'Die Kalligraphin' - Seiten 333 - 446

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    Original von Danai
    Als ich von Amalias Flucht gelesen habe, dachte ich spontan: "So eine dumme Gans. Der heiratet sie doch nie!" Dass von Schwarzbach danach auf Habar losgeht ist empörend, noch schlimmer finde ich aber, dass Georg nicht eingreift, als von Schwarzbach Habar schlägt. Er hätte bestimmt mäßigend auf den anderen einwirken können.


    Daß Georg nicht einschreitet, unterstreicht nur seinen schwachen Charakter. Aber dabei ist er eigentlich ein ganz schönes Risiko eingegangen. Habar hätte ihn in diesem Moment ja verraten und erzählen können, daß sie eine Unterschrift für ihn gefälscht hat. Aber wer hätte einem Türkenmädchen schon geglaubt ....


    Zitat

    Original von Danai
    Aber immer wenn ich denke, dass Rupert sich nun tatsächlich verändert hat, dann handelt er wieder so unberechenbar. Im einen Moment klingt seine Beziehung zu Habar so harmonisch, im anderen verdrückt er sich erst einmal wieder. Ob Angst und Unsicherheit ihn davon treiben, als das Baby sich ankündigt? Dabei müsste doch gerade er wissen, wie wichtig ein Vater für ein Kind ist. Wie gut, dass er sich später besinnt.


    Ich glaube, daß diese für ihn fremden Gefühle ihn dazu veranlassten, erst einmal vor dieser neuen Situation fortzulaufen. Sein Leben lang hat er nur negative Empfindungen zugelassen. Ich denke, das war einfach eine neue Welt für ihn, mit der erst umzugehen lernen mußte.


    Zitat

    Original von Danai
    Ja und dann erleben wir noch Karls Tod. Das ist wirklich traurig. Er wollte so gerne ein Held werden und konnte doch an seinen eigenen Mut nicht glauben. Ich hätte ihm Besseres gewünscht.


    Irgendwie kam mir sein Fluchtversuch wie eine Ahnung vor .... als ob er gewußt hätte, wenn er jetzt nicht flieht, stirbt er ....

  • Zitat

    Original von -Christine-



    Irgendwie kam mir sein Fluchtversuch wie eine Ahnung vor .... als ob er gewußt hätte, wenn er jetzt nicht flieht, stirbt er ....


    Oder er hat gar keinen Versuch unternommen, den Schuß auszuweichen :gruebel Ohne Deckung geritten? :gruebel

    Don't live down to expectations. Go out there and do something remarkable.
    Wendy Wasserstein

  • Zitat

    Original von -Christine-
    Ich glaube, daß diese für ihn fremden Gefühle ihn dazu veranlassten, erst einmal vor dieser neuen Situation fortzulaufen. Sein Leben lang hat er nur negative Empfindungen zugelassen. Ich denke, das war einfach eine neue Welt für ihn, mit der erst umzugehen lernen mußte.


    Guter Punkt.


    Bei euren Überlegungen zu Karl habe ich jetzt hin und her überlegt. :gruebel
    Beides ist möglich ...


    Liebe Grüße


    Kirsten

  • Ruperts Entwicklung finde ich unheimlich gut dargestellt. Anfangs dachte ich, er ist klar der Bösewicht in der Familie, dann erfuhren wir nach und nach, was ihn so hat werden lassen, und nun verliebt er sich ausgerechnet in Habar, die als Türkin eigentlich das Ziel seines Hasses war. Nachvollziehbar, dass er noch Schwierigkeiten hat, sich vollends auf diese Beziehung einzulassen. Ein Stück weit hilft ihm, denke ich, dass Habar nunchristlich getauft ist, aber dann wird sie schwanger, was ihn ereut auf Distanz geghen lässt.


    Zitat

    Original von Solas


    Guter Punkt.


    Bei euren Überlegungen zu Karl habe ich jetzt hin und her überlegt. :gruebel
    Beides ist möglich ...


    Ich denke auch, dass ihn die gesamte Situation überfordert hat. Er war immer auf sich allein gestellt, und nun ist da plötzlich so etwas wie eine Familie. Vielleicht erinnert ihn das Baby auch ein wenig an seine verlorene Mutter und das kleine Schwesterchen?




    Schön finde ich, wie Rupert sich seiner kleinen Tochter langsam annähert, das hat mich wirklich berührt.




    Zitat

    Original von Bouquineur
    Was passiert, wenn er erfährt, dass er mit Habars Hilfe - erst unwissentlich, dann wissentlich - um Teile seines Erbes gebracht wurde? Wie wird er sich für diesen Vertrauensbruch rächen, denn rächen wird er sich garantiert...


