'Die Zeit der hundert Königreiche' - 2. Buch - Kapitel 1 - 5

  • Ich wundere mich, warum Bards Vater eigentlich nicht Anspruch auf den Thron erhebt. Er hätte doch rein erbtechnisch mehr Anspruch darauf als Alaric, der ihn von ihm ableitet. Eigenartig.


    Und Geremys König Carolin. Ist das jetzt "unserer", Romillys? Irgendwie fühlt er sich anders an. Allerdings sehen wir weder jetzt viel von ihm, noch davor, zumindest als König.
    Nett fand ich, daß irgendwo stand, daß die Hasturs und Ridenows von Serrais ihre Feindschaft unter Allart von Hastur beendet haben. Den kennen wir. Aber der emmasca-König Felix von "vor 100 Jahren", das kann nicht sein Zeitgenosse gewesen sein. Ich bin verwirrt. Oder MZB war es. :gruebel


    Dann die Sache mit den unterschiedlichen Formen des Laran, das natürliche und das angezüchtete, von den chieri stammende? Also sind eigentlich all die Gaben, die man später als familientypisch betrachtet, die unnatürlichen und das "simple" Psi ist das natürliche? Das ist ein interessanter Ansatz.


    Und hier haben wir nun auch die Parallelität von di Asturien und H-Astur angesprochen. Auch wenn das den Asturias nicht taugt.


    Ein bißchen sehr weit hergeholt - im wahrsten Sinne des Wortes :rolleyes - erscheint mir die Sache mit Paul. Aber ich schätze, MZB hat die Idee gefallen und sie wollte damit spielen. Ich finde den Gedanken an eine identische Grisel spooky. (Eine reicht!)


    PS: Ich will hier keineswegs durchrasen, bin auch nicht viel weiter als kurz über den Abschnitt hinaus, aber wenn ich bis morgen warte, ist wieder alles weg, was mir interessant erschienen ist.

  • Bard ist jetzt seit 6,5 Jahren in der Verbannung. Er scheint etwas ruhiger geworden zu sein. Als sein Vater ihn zu sich ruft, kehrt er zurück. König Ardin ist tot und die Königin mit dem minderjährigen König Valentin geflohen. Geremy hat Anspruch auf den Thron erhoben.
    Bard's Vater erhebt jetzt für seinen jüngsten Sohn Anspruch auf den Thron. Warum er dies nicht für sich selbst macht kann ich nicht nachvollziehen (da stimme ich Grisel zu).


    Bard verläßt als er zu seinem Vater zieht, seine "Freundin" Lilla und deren Sohn, welcher evtl. (vom Aussehen her) sein Kind sein könnte. Dies erscheint mir ziemlich herzlos, denn es wäre für ihn kein Problem die Beiden mitzunehmen. Er scheint sich aber zu freuen, daß er einen Sohn mit Melisander hat.


    Nach einigen Kämpfen wird die Burg erobert und Geremy als Regent abgesetzt. Bard erfährt, wo sich Carlina aufhält und will, sie direkt zu sich holen, was allerdings nicht gelingt. Hier tritt wieder der "alte" Bard auf, der sich nicht eingestehen kann Fehler zu machen.


    Kurz darauf "holt" sein Vater Paul nach Darkover, damit der Kampf gegen Hastur weitergehen kann..


    Ich bin wirklich neugierig, wie die Geschichte weitergeht. Bis jetzt hat mir dieses Buch noch nicht richtig gefallen, die handelden Personen sind mir fast alle zu unsympathisch. Einzig Melisander gefällt mir bisher... Aber vielleicht wird es jetzt mit Pauls Auftauchen interessanter! :-)

  • Zitat

    Original von bibliocat
    Bard verläßt als er zu seinem Vater zieht, seine "Freundin" Lilla und deren Sohn, welcher evtl. (vom Aussehen her) sein Kind sein könnte. Dies erscheint mir ziemlich herzlos, denn es wäre für ihn kein Problem die Beiden mitzunehmen. Er scheint sich aber zu freuen, daß er einen Sohn mit Melisander hat.


