'Die Zeit der hundert Königreiche' - 1. Buch - Prolog - Kapitel 3

  • Gefreut - begonnen - und verwirrt.


    Zumindest klärt die Vorbemerkung der Autorin über die Zeit auf, in der wir uns befinden: etwa zweihundert Jahre nach der „Herrin der Stürme“.


    Dann der Prolog. Da paßt irgendwie gar nichts zu den bisherigen Büchern. Abgesehen von der roten Sonne. Da ist plötzlich vom Planeten Alpha, von „Terra oder einem anderen Planeten der Konföderation“ die Rede. Von „Klonen“, von „herholen“. Ich bin wirklich verwirrt.


    Sieben Jahre zuvor dann wieder Darkover, wie es aus den anderen Büchern bekannt ist.


    Ich frage mich, ob ich erst Eure Posts (mit vermutlichen Spoilern) lesen sollte, um mich auszukennen, oder ob ich noch eine Weile im Dunkeln tappen und erst mal weiterlesen will.


    Ein Stückchen weitergelesen.



    * Sieht sich ganz vorsichtig um und flüstert dann, weil er sich nicht laut rufen traut *


    Das Buch geht mir auf die Nerven. Genauer gesagt, dieses als Vieh behandeln der Frauen, diese ständigen Zwangsheiraten. Fehlt nur noch ein „Ehrenmord“. Da kann ich ja gleich was über Saudi Arabien oder den Iran lesen. Hört denn das nie mehr auf? Ich glaube, wenn das Buch nicht so gut geschrieben wäre, würde ich jetzt schon abbrechen. - So, jetzt gehts mir besser. Etwas zumindest.


    * Flüstermodus aus *



    Auf Seite 24 heißt es Willst du mich, wenn dieser Tag kommt, als deinen Laranzu haben?“ Er benutzte das alte Wort für Zauberer (...)
    Da hat sich ja aber einige gewaltig verändert seit der „Herrin der Falken“, wenn das Wort jetzt schon „alt“ ist.

    Unter den Büchern finden wir wieder, was uns in der Fremde entschwand, Frieden im Innern und Frieden mit unserer Umgebung.
    (Gustav Freytag, 1816 - 1895, aus "Die verlorene Handschrift")

  • Zitat

    Original von Maharet


    wir haben uns in der Zeit ja wieder ein paar Jahrzehnte nach vorne bewegt, sowas geht auf Darkover ja ganz schnell, das die Traditionen sich mal ändern...


    Das stimmt natürlich - es weiß' ja auch schon keiner mehr wie die Menschen nach Darkover kamen :lache

  • Zitat

    * Sieht sich ganz vorsichtig um und flüstert dann, weil er sich nicht laut rufen traut *
    Das Buch geht mir auf die Nerven. Genauer gesagt, dieses als Vieh behandeln der Frauen, diese ständigen Zwangsheiraten. Fehlt nur noch ein „Ehrenmord“. Da kann ich ja gleich was über Saudi Arabien oder den Iran lesen. Hört denn das nie mehr auf? Ich glaube, wenn das Buch nicht so gut geschrieben wäre, würde ich jetzt schon abbrechen. - So, jetzt gehts mir besser. Etwas zumindest.
    * Flüstermodus aus *



    :rofl :rofl :rofl


    So geht es uns doch allen. Bard ist ein schrecklicher Zeitgenossen, und MZB hat es mal wieder geschafft einen "Helden" zu kreiren den eigentlich keiner leiden kann... aber keine Sorge, nur noch "Die Erben von Hammerfell" und dann kommen ja die Terraner schon wieder - dann verlagern sich die Konfliktpunkte eher in diese Richtung....


    Die Sache mit Paul Harrel - darüber ist noch nix geschrieben worden, darüber werden wir bald alles genau zu lesen kriegen. Das ist nun wirklich allerhöchste Matrixtechnik....


    Zitat

    Auf Seite 24 heißt es Willst du mich, wenn dieser Tag kommt, als deinen Laranzu haben?“ Er benutzte das alte Wort für Zauberer (...)


    Das ist wirklich komisch, da hast du recht. Entweder das soll Bards Desinteresse an der ganzen Aristokratie aufzeigen oder MZB hat hier wieder mal einen ihrer berühmten Fehler gemacht. Die Worte Laranzu, Leronis usw... werden uns den ganzen Zyklus hindurch begleiten...

