Modedroge Spice wird verboten

  • Ich finde auch, dass so eine starke Substanz verboten gehört. Weniger wegen eventuellen Gesundheitsschäden der Konsumenten; mit denen kann ich absolut kein Mitleid haben. Was ich wichtiger finde, sind die Menschen, deren Leben zerstört werden, weil sich diese Leute ins Auto setzen und durch die Straßen brettern. Die Unfälle, die durch Alkohol verursacht werden, sind schon schlimm genug. Leider werden auch nicht alle betrunkenen Autofahrer erwischt. Jedenfalls bin ich der Meinung, dass man nicht noch mehr Rauschmittel braucht, die legal konsumiert werden dürfen. Durch ein Verbot wird der Konsum zwar nicht ganz aufhören, aber das Zeug ist mit Sicherheit schon mal schwerer zu bekommen, wodurch der Konsum wenigstens etwas eingedämmt wird.

    Mir fällt leider kein guter Spruch für eine Signatur ein, aber wenn ich keine habe, stehen die Verlinkungen zu Amazon immer zu dicht unter der letzten Zeile meines Beitrages :rofl.

  • Doku,


    es hindert Dich keiner daran, Dich für besonders gelungene Beiträge persönlich beim entsprechenden Poster zu bedanken. Im Gegenteil, so ein Bedankomat ist doch langweilig und anonym. Ein persönliches Dankeswort ist doch dagegen viel authentischer. :grin

    Lieben Gruß,


    Batcat


    Ein Buch ist wie ein Garten, den man in der Tasche trägt (aus Arabien)

  • Ich glaube nicht, dass Verbote irgendetwas nutzen, im Gegenteil. Spice selbst hätte es ohne die immer restriktiver werdende Drogenpolitik gar nicht gegeben. Derartige Produkte entstehen, weil es eine Nachfrage gibt.


    Die Nachfrage entsteht, weil immer mehr Alternativen verboten werden. Das geht los beim guten alten Hanf und geht weiter bei den kürzlich auch in Holland verbotenen Pilzen oder dem seit Anfang 2008 in Deutschland verbotenen Aztekensalbei und so weiter...


    All diesen Pflanzen ist gemeinsam, dass sie nicht suchterzeugend und gesundheitlich unproblematisch sind. Die Verbote werden nicht aufgrund wissenschaftlicher Erkenntnisse durchgesetzt, sondern da spielen ganz andere Interessen eine Rolle.


    Spice ist praktisch zeitgleich mit den Verboten von Salbei und Pilzen auf den Markt gekommen. Vielen Leuten ist es nicht egal, ob das, was sie konsumieren, legal ist. Da kann das legale Produkt auch ruhig mal total überteuert und vom Inhalt her suspekt und vielleicht sogar gefährlich sein, wie Spice.


    Es ist das alte Spiel, die Prohibition fördert nur den Schwarzmarkt mit den damit verbundenen Problemen und bringt ansonsten rein gar nichts, man kann es drehen und wenden wie man will.


    Für mich ist die Frage, ob Spice verboten werden sollte oder nicht, nicht die entscheidende Frage. Das Zeug wurde auf den Markt geworfen, um diejenigen, denen immer mehr legale Alternativen weggenommen werden, auszunehmen. Es ist überteuert und vor kurzem fand man heraus, dass es entgegen den Angaben des Herstellers synthetische Zusatzstoffe beinhaltet. Also ich trauer dem Zeug nicht nach.


    Aber ich bin generell gegen eine Drogenpolitik durch Verbote, denn sie schadet wesentlich mehr als sie irgendwem nutzt und bringt solche Dinge wie "Spice" (das nächste Produkt wartet doch nur auf seinen Einsatz, wartet es ab) erst hervor. Keiner bräuchte Spice, wenn man z.B. Marihuana legalisieren würde. Und ob jemand eine psychedelische Erfahrung mit Pilzen oder Salbei erleben möchte oder nicht, sollte ihm selbst überlassen bleiben.


    Jugendschutz ist natürlich eine andere Sache. Aber grade den regelt man nicht über Verbote - ob es jetzt um Computerspiele oder Rauschmittel geht. Das ist vor allem eine gesellschaftliche Frage.