    Melisandras Kind ist ganz praktisch für ihn, da sie aus guter Familie ist und er es anerkennen kann. Bei Lilla ist das wieder was ganz anderes. Ihr gegenüber ist er eigentlich großzügig genug mit Geld und dem Versprechen, einen Platz für ihren Sohn zu finden, wenn sie ihn mal zu ihm schickt. Aber bei ihr kann er nicht sicher sein, ob es wirklich sein Kind ist und sie scheint das ja auch ganz pragmatisch zu sehen.

  • Für Lilla ist das kein Problem, daß sie mit dem Kind alleine ist. Sie sagt ja, daß der Mann, der sie heiraten möchte, ihr Kind akzeptieren muß. Und Bard hinterläßt ihr das Versprechen, daß das Kind (falls er ein Krieger wird) ihm ja in 12 Jahren folgen kann... :-)


    Bei Erlend sieht das anders aus - er ist für ihn ein Nedestro-Sohn.

  • Je "tiefer" ich mich wieder einlese, desto bekannter kommt mir die Story vor.


    Bard ist eigentlich ein ziehmlich beschränkter, zutiefst verunsicherter Mann mit wenig Selbstbewusstsein. Umso wichtiger ist für ihn die "Aufwertung" seiner Person durch die Heirat mit Carlina. Er will ja nicht mal König werden - so klug ist er noch, dass er weiss, er hat den Verstand nicht dafür.
    Nein, Carlina hat vor allem die Funktion, ihn wichtig zu machen.
    Zitat: Nur ein Dummkopf heiratet eine Frau, die ihm keine mächtigen Verbündeten oder eine reiche Mitgift einbringt".


    Und natürlich besteht er darauf zu halten und zu bekommen, was ihm seiner Meinung nach "zusteht". Ob Frau, seine Stellung, Ehrerbietung. Ein weiteres Zeichen seiner Unsicherheit m.E.


    Ausserdem fällt mir eines immer stärker auf: Er hat Angst. Große Angst. Vor allem, was er nicht versteht. Frauen, Laran, Diplomatie - ist ihm alles suspekt, weil er es nicht versteht. Und genau aus diesem Grund macht er all das runter, negiert die Wichtigkeit, macht sich lustig darüber. Und läuft gerade deswegen in die Falle .... Seine Auseinandersetzung mit den Priesterinnen der Avarra wird ihn erst mal viel mehr als jede Niederlage auf dem Schlachtfeld kosten.


    Aber ist das alles wirklich so weit weg von unserer heutigen Zeit? Wir alle haben doch vor irgendetwas Angst, und meist fällt unsere Reaktion darauf doch genauso aus wie die von Bard?


    Wie ist das heutige Verhältnis zwischen Männern und Frauen? Gibt es nicht immer noch sehr viele Männer, die sich Frauen als "Statussymbole" halten? Stars wie Filmgrößen oder Musikerinnen, besonders schöne, besonders junge Frauen? Ja, es gibt auch ein paar Frauen, die dies umgekehrt inzwischen tun, aber die sind doch eher eine vernachzulässigende Göße in diesem "Spiel" :grin


    Insofern finde ich, ist diese Schilderung von MZB doch gar nicht weit weg von unseren heutigen Verhältnissen - von den Vergewaltigungen natürlich mal abgesehen.


    Liebe Grüße
    Alraune


  • Da stimme ich dir zu. Deshalb gefallen mir die Do-Bücher ja auch. Die Themen, die behandelt werden, sind kultur- und zeitübergreifend. Die in den Büchern beschriebene Kultur mag uns ja fremd sein, aber die behandelte Problematik: Angst um Status, Behandlung der Frauen, "Massenvernichtungswaffen",.... ist uns gar nicht so fremd. Es lässt sich als Thema in unsere Zeit übertragen und regt so an, die eigene Gesellschaft und ihre Vorurteile zu hinterfragen.