  • Zitat

    Original von bibliocat


    Das stimmt natürlich - es weiß' ja auch schon keiner mehr wie die Menschen nach Darkover kamen :lache


    genau - im Vergessen sind Darkovaner scheinbar ja echt Spezialisten - wie wir schon öfter festgestellt haben :grin
    vielleicht geht aber auch die Tradition auf Romilly MacAran zurück - die ja die beste FAlkenmeisterin aller Zeiten war :-]

  • Zitat

    Original von Alraune
    Tja, Helden sind halt nicht immer so, wie wir sie uns vorstellen. Auch sie haben ein Leben "hinter sich", Erfahrungen und auch so manche Untat. Die Besten generieren sich aus denen, die aus ihren Untaten gelernt haben - meine Meinung :-)


    Das faszinierende an dem Buch ist, daß ich es zunächst verabscheut habe. Und nie wieder gelesen habe, bisher. Aber ich wollte gern, weil ich rückblickend, als gereifte Leserin, begriffen habe, daß es vielleicht eines der besten von Darkover ist und daß Bard wohl nicht den Preis als beliebtester Held, aber sicher als einer der interessantesten und vielschichtigsten verdient.


    SiCollier : Aber warum immer gleich so weit gehen? Wir sind hier nun mal in einer altmodischen, feudalen Kultur. Wie eben bei uns vor gar nicht allzu langer Zeit. Aber, wie Maharet schon angedeutet hat, wir erleben auch ein morderneres Darkover.

  • Inzwischen habe ich die Posts durchgelesen und gesehen, daß ihr euch auch so aufregt. Das beruhigt denn doch etwas.


    Aber im Vorwort meiner Weltbild-Ausgabe wird Bard als Mann von „Gesetz und Ordnung“ eingeführt. Und irgendwie paßt das nicht zu dem, was dann (erst mal?) kam.



    Warum ans Abbrechen denken? Weil ich gerade aus einer ganz anderen Welt komme, wo es zwar durchaus grausam und brutal zugeht und eine drohende Gefahr über allem liegt, die noch (mindestens) zwei dicke Bände erhalten bleiben wird. Aber in der kein solch extremes Frauen(feindliches)bild anzutreffen ist. Der Kontrast ist so stark, daß ich in der Tat ans Abbrechen gedacht habe. (Allerdings breche ich Leserunden so schnell nicht ab.) Da gab es zwar auch so etwas wie Zwangsheiraten (eher unter dem Gesichtspunkt wie bei der „Landung“ allerdings), aber man konnte durchaus auch entfleuchen. Was Rhapsody tat und zu einer ganz anderen Art von Heldin wurde. Und der sollte man mal mit solchen Argumenten wie die von König Ariel kommen! Ich meine, nach dem Gang durch die Wurzel entlang der Axis mundi und der Kampfschulung durch Grunthor. :grin Da hilft auch keine Matrix nix mehr, weil sie auf Grund Ihrer Herkunft und Ausbildung selbst über eine recht ordentliche „Magie“ verfügt. Zwei „Zwischenbücher“ haben mich, wie es scheint, immer noch nicht ganz aus Roland zurück nach Darkover geholt. Zudem ich durch meine Erkrankung noch an meinen Posts für die „Rhapsody-Leserunde“ schreibe. Das gibt eine Leserunde! :yikes :grin

    Unter den Büchern finden wir wieder, was uns in der Fremde entschwand, Frieden im Innern und Frieden mit unserer Umgebung.
    (Gustav Freytag, 1816 - 1895, aus "Die verlorene Handschrift")

  • Zitat

    Original von SiCollier
    Inzwischen habe ich die Posts durchgelesen und gesehen, daß ihr euch auch so aufregt. Das beruhigt denn doch etwas.
    -- :lache


    Aber im Vorwort meiner Weltbild-Ausgabe wird Bard als Mann von „Gesetz und Ordnung“ eingeführt. Und irgendwie paßt das nicht zu dem, was dann (erst mal?) kam.
    -- Wieso? Er ist ein Mann des DAMALS herrschenden Rechts und Ordnung. Er beugt sich (noch) seinen Oberen, der Hierarchie gemäß. Das, was er mit den Frauen macht, ist in seiner Zeit nicht wirklich gegen das Recht. Dass er in der Lage ist, es aus einem bestimmten Grund zu tun, wäre u.U. eine andere Sache, aber da das Recht nunmal von einem der 100 Könige der Königreiche abhängt - solange das keinem aufstößt, stimmt die Forumulierung. Ich denke, wir müssen uns bei solchen Sachen manchmal von unserer heutigen Vorstellung lösen und ein wenig versuchen, uns in die Zeit und Umstände des Romanes einzudenken. Nicht, dass mir das immer leicht fiele ... :-(


    Deine "Rhapsodie"-Einlassung versteh ich ich nicht :gruebel, macht aber nix :-].


