Originaltitel: Careless in Red
768 Seiten
Kurzbeschreibung
Lynley kehrt zurück
Der Blick des Wanderers bleibt an etwas Rotem hängen. Tief unten, am Fuß der Steilküste, liegt ein zerschmetterter Körper. Als die Polizei die Ermittlungen aufnimmt, kann der Wanderer keine Papiere vorweisen. Ist er wirklich der, der zu sein er behauptet ...?
Es ist Ende April. Durch das wechselhafte Frühlingswetter wandert ein Mann die Küste Cornwalls entlang. Seit Wochen hat er nicht mehr in einem Bett geschlafen, sich gewaschen, sich rasiert. Als er über der Klippe bei Polcare Cove innehält, bleibt sein Blick an etwas Rotem hängen. In der Tiefe liegt ein zerschmetterter Körper. Was zunächst wie ein Unfall aussieht, entpuppt sich als Sabotageakt und Mord, und die örtliche Ermittlerin Bea Hannaford steht bald schon einem ganzen Dutzend Verdächtigen gegenüber - darunter auch der Wanderer, der von sich behauptet, Thomas Lynley zu heißen, doch ausweisen kann er sich nicht. Als Hannaford bei New Scotland Yard Informationen einfordert, bekommt sie seine Dienstmarke übermittelt, die keineswegs vernichtet wurde, als Lynley nach dem tragischen Tod seiner Frau den Dienst hatte quittieren wollen. Hannaford bezieht den Detective Superintendent, der er nicht mehr zu sein behauptet, in ihre Ermittlungen ein. Und tatsächlich hat Lynley bereits einen ersten Verdacht. Nur eine Person, weiß er, kann ihm auf unbürokratischem Wege mehr Informationen beschaffen. Und er ruft Barbara Havers an ...
Über die Autorin
Akribische Recherche, präziser Spannungsaufbau und höchste psychologische Raffinesse zeichnen die Bücher der Amerikanerin Elizabeth George aus. Ihre Fälle sind stets detailgenaue Porträts unserer Zeit und ihrer Gesellschaft. Elizabeth George, die lange an der Universität "Creative Writing" lehrte, lebt heute auf Whidbey Island im Bundesstaat Washington, USA. Alle ihre Lynley-Havers-Bestseller wurden von der BBC verfilmt und auch im deutschen Fernsehen mit größtem Erfolg ausgestrahlt.
Meine Meinung
Endlich ein neuer Inspektor Lynley-Krimi - Juhu! Das dachte ich, als ich gesehen habe, dass "Doch die Sünde ist scharlachrot"
erschienen ist. Mittlerweile hat sich meine Begeisterung ziemlich gelegt...
Das Buch spielt an der Küste Cornwalls, eigentlich eine hübsche Kulisse, aber außer der Tatsache, dass das Meer und das Surfen eine Rolle spielen, bleibt Cornwall ziemlich blass. Inspektor Lynley ist nach dem Tod seiner Frau auf einer einsamen Wanderung und entdeckt dabei die Leiche eines Jungen am Strand. Um Hilfe zu holen bricht er in ein Häuschen ein und begegnet dort der Tierärztin Daidre Trahair.
Erst sieht alles aus wie ein Unfall beim Klettern in den Klippen, doch dann stellt sich heraus, dass die Kletterausrüstung manipuliert wurde...
Und nun dreht sich das Buch abwechselnd um die Familie des toten Jungen, die Familie seiner Ex-Freundin, um Daidre Trahiar, um die Ermittlerin Bea Hannaford und um ein paar weitere schräge Gestalten.
Die Familie des toten Jungen ist dabei ein altes Hotel wieder in Schuss zu bringen. Die Tochter ist Fahrradverrückt, die Mutter sexbesessen und der Vater hat so seine Geheimnisse. Auch in der Familie der Ex-Freundin kriselt es gewaltig. Und ich muss sagen, dass ich die Abschnitte über diese beiden Familien ziemlich zäh fand. Interessanter war da schon Daidre Trahair und die Ermittlerin Hannaford. Aber so richtig spannend waren auch diese beiden nicht.
Inspektor Lynley wird in die Ermittlungen einbezogen und etwa ab der Hälfte wird auch Barbara Havers eingeschaltet (wie realistisch das ist, sei mal dahingestellt). Ab da wird das Buch dann auch etwas interessanter, aber während der ersten Hälfte war ich einige Mal kurz vor dem Abbruch und habe eigentlich nur aus alter Begeisterung für Lynley und Co durchgehalten. Und irgendwann wollte ich dann natürlich wissen, wer nun der Mörder war - aber die Auflösung fand ich auch sehr konstruiert.
Naja, insgesamt bin ich enttäuscht von diesem langatmigen Buch und vergebe 6 Punkte - und da ist schon der Fan-Bonus dabei...