    Ich find Pauls Auftauchen und die Idee mit dem Doppelgänger noch interessant. :gruebel Es wurde ja schon oft über Parallelwelten und Doppelgänger spekuliert. Fiel das nicht auch in etwa in die Zeit als MZB das Buch schrieb? kann ja sein, dass sie die Thematik deshalb auch miteingebracht hat.


    Bards Entwickung in der Verbannung ist ja interessant. Er ist wirklich in vielen Punkten ruhiger geworden, aber er kann sich seine "Realität" immer noch so zurechtreden, wie es ihm in den Kram passt. :gruebel Ich frag mich, wie er so seine Jahre als Söldner überlebt hat. Oder biegt er nur zurecht, was sein persönliches Umfeld betrifft und kann sein übriges Umfeld doch richtig erkennen?


    @ Grisel
    Das mit König Carolin und "Romilly" hab ich mich auch gefragt. Von seinen Bemühungen um Frieden her gesehen, könnte es derselbe sein, aber einiges widerspricht dem ja auch wieder.

    Wir werden vom Schicksal hart oder weich geklopft; es kommt auf das Material an.
    Marie von Ebner-Eschenbach

  • Zitat

    [i]
    Bard's Vater erhebt jetzt für seinen jüngsten Sohn Anspruch auf den Thron. Warum er dies nicht für sich selbst macht kann ich nicht nachvollziehen (da stimme ich Grisel zu).


    Ich denke, das hat was mit seinem Alter zu tun. Bard beschreibt ja, wie alt und "knochig" er geworden ist. Wenn ER für SICH Anspruch auf den Thron erheben würde, und er dann bald stirbt, hätte Alaric sicher wieder Probleme, seinen Anspruch durchzusetzen, weil die Linie dann ja noch sehr jung wäre. Wenn Alaric direct eingesetzt würde, hätte er etliche Jahre Zeit, sich zu etablieren. Denk ich mal ....


    Atropos
    Wie Bard seine Jahre als Söldner überlebt hat? Ich denke mal, sein (nicht erkanntes und auch nicht anerkanntes) Laran hat ihm doch einige Vorteile verschafft in Sachen "Intuition" oder auch "Früherkennung". Ausserdem glaube ich schon, dass er als Soldat sehr gut ist - er kann strategisch denken und vor allem seine Männer gut aussuchen und einsetzen. Ganz zu schweigen davon, dass er sie offensichtlich besonders gut motivieren kann - er versteht sie wirklich und ist nahe bei ihnen, nicht in einem abgehobenen Zelt voller Leibwachen. Da scheint er Cäsar ein wenig ähnlich zu sein :grin


    Ansonsten stimme ich deiner Beurteilung der Darkover-Bücher zu. Nicht ganz so abgehoben in einer völlig fremden Welt, sondern durchaus noch mit den "Füssen auf dem Boden" und absolut bekannten Problematiken, auch wenn das manchmal erst beim zweiten oder dritten Nachdenken auffällt!


    Liebe Grüße
    Alraune

  • Zitat

    Original von Alraune
    Ich denke, das hat was mit seinem Alter zu tun. Bard beschreibt ja, wie alt und "knochig" er geworden ist. Wenn ER für SICH Anspruch auf den Thron erheben würde, und er dann bald stirbt, hätte Alaric sicher wieder Probleme, seinen Anspruch durchzusetzen, weil die Linie dann ja noch sehr jung wäre. Wenn Alaric direct eingesetzt würde, hätte er etliche Jahre Zeit, sich zu etablieren. Denk ich mal ....


    Das wäre eine logische Erklärung. Hätte man aber vielleicht auch im Buch ansprechen können, weil das logischerweise für Verwirrung sorgt. Oder vielleicht hat Ardrin selbst mal den Neffen zum nächsten Erben nach seinem eigenen Sohn ernannt?