    :write
    Habars Fälschungen hängen wie ein dunkler Schatten über Ruperts und Habars neu gefundenen Glück. Während des Lesens hatte ich die ganze Zeit ein ungutes Gefühl, was da wohl noch kommen wird.




    Zitat

    Original von Bouquineur
    Karls Tod, der so sinnlos war, und Ibrahims Schmerz seinen Tod haben mich wirklich mitgenommen. Karl, der bislang einer der Protas war, die sich nicht haben greifen lassen, der hier in diesem Abschnitt so furchtbar unter der Ungerechtigkeit des Krieges gelitten hat und den wir Leser nur ein kurzes Stück begleiten durften. *schnüff*


    auch das kann ich nur :write
    Das Grauen des Krieges wurde in diesem Abschnitt wieder greifbar. Dass Karl am Ende dieser blutigen Schlacht auch fallen musste, ist umso dramatischer, als er nach dieser Schlacht mit Ibrahim hätte nach Hause gehen können. So kann man seinen Tod nichtmal als Erlösung von den ständigen Qualen des Krieges sehen.


    Ich bin gespannt, wie die von Hartlebens auf die schreckliche Nachricht reagieren werden. Insbesondere Theodora hatte ja in diesem Abschnitt erstmals so etwas wie Zuneigung für ihren Sohn gezeigt.

  • Zitat

    Original von Bookworm
    Ruperts Entwicklung finde ich unheimlich gut dargestellt.


    Danke. :-]


    Zitat

    Original von Bookworm
    Ich denke auch, dass ihn die gesamte Situation überfordert hat. Er war immer auf sich allein gestellt, und nun ist da plötzlich so etwas wie eine Familie. Vielleicht erinnert ihn das Baby auch ein wenig an seine verlorene Mutter und das kleine Schwesterchen?


    Ja, das glaube ich auch. Er ist überfordert. Dass mit der Erinnerung an die Mutter und die kleinen Schwester halte ich übrigens für eine gute Idee.


    LG


    Kirsten

  • Oh nein - ich habe so gehofft, dass Karl fliehen kann und glücklich wird und jetzt.... :cry :cry Ich hätte weinen können. Irgendwie mochte ich diesen Kerl.


    Auch Ibrahim mag ich gern. Anfangs dachte ich, er verleugnet seine Vergangenheit, aber jetzt weiss ich, dass er nur verdrängt um sich selbst - sein Seelenleben - zu schützen. Vielleicht interpretiere ich zu viel hinein, aber mir scheint, dass es so ist.


    Amalia hat diesen Trottdorf verdient. Ich mag sie nicht und werde sie sicher nie mögen. Wie es wohl mit den beiden weitergeht? Dass ihr Vater die Verbindung nicht sehen will find ich heftig - wie kommen die beiden bloss über die Runden? Wenn sie nicht mehr anschreiben können, können sie nur noch wo anders hin fliehen und von vorne anfangen. Nur wie?


    Rupert..... Tja, ein großes Rätsel für mich. Er liebt Habar, will es aber nicht zugeben. Schön beschrieben ist die Szene, wie er seine Tochter beim Schlafen beobachtet. Er hat also doch ein Herz. Ich glaube aber auch, dass er sich rächen wird, wenn er erfährt, dass Habar die Unterschriften gefälscht hat. Allerdings glaube ich, dass er es ahnt. Aber dann verstehe ich nicht, dass er ihr gegenüber trotzdem so nett ist. Der Mann ist undurchsichtig. ?(


    Zu den nicht vorhandenen Liebeszenen: Schön wäre es tatsächlich gewesen, aber nicht notwendigt. Irgendwie passt es zum Buch, dass keine Liebesszene vorkommt - eben wegen der vielen Kriegsszenen -bzw. der schlimmen Kriegsszenen. Gefehlt hat es nicht wirklich, aber geschadet hätte es auch nicht ;-)


    Irgendwie bin ich froh, dass ich nicht auf den Klappentext gehört habe. Der sagt wie immer so wenig aus. Ich frag mich manchmal, ob derjenige, der den Klappentext geschrieben hat, überhaupt das Buch gelesen hat. ;-)


    Ich muss auch sagen, dass mich das Buch sehr beschäftigt. Das hätte ich vorher nicht gedacht. Jetzt bereue ich, dass ich mich bei der letzten Leserunde abgemeldet habe. :-(
    Wenn die vorherigen Bücher genauso toll sind, hast du eine neue Leserin gewonnen, Kirsten :-)


    So, jetzt geh ich noch ein halbes Stündchen lesen - morgen muss ich früh raus und wieder arbeiten....

