Inhalt
In 26 Geschichten erzählt der steirische Heimatdichter Peter Rosegger (1843 - 1918) von seinem Leben als Sohn eines armen Waldbauern, der, für die schwere Bergbauernarbeit zu schwach, schließlich zu einem Schneider in die Lehre kommt.
Die Erzählungen spielen in der schlichten Umgebung seines Elternhauses und führen in eine längst vergangene Welt. In seinem unverkennbaren Stil, gewürzt mit viel Humor, nimmt Peter Rosegger seine Leser mit auf die stundenlangen Botengänge, die ihm schon im Volksschulalter übertragen wurden, erzählt von zwielichtigen Gestalten, die seine Wege kreuzten und guten Menschen, die ihm oftmals aus mißlichen Situationen halfen.
Er beschreibt mit einfühlsamen Worten seine geliebte Waldheimat, die von Sagengestalten und dem Aberglauben ihrer Bewohner belebt und durchdrungen wird.
Auch aus der Zeit als Schneiderlehrling sind ihm viele Ereignisse in Erinnerung geblieben, die er durch seine Erzählkunst vor dem Vergessen bewahrt hat.
Der heutige Leser wird oft staunend vor einer Welt stehen, die ihre eigenen ungeschriebenen Gesetze hatte und von einem Leben voller Mühsal und Entbehrungen berichtet, wie wir sie uns heute nicht mehr vorstellen können. Umso tiefer war aber auch das Glücksgefühl, das der Waldbauernbub, durch einfache Freuden hervorgerufen, noch empfinden konnte.
Meine Meinung
Ich habe die kurzen Geschichten sehr gerne gelesen, obwohl ich mich sonst nicht zu den Liebhabern der Heimatdichtung zählen würde. Aber der Stil des Peter Rosegger übt einen eigenen Zauber auf den Leser aus, und ich bin seinen kleinen Erzählungen mit einer gewissen Neugier gefolgt.
Vielleicht liegt das auch daran, dass alle Geschichten auf irgendeine Weise zeigen, wie reine Menschlichkeit und Herzensgüte viele Lebenssituationen meistern und Hindernisse überwinden können. Sie liefern aber auch einen Denkanstoß wie man sich mit Humor und innerer Furchtlosigkeit als Mensch bewähren kann. Die Religion spielt eine zentrale Rolle im Leben dieser einfachen Leute und oft wird einem auch die Vergänglichkeit des Menschenleben vor Augen geführt.
Gerade zur Weihnachtszeit war das eine sehr passende und lesenswerte Lektüre.