    Finde einfach irgendwo im hintersten Kästchen noch ein wenig Geduld mit dem Buch, du wirst sehen, es lohnt sich!


    Liebe Grüße
    Alraune

  • Zitat

    Original von Alraune
    Wieso? Er ist ein Mann des DAMALS herrschenden Rechts und Ordnung. Er beugt sich (noch) seinen Oberen, der Hierarchie gemäß. Das, was er mit den Frauen macht, ist in seiner Zeit nicht wirklich gegen das Recht. Dass er in der Lage ist, es aus einem bestimmten Grund zu tun, wäre u.U. eine andere Sache, aber da das Recht nunmal von einem der 100 Könige der Königreiche abhängt - solange das keinem aufstößt, stimmt die Forumulierung.


    Nun, mir stößt es langsam aber sicher auf. ;-) Hätte ich ohne Kenntnis der Darkover-Bücher dieses als erstes in einer Buchhandlung in die Hand bekommen und das Kapitel probegelesen - das Thema Darkover wäre für mich vermutlich erledigt gewesen.


    „Rhapsody“ - gut, da ist mir etwas die Tastatur durchgegangen, weil ich für diese LR noch meine Beiträge schreibe (durch Krankheit kam ich nur zum Lesen, nicht zum posten), aber schon hier am Lesen (und auch posten) bin. Dadurch habe ich den direkten Vergleich der Bücher und Protagonisten. Vereinfacht geschrieben:


    Der Kontrast ist sehr stark. Der Gang an der Wurzel durch die Erde entlang der Axis mundi ist eines der wesentlichen und grundlegenden Geschehnisse dort, während dem wird Rhapsody von Grunthor, einem Soldaten, recht erfolgreich im Schwertkampf trainiert. Auf Grund ihrer Herkunft sowie Ausbildung hat sie bestimmte, man könnte sagen, magische Fähigkeiten (obwohl das Wort nicht ganz zutreffend ist). Sie hätte auch „zwangsverheiratet“ werden sollen, ist dem aber entflohen. Die „Argumente“ von König Ariel oder ihrer Mutter hätten sie schwerlich zu einer Heirat bewogen. Und auf Grund Ihrer Ausbildung hätte wohl weder ein Schwertkämpfer noch ein Laranzu sie zwingen können.


    Mir geht derzeit die auf Darkover vorherrschende Einstellung etwas auf die Nerven. Da hat sich nichts verändert. Das heißt, stimmt nicht. Es wurde noch schlimmer als in den vorigen Büchern. Von wegen Fortschritt! Rückschritt - bestenfalls Stillstand. Vielleicht täuscht der erste Eindruck ja, vielleicht war der Kontrast zu meinem vorigen Buch (und dessen so ganz anderer Welt) zu groß. Mal sehen, was ich sage, wenn ich weiter bin.





    Was lese ich da auf Seite 35?: Warum sollte sie ihn für die Sitten des Landes verantwortlich machen, nach denen eine Frau nur ein Stück Vieh (...) (Hervorhebung von mir.)
    Das ist genau der Ausdruck, den ich vorher schon gebraucht habe. Wenigstens liege ich richtig mit meiner Einschätzung.

    Unter den Büchern finden wir wieder, was uns in der Fremde entschwand, Frieden im Innern und Frieden mit unserer Umgebung.
    (Gustav Freytag, 1816 - 1895, aus "Die verlorene Handschrift")

  • Huch :wow
    nur nicht gleich den Mut verlieren, das Buch ändert sich im Laufe der nächsten Kapitel ganz gewaltig. Wie Grisel (glaub ich) schon geschrieben hat, es ist wohl eines der feministischsten DO Bücher überhaupt. Und Bard - nuja, siehs ihm nach, er hatte ne schwere Kindheit :grin



    Zitat

    Original von SiCollier
    Mir geht derzeit die auf Darkover vorherrschende Einstellung etwas auf die Nerven. Da hat sich nichts verändert. Das heißt, stimmt nicht. Es wurde noch schlimmer als in den vorigen Büchern. Von wegen Fortschritt! Rückschritt - bestenfalls Stillstand. Vielleicht täuscht der erste Eindruck ja, vielleicht war der Kontrast zu meinem vorigen Buch (und dessen so ganz anderer Welt) zu groß. Mal sehen, was ich sage, wenn ich weiter bin.