  • Stimmt Grisel, dem hätte MZB mal einen Satz widmen können.
    Könnte natürlich sein, dass Alaric in der Nachfolge erwähnt worden ist. Wenn, dann hab ich es überlesen :-(


    Ich weiss aber nicht - vielleicht hat es auch was mit dem Brauch auf Darkover zu tun, dass sich die Generationen ein wenig voneinander "fern" gehalten haben? Nicht nur geschlechterübergreifend vielleicht?


    Liebe Grüße
    Alraune

  • Gut, vielleicht gehe ich da zu sehr vom europäischen Monarchiemodell aus, hatte es aber schon so verstanden, daß auf Darkover Primogenitur herrscht und bei Aussterben - oder wie in dem Fall "Flucht" des letzten Erben - der einen Linie auf die nächste zugegriffen wird, aber eben "oben". Also der Bruder des Königs vor dem Neffen.


  • Bard ist zweifellos ein guter militärischer Befehlshaber und Stratege. Das heisst, er kann die Realität durchaus so erkennen wie sie ist und redet sie sich nicht immer zurecht, so wie sie ihm in den Kram passt. Ich hab eher gemeint, wieso schafft er das nicht auch in seinem persönlichen Umfeld? Dort baut er sich ja mit Hilfe seiner Interpretation der Ereignisse schon fast eine eigene "Realität" auf.



    Was Dom Rafale's Entscheidung betrifft, seinen Sohn Alaric und nicht sich auf den Thron zu setzen, find ich Alraunes Erklärung ganz gut zutreffend. Kann ja auch sein, dass er lieber im Hintergrund operiert. Da kann er auch jemanden anderen vorschieben, wenn mal was schief geht.

    Wir werden vom Schicksal hart oder weich geklopft; es kommt auf das Material an.
    Marie von Ebner-Eschenbach

  • Zitat

    Original von Atropos
    Bard ist zweifellos ein guter militärischer Befehlshaber und Stratege. Das heisst, er kann die Realität durchaus so erkennen wie sie ist und redet sie sich nicht immer zurecht, so wie sie ihm in den Kram passt.


    Ich weiß nicht mehr, in welchem Abschnitt das war, aber es erstaunt doch auch etwas, wie er auf die Vergewaltigung der Schwertfrauen reagiert. Er bestraft seine Männer zwar nicht, weil die nicht "wußten", daß es verboten ist, aber ab da setzt er es unter Strafe, denn diese Frauen sind eben doch kein Freiwild, sondern haben den gleichen Gesetzen zu unterliegen, wie ihre männlichen Berufskollegen.
    Hier denkt er als Feldherr und nicht als schwanzgesteuertes Wesen. Auch wenn den Frauen das zu wenig war, was zu verstehen ist.

  • Ja stimmt, irgendwie hat das schon fast schizophrene Züge wie er so als Feldherr und davon unabhängig als schwanzgesteuertes Wesen denken kann.
    :gruebel oder hat das was damit zu tun, dass ihm von Anfang an klar war, dass er als Krieger und Befehlshaber gut ist und es ihm auch immer wieder bestätigt wurde, während er in allen übriegen Bereichen völlig verunsichert ist und keine positive Bestärkung bekommt, da er ja "nur" der Bastardsohn ist?

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    Marie von Ebner-Eschenbach

  • Interessante Theorie, Atropos!
    Wobei aber die Frage ist, kann man im "Berufsleben" erfolgreich sein, wenn man im privaten ein Lulu ist? Gerade im militärischen, wo Menschenführung so wichtig ist. Aber gut, er hat es ja in erster Linie mit Männern zu tun und zwar mit solchen, die wissen, wo ihr und sein Platz ist.

