Eine Handvoll Venus - Frederik Pohl/Cyril M. Kornbluth

  • Inhalt: [Klappentext]
    Gigantische Werbeagenturen beherrschen die Welt des 21. Jahrhunderts, die politischen Institutionen sind zu Attrappen verkümmert, die Bürger nichts weiter als statistisch erfasste Konsumenten. Doch als sich das angebliche Geschäft des Jahrhunderts - die Besiedlung des Planeten Venus - als Flop herausstellt, kommt es zu unkontrollierbaren Folgen: Die Konsumenten rebellieren ...


    Meinung:
    Nunja, so richtig konnte mich das Buch nicht überzeugen. Die Idee an sich finde ich wirklich interessant und es ist erstaunlich, dass die Autoren schon vor einigen Jahrzehnten eine solche Entwicklung auf der Erde befürchteten bzw. voraussahen, auch wenn -zum Glück- noch nicht alles, was in dem Buch beschrieben steht, Wirklichkeit geworden ist. Aber die Macht der Werbung, der Einfluss der Wirtschaft auf das Weltgeschehen (dabei vor allem weniger großer Konzerne) oder die Kluft zwischen Arm und Reich sind doch heute nicht zu übersehen. (Wie unzweifelhaft zu erkennen handelt es sich bei dem Buch also um eine Dystopie ;-))


    Was mir die Freude an dem Buch aber etwas verdorben hat, waren diese erzwungenen Höhpeunkt aller 1-2 Kapitel, die sicher darauf zurückzuführen sind, dass das Buch ursprünglich als Serie erschien und die Leser schließlich immermal einen Anreiz erhalten mussten weiterzulesen. Aber mich hat das eher genervt. Dauernd kam es zu irgendwelchen Umbrüchen - und am Ende nochmal ein vollkommener Umbruch. Das Tempo der Handlung ist, wie ich finde, einfach zu groß besonders zum Ende hin, es geht dann oft in Riesensprüngen voran. Ein paar mehr Seiten hätten dem Buch vielleicht gut getan. Ich habe ja nichts gegen Überraschungen, aber das war mir in dem Buch dann doch ein wenig zuviel davon - und irgendwie geht damit auch ein wenig die realistische Seite verloren.


    Anmerkung: Die verlinkte Ausgabe enthält noch ein Vorwort von Richard Morgan.

    "Es gibt einen Fluch, der lautet: Mögest du in interessanten Zeiten leben!" [Echt zauberhaft - Terry Pratchett]

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  • Danke saz, deine Rezi hat mich schon fast am Haken, ich hätte nur noch ein paar Fragen:
    ich könnte ja googeln, aber weil ich dazu zu faul bin... was ist Dystopie?
    du schreibst "vor einigen Jahrzehnten", von wann ist es denn?

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    "Es hat alles seine Stunde und ein jedes seine Zeit, denn wir gehören dem Jetzt und nicht der Ewigkeit."

  • Soweit ich mich erinnern kann, stand in dem Vorwort, dass es in der Zeit des Golden Age geschrieben wurde, also in den 40er bzw. 50er Jahren. (Gerade nochmal nachgeschaut: Es wurde 1952 veröffentlicht.)


    Und eine Dystopie...Bin in solchen Dingen ehrlich gesagt auch nicht sonderlich bewandert, insofern kann ich dir auch keine genaue Definition geben. Aber es ist eben sozusagen eine Art pessimistische Utopie. Es spielt also in der Zukunft und "warnt" gewissermaßen vor bedenklichen gesellschaftlichen Entwicklungen.
    Meistens gibt es dann in der Handlung auch eine entsprechende Gegenbewegung (gegen diese negative Entwicklung) - das ist bei diesem Buch auch so. In dem Fall kämpft eine gewisse Gruppe, die "Natschu" genannt wird, gegen die Ausbeutung der Erde. Aber man kann das Buch sicher auch lesen, um sich einfach nur unterhalten zu lassen ;-)

    "Es gibt einen Fluch, der lautet: Mögest du in interessanten Zeiten leben!" [Echt zauberhaft - Terry Pratchett]

  • Hab das Buch dieses Jahr auch gelesen und mir hat es sehr gut gefallen. Hab wirklich schon wesentlich schlechtere Science Fiction gelesen.