Ohne Ton
Ich achte dich, weil du mir doch noch ein Gefühl von Ruhe spendest
obwohl du alle Wirklichkeit ja trotzdem nur an eins verschwendest
An ein Bild, das du, so sorgsam, in einen alten Rahmen presst
und das du niemals, streng und achtsam, über Grenzen fließen lässt
Ohne dir zu nah zu treten
Du siehst heute seltsam aus
Blass, verzerrt und leblos glotzend
spazierst du aus der Zeit heraus
Hohe Mauern und auch gleichsam kilometertiefe Krater
Zu leben und gelebt zu werden in tragikomischem Theater,
das du höchstselbst noch inszenierst, während du genügsam lächelst
und dir, dem Ersticken nahe, heiße, stumme Luft zufächelst
Webst Sekunden zu Minuten
kolorierst die leeren Zimmer
Nur ein Klick, ein Blinzeln noch
zwischen Lachen und Gewimmer
Doch wenn du dann die Augen öffnest, ist der Applaus bereits verhallt
so wie das Johlen, Rufen, Schreien nur dumpf in deinem Kopfe schallt
Es war mal schön, hier auf der Bühe, doch das war vor vielen Jahren
als wir noch, so wie wir glaubten, lebensfrohe Kinder waren