Gespräche mit Gott

  • Zitat

    Original von Markus_98
    Dann gebe ich Dir einfach mal Recht, da Du ja sowieso schon alles weißt. :grin


    Du solltest wissen, daß der Skeptiker/Agnostiker nur eins weiß: Daß er nix weiß! :lache


    Zitat

    ( Ne im Ernst, ich muß leider auch mal arbeiten )


    Wie lästig! :grin


    Zitat

    Erstaunlich, daß ihr bei euren gegenseitigen Bücherbeurteilunegn nicht ebenso kritisch seid.


    Worauf speziell spielst du an?

  • Zitat

    Zur Ursprungsfrage. Naturwissenschaftlich lässt sich ein Gott nicht beweisen ( bisher ) also fällt diese Schiene aus.


    Ich trau mich fast gar nicht, hier mitzuschreiben, weil eine philosophische Diskussion mich ehrlich gesagt ziemlich schnell überfordern würde, aber wissenschaftliches Arbeiten lernen wir anders. Und zwar wird im Prinzip so gearbeitet wie Karl Popper das in seiner „Logik der Forschung“ (1935) gesagt hat (Kritischer Rationalismus).


    - Nicht die induktive Bestätigung (Verifikation), sondern die deduktive Widerlegung (Falsifikation) ist das Ziel der Wissenschaft.


    - Nicht ihre Verifizierbarkeit, sondern ihre Falsifizierbarkeit macht eine Aussage zu einer wissenschaftlich ernstzunehmenden Aussage. Eine Hypothese ist wissenschaftlich umso wertvoller, je leichter sie durch Beobachtung widerlegbar ist. Hypothesen die nur schwer falsifizierbar sind, sind fast immer wissenschaftlich wertlos.


    Die Wahrheit wird nicht bewiesen, sondern man kommt ihr nur näher, indem man viele wissenschaftliche wertvolle (d.h. falsifizierbare) Hypothesen streng empirisch überprüft. Die Hypothesen stehen praktisch in Konkurrenz zueinander - einige von ihnen halten sehr vielen Tests stand und andere fliegen raus. Die Hypothesen, die vielen Tests standhalten sind aber nicht verifiziert, sondern es ist nur wahrscheinlich, dass sie wahrheitsnah ist. Man behält die Hypothesen bei, bis man sie vielleicht doch noch zurückweisen muss.


    Insofern wäre die Hypothese "Es gibt einen Gott." also wissenschaftlich wertlos, weil sie schwer falsifizierbar ist und nicht, weil sie schwer verifizierbar ist. :grin

    Lg Iris


    PS: wissenschaftlich wertlos! Nicht, dass das jetzt jemand persönlich nimmt. Soll keine Abwertung der Frage an sich sein... ;-)

  • Zitat

    Original von Delfin
    Ich trau mich fast gar nicht, hier mitzuschreiben, weil eine philosophische Diskussion mich ehrlich gesagt ziemlich schnell überfordern würde, aber wissenschaftliches Arbeiten lernen wir anders. Und zwar wird im Prinzip so gearbeitet wie Karl Popper das in seiner „Logik der Forschung“ (1935) gesagt hat (Kritischer Rationalismus).


    Eine klitzekleine Anmerkung: Zwar nennt sich das "Kritischer Rationalismus", richtiger wäre es, Poppers Ansatz als "Kritischen Empirismus" zu bezeichnen.
    Denn schließlich geht es in der Tat nicht um Verifikation -- d.i. die Feststellung des Wahrheitsgehaltes eines Sachverhalts oder einer These/Theorie, --, sondern allein um die Feststellung einer größtmöglichen Wahrscheinlichkeit (i.e. Nähe zur Wahrheit).
    Dabei haben wir allerdings nicht geklärt, was wir unter "Wahrheit" verstehen --- aber lassen wir das jetzt mal beiseite.

  • Also mein Prof. nannte es "Kritischen Rationalismus" im Gegensatz zum "Logischen Empirismus", den er auch Positivismus genannt hat, das wäre das mit dem Verifizieren und Induktionsschluessen...


    Aber ist mir eigentlich auch egal, welches Namesschild Du da raufpappst. ;-)Ging mir mehr darum, das Prinzip zu erklären. :knuddel1


    lg Iris

  • Zitat


    Worauf speziell spielst du an?


    Damit meinte ich, daß ich es interessant finde, wie exakt Du meine paar Zeilen ( über die ich nicht zulange nachgedacht habe ) zerlegst.
    Wie genau müßtet ihr dann gegenseitig die wohldurchdachten Geschichten ( z.B.) der Schreibwettbewerbe zerlegen.
    Und damit ich nicht wieder gehauen werde, hier noch ein dickes Smiley : :-)


    @Delfin
    "Insofern wäre die Hypothese "Es gibt einen Gott." also wissenschaftlich wertlos, weil sie schwer falsifizierbar ist und nicht, weil sie schwer verifizierbar ist."


