Hallo Baumbart,
ich geh schon mal in Deckung. Der Roman ist nämlich noch lang!
Viele Grüße
Eric
Hallo Baumbart,
ich geh schon mal in Deckung. Der Roman ist nämlich noch lang!
Viele Grüße
Eric
ZitatOriginal von Eric
Der Vollzug der Ehe wurde in diesen Kreisen nicht zuletzt kontrolliert, weil sonst der Ehemann behaupten hätte können, sie nie vollzogen zu haben. Damit wäre diese Heirat nicht rechtsgültig gewesen und der Kerl hätte seine Angetraute wieder zu ihren Eltern schicken können.
Hat jemand den Luther-Film gesehen? Da haben sie nälmlich so getan, als hätte es eine traute zweisame Hochzeitsnacht für Martin und Katharina gegeben. Nix da: Der Bürgermeister sowie ein paar Honoratioren und Verwandte waren Zeugen des Ehevollzugs -- und vor allem Zeugen der Tatsache, daß da einer nur seine Pflicht tat und keinerlei Vergnügen dran hatte.
ZitatDer berühmte rote Fleck auf dem Laken wurde zwar meistens als Beweis anerkannt,
Und wie man den tricksen kann, haben schon Lukians geschwätzige Hetären gewußt: eine Hühnerblase mit Tierblut an Ort und Stelle verbracht, etwas Gezappel und Gejammere und schon glaubt der Freier oder Bräutigam, er habe eine Jungfrau gepoppt!
ZitatOriginal von Iris
Und wie man den tricksen kann, haben schon Lukians geschwätzige Hetären gewußt: eine Hühnerblase mit Tierblut an Ort und Stelle verbracht, etwas Gezappel und Gejammere und schon glaubt der Freier oder Bräutigam, er habe eine Jungfrau gepoppt!
Also, nee...wo bin ich denn HIER hin geraten???....
IRIS!!!!....tztztz....Das sind ja nicht nur tricky things, sondern Ihr "versaut" uns hier die hochanständige Jugend ja wohl noch, was?....Und dabei sollten wir doch denen als leuchtende Vorbilder voranschreiten, wie?...Nun ja, DAS können wir jetzt also definitiv vergessen.... :lachel
Aber zum Thema und damit zum Roman "Die Fürstin"....Eric, Eric....Du bist ja wirklich ein richtiger Filou.
ZitatAlles anzeigenOriginal von Eric
Hallo Baumbart,
ich geh schon mal in Deckung. Der Roman ist nämlich noch lang!
Viele Grüße
Eric
Erst habe ich ja diesen Deinen Beitrag mit hochgezogenen Augenbrauen vernommen, aber langsam beginne ich zu begreifen....*mitdemfingerdroh*.
Aber mal ganz ehrlich und auch auf die Gefahr hin, mich zu wiederholen. Ich habe selten einen Roman so genossen und mich so köstlich über den unglaublich lebendigen und immer leicht ironischen Schreibstil amüsiert wie über Deinen Roman "Die Fürstin".
Die Szene, wo Charlotte den Schneider mit dem Besen verdrischt - ich habe mich fast gekringelt vor Vergnügen.
Es macht einfach Spaß zu lesen und ich zumindest kann das Buch nur schwer in die Ecke legen.
Bin auch schon über Seite 200 hinaus und schreibe im entsprechenden Thread weiter.
Super!
Gruß
Baumbart
Hallo Iris,
bei Luther kann ich nur eines sagen, selber schuld, er hätte ja auch ein braves katholisches Mönchlein bleiben können. Frage, stammt etwa die Bemerkung von der "ehelichen Pflicht" von ihm? Aber wie gesagt, diesen Stiefel hat er sich selbst angezogen. Ich stelle mir das gerade bildlich vor, so ein Herr voll in Action und die Zuschauer, die ihn je nach Lage der Dinge anfeuern oder auspfeifen. Das ist ja noch schöner als Fußball. Und dann noch die Überlegung, wie viele Hühnchen wegen einer angeblichen Jungfräulichkeit ihr Leben lassen mussten.