    Und auch ein Handels - und Einfuhr-Verbot von extrem gefährlichen Substanzen kann ich noch nachvollziehen, allerdings sollte man da mal die Kirche im Dorf lassen und sich klar machen, dass bestimmte Substanzen/Pflanzen weit harmloser sind als das in der Öffentlichkeit dargestellt wird.


    Damit meine ich jetzt nicht Spice (darüber ist noch sehr wenig bekannt), aber wie gesagt, ohne die Verbote vieler eher harmloser Alternativen hätte es Spice nie gegeben. Und so wird das weitergehen, die Verbote bringen immer dubiosere Ersatzmischungen hervor. Wenn dann irgendwann mal alles verboten ist, dann wird eben Pattex inhaliert - mit den bekannten gesundheitlichen Folgen. Das nur zur Illustration.


    Was nützten derartige Verbote? Was haben sie je genutzt? Sie schaden nur.


    Ach so, das Thema Verkehr ist natürlich etwas anderes. 0 Promille Grenze für alle bewusstseinsverändernden Substanzen, hab ich kein Problem mit. Aber man kann nicht alles verbieten, dass gefährlich werden könnte, wenn man sich ins Auto setzt. Wer sowas fordert sollte sich mal die Konsequenzen klarmachen. Beispielsweise ist es ok, das Handytelefonieren beim Autofahren zu untersagen. Aber es würde wohl keiner der absurden Logik zustimmen, dass jetzt das Telefonieren für alle verboten werden soll.

  • Spice wird/wurde als Kräutermischung zum Verräuchern verkauft. Das ist natürlich ein juristischer Trick, durch den entsprechenden Hinweis auf der Verpackung, dass es nicht zum Verzehr geeignet ist, gelten andere Rahmenbedingungen für die Zulassung. Es gibt ja auch genug Kräutermischungen, die wirklich zu diesem Zweck verkauft werden.


    Es muss also erstmal jemand bemerken, dass dieses Produkt gar nicht als Räuchermischung verkauft wird und dann muss festgestellt werden, ob es unters BTMG fallen kann. Mich selber wundert ein bischen, was für ein langwieriger Prozess dies letztere im Fall vom Aztekensalbei war und wie schnell das Verbot jetzt bei Spice durchgesetzt wurde.


    Interessant fände ich mal deine Definition von "Droge", LeseRatteKevin.

  • Drogen sind pflanzliche Stoffe und ihre Zubereitungen. Punkt. Selbstverständlich ist Earl Grey eine Droge und selbstverständlich bekommt man von Pfefferminztee bei Mißbrauch eine Leberzirrhose, das der Volksmund illegale Drogen von Arzneidrogen und Genußdrogen nicht unterscheidet ist eben so, juristisch/pharmakologisch ist das dann halt falsch.

  • Zitat

    Original von ricky_ho
    Spice wird/wurde als Kräutermischung zum Verräuchern verkauft. Das ist natürlich ein juristischer Trick, durch den entsprechenden Hinweis auf der Verpackung, dass es nicht zum Verzehr geeignet ist, gelten andere Rahmenbedingungen für die Zulassung. Es gibt ja auch genug Kräutermischungen, die wirklich zu diesem Zweck verkauft werden.


    Es muss also erstmal jemand bemerken, dass dieses Produkt gar nicht als Räuchermischung verkauft wird und dann muss festgestellt werden, ob es unters BTMG fallen kann. Mich selber wundert ein bischen, was für ein langwieriger Prozess dies letztere im Fall vom Aztekensalbei war und wie schnell das Verbot jetzt bei Spice durchgesetzt wurde.


    Interessant fände ich mal deine Definition von "Droge", LeseRatteKevin.


    Alles was Süchtig macht ist eine Droge:
    -Koffein
    -Nikotin
    -Hasch
    -Spice


    Also so wie ich es mit bekommen habe wurde Spice verkauft und geraucht. Also ist es für mich eine Droge, welche nicht verkauft werden sollte. Aber das hat unser Staat ja nun auch gemerkt!


    (Nicht das ich das Falsch verstehe, es wurde als Kräutermischung verkauft und war dazu da um in seinem Haus einen angenehmen Geruch zu machen)

  • Zitat

    Original von beowulf
    Pfeffer macht nicht süchtig und Curry auch nicht,trotzdem sind das Drogen.


