'Die Zeit der hundert Königreiche' - 2. Buch - Kapitel 1 - 5

  • Eigentlich wird mit dieser "Paul-herhol-Aktion-quer-durch-die-Galaxis" noch ein anderes unterschwelliges Thema aufgenommen, das im ganzen Buch durchschimmert. Nämlich, dass viel Wissen um die Larananwendung verlorengegangen ist. Dom Rafale sagt ja selbst, dass er keine Ahnung mehr hat wie genau das funktioniert, aber dass es eigentlich gehen sollte, da sie in seiner Jugend Menschen durch die Matrixsteine teleportiert haben.


    Daher ist es auch nicht verwunderlich, dass eine der treibenden Kräfte hinter dem "Massenvernichtungswaffensperrvertrag" Varzil als Leiter eines Turms steht. Die sehen ja aus nächster Nähe, wie viel Wissen verloren geht, bloss weil scheinbar alles auf "Kriegsproduktion" umgestellt ist.
    Ich hab bei diesem Knochenwasser, das in den Türmen hergestellt wird, auch gleich an atomare Verseuchung gedacht. Ich schätz, Haftfeuer lässt sich wohl mit Napalm vergleichen. Da wird also wieder ein aktuelles "terranisches" Problem aufgegriffen. Auch wir schaffen es ja nicht, unsere Massenvernichtungswaffen zu zerstören, weil irgendjemand immer findet, das sei nicht machbar. Und das meist mit derselben Begründung, die Dom Rafael benutzt hat. Gut, einerseits nachvollziehbar, aber andererseits betont Varzil ja, dass man sich im Vertrag verpflichtet, nicht damit anzugreifen, verteidigen dürfe man sich damit immer noch. Wenn sich alle an dieses "Nicht-mit-MVW-angreifen" halten würden, wär das Problem ja gelöst.

    Wir werden vom Schicksal hart oder weich geklopft; es kommt auf das Material an.
    Marie von Ebner-Eschenbach

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  • Zitat

    Original von SiCollier
    ...


    Als Bard zu Beginn des Kapitel zurückkam, hatte ich kurzzeitig gedacht, er hätte sich etwas weiterentwickelt und dazu gelernt. Doch im weiteren Verlauf straft er diese Meinung Lügen. Ich weiß nicht, wie ich es ausdrücken soll. Irgendwie kommt er mir ... beschränkt vor. Nicht im Sinne von „verrückt“, sondern von „nicht in der Lage sein, den Gesamtzusammenhang zu sehen“, von menschlichen Gefühlregungen außer seinem eigenen Egoismus mal ganz abgesehen. Carlina (Seite 176f) betrachtet er quasi als sein Eigentum, die selbstverständlich zu wollen hat, was er auch will. Da haben ja Schachfiguren eine größere Freiheit! Ne, ich mag ihn nicht. Wolf ist eine Beleidigung - für die Wölfe.


    Ging mir auch so. Ich hab gedacht nach sieben Jahren Söldnerleben müsste Bard sich irgendwie verändert haben. Am Anfang hat's ja fast so ausgesehen. Lilla hat er ja den mittelalterlichen Masstäben gemäss ziemlich gut behandelt. Aber bald darauf wird man enttäuscht. Was die militärischen Dinge betrifft, sieht Bard genau was Sache ist, in allen anderen Belangen baut er sich seine eigene Welt zurecht und interpretiert alles so, wie's ihm zupass kommt.
    Was seine Behandlung von Carlina betrifft, ist er wohl ein Extrembeispiel, wie Frauen in dieser mittelalterlich anmutenden Gesellschaft behandelt werden. So wie ich das sehe, werden Frauen wohl tatächlich als Eigentum betrachtet, die sich anständig zu verhalten haben - was möglichst viele männliche Kinder kriegen miteinschliesst - und dann auch nett behandelt werden. Bard lässt einfach das freundlich behandeln weg.

