Gilt chronologisch als Band 2 des Darkover-Zyklus.
Originaltitel: Stormqueen
Inhalt:
Das Zeitalter des Chaos.
Der Herr von Aldaran braucht dringend einen Erben, da sein Bruder von Scathfell und dessen Söhne gierig nach seinem Besitz schauen. Doch durch eine schreckliche Form der Inzucht hat keines seiner legitim geborenen Kinder das Erwachsenenalter erreicht. Es bleibt ihm nur seine Nedestro-Tochter Dorilys, doch diese ist das Opfer einer gefährlichen Gabe, die ihr und allen in ihrer Umgebung den Untergang bringen könnte.
Parallel dazu hat auch der junge Allart Hastur von Elhalyn gegen seine schreckliche Gabe, die ihm nicht minder als Fluch erscheint, zu kämpfen.
Autorin:
siehe andere Rezensionen.
Marion Zimmer Bradley hat die Darkover-Reihe nicht chronologisch geschrieben, sondern stets dort, wo sie gerade ein interessantes Thema gesehen hat. "Herrin der Stürme" wurde auf Wunsch ihrer Fans geschrieben, die gerne etwas mehr vom sog. "Zeitalter des Chaos" sehen wollten.
Meinung:
"Herrin der Stürme" wird nie eines meiner Lieblingsbücher im Darkover-Zyklus sein, aber es ist ein gutes Buch. Und, wie mir scheint, ein wichtiges.
Hier werden sehr kritische Themen angeschnitten, die so "fantastisch" gar nicht sind. Im Mittelpunkt des Buches stehen die entsetzlichen Folgen des Zuchtprogrammes, dessen Ziel die Stärkung der telepathischen Gaben, genannt "Laran" in den Herrscherfamilien ist. An Einzelschicksale wie jene von Dorilys oder Allart oder ihrer Freunde und Familien wird dabei nicht gedacht.
Ein anderes sehr kritisches Thema ist die Rolle der Frau, die in dieser Phase Darkovers kaum mehr als die einer Zuchtstute zu sein scheint. Doch gibt es Frauen wie Renata Leynier, die versuchen, dagegen anzukämpfen.
Auch bekommen wir hier bereits einen Einblick in die Türme, die das Herz der späteren Darkover-Geschichten sind, wenn nicht der ganzen Gesellschaft.
Die Geschichte baut sich schön auf und schreitet zielstrebig auf das Ende zu. Die Charaktere haben vielleicht noch nicht ganz das Kaliber von jenen, die wir in den folgenden Bänden treffen werden, doch sind sie schön ausgearbeitet und nicht einfach böse oder gut. Im Mittelpunkt all dessen steht ein kleines Mädchen, für das man eigentlich nur Mitleid empfinden sollte, wobei man jedoch nicht anders kann, als sie auch zu fürchten: Die Herrin der Stürme.