  • Nachdem ich diesen Abschnitt in einem Rutsch durchgelesen habe, bin ich etwas zweigeteilt. Das Buch an sich ist gut geschrieben (obwohl mir ein paar Brüche aufgefallen sind). Aber auch nach längerem Nachdenken fällt mir kein anderes Buch ein, in dem ich mir nach knapp 2/3 des Buches immer noch gewünscht habe, es möge den Hauptdarsteller am Ende „zerlegen“, er also in die Tiefen der Hölle fahren. Ein Buch mit extrem wenig sympathischen Charakteren, die zudem Nebenfiguren sind. Wie gesagt, mir fällt kein anderes Buch ein, in dem das so war.


    Seite 143, als wir die offizielle Version von Beltrans Tod hören. Es würde mich interessieren, was Geremy damals eigentlich wirklich berichtet hat. Jedenfalls offensichtlich nicht die (volle) Wahrheit.


    Seite 152f, als Melisandra in Bards Bett liegt. Ich finde es erstaunlich, wie sehr sie sich mit ihrer Situation abgefunden hat (was auch aus ihren weiteren Äußerungen im Laufe dieses Abschnitts hervorgeht) und zu welch großen inneren Ruhe sie gekommen ist. Nur später, als sie sagt, daß die Priesterinnen auf der Insel sie nicht wollen, kommt etwas von ihrem Leid, von dem, was sie durchmachte und durchmacht, ganz vorsichtig zum Vorschein.


    Als Bard zu Beginn des Kapitel zurückkam, hatte ich kurzzeitig gedacht, er hätte sich etwas weiterentwickelt und dazu gelernt. Doch im weiteren Verlauf straft er diese Meinung Lügen. Ich weiß nicht, wie ich es ausdrücken soll. Irgendwie kommt er mir ... beschränkt vor. Nicht im Sinne von „verrückt“, sondern von „nicht in der Lage sein, den Gesamtzusammenhang zu sehen“, von menschlichen Gefühlregungen außer seinem eigenen Egoismus mal ganz abgesehen. Carlina (Seite 176f) betrachtet er quasi als sein Eigentum, die selbstverständlich zu wollen hat, was er auch will. Da haben ja Schachfiguren eine größere Freiheit! Ne, ich mag ihn nicht. Wolf ist eine Beleidigung - für die Wölfe.


    Die Szene an der Insel der Priesterinnen hat mich sehr an die Avalon-Bücher erinnert. Das ganze „Setting“, die Geschehnisse - sehr ähnlich und vertraut. Hätte Bard die Bücher gelesen, wüßte er, daß der dort keinen Erfolg haben wird. :chen Wobei wir bei dieser Gelegenheit etwas aus seinen letzten sieben Jahren erfahren. Nichts gutes natürlich, seine Verbrechen will ich hier nicht zitieren. Sie bestätigen nur meine Meinung von ihm.


    Seite 190 ist mir ein Satz aufgefallen:
    Wann hatte das Volk, fragte sich Bard, je gewußt, was gut für es war?
    Ich schreibe jetzt einfach, daß das eine Einstellung ist, die auch heute noch unter Politikern weit verbreitet ist. So hat beispielsweise die frühere Präsidentin des Bundesverfassungsgerichtes einmal sinngemäß gesagt „wenn das Volk nicht so abstimmt, wie wir das wollen, müssen wir eben die Volksabstimmungen abschaffen“ (im Zusammenhang mit der geplanten Fusion von Berlin und Brandenburg). Poltiker sind offensichtlich überall gleich - ob auf Darkover oder hier auf der Erde. (Oder will MZB durch solcherlei Dinge auf Mißstände hier bei uns hinweisen? Aber das würde ich ihr doch nie unterstellen wollen ... oder doch?!)


    Mit Varzil (der auch, neben Bard, im Vorwort erwähnt wurde) kommt eine Gestalt in die Handlung, die mir durchaus sympathisch ist und viele Ansichten vertritt, die auch die meinen sind. Allerdings bin ich in diesem Buch vorsichtig geworden. Erst mal abwarten, was noch kommt, ehe ich mir eine endgültige Meinung bilde.


