Das brennende Gesicht - Horst Seidenfaden

  • Kurzbeschreibung:
    Weihnachten 2006. Auf dem Dach eines Hotels in Kassel wird ein ermordeter katholischer Priester gefunden. Weinge Tage später, an exponierter Stelle in der Innenstadt, die zweite Leiche - wieder ein katholischer Priester. Keine Zeugen, keine Spuren. Ein vager Verdacht führt die Polizei auf einen Fall sexuellen Missbrauchs vor vielen Jahren. Rächt sich ein von einem katholischen Geistlichen missbrauchter Junge jetzt an der Kirche? Die unsichere Jagd auf ein Phantom beginnt.


    der Autor:
    Horst Seidenfaden, geb. 1956, ist seit 2002 Chefredakteur der Tageszeitung Hessische/Niedersächsische Allgmeine in Kassel. Nach Volontariat und kurzem Studium der Wirtschaftswissenschaften wurde er zunächst Redakteur im Wirtschaftsressort, später in der Lokalredaktion der HNA. Sein Debut als Krimiautor gab er mit dem Roman "Fullewasser" (zusammen mit Frank Thonicke).


    meine Meinung:
    Der Schreibstil ist flüssig und oft umgangssprachlich gehalten, wodurch das Buch leicht lesbar ist. Die Charaktere werden kurz und knapp dargestellt. Hier wird wohl vom Autor vorausgesetzt, daß man seinen vorherigen Roman kennt. Im Gegensatz zu diesem ist hier die Geschichte aber deutlich besser aufgebaut. Die Tathintergründe werden hier mit etwas mehr Tiefgang erörtert und dennoch fühlte ich mich genügend distanziert von der Thematik. Allerdings bin ich auch kein Opfer solcher Mißbrauchshandlungen, sondern eher auf dem Stand wie die ermittelnde Anke Dankelmann, deren leicht impulsive Art mich mitzog.
    Natürlich wird man auch in diesem Stadtkrimi wieder durch diverse Stadtteile und besondere Gebäude geführt. Die Art der Beschreibungen sind schon schön für Kasselaner und Kasseläner. Ich bin mir jedoch nicht sicher wie es "Externen" dabei geht.
    Insgesamt fand ich diesem Kassel-Thriller sehr viel besser als den vorherigen (was ja auch nicht schwer ist). Eine richtig nette kleine Lektüre ohne hohen Anspruch.