'Die Nächte mit Paul oder der Tag ist anderswo' - Seiten 001 - 058

  • Ha, ERSTE!


    Also ich hab gestern bereits angefangen und hab die ersten 40 Seiten hinter mir.
    Wie ich bereits im Leserundensammelthread schrieb, werd ich mit der Protagonistin nicht so richtig warm.
    Ich finde sie gelinde gesagt, ein wenig weltfremd und dämlich. :rolleyes
    Der Schreibstil behagt mir bisher eigentlich ganz gut, allerdings wären weniger Adjektive an mancher Stelle mehr gewesen.


    Drei Szenen sind mir bisher in den Gedanken hängen geblieben, allerdings so, daß ich nicht viel damit anfangen konnte.


    1. Sie fährt mit Paul und dem Taxi zu Paul und Paul steigt vorne ein!
    Absolutes No Go, nicht nur laut Knigge. Männer die so wenig Anstand haben, die Dame alleine auf der Rückbank zu parken, wie ein Kind, haben bei mir ja gar keine Chance mehr. Das wäre für mich der Zeitpunkt gewesen, mich zu verabschieden. Spätestens da.


    2. Die Sexszene am Flußufer. Ähm, da konnte ich gar nichts mit anfangen, ist sie krank? Was stimmt da mit ihrer Atmung nicht? Warum denkt sie, wenn der Kerl mit ihr schläft, den sie doch so unbedingt will, an tote Tierepfoten? Und wenn der Kerl doch offensichtlich so unterirdisch zu poppen ist, warum will sie ihn dann nachher immer noch??
    Die Szene an sich war mir übrigens etwas zu nüchtern beschrieben, da fehlte mir das Gefühl und Feuer.


    3 Das folgende Gespräch mit ihrer Freundin. Der Dialog wirkte auf mich irgendwie hölzern, die Gespräche meiner Freundinnen laufen da irgendwie anders ab. :gruebel


    Außerdem stört mich ein wenig, daß über ihr Alter nicht so wirklich was gesagt wird. Sie hat Abi, also ist sie so um die zwanzig würde ich schätzen, man kann sich aber auch verhauen und sie ist schon wesentlich älter.


    Das Hickhack mit ihrem Vater könnte noch ganz interessant werden, allerdings weiß man dazu noch zu wenig.
    Pauls Beschreibung wirkt auf mich leider nicht so richtig reizvoll, ein böser Bube mit blauen Augen und Locken, in Lederhosen und Westernstiefeln. (Da hab ich mich dann in die 80er versetzt gefühlt)


    Wie gesagt, Schreibstil gefällt mir bisher ganz gut, die erzählte Geschichte hat mich auch ein wenig gepackt, aber die Akteure finde ich bisher noch recht konturlos. :gruebel

  • Der Anfang des Romans ist sehr vielversprechend. Mit Luisas Innenansichten und ihren Stimmungen kann ich schon einiges anfangen, vor allem mit ihrem Blick für einige Details. Das bleibt natürlich realistischerweise sehr eingeschränkt und nur aus ihrer Perspektive gehalten.


    Zitat

    Original von Babyjane
    Pauls Beschreibung wirkt auf mich leider nicht so richtig reizvoll, ein böser Bube mit blauen Augen und Locken, in Lederhosen und Westernstiefeln.


    Paul wird nur aus ihrer Sicht geschildert und noch kennt sie ihn kaum, daher bleibt er auch dem Leser fremd. Er wirkt natürlich finster (zumindest ernsthafter) und bedrohlich, da schon Johanna und Dirk ihre Vorbehalte gegen ihn deutlich machten.


    Zitat

    Original von Babyjane
    Sie hat Abi, also ist sie so um die zwanzig würde ich schätzen, man kann sich aber auch verhauen und sie ist schon wesentlich älter.


    Vom Gefühl her, würde ich sie auch auf etwa 20 schätzen.


    Zitat

    Original von Babyjane
    Das Hickhack mit ihrem Vater könnte noch ganz interessant werden, allerdings weiß man dazu noch zu wenig.


    Luisas Zusammenleben mit dem übervorsorglichen und doch irgendwie distanzierten Vater ist schon irgendwie interessant.