Um Baumbart zu widerlegen. Nicht wir allein sind versaut, die ganze Menschheit ist es.
Viele Grüße
Eric
mmh... was soll ich dazu sagen?
mmh...
mir gefällt es und ich genise das buch *G*
genau das richtige
kaum bin ich mit dem einem schwulen buch fertig stolpere ich auch gleich in das nächste
mmh...
mir fällt gerade wirklich nicht ein was ich noch dazu sagen soll...
Hallo Rattentod,
schön, dass dir die Fürstin gefällt. Genieße sie weiter und scheue dich nicht, Fragen zu stellen.
Viele Grüße
Eric
hab gerade überlegt aber dies bezüglich bin ich irgendwie wunschlos glücklich.
so lang es so weiter geht *G*
*gähn*
mal gucken ob ich jetzt nicht noch gleich etwas les bevor ich ins bett geh...
Hallo Eric,
gerade habe ich die vielen kleinen Zettel, die in meinem Buch liegen herausgezogen und viele hatten sich schon erledigt, weil andere schon gefragt hatten.
Eine Frage bleibt aber noch. Du beschreibst auf Seite 121, dass "De Tailleur" Jahre zuvor in den Schandblock auf dem Marktplatz gesperrt wurde, wo ihn jeder sehen und verhöhnen konnte. Stelle ich mir den Schandblock wie einen offenen Käfig vor? Oder ist es etwas ganz anderes?
Einen weiteren Zettel habe ich noch kurz nach der Hochzeit gefunden. Dazu habe ich keine Frage, aber es war der Abschnitt, in dem Charlotte den Lakaien entließ, weil er ihr die Tür nicht öffnen wollte. Ich glaube in diesem Augenblick hat sich ein Wandel mit ihr vollzogen. Von der Frau die bis dahin im Hause ihres Bräutigams alles hinnahm, zu einer klugen, vorausschauenden Frau.
ZitatOriginal von Wolke
Eine Frage bleibt aber noch. Du beschreibst auf Seite 121, dass "De Tailleur" Jahre zuvor in den Schandblock auf dem Marktplatz gesperrt wurde, wo ihn jeder sehen und verhöhnen konnte. Stelle ich mir den Schandblock wie einen offenen Käfig vor? Oder ist es etwas ganz anderes?
Meines Wissens ist das so was:
Hallo Wolke,
du hat vollkommen recht. Es war die entscheidende Szene. Charlotte war dem Protokoll zufolge die zweitwichtigste Person in diesem kleinen Ländchen und konnte sich allein schon deswegen diese andauernde Missachtung nicht länger gefallen lassen. Ihr ist, wenn man es so nimmt, der Kragen geplatzt. Entweder sie setzte sich durch, oder wie würde in diesem Palast kein Bein auf die Erde bringen. Zu ihrem Glück war die Angst vor dem Fürsten bei den Leuten dann aber doch noch größer als die vor dem Favoriten.
Der Schandblock entspricht dem Bild, das Iris herein gestellt hat. Auch wenn sie sich selbst lieber im zivilisierten Rom und dem weniger zivilisierten Germanien herum treibt, ist ihr das humane Rechtswesen auch späterer Zeiten nicht unbekannt.
Viele Grüße
Eric
Hallo Eric,
aber ich finde schon, daß man anhand dieser Szene, in der sich Charlotte gegenüber den Domestiken durchsetzt, merkt, daß Deine Protagonisten von Natur aus ein Mensch sein soll, der...wie man heute sagen würde, über gesunden Menschenverstand und auch, so sagt man bei uns hier oben, über eine gesunde Portion "Bauernschläue" verfügt, die einfach im Laufe ihrer weiteren Entwicklung zum Tragen kommt und sie ja auch auszeichnet im Vergleich zu den anderen hochwohlgeborenen "Gänschen".