    Wir werden vom Schicksal hart oder weich geklopft; es kommt auf das Material an.
    Marie von Ebner-Eschenbach

  • Zitat

    Original von Atropos
    Eigentlich wird mit dieser "Paul-herhol-Aktion-quer-durch-die-Galaxis" noch ein anderes unterschwelliges Thema aufgenommen, das im ganzen Buch durchschimmert. Nämlich, dass viel Wissen um die Larananwendung verlorengegangen ist.


    Stimmt, auch das zelltiefe Untersuchen von Föten um die rauszufiltern, die ein für sich selbst oder die Mutter zu gefährliches Laran haben.


    Zitat

    Auch wir schaffen es ja nicht, unsere Massenvernichtungswaffen zu zerstören, weil irgendjemand immer findet, das sei nicht machbar.


    Oder man kann sie nicht zerstören, weil man sie gar nicht findet, da sie nicht existieren. :rolleyes
    Sorry, konnte nicht widerstehen. Aber man sieht, in unserer Welt, sind sie sogar dann ein Kriegsvorwand.


    Zitat

    Und das meist mit derselben Begründung, die Dom Rafael benutzt hat. Gut, einerseits nachvollziehbar, aber andererseits betont Varzil ja, dass man sich im Vertrag verpflichtet, nicht damit anzugreifen, verteidigen dürfe man sich damit immer noch. Wenn sich alle an dieses "Nicht-mit-MVW-angreifen" halten würden, wär das Problem ja gelöst.


    In unserer Welt läuft es genau umgekehrt. "Wir wollen ja gar keine Atomwaffen verwenden, aber wenn unsere Nachbarn welche haben, brauchen wir auch welche."
    Hier scheint die Logik ja die zu sein, alle sollen sie haben, dann "kann" keiner sie verwenden. Wenn die Gleichung mal nicht eine Ungleichung wird!


    Zu Lilla:
    Das erkennt Bard ja später. Ihr konnte er nicht wehtun, weil sie ihm keine Angriffsfläche geboten hat. Zwischen ihnen war es wohl ein reines Geschäft und ihr hat es, da freiwillig, wohl auch Freude gemacht, sein Bett zu teilen.

  • Zitat

    Original von Alraune
    Naja SiCollier, aber auf jeden Fall ist es für MZB doch eine gute Möglichkeit gewesen, eine eigentlich unlösbare Aufgabe zu lösen. Und zwar ohne dieses "unlösbar" sonderlich aufzuweichen oder ein Tabu völlig zu brechen.


    Ja, schon. Aber dennoch erscheint es mir wie ein Fremdkörper. Wie ein Science Fiction Element, das unvermutet in einem Fantasy-Buch auftaucht. Auf wahrhaft geniale Weise verbunden habe ich diese beiden Elemente bisher nur bei Herbie Brennan gefunden („Der Elfenlord“).



    Zitat

    Original von Grisel
    Da denke ich vor allem an die telepathischen "Massenvernichtungswaffen" und ihre fatalen Folgen für Menschen und Umwelt. Paul assoziert das sofort mit Nuklearwaffen, weil die Folgen offenbar ähnlich sind.


    Was mir spontan einfiel, war die seinerzeitige Diskussion über Neutronenbomben. Das Buch ist 1980 erschienen, also vorher geschrieben. Das paßt thematisch gut zur damaligen Zeit.



    Zitat

    Original von Atropos
    Nämlich, dass viel Wissen um die Larananwendung verlorengegangen ist.


    Das ist etwas, was mich bisweilen doch sehr irritiert. Auch wenn man bedenkt, daß zwischen den Büchern etliche (Darkover-)Jahre liegen, bin ich doch mehr als verwundert, wie schnell diese Kultur dort vergißt.



    Bei der Gelegenheit ein passendes Beispiel aus dem richtigen Leben. (Möglicherweise ein Fall für Grisels „Zensurierwunsch“, - :chen - denn politisch vermutlich sehr inkorrekt. Doch Wahrheit fragt bisweilen nicht nach political correctness.)


