Zum Buch/Meine Meinung
Das Buch enthält alle 135 Illustrationen Gustav Dorés zu Dantes "Göttlicher Komödie", sowie ein Portrait Dantes. Es handelt sich um ein großformatiges Taschenbuch (etwas größer als DinA 4). Die Holzschnitte sind auf normalem weißen Papier (also kein Hochglanz o.ä.) gedruckt, das aber immerhin dick genug ist, das nichts durchscheint. Die Ränder sind ausreichend breit und die Qualität der Drucke fand ich gut. Mehr kann man für den Preis wohl auch nicht erwarten.
Das Buch enthält ausser einer Einleitung und den Bildunterschriften keine weiteren Texte. Jedes Bild nimmt eine Seite ein. Unter dem Bild steht immer die entsprechende englischsprachige Textstelle mit Gesang- und Versnummer, so dass man sie auch in einer deutschen Ausgabe leicht wiederfindet (zumindest entsprachen die englischen Versnummer denen meiner deutschsprachigen Ausgabe).
Die Bilder finde ich einfach klasse. Gustave Doré hat genau das getroffen, was ich beim Lesen empfunden habe.
Über den Künstler
Paul Gustave Doré wurde am 6. Januar 1832 in Straßburg geboren. Sein künstlerisches Talent fiel schon in seiner Kindheit auf. Während sein Vater wollte, dass er einen respektablen Beruf erlernt, ignorierte seine Mutter diesen Wunsch und förderte die künstlerische Begabung ihres Sohnes schon früh. Mit dreizehn Jahren kam er nach Paris und war mit 15 Jahren bereits als Illustrator beim Journal pour rire tätig. Im gleichen Jahr wurde auch seine erste Arbeit, Die Abenteuer des Herkules, im Pariser Verlag Aubert veröffentlicht.
Im Folgenden illustriert er rund 90 Werke der Weltliteratur:
1861 Dante Alighieris Göttliche Komödie
1862 Gottfried August Bürgers Münchhausen
1862 Charles Perraults Märchen
1863 Miguel de Cervantes` Don Quijote
um 1866 Die Bibel
1866 Jean de la Fontaines Fabeln
1866 John Miltons Paradise Lost
1866 Samuel Taylor Coleridges The Rime of the Ancient Mariner
Doré begann 1857 an Dantes Inferno zu arbeiten. Als er fertig war, fand er keinen Verlag und verlegte die Drucke schließlich 1861 auf eigene Kosten. (:rum ;-)) Seine Arbeit wurde sehr bewundert und viele meinten, er habe Botticelli als größten Illustrator von Dante überflügelt. 1868 beendete er die Arbeiten zum Purgatorio und zum Paradiso und für die Gesamtausgabe fand er diesmal auch gleich einen Verleger.
Doré hat sehr schnell gearbeitet und viele seiner Entwürfe direkt auf die Holzblöcke gezeichnet. Er beschäftigte etwa 40 Mitarbeiter, die seine Entwüfe umgesetzt haben, darunter Pisan, Pannemaker und Jonnard.
Gustave Doré starb am 23. Januar 1883 in Paris.