    Den Vertrag, den er auf Seite 208 skizziert, würde auf der Erde auch nicht durchkommen. Weil irgendjemand das doch ausnützen würde. Traurig, aber wahr.


    Seite 216, Ende Kapitel 4: Zwei von deinem Schlag... Da begann mir das mit Paul (Prolog) zu dämmern. Und wird dann ja auch bestätigt. Und natürlich müssen alle Zeugen beseitigt werden. Wie war das? Der Apfel fällt nicht weit vom Stamm. Der Vater ist auch nicht besser als Bard. Eigentlich ein Glück, daß dessen jüngerer Bruder woanders aufgewachsen ist.


    Ich vermute, daß Paul von der Erde stammt. Allerdings würden die Beschreibungen von Bards Vater auch auf eine Parallelwelt schließen lassen können.


    Ach, noch was. Seite 210f sind mir zwei Worte aufgefallen, die nicht paßten: „Fußballspiel“ und „Tennisbälle“. Das sind irgenwie Fremdkörper. Ob das im Original auch so steht? (In „Rhapsody“, das ich im amerikanischen Original gelesen habe, habe ich oft unnötige Abweichungen zwischen Original und Übersetzung festgestellt. Bei den Avalon-Büchern letztes Jahr desgleichen.)




    Edit bzw. Ergänzung nach dem Lesen der vorigen Posts:



    König Carolin - Romilly. :licht Natürlich, deshalb kam mir der Name so bekannt vor.


    Dieses Buch müßte so ungefähr hundert Jahre nach „Herrin der Falken“ spielen, es ist (lt. Vorwort meiner Ausgabe) rund zweihundert Jahre nach „Herrin der Stürme“ angesiedelt. Wenn ihr mal Bücher lesen wollt, so der Zeitstrahl so richtig durcheinander kommt (und das innerhalb des Buches!), empfehle ich die „Drachenkämpferin-Trilogie“ von Licia Troisi. Da gehen so einige Zeitbeschreibungen überhaupt nicht zusammen.



    Zitat

    Original von Alraune
    Bard ist eigentlich ein ziehmlich beschränkter, zutiefst verunsicherter Mann mit wenig Selbstbewusstsein.


    Verunsichert mit wenig Selbstbewußtsein - eine gute Beschreibung. Oder zumindest Selbstbewußtsein beschränkt auf seine kriegerischen Fähigkeiten. Aber verunsichert, so habe ich das noch gar nicht gesehen. Ein interessanter Gedanke.



    Zitat

    Original von Alraune
    Insofern finde ich, ist diese Schilderung von MZB doch gar nicht weit weg von unseren heutigen Verhältnissen


    :write Ich habe mich bisher noch nicht zu intensive mit MZBs Leben und Ansichten beschäftigt (werde das aber mit Sicherheit noch tun), und lese die Darkover Bücher jetzt das erste Mal. Aber mir kommt auch recht oft der Gedanke, daß MZB manches möglicherweise übertreibt, um auf Mißstände oder Fehlverhalten hier im richtigen Leben hinzuweisen. Wir hatten bei den vorigen Bänden schon öfters recht aktuelle Diskussionen zu sehr kritischen Themen, eben weil es so viele Bezüge zur hiesigen Erde hat.



    Parallelwelten: es gibt eine Stargate SG1 - Folge, in der eine Parallelwelt thematisiert wird (und die „Stars“ plötzlich doppelt vorhanden sind). Noch ernster wird das Thema in Farscape angegangen, wo ein Steinzeit-John Crichton, ein Heute-John Crichton und ein Zukunft-John Crichton aufeinander treffen. Mit sehr nachdenklichem und düsterem Ergebnis. Das nur am Rande, fiel mir aber gerade ein.

