ZitatOriginal von churchill
Ich habs gerade gelesen und war total überrascht, dass der noch lebte
So ging es mir auch.
ZitatOriginal von churchill
Ich habs gerade gelesen und war total überrascht, dass der noch lebte
So ging es mir auch.
Ich kannte von ihm auch nur "Es muss nicht immer Kaviar sein" und das fand ich so richtig klasse. Müsste ich echt mal wieder lesen...so in memoriam...
Bis vor kurzem hab ich den Namen auch noch nicht gekannt. Dann hat ihn mir mein Geschichtslehrer empfohlen und "Es muss nicht immer Kaviar sein" hat mir echt sehr gut gefallen. Das habe ich erst letzte Woche ausgelesen!
Ja schade, nicht dass ich ein fan seiner Bücher gewesen wäre, aber irgendwie gehört er doch zum Trivilalliteraturmarkt dazu...
traurige Grüße von Elbereth
Auf die letzten Romane, die ich auch nicht mehr alle gelesen habe, hätte man verzichten können, aber das, was er auf dem Höhepunkt seines Schaffens geschrieben hat, hat mir gut gefallen.
Als junges Mädchen habe ich "Bis zur bitteren Neige" fast ohne Unterbrechung gelesen und mußte dafür das Geschimpfe meines Großvaters in Kauf nehmen, für den Lesen zu den unnützen Beschäftigungen gehörte.
"In memoriam" werde ich vom HMS wohl auch wieder etwas lesen.
Simmel ist tot, aber Thomas Lieven lebt und er wird leben bleiben. Gott sei dank!!
Nun möge er in Frieden ruhen, ich danke ihm für seine Bücher!
Ich habe noch einige Bücher hier von ihm stehen und habe sie damals sehr gerne gelesen, obwohl mir nicht alle gefallen habe. Er hat doch sehr unterschiedlich geschrieben, aber während der sogenannten "Simmel-Zeit" sind die Bücher sehr gut gegangen.
ZitatOriginal von Helga
der sogenannten "Simmel-Zeit"
Wann war die denn?
für mich war die so 1972-1978
kann nur mit einer Hand tippen, deshalb so kurz
in den siebzigern hab ich so ziemlich alles von ihm gelesen - und das mit viel freude. über seine stilistischen qualitäten ein urteil zu fällen, gibt es sicher berufenere menschen als mich, aber spannnend erzählen konnte er.
in besonderer erinnerung blieben mir:
der schulfreund - verfilmt mit fritz wepper und heinz rühmann
ein einfacher postbeamter (rühmann) ist mit dem politischen geschehen im 3. reich nicht einverstanden und scheibt an seinen ehemaligen schulfreund h. göring. vor den normalerweise unausbleiblichen folgen eines solchen briefes kann besaagter freund ihn nur schützen, indem er ihn als geistig beeinträchtigt abstempeln lässt.
mich wundert, dass ich so fröhlich bin
einige sehr unterschiedliche menschen werden gemeinsam unter einer kriegsruine begraben.
die antwort kennt nur der wind
liebesgeschichte an der cote d azur, ausflüge in die seltsamen kanäle der hochfinanz und - wie bei simmel häufig - die geschichte des dritten reichs.
und jimmy ging zum regenbogen - verfilmt mit ruth leuwerik, doris kunstmann, judy winter, horst frank, horst tappert, peter pasetti, herbert fleischmann, klaus schwarzkopf, alain noury...
der junge argentinier manuel aranda kommt nach wien, um etwas über den tod seines vaters zu erfahren, der dort von einer gewissen valerie steinfeld ermordet wurde, die anschließend selbstmord beging.
das aufdröseln der geschichte führt uns zurück in den zweiten weltkrieg, als eine verzweifelte arische mutter in einem vaterschaftsprozess mit der lüge, sie habe ihren jüdischen ehemann mit einem arier betrogen, versucht, ihren halbjüdischen sohn zu schützen.
und natürlich der bereits mehrfach erwähnte "kaviar"
in der letzten zeit wurden einige bücher neu verfilmt - mE eben solch ein frevel wie eine emma peel alias diana rigg in der rolle von marlene dietrich in der neuverfilmung von agatha christies "zeugin der anklage".
JMS gehörte auch zu meiner Leselektüre in den 70ern. Was er einfach nicht konnte, waren seine Liebesszenen - die gingen immer voll in die Hose und wahrscheinlich hatte er dadurch den Ruf eines "Trivialautors". Er war da ein bisschen verklemmt und konnte mit der neuen Zeit der sexuellen Freiheit, die in den späten 60er und 70er Jahren aufkam, nicht umgehen. Nach seinen eigenen Worten litt er unter einem sehr strengen Vater, der keinerlei Zärtlichkeiten zuließ. Das spiegelt sich in seinen Romanen wieder.
Kürzlich habe ich im TV "Der Stoff aus dem die Träume sind" geschaut und war entsetzt, wie schwach und trivial dieser 1972 verfilmt wurde. Da halfen auch Schauspieler, wie Hannelore Elsner nichts mehr.
Was man in den 70ern drehte, ist nach heutigem Geschmack einfach grottenschlecht.
Deshalb wäre eine Neuverfilmung sicher eine große Bereicherung.
ZitatOriginal von Sisi
Kürzlich habe ich im TV "Der Stoff aus dem die Träume sind" geschaut und war entsetzt, wie schwach und trivial dieser 1972 verfilmt wurde. Da halfen auch Schauspieler, wie Hannelore Elsner nichts mehr.