Sogar ihr untergebene Frauen, wie Rosa zum Beispiel, die ja des öfteren vornehmer tut als ihre Herrschaft, steckt sie mit links in die Tasche und bleibt dabei ganz der herzliche, liebevolle Mensch. Kein Emanzengehabe, sondern schlicht und einfach.
In Charlotte hast Du, lieber Eric jedenfalls m.E. eine Person zum Leben erweckt, mit der man sich sehr gut identifizieren kann.
Zu den "Eheschließungen" aus früheren Zeiten noch etwas: ich selbst bin in einem kleinen Ort aufgewachsen, wo viele Groß- und mittlere landwirtschaftliche Betriebe ihre Kinder aus ähnlichen Überlegungen noch tatsächlich miteinander verheiratet haben - von daher ist es im Hochadel wohl nicht viel anders zugegangen - es ging bei denen nur um mehr Land, mehr Geld und mehr Macht.
Lieben Gruß
Baumbart
ZitatOriginal von Eric
Der Schandblock entspricht dem Bild, das Iris herein gestellt hat. Auch wenn sie sich selbst lieber im zivilisierten Rom und dem weniger zivilisierten Germanien herum treibt, ist ihr das humane Rechtswesen auch späterer Zeiten nicht unbekannt.
Ich hab son ein Ding vor vielen Jahren mal ausprobiert -- habe mir allerdings das Spucken und andere schimpfliche Tätigkeiten erfolgreich verbeten. Diese Dinger sind extrem unbequem -- die Angeprangerten sollte man ja auch in den A...llerwertesten treten und verdreschen können.
ZitatOriginal von Baumbart
Zu den "Eheschließungen" aus früheren Zeiten noch etwas: ich selbst bin in einem kleinen Ort aufgewachsen, wo viele Groß- und mittlere landwirtschaftliche Betriebe ihre Kinder aus ähnlichen Überlegungen noch tatsächlich miteinander verheiratet haben - von daher ist es im Hochadel wohl nicht viel anders zugegangen - es ging bei denen nur um mehr Land, mehr Geld und mehr Macht.
Und ein Bayern gab 's noch in der Mitte des 20. Jhs. den hübschen Ausdruck, man habe im Dorf "wiedr amoi d' zwoa greaßtn Misthaafa zammagschmissn".
Hallo Iris und Baumbart,
ich hatte auch schon Kopf und Pfoten in so einem Ding stecken. Bequem ist anders. Wenn man sich dann noch vorstellt, dass die versammelten Gassenjungen dann noch mit ihren Apfelgehäusen, Pflaumenkernen oder Pferdeäpfeln ein Zielschießen auf einen veranstaltet, geht die Behaglichkeit endgültig flöten.
Bei Heiraten wohlhabenderer konservativer Bevölkerungsschichten wird heute noch gekuppelt, dass es eine Freude ist. Der alte Spruch gleich zu gleich gesellt sich gern, hat da durchaus noch seine Bedeutung. In früheren Zeiten, als die Menschen noch stärker als heute in einzelne Klassen und Gruppen eingeteilt waren wir heute, war es eher verpönt, außerhalb seines Standes zu heiraten, auch wenn viele davon geträumt haben mochten, nach oben heiraten zu können. Stinkreiche Bürger konnten ihre vergoldeten Töchter noch an "bedürftige" Adelsherrn verschachern, und gelegendlich auch mal eine Adelsdame für einen Sohn erwerben, sonst war da aber wenig zu machen.
Viele Grüße
Eric
Ewer Libden Eric,
Wir sind von Seinem Werk wohlwollend angethan, vermag es doch Unsere Tristesse zu vertreiben. Ihm sei daher der Rang eines Hofschreiberlings verliehen zu truwen Händen. Enfin gab Unsere Mademoiselle das kostbare Werk in Unsere Obhut und so gelang es Uns, den ersten Teil toutsuit zu konsummieren. Quelle noblesse spricht aus jeder Zeile - Wir haben es somit nicht nötig, wie weiland Unser Vorbild Louis XIV einen tumben Höfling zur Seite zu ziehen, um Uns gemeinsam mit ihm zu langweilen. Wir greifen auf Sein Buch zurück.