    Ich denke das ist mal wieder auf die verschiedenen Perspektiven zurückzuführen. Romilly war ja von Anfang an sehr eigenwillig und hat uns einfach mitgerissen - ihr war egal ob sie sich gegen Sitte und Gesetz damit auflehnt. Hier treffen wir halt mal wieder auf Frauen wie Cassandra und vielleicht noch Renata, die sich vorerst ihrem Schicksal fügen, auch wenn sie damit sehr unglücklich sind....


    ich finde Bards abartiges Laran nur gar nicht so weit hergeholt, ich möchte nicht wissen wieviele Terraner unserer jetzigen Gesellschaft ganz wild darauf wären es zu haben. Männer und Frauen gleichermassen :gruebel

  • Nur keine Angst, so schnell breche ich hier nicht ab. :wave



    Schwere Kindheit, hm. :gruebel Ich glaube, ich hatte auch eine schwere Kindheit. Was darf ich mir denn jetzt erlauben? :grin



    Im Moment bin ich gerade mal auf Seite 52 und werde auch die nächsten Tage immer nur kleine Abschnitte lesen können. Erst nächste Woche habe ich wieder mehr Zeit. Ich hoffe doch sehr, daß sich noch was ändert. Der Gegensatz zu Rhapsody ist halt so krass, daß mir diese Einstellung bzw. „Gesetzeslage“ auf Darkover gehörig auf die Nerven geht. Andererseits gibt es genug und viele Länder auf der Erde, wo Frauen auch nicht anders behandelt werden als hier im Buch beschrieben. (Ich habe allerdings noch nie verstanden, wieso so ein Unterdrückungssystem über Jahrzehnte und Jahrhunderte funktioniert. Aber das ist ggf. wieder ein anderes Thema.)

    Unter den Büchern finden wir wieder, was uns in der Fremde entschwand, Frieden im Innern und Frieden mit unserer Umgebung.
    (Gustav Freytag, 1816 - 1895, aus "Die verlorene Handschrift")

  • Ich kriege auch stets das große Kotzen, wenn ich irgendwo darüber lese, wie Männer an manchen Orten und zu manchen Zeiten über Frauen denken und sprechen, wie Besitz. Aber, ich tue sowas immer in den passenden Hintergrund. Und, wie gesagt, dies hier ist nun einmal eine solche Gesellschaft. Aber man kann MZB schon vertrauen, daß es nicht eine Verherrlichung von Gewalt gegen Frauen ist, die sie uns hier bietet. Ich kann mir vorstellen, daß es ihr auch nicht leichtgefallen ist, sich allzu sehr in Bards unschöne Gedankengänge zu vertiefen. Daß es uns so abstößt zeigt nur, wie gut es ihr gelungen ist.


    Wie so etwas möglich war und ist. Ich weiß es nicht. Ich falle auf die Knie in Gedenken an die Frauen, die "uns" gewisse Rechte erkämpft haben und aus Dank dafür, daß ich rein zufällig in ein Land und eine Gesellschaft geboren wurde, in der ich in erster Linie Mensch bin und alle Freiheiten habe. Und doch mußte auch ich mir mal bei einem Vorstellungsgespräch die Frage nach meinen "Familienplänen" gefallen lassen. ("Sie müssen das jetzt nicht beantworten." Scherzkeks! Und wer antwortet da mit "Möchte gern nächsten Monat schwanger werden! :pille)
    Und über Fragen wie unterschiedliche Gehälter wollen wir auch nicht sprechen. Oder die Aussage, eines Mannes in leitender Position, der meinte, natürlich würde er im Zweifelsfall einen Mann einstellen, statt einer jungen Frau, weil die ja schwanger werden könnte.
    Wir sind weit gekommen. Aber wohl noch nicht weit genug.


    Bitte diesen Exkurs zu verzeihen.

  • Abschnitt zu Ende. Mir fällt im Moment eigentlich nichts weiter ein, als ich schon geschrieben habe. Bisher ist mir noch keine Gestalt richtig sympathisch geworden; am ehesten vielleicht noch Carlina, mit der habe ich vor allem Mitleid. Der Meister Gareth und seine beiden Leroni scheinen recht vernünftige Menschen zu sein; vor allem aber gibt er Bard die richtigen Antworten. Geremy? Nun, der könnte ein Sympathieträger werden.