    Da kannst Du aber die Hypothese "Es gibt einen Gott" auch durch "Es gibt keinen Gott" oder "Es gibt Klabautermänner" oder "Es gibt intelligentes Leben auf anderen Planeten" ersetzen.
    Alles schwer falsifizierbar und kaum verifizierbar.


    Ich frag mich grad, ob die Hypothese "Es gibt ein Eulenforum" verifizierbar ist. :grin

  • Cool !!!
    Ich verstehe zwar nur die Hälfte (wenn überhaupt ... :grin ) , aber es ist irre interessant, die Beiträge hier mitzulesen !


    Weiter so !

    ...der Sinn des Lebens kann nicht sein, am Ende die Wohnung aufgeräumt zu hinterlassen, oder?


    Elke Heidenreich


    BT

  • Fritzi
    Na hoffentlich hast Du den Zauber jetzt nicht gebrochen! :-)


    Obwohl ich die Diskussion auch sehr sehr interessant finde, so stelle ich nur fest: in "meiner Wirklichkeit" gibt es Gott. Und das ist für mich persönlich schon mal eine nette Erkenntnis. :-)


    Gruss,


    Doc als Gast

  • Zitat

    Original von Doc als Gast
    Obwohl ich die Diskussion auch sehr sehr interessant finde, so stelle ich nur fest: in "meiner Wirklichkeit" gibt es Gott. Und das ist für mich persönlich schon mal eine nette Erkenntnis. :-)


    Und aufgrund der oben näher erklärten wissenschaftlichen Methoden wird dir das auch niemand so schnell widerlegen. Außerdem hat der Markus ja schon gönnerhaft erwähnt, dass er hier andere Meinungen durchaus gelten läßt. ;-) <---- mit Finger auf smilie zeig

  • Zitat

    Original von Idgie
    Außerdem hat der Markus ja schon gönnerhaft erwähnt, dass er hier andere Meinungen durchaus gelten läßt. ;-) <---- mit Finger auf smilie zeig


    Ich bin ja gerne mal großherzig :-) ( Solange es mich nichts kostet )

  • Zitat

    Original von Doc als Gast
    Obwohl ich die Diskussion auch sehr sehr interessant finde, so stelle ich nur fest: in "meiner Wirklichkeit" gibt es Gott. Und das ist für mich persönlich schon mal eine nette Erkenntnis. :-)


    Gruss,


    Doc als Gast


    Unterschreib ! Und nicht nur "nett" , sondern auch sehr schön ! :-]

    ...der Sinn des Lebens kann nicht sein, am Ende die Wohnung aufgeräumt zu hinterlassen, oder?


    Elke Heidenreich


    BT


  • Nachdem ich nun alle 49 Beiträge in diesem Thread gelesen und festgestellt habe, dass außer dem Themenstarter (und mir) scheinbar keiner der Mitschreibenden das Buch gelesen hat, möchte ich Markus' Rezi widersprechen.


    Die Vorstellung, dass sich jemand mit dem Stift in der Hand mit Gott "unterhalten" kann, ist faszinierend, und ich bin geneingt, zu glauben, dass das passiert ist. Dass dieses Buch aber auch "God for dummies" heißen könnte (und ich schließe aus Markus' Ausführungen, dass er mit dummies Dummies meint...) und Religion so einfach macht, halte ich für ein Gerücht.


    Im Gegenteil: Die Erklärungen, die Gott in diesem Buch abgibt, sind alles andere als leicht verständlich. Manche waren mir schlicht zu hoch, und ich zähle mich selbst nicht zu den Dummies... Ich habe mich recht lange mit diesem Buch gequält, bis ich es kurz vor Schluss aufgegeben habe. Inhaltlich ist mir nicht viel in Erinnerung geblieben. Leider!

  • Mir hat das Buch sehr geholfen, einige Dinge besser zu verstehen bzw. zu glauben, dass ich sie besser verstanden habe. Eine Lektüre die sehr lange nachwirkt.

    Ich mag verdammen, was du sagst, aber ich werde mein Leben dafür einsetzen, dass du es sagen darfst. (Evelyn Beatrice Hall)


    Allenfalls bin ich höflich - freundlich bin ich nicht.


    Eigentlich mag ich gar keine Menschen.

  • Tja, ich wills wohl auch gerne mal lesen, aber da haben andere Sachbücher bei mir momentan Priorität ...

    ...der Sinn des Lebens kann nicht sein, am Ende die Wohnung aufgeräumt zu hinterlassen, oder?