Enchenté Ewer Libden.
Im Ernst, Eric, das Buch ist klasse. Vor allem die damalige Sprechweise, die du dezent hast einfließen lassen, erlaubt es, sich rasch in die Handlungszeit zu versetzen. Vielleicht hast du die beiden Tunten Fürst und Zinggen ein wenig überzeichnet, doch das ist in meinen Augen genau das richtige Quentchen Humor, der die Geschichte im ersten Teil so auszeichnet. Ich bin restlos begeistert.
Hallo Demosthenes,
es freut mich, dass dir der Beginn des Romanes gefällt. Meiner Meinung nach habe ich bei den Dialogen keine besonders altertümliche Sprache verwendet, sondern versucht, die Leute mit einem gewissen Anklang an die damals üblichen Anreden wie Euer Durchlaucht etc. so sprechen zu lassen, dass man sie auch gut verstehen kann. Modernismen haben da freilich nichts zu suchen.
Ich bin mir auch nicht sicher, ob ich den Fürsten und Zinggen so überzeichnet habe. Es gab damals recht eigenartige Personen, gegen die diese Beiden harmlos sind. Gut, Zinggen ist ein wenig exaltiert, aber ich wollte auch keinen stromlinienförmigen Höfling aufzeigen, sondern einen durchaus leicht schrägen Charakter.
Was den Humor betrifft, kommt er bei einem solchen Thema wie die Fürstin natürlich leichter zum tragen als in Romanen voller Action. Man geht als Autor wahrscheinlich schon mit einer ganz anderen Haltung an einen solchen Roman heran. Eigentlich bin ich ja ein eher ernster Mensch, kann aber eine gewisse Neigung zum Komödianten nicht verleugnen. Bei einen Roman wie diesem kommt das halt dann doch ein wenig zum Vorschein.
Ich wünsche dir noch viel Spaß beim Weiterlesen.
Viele Grüße
Eric
Hallo Eric,
wie ich andernorts schon bekundet habe, gefällt mir Dein Sprachstil sehr gut und auch den feinen Humor weiß ich sehr zu schätzen.
Allerdings drängt sich bei mir eine Frage zum ersten Teil auf (obwohl ich schon viel weiter bin). Du sagst, daß Ihr bemüht seid, eine Geschichte so zu erzählen, wie sie erzählt werden muß.
Warum mußte Carl Anton homosexuell sein oder zumindest mit Charlotte seine Bisexualität erkennen? Hätte nicht auch eine andere schwierige Konstellation ausgereicht?
Ich könnte mir vorstellen, daß Dir vielleicht einige Leser und Kritiker Effekthascherei unterstellen.
Ich bin schon gespannt auf Deine Antwort
Pelican
Hallo Pelican,
Eric ist für die nächsten drei Wochen im Urlaub, danach wird er dir sicherlich antworten
Hallo Wolke,
ich hab noch überlegt, ob ich schönen Urlaub dazu schreibe, aber ich wußte es nicht mehr so genau...
Viele Grüße
Pelican
Juchuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuu :lache!!!!!
Wißt Ihr was ich hier in den Händen halte? Jahaaaa, "Die Fürstin" *strahl*. Meine Mutter ( oh wunder) hat es bestellt, und ich darf es zuerst lesen *freu*.
Komme gerade vom Aquaerobic und werd mich jetzt frisch geduscht und kuschlig verpackt mit ihr ins Bett kuscheln. Werd auch erst wenn ich einen Teil gelesen habe hier die postings nachlesen, nicht das Ihr was verratet. Ich hoffe ich kann noch einsteigen?
LG Katja