    Bard ist mir bisher recht unsympathisch geblieben. Mal sehen, ob noch etwas kommt, was das ändert.




    @ Grisel
    Danke für Deinen Exkurs. Ich poste jetzt einfach das, was ich mir gestern Abend nach dem Abschnitt notiert habe, weil ich im Moment etwas in Zeitnot bin. Später mehr.

    Unter den Büchern finden wir wieder, was uns in der Fremde entschwand, Frieden im Innern und Frieden mit unserer Umgebung.
    (Gustav Freytag, 1816 - 1895, aus "Die verlorene Handschrift")

  • Bin ich hier die einzige, die das Buch auch beim ersten Mal gut gefunden hat? :wow


    Mich fasziniert hier gerade Bard, der Unsympath. Ohne ihm wär das Buch nicht weiter bemerkenswert. Ich lese viel lieber von Mistkerlen als von perfekten 2D Charakteren. Für einige (naja... gut zwei Drittel.) seiner Behauptungen würde ich ihm zwaar mit Vergnügen an die Kehle gehen; aber eben darum lese ich dieses Buch so gern. Weil man hier das Feindbild zur Abwechslung mal direkt von die Nase gesetzt bekommt.


    Paul... Der Junge scheint das Wörtchen Ehre zu ernst zu nehmen, es bei Vertretern des anderen Geschlechts aber zu ignorieren. Mit ihm hab ich so meine Probleme - er ist zwar ebenso schön eingebildet und überheblich wie Bard, mir aber insgesammt sympathischer - und das macht ihn in meinen Augen zu einer viel langweiligeren Hauptfigur. Nix Halbes und nix Ganzes, einfach nur lästig.


    Ein Buch randvoll mit schön sympathischen Unsympathen :-]


    [sp]*würde es trotzdem nur halb so gern mögen, wenn das Ende anders wäre* :schnellweg[/sp]

  • Zitat

    Original von Selket
    Mich fasziniert hier gerade Bard, der Unsympath. Ohne ihm wär das Buch nicht weiter bemerkenswert. Ich lese viel lieber von Mistkerlen als von perfekten 2D Charakteren. Für einige (naja... gut zwei Drittel.) seiner Behauptungen würde ich ihm zwaar mit Vergnügen an die Kehle gehen; aber eben darum lese ich dieses Buch so gern. Weil man hier das Feindbild zur Abwechslung mal direkt von die Nase gesetzt bekommt.


    Ich weiß es jetzt zu schätzen, weil ich als Leserin reifer geworden bin und vor allem übersättigt von politisch korrekten Helden.


    Paul finde ich relativ blass.

  • Natürlich hätte das Buch auch ohne Paul ganz gut funktioniert. Allerdings finde ich die Geschichte mit den 1:1 Zwillingen wirklich interessant, und es wird uns ja im Laufe der darkovanischen Geschichte noch öfter vorkommen, zum Beispiel in Hasturs Erbe.


    Ich verabschiede mich jetzt erstmal von Darkover und beginne mit "Die Seelen im Feuer" - als Leserundenexemplargewinnerin will ich mich jetzt darauf konzentrieren


    aber ich hol`euch sicher bald wieder ein!! :-)

  • Bis denn, Maharet! :wave


    Ich werde, nachdem ich am Wochenende wenig Zeit hatte, wohl auch erst morgen wieder ein größeres Stück weiterlesen können. Nach den Posts hier sowie Grisels Rezi (deren Spoiler ich allerdings noch nicht gelesen habe) bin ich nun doppelt gespannt. :-)

    Unter den Büchern finden wir wieder, was uns in der Fremde entschwand, Frieden im Innern und Frieden mit unserer Umgebung.
    (Gustav Freytag, 1816 - 1895, aus "Die verlorene Handschrift")