    Weltende:


    Es ist ein Weinen in der Welt,
    als ob der liebe Gott gestorben wär,
    und der bleierne Schatten, der niederfällt,
    lastet grabesschwer.


    Komm, wir wollen uns näher verbergen ...
    Das Leben liegt in aller Herzen
    wie in Särgen.


    Du! wir wollen uns tief küssen -
    Es pocht eine Sehnsucht an die Welt,
    an der wir sterben müssen.


    Else Lasker-Schüler, 1905


    Dieses Gedicht, das Luisas Vater nach dem Tod seiner Frau immer und immer wieder in der Vertonung von Paul Hindemith hörte, muss auf Luisa als 11jährige verstörend gewirkt haben. Schließlich ist sie nach dem Tod der Mutter auf ihren Vater umso mehr angewiesen gewesen und ob Hindemith da der kindgerechten Trauerarbeit hilft, bleibt zu bezweifeln.
    Davon abgesehen, sind Hindemiths Kompositionen meistens faszinierend.



    Else Lasker-Schüler kenne ich wenig. Letztes Jahr habe ich viel Lyrik gelesen, aber sie ist noch nahezu unentdeckt für mich. Ich glaube, dass wird sich durch dieses Buch ändern. :-)

  • Seite 11: Diese offen zur Schau gestellte Selbstsicherheit fasziniert mich


    Seine durchdringenden Augen ...


    Er interessiert sich für sie auf eine tiefergehende Art, glaubt sie zumindestens.


    Ihr gefällt, dass sie ihm aufgefallen ist und dass er sie später zu ihren Eltern fragt. Über den Tod ihrer Mutter kann sie mit ihren anderen Freunden nicht sprechen.


    Dann "seine Fähigkeit, alleine aus Beobachtungen, Menschen ... deratt treffend zu charakterisieren."


    Ihre anderen Freunde wirken im Vergleich zu ihm durchschnittlich und langweilig. Und er ist ein Gegensatz zu ihren früheren Freund.

  • Ich glaub dieses: ich steig vorne im Taxi ein und Du hinten ist schon Hinweis darauf, wie Paul tickt. Er gibt den Ton an. Er sagt, wo es lang geht.
    Luisas Namen merkt er sich gar nicht. Das schafft eine räumliche Distanz. Wenn das Mädchen keinen Namen hat, dann muss er sie auch nicht als Person betrachten. Sie ist austauschbar, anonym.

  • Zitat

    Original von Herr Palomar


    Hier zeigt sich meiner Meinung nach Pauls Aggressivität zum ersten Mal in aller Deutlichkeit!


    Wo liest du da Aggressivität? Das ist Sex.... mehr nicht.


    Was Pauls Beschreibung angeht, reicht mir das nicht, um ihre Reaktionen nach zu vollziehen.
    Ich empfinde sie gelinde gesagt als ziemlich naiv und dumm. Schwache Frauencharaktere treiben mich immer auf die Palme und Lusia hätte ich wirklich sehr gerne schon mehr als nur ein paar Mal geohrfeigt.


    Der nächste Akt auf Pauls Treppe war zum Beispiel so ein Punkt. Sie hat Schmerzen durch die Treppenstufen und macht den Mund nicht auf. Ok, Schmerz kann ja auch Lust bedeuten, aber hier ist es doch so offensichtlich unangenehm und schlimm für sie, daß ich nicht verstehe, warum sie nichts sagt? Wozu ist ein Mund da, wenn man ihn im richtigen Augenblick nicht benutzt und wenn sie nicht in der Lage ist sowas zu artikulieren, meine Güte, dann setzt Frau halt ihre Verführungskunst ein und dirigiert ihn in eine andere Stellung.
    Mir erscheint Luisa, sollte sie wirklich um die 20 sein, schrecklich unbedarft und unerfahren, mir fehlt da total die Verführungskunst, die von einer Frau ausgehen kann.
    Außerdem werden die sexuellen Szenen immer gleich begonnen. Er schiebt den Rock hoch, er zieht Slip und Strumpfhose runter.... nahezu gleiche Sätze leiten den Akt an sich ein. Ist das Absicht?
    Ich empfinde es als ziemlich monoton. Leider.