Was man in den 70ern drehte, ist nach heutigem Geschmack einfach grottenschlecht.
Deshalb wäre eine Neuverfilmung sicher eine große Bereicherung.
hast du die neuverfilmung von "und jimmy ging zum regenbogen" kürzlich gesehen?
mE ent-setz-lich
ja, auch wenn Simmel nicht unbedingt in meine jetztigen Lesegewohnheiten hineinfällt, geht mir sein Tod doch nahe.
Mit "Liebe ist nur ein Wort" verbindet mich einfach eine sehr persönliche, emotionale Phase, in der ich auch Wochen, gar monatelang die Schule nicht ohne dies Buch unter meinem Arm geklemmt besucht habe
Ich beging dann den Fehler, dass ich mehrere seiner Werke direkt hintereinander gelesen habe, und das immer gleichbleibende Strickmuster mir eben schon mit meinen zarten 16/17 Jahren auf den Senkel ging.
Trotzdem hat er nen Stein in mein Herzbrettle gemeißelt, und wenn ich meinen Murakami durch hab, werd ich wohl mal wieder "Liebe ist nur ein Wort" an mich nehmen und diesem Manne meinen stillen Respekt zollen
Gruß Nikki
"Der Stoff aus dem die Träume sind", ist für mich eines seiner besten Romane. Hr. M. Simmel erhielt zeitweise Morddrohungen, seine Wohnung (in Zug/CH) und seine Post wurden deshalb von der Polizei kontrolliert. Von Hrn. M. Simmel habe ich aus dem Jahre 1999 einen persönlichen Brief, der wird gehütet wie mein Augapfel...
ZitatOriginal von Vedat
"Der Stoff aus dem die Träume sind", ist für mich eines seiner besten Romane. Hr. M. Simmel erhielt zeitweise Morddrohungen, seine Wohnung (in Zug/CH) und seine Post wurden deshalb von der Polizei kontrolliert. Von Hrn. M. Simmel habe ich aus dem Jahre 1999 einen persönlichen Brief, der wird gehütet wie mein Augapfel...
Cool, wie kams dazu?
Und ich warte sehnsüchtig auf eine Simmel-Biografie.
Eigentlich hoffe ich darauf, dass er eine Autobiografie geschrieben hat. Der Mann hätte wirklich einiges zu erzählen, alleine schon darüber, wie er zu einigen Themen seiner Bücher recherchierte.
Oder wie er seine Alkoholsucht überwunden hat. Denn Simmel war früher ein ganz schwerer Alkoholiker, und hat in seinen letzten Lebensjahrzehnten keinen Tropfen mehr angerührt.
Ich habe mal im TV ein langes Interview mitbekommen - das ist viele Jahre seither, vielleicht 20 oder 25 (????), wo er mit grosser Offenheit über sein Leben erzählte, vor allem auch über all seine Fehler/seine Fehlentscheidungen die er gemacht/getroffen hat, und die daraus resultierenden Probleme....
Daran kann ich mich noch gut erinneren, dass ich ihm noch stundenlang hätte zuhören können....
ZitatOriginal von Joan
...wo er mit grosser Offenheit über sein Leben erzählte, vor allem auch über all seine Fehler/seine Fehlentscheidungen die er gemacht/getroffen hat, und die daraus resultierenden Probleme....
...diese Aussagen machen in meinen Augen einen noch grösseren Schriftsteller.
Foer ; eine Zeitlang las ich nur seine Bücher, ich bewunderte ihn, als Dank und treuer Leser habe ich ihm dann einen netten Brief geschrieben...
ZitatOriginal von Sisi
Kürzlich habe ich im TV "Der Stoff aus dem die Träume sind" geschaut und war entsetzt, wie schwach und trivial dieser 1972 verfilmt wurde. Da halfen auch Schauspieler, wie Hannelore Elsner nichts mehr.
In dem o.e. Brief, hat das Hr. M. Simmel auch bestätigt! Aber ich persönlich würde eine Neuverfilmung nicht wollen, da bei Neuverfilmungen die Aura oder besser gesagt, der "Zeitgeist" fehlt. Deutschland in den 60er / 70er Jahren, das ist was den Film ausmacht. Ich akzeptiere den Film v. 1972 so wie er ist, mit all seinen Schönheiten und Macken. Zur besseren Vorstellung; der Film "Es geschah am hellichten Tage" v. 1958 mit Heinz Rühmann und Gert Fröbe - das ist Gänsehaut pur! Die Neuverfilmung kommt da gar keinen mm an das Original heran, eigentlich Schade...
Das Beispiel mit dem Film "Es geschah am hellichten Tag" kann ich blind unterschreiben. An den Rühmann/Fröbe-Film kommt so schnell nichts dran.
Oh ja, ein ganz grossartiger Film.
Ich hab grad mal nachgegoogelt, da ich mich erinnern konnte, dass da noch ein paar andere grosse Kaliber der Schauspielkunst mitgespielt haben....nur wusste ich nicht mehr, wer das alles war, weil sie eher kleinere Nebenrollen hatten.
Also, da spielten noch mit: Michel Simon, Sigfried Steiner, Heinrich Gretler, Margrit Winter, Ewald Balser, und und und.....
Und am Drehbuch massgeblich mitgeschrieben hat Friedrich Dürrenmatt.
Man könnte vielleicht sogar einen neuen Thread eröffnen, im Sinne von "Erstverfimungen - Zweitverfilmungen"....da könnte recht viel Spannendes dabei rauskommen.