    Meine Frau ist Apothekerin und als solche in einer Apotheke tätig. Gestern hatte sie einen (männlichen) Kunden, auf den die Beschreibung Bards gut gepaßt hätte. Nach einem Kampf (also vor dem Waschen und Rasieren). Ich will das nicht näher ausführen, doch Bard zeigt gegenüber Frauen mehr Respekt, als das bei diesem ... Menschen der Fall war. Und auch sonst macht meine Frau die Erfahrung, daß (und hier kommt der „politisch inkorrekte“ Teil) vor allem Ausländer aus östlichen und nahöstlichen Ländern meine Frau (sowie ihre Kolleginnen) so behandeln, wie wir es in den Darkover-Büchern lesen. Bisweilen sogar mit mehr Herablassung und Verachtung als beschrieben, denn es sind ja nur Frauen. Sorry - kein Märchen, sondern harte Tatsache im Deutschland des Jahres 2009.


    Insofern bin ich inzwischen der Meinung, daß MZB durch ihre Darstellung auf tatsächlich existierende Probleme hinweisen und diese thematisieren will. Und - nochmals inkorrekt - wir holen uns diese Probleme durch eine völlig falsch verstandene „Toleranz“ und „Nichtdiskriminierung“ direkt ins Land. Arme nächste Generation, wenn diese Probleme m. E. zur Explosion kommen werden. Spätestens.

    Unter den Büchern finden wir wieder, was uns in der Fremde entschwand, Frieden im Innern und Frieden mit unserer Umgebung.
    (Gustav Freytag, 1816 - 1895, aus "Die verlorene Handschrift")

  • Zitat

    Original von SiCollier:
    Meine Frau ist Apothekerin und als solche in einer Apotheke tätig. Gestern hatte sie einen (männlichen) Kunden, auf den die Beschreibung Bards gut gepaßt hätte. Nach einem Kampf (also vor dem Waschen und Rasieren). Ich will das nicht näher ausführen, doch Bard zeigt gegenüber Frauen mehr Respekt, als das bei diesem ... Menschen der Fall war. Und auch sonst macht meine Frau die Erfahrung, daß (und hier kommt der „politisch inkorrekte“ Teil) vor allem Ausländer aus östlichen und nahöstlichen Ländern meine Frau (sowie ihre Kolleginnen) so behandeln, wie wir es in den Darkover-Büchern lesen. Bisweilen sogar mit mehr Herablassung und Verachtung als beschrieben, denn es sind ja nur Frauen. Sorry - kein Märchen, sondern harte Tatsache im Deutschland des Jahres 2009.


    kenn ich, kenn ich. Ich bin zwar "nur" PTA keine Apothekerin, aber wir haben damit auch jeden Tag zu tun. Vor allem weil wir jahrelang einen Chef hatten zu dem solche Typen dann grundsätzlich wollten, nun aber seid letzten Jahr eine Chefin haben (der Chef ging in Rente, dann hat ihm meine langjährige Kollegin die Apotheke abgekauft) - unglaublich wie sich solche Typen manchmal geben. Grade auch mir gegenüber, da ich auch noch jünger als meine fast 29 aussehe sieht man mir die 10 jährige Berufserfahrung halt auch nicht an, dazu bin ich noch klein, schmächtig und blond - so jemand kann ja keine Ahnung haben :rolleyes - und wenn dann noch nicht mal ein Chef da ist sondern nur ne Chefin (die nicht arg viel älter ist als ich) kann man sich schon mal aufführen wie sonstwas.....
    komisch das ich solche bisher nicht mit Bard in Verbindung gebracht hab, aber jetzt wo dus sagst fallen mir auf Anhieb einige Stammkunden ein die gut ins Schema passen...
    allerdings haben wir überhaupt sehr wenig "Ausländer" und da sind meistens die Frauen bei uns. Solche "Bard" - Typen sind bei uns eher die 50-60 jährigen "Germanen" die meinen sie wüssten über alles bescheid und könnten dir deinen Job erklären weil sie ja täglich BILD Zeitung lesen und somit voll im Bilde sind... :rolleyes


    Zitat

    Original von SiCollier:
    Insofern bin ich inzwischen der Meinung, daß MZB durch ihre Darstellung auf tatsächlich existierende Probleme hinweisen und diese thematisieren will. Und - nochmals inkorrekt - wir holen uns diese Probleme durch eine völlig falsch verstandene „Toleranz“ und „Nichtdiskriminierung“ direkt ins Land. Arme nächste Generation, wenn diese Probleme m. E. zur Explosion kommen werden. Spätestens.