    Unter den Büchern finden wir wieder, was uns in der Fremde entschwand, Frieden im Innern und Frieden mit unserer Umgebung.
    (Gustav Freytag, 1816 - 1895, aus "Die verlorene Handschrift")

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  • Nur um mich kurz einzumischen:
    Die Sache mit dem Doppelgänger wird uns des öfteren "verfolgen", genau krieg ich das Gesetz (Cherillys Gesetz?) jetzt wohl auch nicht mehr zusammen, aber der Grundsatz ist der - daran glauben die Türme - alles ausser einer Matrix im Universum einen exakten Doppelgänger hat. Also nicht nur das gleiche Aussehen sondern auch den gleichen Charakter....


    Paul Harrel ist also Terraner und nicht aus einer Parallelwelt


    die Theorie ist sicherlich sehr interessant, allerdings wohl relativ weit hergeholt

  • Zitat

    Original von Maharet
    Paul Harrel ist also Terraner und nicht aus einer Parallelwelt


    die Theorie ist sicherlich sehr interessant, allerdings wohl relativ weit hergeholt


    So hatte ich es inzwischen vermutet, war mir jedoch noch nicht ganz sicher.


    Dieses "Herholen" paßt irgendwie nicht ins Buch, wenngleich die Idee bzw. dahinterstehende Theorie in der Tat interessant ist. Spontan fällt mit - als Schlagwort - dazu Throwald Dethlefsens "Schicksal als Chance" ein, in dem er das Prinzip der Polarität ausführlich vorstellt. Ist nicht so ganz das gleiche, wie hier, aber in gewisser Weise ähnlich.

    Unter den Büchern finden wir wieder, was uns in der Fremde entschwand, Frieden im Innern und Frieden mit unserer Umgebung.
    (Gustav Freytag, 1816 - 1895, aus "Die verlorene Handschrift")

  • Zitat

    Original von SiCollier


    So hatte ich es inzwischen vermutet, war mir jedoch noch nicht ganz sicher.


    Dieses "Herholen" paßt irgendwie nicht ins Buch, wenngleich die Idee bzw. dahinterstehende Theorie in der Tat interessant ist. Spontan fällt mit - als Schlagwort - dazu Throwald Dethlefsens "Schicksal als Chance" ein, in dem er das Prinzip der Polarität ausführlich vorstellt. Ist nicht so ganz das gleiche, wie hier, aber in gewisser Weise ähnlich.


    Naja SiCollier, aber auf jeden Fall ist es für MZB doch eine gute Möglichkeit gewesen, eine eigentlich unlösbare Aufgabe zu lösen. Und zwar ohne dieses "unlösbar" sonderlich aufzuweichen oder ein Tabu völlig zu brechen.


    Meine Fantasie reicht jedenfalls nicht weit genug, mir eine andere Lösung vorzustellen, ohne die absoluten Verbote zu diskreditieren oder ad absurdum zu führen :-)


    Soweit ich mich erinnere, ist das Prinzip der Polarität auch bei MZB z.T. Thema. Ich meine, dies in einigen Schilderungen in späteren Büchern, die die Turmarbeit recht detailliert beschreiben.....


    Liebe Grüße
    Alraune

  • Zitat

    Original von SiCollier
    Ich habe mich bisher noch nicht zu intensive mit MZBs Leben und Ansichten beschäftigt (werde das aber mit Sicherheit noch tun), und lese die Darkover Bücher jetzt das erste Mal. Aber mir kommt auch recht oft der Gedanke, daß MZB manches möglicherweise übertreibt, um auf Mißstände oder Fehlverhalten hier im richtigen Leben hinzuweisen.


    Da denke ich vor allem an die telepathischen "Massenvernichtungswaffen" und ihre fatalen Folgen für Menschen und Umwelt. Paul assoziert das sofort mit Nuklearwaffen, weil die Folgen offenbar ähnlich sind. Vielleicht auch die Wirkungsweise?
    Ich denke dabei auch an "Agent Orange".


    Ich sag doch, "Terra" braucht auch so einen Vertrag ...


    Traurig, daß die Menschen, zumindest laut MZB wirklich überall gleich sind. Jedoch, Darkover, in der Person Varzils, sucht hier einen Ausweg.