Hallo Morgana,
Man hat die Kleider damals oft gewendet, wenn man arm war. Die Nähte wurden aufgetrennt, die alte Stoffinnenseite nach außen gedreht und danach alles neu zusammen genäht. Da der Stoff innen ja nicht so beansprucht wurde wie außen, hatte man dann ein scheinbar neues Kleid.
Da ja noch mit der Hand gestichelt wurde, und nicht mit einer Nähmaschine, war dies auch nicht so schwer.
Viele Grüße
Eric 
Hallo Wolke,
die Ehesitten der damaligen Zeit wurden bis ins beginnende 20te Jahrhundert weitergeführt. Da hatte kaum ein Mädchen von Stand, und natürlich auch nicht die jungen Herren, viel dabei zu sagen. Die Herren Papa bestimmten, und damit basta. Liebesheiraten waren schocking!
Vor allem im Hochadel wurden Ehen fast nach einer Art Zuchtstammbuch geschlossen. Es würde mich reizen, so etwas mal richtig auszuformen. Wer weiß, vielleicht komme ich mal dazu.
Viele Grüße
Eric
Tja, so kann man auch Geld sparen. 
Ich habs bisher nur bis Seite 42 geschafft und hoffe, nachher kommt ein mieses TV-Programm oder Fussball - dann kann ich weiterlesen. Die Namen waren zu Anfang ein bisschen viel - aber mittlerweile bin ich wohl drin (auch Dank Eriks Aufstellung!!).
Diese Rokokozeit mit all dem Puder, Perücken, Seidenhosen und "Schönheitspflästerchen" war bisher nie unter meinen Büchern zu finden. Warum eigentlich nicht? *wunder*
Schreiben sowenig Autoren darüber?
Hallo Sisi,
ZitatOriginal von Sisi
Diese Rokokozeit mit all dem Puder, Perücken, Seidenhosen und "Schönheitspflästerchen" war bisher nie unter meinen Büchern zu finden. Warum eigentlich nicht? *wunder*
Schreiben sowenig Autoren darüber?
Da muss ich mich Dir anschließen. Bei mir ist es auch das erste Buch aus der Zeit. Aber ich habe schon öfters Filme darüber gesehen und die habe ich jetzt immer vor Augen, wenn ich das Buch lese und lese, wie dort gesprochen wird oder was die Leute dort so anhaben... ![:-]](https://www.buechereule.de/images/smilies/pleased.gif){kind=small}
Das mit dem "Schönheitspflästerchen" fand ich auch witzig. Aber tatsächlich "Daumennagelgroß"? Ist das nicht was arg groß?
Hallo Sisi,
als ich mit der Idee für die Fürstin zum Verlag kam, fielen die Leutchen dort fast in Ohnmacht. Unmöglich hieß es, über diese Zeit könne man nicht schreiben. Dies würde kein Mensch lesen wollen. Sie hätten da ihre Erfahrungen gemacht.
Ich war damals wie vor dem Kopf geschlagen. Sogar meine Frau riet mir, diese Idee sein zu lassen und etwas zu schreiben, das mehr in das Raster des Verlags passen würde. Mir der mir angeborenen Dickköpfigkeit und dem Willen, es allen zu zeigen, habe ich mich jedoch hin gesetzt und die Fürstin geschrieben. Ich hatte keine Ahnung, ob ich sie je an den Mann, sprich einen Verlag bringen würde. Als ich dann aber das fertigte Manuskript auf den Tisch legte, war man dann plötzlich sehr zufrieden.
Aber im Ernst, es scheint eine Abneigung zu geben, über die ausgehende Barockzeit und das beginnende Rokkoko zu schreiben, angeblich, weil die Zeit zwischen dem dreißigjährigen Krieg und Friedrich dem Großen in Deutschland so langweilig gewesen wäre.
Ich bin der Ansicht, eine Zeit ist immer so interessant, wie der Roman, den man darüber schreibt, und zum anderen reizt es mich, über dass zu schreiben, vor dem andere zurück scheuen.
Viele Grüße
Eric
ZitatOriginal von Eric
Ich bin der Ansicht, eine Zeit ist immer so interessant, wie der Roman, den man darüber schreibt, und zum anderen reizt es mich, über dass zu schreiben, vor dem andere zurück scheuen.
Da müssen wir ja froh und dankbar über deinen Dickkopf sein! 
Hallo Morgana,
ZitatDas mit dem "Schönheitspflästerchen" fand ich auch witzig. Aber tatsächlich "Daumennagelgroß"? Ist das nicht was arg groß?