    Ich glaube das wollte MZB mit jedem ihrer Bücher erreichen, ich kenne (ausser Ruwenda, aber das kann man eh in die Tonne schmeissen) kein Buch wo keine "Botschaft" drinne ist. Auserdem finde ich gut und mutig das du dich aussprechen traust was wohl eh die meisten denken - aber sich keiner zu sagen traut weil man dann ja sofort abgestempelt wird. Unsere Gesellschaft ist leider so

  • Zitat

    Original von Maharet
    kenn ich, kenn ich. Ich bin zwar "nur" PTA keine Apothekerin,
    (...)
    Auserdem finde ich gut und mutig das du dich aussprechen traust was wohl eh die meisten denken - aber sich keiner zu sagen traut weil man dann ja sofort abgestempelt wird. Unsere Gesellschaft ist leider so


    Was heißt hier "nur".
    Meine Frau ist derzeit die Chefin. Am Anfang, vor rund zehn Jahren, gab es schon das eine oder andere Problem, daß ihre Kompetenz infrage gestellt wurde, weil der Vorgänger ein Mann war. Doch das hat sich m. W. im Laufe der Jahre gegeben.


    Und, na ja, ich habe schon eine Weile überlegt, ob ich das schreiben soll/darf. Im Bereich "Diskussionen Weltgeschehen" hätte ich es mit ziemlicher Sicherheit nicht geschrieben, dort artet es dann gleich aus. Aber hier, in einer Leserunde, zumal wir schon öfters in diesem Rahmen sachlich schwierige Themen diskutiert haben, geht das schon. Zumal mir in der Tat, als meine Frau das gestern Abend erzählt hat, genau die Assoziationen gekommen sind, die ich geschrieben habe. Und das Verhalten der Kunden mich so sehr an Bard & Konsorten erinnert hat. Das mußte ich dann einfach los werden.

    Unter den Büchern finden wir wieder, was uns in der Fremde entschwand, Frieden im Innern und Frieden mit unserer Umgebung.
    (Gustav Freytag, 1816 - 1895, aus "Die verlorene Handschrift")

  • SiCollier :
    Ich sehe (leider! :grin) keinen Grund zur Zensur. Es erscheint mir auch so, daß es gewisse Menschen gibt, die ihre von unserer teils sehr unterschiedliche Kultur mitbringen und nicht bereit sind, sich zu überdenken. (Wow, so eierschalenlaufend habe ich auch noch nie geschrieben!)
    Es ist aber halt leider so, daß uns diese eher auffallen und aufregen, als die, die eben nicht auffallen, weil sie in die Gesellschaft integriert sind.


    Der Vergleich mit Bard ist interessant. Und er betritt ja auch unsere eigene Welt, vor noch gar nicht so langer Zeit.

  • Zitat

    Original von Grisel
    SiCollier :
    Ich sehe (leider! :grin) keinen Grund zur Zensur. Es erscheint mir auch so, daß es gewisse Menschen gibt, die ihre von unserer teils sehr unterschiedliche Kultur mitbringen und nicht bereit sind, sich zu überdenken. (Wow, so eierschalenlaufend habe ich auch noch nie geschrieben!)
    Es ist aber halt leider so, daß uns diese eher auffallen und aufregen, als die, die eben nicht auffallen, weil sie in die Gesellschaft integriert sind.


    Der Vergleich mit Bard ist interessant. Und er betritt ja auch unsere eigene Welt, vor noch gar nicht so langer Zeit.