    Elke Heidenreich


    BT

  • Titel: Gespräche mit Gott – Band 1
    Autor: Neale Donald Walsch
    Verlag: Goldmann
    Erschienen: November 2006
    Seitenzahl: 320
    ISBN: 3442217865
    Preis: 8.95 EUR


    Will man über dieses Buch reden, so sollte man zuerst über den Autor reden. Walsch war Journalist, Verleger und Programmdirektor eines Runkfunksenders. Sein Leben schien wie eine Achterbahnfahrt zu sein. Mal war er oben und mal war er unten. Irgendwann dann, in einer Stunde der tiefsten Verzweiflung wendete er sich an Gott und Gott antwortete ihm. Ihm wurde klar, dass dieses der Beginn eines neuen Lebens sein würde. Walsch begann dann damit, diese Gespräche mit Gott aufzuschreiben und mittlerweile füllen diese Gespräche weitere Bände.


    Natürlich geht man zuerst sehr skeptisch an dieses Buch heran, mir wenigstens ging es so. Gibt es doch genug Scharlatane, die die Menschen nur für dumm verkaufen wollen. Aber schon die ersten Seiten dieses Buches zeigen, dass Walsch genau das nicht will. Immer wieder lässt er Raum für eigene Gedanken des Lesers. Und seine Fragen beweisen, dass er diesen Gesprächen auch immer wieder sehr skeptisch und zweifelnd gegenüber steht.


    Kein Buch, das man so „in einem Rutsch“ durchlesen kann. Immer wieder wird man nahezu gezwungen über das Gelesene nachzudenken, die eigenen Gedanken brauchen ganz einfach auch die Zeit um wirklich „gedacht“ werden zu können. Vieles muss auch erst im Kopf sortiert werden bevor man weiterlesen kann. Nicht alles bleibt beim ersten Lesen haften, einige Abschnitte liest man ein zweites und ein drittes Mal. Und immer fährt die Skepsis auf dem Beifahrersitz mit. Aber sie nimmt ab, ohne allerdings ganz zu verschwinden. Und man ertappt sich immer wieder bei dem Gedanken bzw. bei dem Wunsch, der Autor möge doch bitteschön irgendwelche Beweise vorlegen. Warum redet er denn mit Gott? Warum können sie sich keine Emails schreiben, dann hätte man wenigstens einen Beleg. Nur im Glauben gibt es halt keine Belege.


    Walsch schreibt das auf, was Gott „ihm in die Feder diktiert“ oder besser gesagt, was er meint dass er gehört hat. Aber viele Antworten auf seine Fragen sind schlüssig und in sich logisch und können selbst kritische Leser überzeugen.


    Oder ist das Ganze vielleicht nur ein großer Bluff? Diese Frage kann nur jeder für sich selbst beantworten. Wenn es dann ein Bluff ist, dann aber ein verdammt guter!


    Muss man dieses Buch gelesen haben? Sicher nicht! Aber wenn man es gelesen hat, dann wird es einen auf die eine oder andere Art garantiert nicht unberührt lassen. Mich hat es sehr beeindruckt und meinen Glauben wieder ein klein wenig mehr gefestigt, obwohl im dauernden Krieg der Zweifel gegen den Glauben, der Glauben schon gewaltige Schläge einstecken muss.


    Ich fand das Buch sehr, sehr lesenswert – ob andere es auch lesenswert finden? Keine Ahnung!

    Ich mag verdammen, was du sagst, aber ich werde mein Leben dafür einsetzen, dass du es sagen darfst. (Evelyn Beatrice Hall)


    Allenfalls bin ich höflich - freundlich bin ich nicht.


    Eigentlich mag ich gar keine Menschen.

  • Hallo


    lese gerade Walsch und es sind folgende Zweifel da,


    Walsch sagt er bekam die neue Bibel diktiert, ganz schön vermessen.
    Aufrechte Esoteriker, Theologen usw. sagen, glaube nie einem Menschen,
    der behauptet, Gott würde mit ihm sprechen.


    Es kann ja sein, dass es jemanden vom Hocker haut, wenn der Gott von
    Walsch ihm erzählt, wie er ALL-ein um sich herumkreiste im NICHTs und
    dann sich selber kennenlernen wollte, bzw. erkennen wollte und dadurch
    die Schöpfung Das Weltall per Urknall in Gang setzte, aber das kannst
    Du alles schon beim Philosophen Schelling wortwörtlich lesen
    in seinem Werk über das Transzendente.


    so geklaut bei Schelling oder wem


    Die Äusserung es gäbe kein Du sollst nicht setzt kurz mal
    die zehn Gebote ausser Kraft und dann
    bringt mich gänzlich auf die Palme :yikes :pille :bonk
    Hitler ist in den Himmel eingegangen, (weil er seine Schäferhunde liebte:bonk
    ja wenn es Himmel und Hölle gibt, wer kommt dann noch
    gerechterweise dorthin. ?
    Nun sagen jetzt viele, rege Dir nicht uff, weil es gibt ja keinen Gott.
    Doch gibt es, aber einen Persönlichen???
    Das Tao, das man benennen kann, ist nicht das Tao