  • Nun, ob man Bard nun mag oder nicht, es ist MZB jedenfalls gelungen, ihn echt herüberzubringen. Ich kann nachvollziehen, wie er dazu geworden ist. Seine Einstellung Frauen gegenüber kann ich beim besten Willen nicht nachvollziehen, aber wie gesagt, sein "Werdegang". Klar könnte ein junger Mann mit einer schwierigen Kindheit sich auch anders entwickeln, aber das hängt ja von seinem Charakter und seinem Umfeld ab.
    Wenn ich das richtig verstanden habe, ist Bard noch relativ jung 15 oder 16? Da er als Krieger behandelt wird und schon eigenständig den Befehl übernehmen kann, neigt man leicht dazu das zu vergessen. Ich schätze mal bei der "Lebenserfahrung" die er hatte und der Art wie König Ardrin ihn zur Kriegsmaschine in seinen Diensten ausgebildet und auch benutzt hat (ihm war es doch egal, wie Bard Frauen oder Diener oder wen auch immer behandelt, solange Bard seine, König Ardrins, Befehle befolgt und ihm als militärischer Befehlshaber nützlich ist und sich nicht an der königlichen Familie vergreift), wäre es für einen jungen Mann mit Charakterzügen, wie Bard sie nun mal hat, schwierig gewesen, eine andere Einstellung zu entwickeln. Die Frage ist, wie Bard sich entwickelt, wenn er neue Erfahrungen sammeln kann.
    Bard ist ja auch eine faszinierende Figur. Ich mein, wenn man seine Einstellung Frauen gegenüber ausser acht lässt, hat er durchaus Qualitäten. Aber MZB scheint uns Lesern/Leserinnen seine Einstellung zu Frauen gerne unter die Nase zu reiben. Indem wir uns damit auseinandersetzen, gelingt es ihr ganz gut, dass wir unsere eigene Einstellung zur Stellung der Frau in der Gesellschaft mal überdenken. Von daher ist es wirklich ein feministisches Buch.


    Die Idee mit Paul fand ich von Anfang an faszinierend. Ich glaub, beim ersten Mal lesen, las ich nur weiter, weil ich wissen wollte, wieso und wie Paul nach Darkover gekommen ist. Beim Weiterlesen wurde das Buch dann ja auch immer spannender.

    Wir werden vom Schicksal hart oder weich geklopft; es kommt auf das Material an.
    Marie von Ebner-Eschenbach

  • Zitat

    Original von AtroposIch schätze mal bei der "Lebenserfahrung" die er hatte und der Art wie König Ardrin ihn zur Kriegsmaschine in seinen Diensten ausgebildet und auch benutzt hat (ihm war es doch egal, wie Bard Frauen oder Diener oder wen auch immer behandelt, solange Bard seine, König Ardrins, Befehle befolgt und ihm als militärischer Befehlshaber nützlich ist und sich nicht an der königlichen Familie vergreift), wäre es für einen jungen Mann mit Charakterzügen, wie Bard sie nun mal hat, schwierig gewesen, eine andere Einstellung zu entwickeln.


    Das meinte ich auch oben, daß Bard seine Untaten nicht begehen könnte, wenn es nicht geduldet würde. Mädchen ohne Geburt, wie Carlinas Zofe sind Freiwild und außer Carlina scheint das niemanden zu stören.
    Es entschuldigt ihn nicht, aber als Frauenfeind in einer frauenfeindlichen Umgebung ist er, besonders, wie Du sagst, durch seine Jugend und sein Aufwachsen zumindest zu verstehen.


  • Ohje, ihr seid mit zu schnell ^^


    Also mich hat der Prolog ziemlich verwirrt, wusste erst gar nicht was los ist und dann habe ich mich am Anfang auch noch verlesen und "sieben Jahre SPÄTER" anstatt vorher gelesen *lol*
    Naja irgendwann hat sichs dann aufgeklärt x)


    An sich find ich die Personen ziemlich interessant, auch Bard ist irgendwie so eine Mischung aus Ekelpaket und armer Wurm... Die Sache, die er mit Carlinas Zofe abzieht ist echt nicht witzig, aber ich weiss nicht, er scheint ja auch nur ein Kind seiner Zeit zu sein, es scheint ja zu der Zeit normal in DO zu sein dass man Frauen so etwas antut.


    Naja bisher kann mich das Buch ziemlich mitreißen, ich habe eure Posts dazu noch nicht gelesen, weil ich glaube ich will da ohne Insider bzw Vorwissen ran, viele von euch sind ja alte DOaner und haben da sicher schon nähere Infos etc gepostet.. ^^

  • Briza : Das geht mir genau so. Durch meine zweite LR hink ich doch ziemlich hinterher... darf wohl keine zwei auf einmal mehr machen, sonst bin ich überfordert...


    keine Panik Tini, die Spoiler sind alle als solche gekennzeichnet, wir achten da eigentlich ziemlich strikt drauf. Weil ja doch einige dabei sind die dies zum ersten mal lesen und dann selbst entscheiden wollen ob sie die gespoilerten Sachen auch lesen wollen.