    :grin - Diese Problematik wird uns auf Darkover ja noch sehr oft begegnen. Nicht nur die Bewohner Darkovers haben ja des Öfteren Verständnisprobleme untereinander (selbst die Sprache der "einfachen" Leute unterscheidet sich von der der "Höhergestellten"), richtig spannend wird es dann ja, wenn die Terraner auftauchen.
    Da ist dann auch jede "Partei" davon überzeugt, das bessere Lebenskonzept zu haben. Wie sie z.T. versuchen, sich gegenseitig davon zu "überzeugen", macht einen großen Reiz der Bücher aus der Zeit für mich aus :-)


    Liebe Grüße
    Alraune

  • @ Grisel
    Über dieses „leider :grin“ sind wir uns vermutlich einig. Ich habe auch versucht, so vorsichtig zu formulieren, wie das in einem öffentlich zugänglichen Forum angebracht ist.




    Zitat

    Original von Grisel
    Es ist aber halt leider so, daß uns diese eher auffallen und aufregen, als die, die eben nicht auffallen, weil sie in die Gesellschaft integriert sind.


    :write Und bisweilen tun diese möglicherweise wenigen, die auffallen, die vielen, die nicht auffallen, mit diskreditieren. Eigentlich traurig.



    „Bard“ (als Hauptfigur hier im Buch) steht hier für mich eigentlich als Personifizierung der Gedankenwelt von Darkover dafür, daß solche Figuren nicht nur im Buch, sondern tatsächlich auch im realen Leben existieren. Nicht im Mittelalter, sondern heute noch. Mitten unter uns. Das ist für mich das Erschreckende daran.



    @ Alraune
    Auf das Zusammentreffen von Darkoverianern und Terranern bin ich gespannt - ich mag es, wenn unterschiedliche Kulturen aufeinander treffen und miteinander auskommen (müssen).

    Unter den Büchern finden wir wieder, was uns in der Fremde entschwand, Frieden im Innern und Frieden mit unserer Umgebung.
    (Gustav Freytag, 1816 - 1895, aus "Die verlorene Handschrift")

  • Zitat

    Original von SiCollier
    „Bard“ (als Hauptfigur hier im Buch) steht hier für mich eigentlich als Personifizierung der Gedankenwelt von Darkover dafür, daß solche Figuren nicht nur im Buch, sondern tatsächlich auch im realen Leben existieren. Nicht im Mittelalter, sondern heute noch. Mitten unter uns. Das ist für mich das Erschreckende daran.


    Das ist aber auch ein wichtiger Gedanke. Denn vermutlich gibt es auf Darkover, zumindest dem dieser Epoche, viel mehr Bards als zB Allarts, um auf einen netten zurückzukommen.


    Wir erlauben uns hier und heute den Luxus zu glauben, daß wir in einer fairen und liberalen Gesellschaft leben. Doch in die Köpfe der Menschen hineinsehen kann keiner. Ist wohl auch besser so.

  • @ Grisel


    Ich stimme Dir in beiden Dingen zu. (Inzwischen bin ich mitten im nächsten Abschnitt und gehe jetzt auch wieder weiterlesen.)

    Unter den Büchern finden wir wieder, was uns in der Fremde entschwand, Frieden im Innern und Frieden mit unserer Umgebung.
    (Gustav Freytag, 1816 - 1895, aus "Die verlorene Handschrift")

  • Zitat

    Original von Grisel


    Das ist aber auch ein wichtiger Gedanke. Denn vermutlich gibt es auf Darkover, zumindest dem dieser Epoche, viel mehr Bards als zB Allarts, um auf einen netten zurückzukommen.


    Wir erlauben uns hier und heute den Luxus zu glauben, daß wir in einer fairen und liberalen Gesellschaft leben. Doch in die Köpfe der Menschen hineinsehen kann keiner. Ist wohl auch besser so.


    Ich glaube, daß es vielmehr "Bard's" in unserer heutigen Welt gibt, als man wahrhaben möchte. Ich habe jahrelang in einer Bank als Kundenberaterin gearbeitet und was machte Kunden da von sich gegeben haben (denn als Frau ist man natürlich lange nicht so kompetent, wie der männliche Azubi im ersten Lehrjahr)...