    Grüsse
    EVa

    Tilmann Lahme Die Manns Geschichte einer Familie
    Byron Tanja Das Gehirn meiner Großmutter








    Bei tauschticket: wallilanda
    Bei tauschgnom: evalitera

  • Hach, wie nostalgisch in diesem thread zu stöbern... :-]


    Nun denn, es ist vollbracht: ich habs gelesen. Es ist interessant, keine Frage, aber vieles ist doch ein alter Hut gewesen. Ich nehme für mich allerdings auch 2 neue Anregeungen, bzw. Impulse aus dem Buch mit, und das allein finde ich als "Ergebnis" schon sehr schön!


    Ich überlege aber ernsthaft, ob ich mir noch Folgebände holen muss... Gibts hier keinen, der noch Rezis zu den nachfolgenden Büchern abgeben kann oder mag????????

    ...der Sinn des Lebens kann nicht sein, am Ende die Wohnung aufgeräumt zu hinterlassen, oder?


    Elke Heidenreich


    BT

  • Zitat

    Original von evalitera
    Aufrechte Esoteriker, Theologen usw. sagen, glaube nie einem Menschen,
    der behauptet, Gott würde mit ihm sprechen.


    ähhmm vorsicht mit solchen Behauptungen!


    ob ich mir das Buch zulege, weiss ich aber dennoch noch nicht recht ... bin noch am grübeln

  • *malmitphilosopier* :-]


    Also mir geht es gar nicht darum, ob Gott jetzt mit Walsh gesprochen hat und wenn ja, warum und auf welche Weise, oder ob all das Walsh's phantasievollem Hirn entsprungen ist, und wenn ja, ob man das nicht tatsächlich auch als Gespräch mit Gott interpretieren kann, denn schließlich ist Gott ja in uns allen.
    Aber ich will jetzt gar nicht über die Frage diskutieren, wie man eine Unterhaltung mit Gott definiert. Sicher nicht als donnernde Stimme vom Himmel oder aus einem brennenden Dornbusch.
    Was für mich einzig und allein ausschlaggebend ist, sind die Gedanken, die in diesem Buch stecken, faszinierend, für manch einen neuartig, für andere provokativ. Auf jeden Fall überdenkenswert.


    Geht es im ersten Band um die persönliche Beziehung zu Gott und das Individuum als solches, so beschäftigt sich das zweite Buch eher global mit wichtigen Themen unseres Lebens, Erziehung, Politik, Sexualität, Ökologie und Theologie. Im dritten Teil geht es dann um unser Eingebundensein ins Universum - auf dem Buchrücken steht: die großen Mysterien des Lebens.
    Auch wenn alle drei Bücher vom Aufbau ähnlich sind, und in den Folgebänden immer wieder Details aus dem ersten wiederholt werden (wahrscheinlich, damit auch die Leser, die die ersten nicht gelesen haben, halbwegs eine Einführung haben, - es schadet auch nicht es öfter zu lesen, um es wirklich für sich nachvollziehbar zu machen), so ergänzen sie sich doch recht gut und sind meiner Ansicht nach ihr Geld durchaus wert.
    Alles was darüber hinaus noch in dieser Reihe kam (ich hab allerdings nur noch zwei weitere gelesen, "Freundschaft mit Gott" und das andere hab ich schon vergessen), ist in meinen Augen eine reine Wiederholung des schon gesagten und wohl aus dem Grund entstanden, weil Walsh ja weiterhin Geld verdienen muss.


    Wie auch immer man darüber denken mag: Ich finde die Reihe sehr wertvoll und glaube, es kann niemandem schaden, sich mit Walshs Gedanken (oder Gottes Eingebungen) auseinanderzusetzen.

    Worte sind Waffen. Wenn Ihnen etwas ganz stark am Herzen liegt, legen Sie Ihre Waffe an und feuern. (James N. Frey)

  • Zitat

    Original von Britt
    Auch wenn alle drei Bücher vom Aufbau ähnlich sind, und in den Folgebänden immer wieder Details aus dem ersten wiederholt werden (wahrscheinlich, damit auch die Leser, die die ersten nicht gelesen haben, halbwegs eine Einführung haben, - es schadet auch nicht es öfter zu lesen, um es wirklich für sich nachvollziehbar zu machen), so ergänzen sie sich doch recht gut und sind meiner Ansicht nach ihr Geld durchaus wert.


    Danke für Deine Meinung, das erleichtert mir die Entscheidung. Ich glaube, dann werde ich mir doch noch einen Teil zulegen... :-)

    ...der Sinn des Lebens kann nicht sein, am Ende die Wohnung aufgeräumt zu hinterlassen, oder?


    Elke Heidenreich


    BT