    Dann dieser "vermeintliche Test" mit dem Taxigeld, was für absurde Gedankengänge. Kann ich nicht nachvollziehen. Was solle er testen wollen, indem er ihre Geld fürs Taxi mitgibt? Seh ich auch nicht als Dirnenlohn oder ähnliches....vermutlich bin ich zu fortschrittlich und emanzipiert. Mich würde auch interessieren in welcher Zeit das Ganze spielt. In den 80ern oder 70ern kann ich mir das ganze durchaus realistisch vorstellen, für die 90er sind die Gespräche zu altbacken und die weltvorstellungen zu wenig offen von allem was noch aktueller wäre, ganz zu schweigen.



    Ich hatte mir von dem Buch wirklich einiges versprochen, bisher bin ich kurz davor es abzubrechen, so wenig spricht es mich an. :-(

  • @ Bouquineur
    aber sie tut doch auch nichts, um ihn davon abzuhalten....sie versucht ein wenig halbherzig einen anderen Rythmus, da er auf ihr liegt ist das recht schwer. Ja meine Güte dann mach ich doch den Mund auf. "Hallo Junge! Das ist grad nicht der Hit, was du da tust!" Aber ich lieg doch nicht auf dem Rücken und warte, wie bei einer Vergewaltigung, bis es vorbei ist... :pille

  • Es gibt Frauen, die stecken sowas ein, ohne den Mund aufzumachen. Ich habs im eigenen Bekanntenkreis erlebt. Trotz offenkundiger Aggressivität der besseren Hälfte die Aussage: er ist meine große Liebe. Mit der Folge, eben alles einzustecken was kommt.
    Nachdem die Beziehung dann seinerseits irgendwann beendet wurde, hat sie jemanden gehabt, der sich ähnlich aufgeführt hat wie Paul. Er hat sich genommen, was er wollte. Sie hat sich zwar überrumpelt gefühlt, auch erstaunt, dass sie sich so schnell hat flachlegen lassen, hat es aber nicht in Zweifel gezogen.
    Meinem Verständnis entzieht sich das auch.


    Genau so ist Lusia: naiv, unerfahren, blauäugig und Paul völlig verfallen (nach so kurzer Zeit). Blind vor Liebe oder für das, was sie dafür hält.

  • :gruebel
    Ich seh hier die Dominanz von Paul einfach noch nicht so. Ich finde sein Auftreten einfach ein wenig überheblich, mehr nicht. Würde er in seine Schranken gewiesen, wäre das ein total normaler Vorgang.

  • Zitat

    Original von Babyjane
    Wo liest du da Aggressivität? Das ist Sex.... mehr nicht.


    Seite 27: Aber plötzlich treffen mich seine Stöße hart und grob. Was war auf einmal los?



    Zur Dominanz:
    Er nennt sie Kleines".
    Das kann ja vielleicht auch nett und niedlich gemeint sein, aber bei Paul wirkt es wie, als wenn er ihr nicht einmal einen Namen zu gesteht, sie quasi entmenschlicht auf den Rang eines Schoßtiers.


    Zusätzlich stört mich auch sein verächtlich machen.
    Zum Beispiel über Luisas Vater: So So, dein Alter ist Fabrikant.


    Dazu grient er verächtlich, hat ein spöttisches Lächeln.


    Das ist herabsetzend und Erniedrigend auch für Luisa.

  • Euch allen erst einmal ein frohes, glückliches und gesundes neues Jahr!


    Hier hat sich ja schon eine spannende Diskussion entwickelt!


    Zitat

    Original von Herrn Palomar
    Else Lasker-Schüler kenne ich wenig. Letztes Jahr habe ich viel Lyrik gelesen, aber sie ist noch nahezu unentdeckt für mich. Ich glaube, dass wird sich durch dieses Buch ändern.


    Das würde mich sehr freuen. Ihre Lyrik ist wirklich einzigartig. Gerne nenne ich dir ein paar Ausgaben von Gedichtbänden, die besonders schön sind.


    :waveCorinna

  • Also die sich entwickelnde Beziehung zwischen Luisa und Paul hat auf mich etwas sehr Verstörendes.