    Aber an diesen Beispielen merkt man wieder, wie aktuell doch die Romane von Marion Zimmer Bradley sind! :wave

  • Ich bin noch nicht ganz fertig mit diesem Abschitt, aber ich hab ne Frage...
    Warum wollen denn die Damen von der Insel des Schweigens Melisandra nicht haben?

  • Zitat

    Original von Briza
    Ich bin noch nicht ganz fertig mit diesem Abschitt, aber ich hab ne Frage...
    Warum wollen denn die Damen von der Insel des Schweigens Melisandra nicht haben?


    Sagen tun sie das nicht - sie geben keine Erklärungen für ihre Entscheidungen :grin
    Ich habe immer angenommen, dass Melisandra eben in ihrem Leben eine andere Aufgabe zu erfüllen hatte....


    Lieben Gruß
    Alraune

  • Zitat

    Original von Briza
    Warum wollen denn die Damen von der Insel des Schweigens Melisandra nicht haben?


    Die Frage wird im Laufe des Buches (erstaunlich vernünftig) beantwortet; ich weiß nur nicht mehr, in welchem Abschnitt.

    Unter den Büchern finden wir wieder, was uns in der Fremde entschwand, Frieden im Innern und Frieden mit unserer Umgebung.
    (Gustav Freytag, 1816 - 1895, aus "Die verlorene Handschrift")

  • Lilla ist die erste Frau, die charakterlich halbwegs interessant ist, aber kluge frauen muss man immer unter den 'armen' alleinerziehenden müttern suchen...
    die, die selber nicht klar kommen, brauchen ein männchen, um sie zu stützen und durchzufüttern...


    Und das mit dem niveau der männchen und ihren pascha-phantasien kenn ich zu genüge! Fragt mich, warum ich single bin? - Ich bin ein böses weib, das jeden rauswirft, der mich auch nur leicht befremdet :-]


    bard schiesst den humor-vogel ab: P144, Bards verbannung wurde nach sechseinhalb Jahren beendet. Er hatte vor sechseinhalb Jahren die Mutter begattet, also muß der junge ca fünfdreiviertel sein, und er sah aus wie ungefähr sechs, klein für sein alter... schatz, er ist fünf und ein paar zerquetschte, wie soll er für sechs groß sein? :lache MÄNNER! :rolleyes


    P155 Asturias, ein H davor, Bard, dann hast du hasturias, und dann weißt du, warum beide blau und silber als farben haben, hängt damit zu sammen, dass vor einigen jahrhunderten einer von beiden ein analphabet war, und hastur nicht schreiben konnte...


    P180: Bard reitet nach Avalon – welche geschichte MZBs ist eigentlich älter? das mit den geistern, die ihm ans gemächt gehen ist wirklich köstlich :lache *hämisch* :rofl

    DC :lesend


    Heinrich August Winkler: Geschichte des Westens I


    ...Darum Wandrer zieh doch weiter, denn Verwesung stimmt nicht heiter.
    (Grabinschrift F. Sauter )

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    P203: Alaric ist ein kleiner kümmerlicher junge... äh, der junge war 8 einhalb, oder, als Bard ins exil ging, jetzt ist es inzwischen 7 jahre später, der ist 16 einhalb, wenn man dazu rechnet, das jedes Darkover jahr 14 monate hat, und eine woche 10 tage, ist er mindestens 17... mit 17 ist keiner mehr ein kleiner kümmerlicher junge, bestenfalls ein kümmerlicher, klein gewachsener junger mann...
    P205 wann will er im mannesalter sein?
    mir wird schlecht :rolleyes 'Ich bin so arm und unerfahren, ich delegiere meinen job an meinen dummen vater und meinen noch blöderen halbbruder...' Ich glaube, der eher unglückliche Richard III hatte nicht solche bedenken, ob er sich als könig eignet...
    Ausserdem hätte ich als Geremy der Königin Ariel mit meinem verwachsenen fuß in den hintern getreten, einfach ihr land aufzugeben... aber dass sie dumm ist, und als königin nichts dazu gelernt hat, und sich nicht einmal um die typischen soziale pflichten einer königin ihren untertanen gegenüber kümmert, sondern dämlich stickend in ihrer kammer sitzt, ohne sich anzusehen, was in ihrem land im argen liegt, und was die leute wirklich wollen, kann ich ihr nicht verzeihen. MZB beschreibt aber auch mit gewalt die dümmsten exemplare von weibchen, die einem in einer gesellschaft unterkommen können... solche hab ich im RL noch nie in solchen massen als in ihren büchern gefunden