Auch schon damals hieß es vor allem, auffallen. Diese Schönheitspflästerchen waren nicht bloss runde Aufkleber, sondern oft sehr phantastisch geformt. Sie liebten Damen Halbmonde, und ein ganz verrückter Herr ließ sich mal ein Schönheitspflästerchen in Form eines Schiffes anpassen.
Ähnlich war es auch mit den Perücken. Bei den Damen waren es oft mit Echthaar verkleidete Drahtgestelle in bizarren Formen, bei den Herren fielen die künstlichen Locken oft bis zum Gürtel hinab. Die Perücken Augusts des Starken waren damals berühmt, weil seinem Kopf das Aussehen eines Löwenkopfes verliehen.
Viele Grüße
Eric
ZitatOriginal von Eric
.... und ein ganz verrückter Herr ließ sich mal ein Schönheitspflästerchen in Form eines Schiffes anpassen.
Die Perücken Augusts des Starken waren damals berühmt, weil seinem Kopf das Aussehen eines Löwenkopfes verliehen.
Muß mich doch noch mal melden heute und bevor ich weiterlese...:-)
Oh, schade, Eric...das hätte ich gerne gesehen.... 
Mal ganz ernsthaft, da fände ich erläuternde Illustrationen - im Anhang zum Beispiel - supertoll! Ist das denn den Verlagen zu teuer, wenn ich fragen darf - oder mochtest Du das nicht?
Also wirklich, ich bin schwer begeistert von Deinem Roman - was für ein Glück, daß der Verlag sich umstimmen ließ, Dich einen Roman aus dieser Zeit veröffentlichen zu lassen.
Eine der Protagonisten, der mir bisher am besten gefällt, ist der "grüne" Philipp von Zinggen. Ich finde, man sieht diesen Menschen so richtig vor sich, wie er sich so herrlich snobistisch geben will - und dann muß er sich von Flöhen beißen lassen - schocking...ich hab so gelacht... 
Sag mal, ich mußte Sodomie tatsächlich erstmal nachschlagen.
Sodomie [nach der bibl. Stadt Sodom] , sexueller Verkehr von Menschen mit Tieren. (c) Meyers Lexikonverlag.
Und so benannte man Homosexuelle? Meine Güte.
Hoffentlich werd ich heute nicht so schnell müde. Möchte gerne noch wissen, wie es weiter geht.
Iris (Baumbart)
Ich bin ja sehr gespannt, wie sich Charlotte entwickeln wird. Zwischen ihren Schwestern war sie diejenige, die am meisten herausstach. Schon allein durch ihr Aussehen. Nun steht sie kurz vor der Vermählung und sie ist einfach nur brav, freundlich und nimmt alles, als gegeben hin. Ich werde gleich noch mal ein paar Seiten weiterlesen, damit ich der Frage ein wenig weiter nachgehen kann. Charlotte muß in meinen Augen eine Entwicklung durchmachen, spätestens wenn die Neidungen ihres Ehemannes durchschaut.
Hallo Baumbart
Illustrationen wären sicher toll, aber der Verlag würde mich würgen, wenn ich mit dieser Idee käme. Farbbilder wären im Druck zu teuer und einfache Bleistiftillustrationen in der geforderten Qualität sind eher selten. Auch müssten die Urheberrechte berücksichtigt werden. Selbst Sachbuchautoren haben da oft ihre Probleme. Für einen einfachen Roman wie die Fürstin wäre das zu viel Aufwand für zu wenig Erfolg gewesen.
Fast jedes Mitglieder der höheren Gesellschaft wollte damals etwas besseres sein und wäre in unseren Augen ein Snob gewesen. Zu den Flöhen ist zu sagen, dass Herrschaften auf Überlandreisen oft ihr eigenes Bettzeug bei sich hatten und dies in Gasthäusern und Herbergen benutzten. Der liebe Zinggen rechnete jedoch damit, unterwegs bei Bekannten übernachten zu können und war daher dem Ernstfall hilflos ausgeliefert.
Aufgrund einiger recht deutlicher Aussagen in den frühesten Büchern der Bibeln kannte die Kirche mit sexuellen Abweichlern wenig Gnade. In den Topf der Sodomie wurde zu jenen Zeiten alles geworfen, was nicht normgerecht war. Selbst im 19. Jahrhundert wurde noch alles getan, um den Wilden auf fremden Kontinenten die sogenannte Missionarsstellung beizubringen.
Damit noch viel Spaß beim Weiterlesen.