    Ich muss bei sowas immer an die Muskatnussvergiftungsfälle denken, die in Schweden nach dem Nachbacken eines Rezeptes schlagartig auftraten. Mir ist zwar noch immer schleierhaft, dass jemand wirklich 20 ganze Muskatnüsse (statt zwei Prisen) in einen Kuchen packt, aber gut...
    Wer keine Vergiftungserscheinungen hatte, der dürfte einige Tage die schönsten Hallus gehabt haben.

  • Ich denke, dass ein Verbot bei gewissen Produkten sinnvoll ist, besonders wenn sie die Gesundheit der Konsumenten beeinträchtigen.


    Koffein hat eine andere Wirkung als Kokain, also sollte man da sehr vorsichtig sein, diese Produkte auch nur zu vergleichen.


    Ich kenne Länder, die sehr drakonische Massnahmen bei Drogenmissbrauch von Opiaten anwenden (Todesstrafe) und verstehe es bis zu einem gewissen Punkt. Dieses High-Werden und die dadurch miteinhergehende Persönlichkeitsveränderung stösst mich ab. Die Menschen, die Drogen konsumieren, sind ab einem gewissen Moment nur noch Marionetten.

  • Zitat

    Original von Bouquineur
    Ich muss bei sowas immer an die Muskatnussvergiftungsfälle denken, die in Schweden nach dem Nachbacken eines Rezeptes schlagartig auftraten. Mir ist zwar noch immer schleierhaft, dass jemand wirklich 20 ganze Muskatnüsse (statt zwei Prisen) in einen Kuchen packt, aber gut...
    Wer keine Vergiftungserscheinungen hatte, der dürfte einige Tage die schönsten Hallus gehabt haben.


    20 ganze Muskatnüsse? :yikes :uebel


    Mir ist völlig schleierhaft, wie sich dabei jemand vergiften konnte. Das setzt ja den erfolgreichen Verzehr eines solchen Brechmittels voraus. Eigentlich müsste da doch ein instinktives Erbrechen einsetzen, oder?

  • Sollt man eigentlich annehmen. Das war wohl ein Rezept für Apfelkuchen. Vielleicht haben die anderen Zutaten den strengen Muskatgeschmack etwas überdeckt. Ich denke aber, der Kuchen muss trotzdem fürchterlich geschmeckt haben.
    Wie kann man sowas stumpf einfach nachbacken? Ich glaube, ich hätte eine Mail geschickt, ob da wirklich 20 ganze Muskatnüsse reinsollen.


    http://www.heute.de/ZDFheute/i…25/0,3672,7299865,00.html

  • Zitat

    Original von Bouquineur
    Sollt man eigentlich annehmen. Das war wohl ein Rezept für Apfelkuchen. Vielleicht haben die anderen Zutaten den strengen Muskatgeschmack etwas überdeckt. Ich denke aber, der Kuchen muss trotzdem fürchterlich geschmeckt haben.
    Wie kann man sowas stumpf einfach nachbacken? Ich glaube, ich hätte eine Mail geschickt, ob da wirklich 20 ganze Muskatnüsse reinsollen.


    http://www.heute.de/ZDFheute/i…25/0,3672,7299865,00.html


    :yikes
    Ich frag mich allerdings, ob die, die das gegessen haben, keine Geschmacksknospen besitzen. Der Kuchen muss doch scheußlich geschmeckt haben.
    Und wie kann man ein Rezept so streng nachbacken, ich nehm bei Gewürzen auch nur so viel oder wenig rein, dass es mir schmeckt.

  • Zitat

    Original von blackcat
    Gabs nicht auch diese komischen Muskatnuss-Plätzchen, die von einer Studentin nach einem alten Rezept nachgebacken wurden? :gruebel Ich meine, die hätte danach auch Hallus und Vergiftungserscheinungen gehabt.


    Ja, die sind auch als Nervenkekse bekannt. Davon kursieren auch Rezepte durchs Internet. Angeblich nach Originalrezept von Hildegard von Bingen. Die dürfte allerdings gar keine Muskatnuss gekannt haben.

  • Dürfen Muskatnüsse nur in kleinen Mengen verkauft werden :gruebel? In dem Artikel steht, es sei schwierig, so viele (20 Stück) zu bekommen. Eigentlich gibt es die doch aber in jedem Supermarkt, oder nicht?

    Mir fällt leider kein guter Spruch für eine Signatur ein, aber wenn ich keine habe, stehen die Verlinkungen zu Amazon immer zu dicht unter der letzten Zeile meines Beitrages :rofl.