    P211: Das soll 200 jahr nach band 3 spielen, und der spielte mindestens 150 j nach band 2, und da gab es schon knochenwasserstab, und jetzt ist das plötzlich „ein neues Gift“?!?


    P 217: grad waren sie im Schreibzimmer von Rafael und jetzt sind sie schon wieder im Thronsaal... wie sind sie dort binnen eines gesprächs hin gekommen?


    Ich hab mich beim Menschen-Züchten der Hastur schon wieder gedacht, wie sehr mich die Heiratspolitik der Laran-Familien an Frank Herbert’s Bene Gesserit Hexen erinnert, die den Quizad Hadarach (grübel schreibt sich der so?) ausbrüten wollten.... - Was war eigentlich früher, Bene Gesserit oder Darkover?


    Scotty beam me up... Also der teil der geschichte ist sehr abstrus... warum soll es eigentlich nur EIN genaues duplikat geben?
    Gwynn, der verwandte aus den Kilghardbergen hätte vollends gereicht...


    Du bist nicht zufällig der Teufel... :gruebel – also den aberglauben mit dem doppelgänger kenn ich nicht, das muss eine rein amerikanische geschichte sein. Ich kenn nur die gschicht, wenn man sich selbst von aussen sieht, dass man kurz vor dem ableben steht, aber dass das der Teufel sein soll, ist mir völlig exotisch...
    Wenn ich mir selbst gegenüber stehen sollte, wär meine reaktion... :wowHe! Woha! :-]Cool! Wo kommst denn du her! :knuddel Und mal davon abgesehen... Ich trau mir sogar zu, mich selbst nicht zu erkennen, denn ich seh mich nicht so oft in den spiegel, und ich hab schwierigkeiten mir ‚ebenmässige‘ gesichter zu merken, und vor allem, weil mein gegenüber seitenverkehrt zu meinem spiegelbild ist, könnt ich wahrscheinlich vorbei gehen, ohne mich zu selbst sehen... :wow
    Bard trägt Paul mit Gwynn davon? Äh... hatte der Gwynn, der haushofmeister, nicht nur einen Arm?... naja, stützen kann er ihn, wenn sie ihn zu zweit hinausziehen, könnt’s auch mit nur einem arm gehen...

    DC :lesend


    Heinrich August Winkler: Geschichte des Westens I


    ...Darum Wandrer zieh doch weiter, denn Verwesung stimmt nicht heiter.
    (Grabinschrift F. Sauter )

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  • Zitat

    Original von MagnaMater
    Ich hab mich beim Menschen-Züchten der Hastur schon wieder gedacht, wie sehr mich die Heiratspolitik der Laran-Familien an Frank Herbert’s Bene Gesserit Hexen erinnert, die den Quizad Hadarach (grübel schreibt sich der so?)


    Frank Herberts Wüstenplanet hat lt. meiner Ausgabe ein Copyright von 1965, "Die Zeit der hundert Königreiche" ist wohl 1980 das erste Mal erschienen. Frage beantwortet? :grin


    (Die erste Darkover-Geschichte ist lt. Wikipedia 1962 erschienen: Retter des Planeten / The Planet Savers).


    Edit. Schreibfehler berichtigt.

    Unter den Büchern finden wir wieder, was uns in der Fremde entschwand, Frieden im Innern und Frieden mit unserer Umgebung.
    (Gustav Freytag, 1816 - 1895, aus "Die verlorene Handschrift")

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