Dein
Eric
Hallo Wolke,
na, ich glaube, da täuscht Du Dich gewaltig in Charlotte. Brav ist sie meiner Meinung nach nicht und sie wird sich auch nicht lange von den Äußerlichkeiten und dem Reichtum blenden lassen, wenn Du mich fragst.
Bin leider gestern abend nicht mehr allzu weit gekommen mit dem Lesen, weil ich ein paar private Dinge noch zu regeln hatte und ein wenig im Streß bin dadurch - bin jetzt auf Seite 70 ungefähr - aber ich möchte Eric hier nochmals ein ganz dickes Lob aussprechen.
Sein ganzer Erzählstil ist bei der Fürstin immer so leicht mit einem Augenzwinkern durchsetzt, daß ich mich zumindest während des Lesens dabei ertappe, wie ich dauernd schmunzeln muß.
Also Eric - wenn Eure anderen Romane genauso sind, habe ich für mich eine sehr positive Entdeckung gemacht.
Einfach Klasse!
Mehr von mir zur "Fürstin" hoffentlich im Laufe des Tages oder der Woche...:-)
Iris (Baumbart)
Hallo Wolke,
ich hoffe denn doch, dass Charlotte sich weiterentwickelt. Jetzt muss sie sich erst einmal an eine neue Umgebung gewöhnen und hofft von ganzem Herzen, es dort besser zu haben als auf der Veldenburg. In erster Linie geht es ihr darum, die Sympathie ihres zukünftigen Ehemannes zu erlangen. Außerdem hatte ihre Mutter sie, wie auch alle ihre Schwestern auf Gehorsam dressiert. Da tut sie natürlich alles, um nicht aus dem Rahmen zu fallen.
Viele Grüße
Eric
da hatte mich die Technik überlistet und mein voriges Posting noch einmal als Kopie herein gesetzt.
Ich bitte dies zu entschuldigen und wünsche euch weiterhin viel Vergnügen und Freude beim Lesen.
Euer Gheron
ZitatOriginal von Eric
Für einen einfachen Roman wie die Fürstin wäre das zu viel Aufwand für zu wenig Erfolg gewesen.
Wirklich schade!...Aber den Ausdruck einfach nimm mal besser wieder zurück!
Wenn alles, was soviel Spaß schon beim Lesen bereitet, einfach ist, dann liebe ich das Einfache geradezu. Mal so gesagt: vieles, was locker und einfach wirkt, zeugt nach meiner bisherigen Erfahrung oft mehr von Können, als etwas, was kompliziert und sehr bedeutend wirken soll, wenn Du verstehst, was ich meine...:-)
ZitatDamit noch viel Spaß beim Weiterlesen.
Dein
Eric
Das habe ich mit Sicherheit.
Lieben Gruß ...
Iris
Hallo Morgana,
kann sein, daß ich mich da täusche - und ich möchte auch nicht akribisch auf meiner Ansicht bestehen - eigentlich müßte uns das ja auch Eric verraten, wer recht behält - aber ich denke, Charlotte nimmt sich vor brav zu sein, weil sie halt so erzogen ist, daß sie meint, sie müßte - aber ich denke schon, daß sie vom Wesen und Charakter sehr rebellisch ist und ihren eigenen Kopf hat...und das ihre gesamte Entwicklung dahin steuert, daß das auch bei Gelegenheit durch kommt und sich - je nach Möglichkeit, durchaus offen zeigen wird.
Ich glaube, unser lieber Fürst weiß noch gar nicht, was da auf ihn zukommt und was er sich mit Charlotte eingehandelt hat...oder besser gesagt, ich hoffe es...:grin
Nun, wir werden es ja alle sehen...ich jedenfalls finde den Roman von Eric köstlich...:-)
Lieben Gruß
Baumbart
ZitatOriginal von Morgana
Ich glaube nicht, dass sich Wolke da in Charlotte täuscht. Es ist einfach so, dass sie zum jetzigen Zeitpunkt so brav ist. Das sie sich ändern muss und auch wird und sich entwickeln wird, ist gar keine Frage. Später mal wird sie dann vielleicht nicht mehr so brav sein. Aber zum jetzigen Zeitpunkt ist sie das meiner Meinung nach schon.
Ganz genau so ist es, Morgana. Du hast genau verstanden, was ich meinte
Liebe Mitleserinnen,
ihr werdet schon noch erleben, in welche Richtung Charlotte, wie auch der gesamte Roman, sich entwickelt.
Lyncht mich bitte nicht!
Euer Eric
ZitatOriginal von Eric
Lyncht mich bitte nicht!
UUUUHhhhhh.. das klingt ja vielversprechend ...