    Ich denke, BJ, Du gehst da zu sehr von einer jungen Frau aus, wie man das heute eigentlich von jungen Frauen erwartet: sie sagen, was sie denken, haben Selbstbewusstsein.


    Ich habe da das Gefühl, dass Luisa erhebliche Defizite hat, vielleicht sogar Schlimmeres.


    Ihre Mutter starb, mag ein sehr traumatische Erlebnis gewesen sein.
    Und das Verhältnis zu ihrem Vater erscheint mir sehr komplex und problematisch. Er ist übervorsorglich und verhindert damit wohl, dass Luisa eben nun eine Selbstständigkeit hat, die man von einer 20-Jährigen erwarten kann.


    Und Paul kommt da gerade "recht" sozusagen. Er "markiert" einen starken Mann und ist damit die "ideale" Partie für Luisa. Luisa "braucht" einen starken Partner, jemand, der ihr zeigt, wo es lang geht.


    Und deshalb nimmt sie das Dominante an Paul auch hin bzw. erträgt Schmerzen. Sie hat es eben nie gelernt.


    Also für mich ist das weiterlesen im Moment schwer, nicht, weil es mir nicht gefällt, sondern weil ich zuviele Luisas kenne - leider.

    Liebe Grüße, Sigrid

    Keiner weiß wo und wo lang

    alles zurück - Anfang

    Wir sind es nur nicht mehr gewohnt

    Dass Zeit sich lohnt

  • Ich finde es geschickt gemacht, wie ein Motiv durch die Wiederholung verstärkt wird..
    „Das Bild der geschlossenen Tür zwischen Vater und mir“ Seite 30
    „Wieder die ins Schloss fallende Tür“ Seite 32
    „…die Mauer zu durchbrechen“ Seite 34
    „ Seitdem verschloss Vater sich vollends.“ Seite 35


    Zitat

    Original von Sigrid2110
    Ich denke, BJ, Du gehst da zu sehr von einer jungen Frau aus, wie man das heute eigentlich von jungen Frauen erwartet: sie sagen, was sie denken, haben Selbstbewusstsein.


    Ich habe da das Gefühl, dass Luisa erhebliche Defizite hat, vielleicht sogar Schlimmeres.


    So ein Selbstbewusstsein entsteht nicht von allein, andere Einflüsse wie Erziehung müssen da mithelfen.
    Gesellschaftlich unbedingt selbstverständlich war das in den achtziger Jahren nicht, als der Feminismus auch etwas in Verruf geriet. Ich ordne die Handlung von Die Nächte mit Paul den späten Achtzigern zu, da Luisa einmal Toni Childs Dreamer von 1988 hört und Paul auf Seite 17 Dire Straits Come on home singt.



    Auch Paul muss mit seiner Arroganz anscheinend einige Selbstzweifel sogar vor sich selber kaschieren, wenn er dick aufträgt: „Wenn man etwas verändern wolle, müsse der Ansatzpunkt die Wurzel sein“, etc etc.(Seite 37) und die „Scheiß-Verlogenheit“ und „das großkotzige Gelaber“ seiner Kommilitonen geißelt.

  • Zitat

    Original von Sigrid2110
    Also für mich ist das weiterlesen im Moment schwer, nicht, weil es mir nicht gefällt, sondern weil ich zuviele Luisas kenne - leider.


    Mich wundert, dass BJ nicht aus ihrem beruflichen Umfeld solche "Luisas" in Massen kennt- ich habe viele in der Mandatschft, die Jahre brauchen um sich zu überwinden und sich zu lösen- mit wirklich brutalsten Reaktionen der Männer- "Einen tollen Hecht wie mich verläßt man nicht"- Typen.

