweifel der Hauptpersonen etc. überhaupt notwendig waren, wenn es SOOO EIN ENDE GIBT. Und dann



    Das Ende dieses "Psychothrillers" lässt mich mehr als unbefriedigt zurück, Ich erwartete (gerade wegen des gemächlichen Tempos des gesamten Romans) einen "Knaller". Dieser kam jedoch in keiner Weise! Kann daher nur 5 Punkte geben. Die weiteren Bände werde ich mir schenken, auch wenn mich die Ermittler/innen interessiert hätten.