  • @ Beo
    Doch kenne ich, aber eben darum, finde ich das, was Luisa da widerfährt noch absolut harmlos. Er versucht sie zu dominieren, logisch, er ist ein wenig grob, beim Sex. Das empfinde ich nicht als schlimm, das sind Dinge, die man noch einbremsen könnte, wenn man es denn wollte.
    Zumindest zum jetzigen Zeitpunkt, noch ist sie in der Lage und könnte den Lauf der Dinge (der sich ja bereits abzeichnet) verändern und es macht mich beim Lesen unheimlich wütend, daß sie das eben nicht tut.
    Ich habe für solche Frauen schon im realen Leben nur wenig Mitleid übrig und in einem Buch gehen sie mir meist unheimlich auf den Senkel, weil ich unablässig denke: "Kind krieg den Arsch hoch! TU WAS! SAG WAS!"
    Mir fehlt das Verständnis für dieses "sich fügen". Ich muß gestehen, daß ich irgendwann auch dienstlich einfach nur noch genervt bin, wenn ich zum 10ten Mal zu Familie XY fahre und sie mal wieder Schläge kassiert hat, ich ihn wegschicke und dann doch genau weiß, in 10 Tagen öffnet sie ihm wieder die Türe und ich stehe in spätestens 14 Tagen wieder genau hier und habe das gleiche Problem. Sowas kann ich einfach nicht nachvollziehen. Aber soweit ist es bei Paul und Lusia ja noch nicht.
    Ich frage mich, ob wir, wenn der Klappentext anders lauten würde und nicht dort bereits auf körperliche Gewalt angespielt würde, Pauls Verhalten dann genauso negativ interpretieren würden.


    Ich muß gestehen, daß ich auch auf den dominanteren Typ Mann bis zu einem gewissen Grad stehe, aber eben deshalb, weil ich wen an meiner Seite brauche, der das ausreichende Selbstbewußt sein hat, mit meiner Art umgehen zu können.
    Und die Dinge, die im Buch geschildert werden, diese Mißachtung und die Art miteinander ins Bett zu gehen, kann ja durchaus ihren Reiz haben, hat aber eben dann mit Liebe wenig zu tun.


    Ich frage mich wirklich, ob ich Luisas Alter nicht falsch einschätze. Wie sie sich freut, daß er ihren Namen noch weiß oder ihn sich zumindest bis zum zweiten Treffen gemerkt hat. Das Verhalten sortiere ich eher in ein Alter so bei 15-16 ein, als bei Anfang 20.
    Gerade durch den Tod ihrer Mutter sollte Luisa doch recht früh selbstständig geworden sein, ist sie aber nicht...warum auch immer, vielleicht hat der Tod der Mutter und das alleinige Zusammenleben mit dem Vater sie auch in ihrer sexuellen Entwicklung ziemlich ausgebremst und sie erscheint mir deshalb oft so unbedarft und naiv.


    Zu Else Lasker-Schüler
    Die Gedichte von ihr fand ich in der Schulzeit recht reizvoll, hatte sie bis gestern irgendwie komplett wieder ausgeblendet und hab mich gefreut, hier etwas von ihr zu lesen.

  • Selten, dass im ersten Abschnitt bei mir solche eine Fülle von Gedanken im Kopf spuken.


    Luisa leidet deutlich unter dem Verlust der Mutter. Der Vater hat sich nach deren Tod in sich zurückgezogen und somit hat Luisa keinen Ansprechpartner. Niemand schenkt ihr richtig Beachtung und so ist es verständlich, dass sie sofort auf Paul fliegt als er ihr diese schenkt.
    Sicherlich hätte sie ihre mutterlose Kindheit selbstständiger werden lassen müssen, aber auf der anderen Seite auch unsicherer.
    Wie sagte mal jemand, auch Schläge sind eine Form von Aufmerksamkeit und so ist es vll verständlich, dass Luisa sich von Paul sehr viel gefallen läßt. Sie hat Angst, dass er sie nicht mehr beachtet wenn sie sich wehrt.
    Das läßt sie auch blind werden, als die Freunde ihre Warnungen aussprechen.


    Paul ist in meinen Augen ein introvertiertes A...loch. Machtbesessen und kontrollwütig. Er hat sein Studium abgebrochen? WIe alt mag er sein? Und wovon lebt er? Geld scheint er ja zu haben, wenn er öfter Taxi fahren kann. Und warum wissen die Fahrer alle wo er wohnt? Schon komisch. Auch seine minimalistisch eingerichtete Wohnung ist schon merkwürdig.


    Momentan kann ich nicht behaupten, dass mir einer der Protas sehr ans Herz gewachsen ist.