  • Mich hat Karls Tod weinen lassen.
    Er war, im Rahmen eines Soldaten, ein guter Mensch, der das rohe und menschenverachtende Geschäft des Krieges nicht ertragen konnte. Man kam ihm näher, seinen Gedanken und Einstellungen. Sein Tod ist umso tragischer. Aber da ich bezweifle, dass er in sein altes, "normales" Leben hätte zurück wechseln können ist es mir fast ein Trost zu wissen, dass es ein Ende genommen hat.


    Zu Esme. Ich sehe sie vor mir, klein, wunderschön, sehr lebendig und alle Menschen des Haushaltes um ihre Finger wickelnd. Ich denke, ein Teil von Rupert ist stolz, dieses Wesen geschaffen zu haben. Kann er mit einem Säugling und Kleinkind vielleicht noch nichts anfangen, wird sie ihn spätestens als neugieriger Wildfang mit Charme bezirzen.


    Amalia hat trotz ihrer Dummheit ein wenig mein Mitleid. Sie handelt genau so, wie sie es gelernt hat, immer den leichtesten Weg und dem eigenen Kopf folgen, den Rest wird die Familie für sie schon gerade biegen. Dumm nur, dass gerade ihr Vater sich weniger als liebend denn als karieristisch erweist. Und da er für seinen Misserfolg kein anderes Ventil hat, muss es eben die ungehörige Tochter sein.


    Wen ich aus ganzem Herzen verachte ist ihr Geliebter, der hoch spekuliert hat und nun nichts aus eigener Kraft aus seinem Leben macht. Blödmann!

  • Ich bin traurig. :cry Traurig weil Karl tot ist und weil Ibrahim so leidet. Das kann ich gar nicht ab :-) Schade.


    Schön dagegen finde ich, dass Rupert und Habar zusammen sind und ein kleines Mädchen haben. Auch, dass Rupert Gefühle für die Kleine zulässt gefällt mir. Als sie nach seinem Bein gefragt hat, dachte ich nur: Oh oh. Aber anscheinend mag Rupert es lieber, wenn er direkt darauf angesprochen wird. Außerdem ist sie ja noch ein kleines Mädchen.


    Amalia scheint jetzt doch noch ihre Strafe für ihren Hochmut und ihre Arroganz zu bekommen. Jetzt tut sie mir fast schon wieder leid.

    Ein Raum ohne Bücher ist ein Körper ohne Seele.
    - Cicero


    :lesend Harlan Coben - Ich vermisse dich

  • Zitat

    Original von Lumos


    Und warum wird Habar komplett die Schuld zugewiesen? Die engste Vertraute war doch schließlich diese Christiane von Thann ?( ? Georg erweist sich hier wieder total als Feigling, der nur seine eigenen Interessen im Auge hat und immer den leichtesten Weg geht.


    Das fand ich auch sehr gemein. Obwohl es vorherzusehen war. :fetch

    Ein Raum ohne Bücher ist ein Körper ohne Seele.
    - Cicero


    :lesend Harlan Coben - Ich vermisse dich

  • Zitat

    Original von CathrineBlake
    Ich bin traurig. :cry Traurig weil Karl tot ist und weil Ibrahim so leidet. Das kann ich gar nicht ab :-) Schade.


    Schön dagegen finde ich, dass Rupert und Habar zusammen sind und ein kleines Mädchen haben. Auch, dass Rupert Gefühle für die Kleine zulässt gefällt mir. Als sie nach seinem Bein gefragt hat, dachte ich nur: Oh oh. Aber anscheinend mag Rupert es lieber, wenn er direkt darauf angesprochen wird. Außerdem ist sie ja noch ein kleines Mädchen.


    Gell, das nimmt dem Buch ein wenig die Härte. :wave

  • Booklooker , Liesbett und CathrineBlake
    Danke für eure lieben Worte zu Karl. Ich mochte ihn auch gerne, vielleicht, weil er so unscheinbar war.


    Zitat

    Original von Liesbett
    Aber da ich bezweifle, dass er in sein altes, "normales" Leben hätte zurück wechseln können ist es mir fast ein Trost zu wissen, dass es ein Ende genommen hat.


    Das ist sicherlich ein wichtiger Punkt. Zurückzukehren als jemand, der auf diese Art und Weise gescheitert ist, der mit dem Leben, dass für seinesgleichen bestimmt ist, nichts anfangen kann ... Andererseits vielleicht hätte er es ja doch geschafft. :cry


    CathrineBlake
    Zu Karls und Ibrahims Leiden: Es war schlimm, sich das vorzustellen. Ich hatte Einiges über das „einfache“ Soldatenleben gelesen, und da gab es auch Berichte darüber, wie sehr manche dieser Soldaten unter dem Krieg gelitten haben. Manche versuchten wegzulaufen, andere haben den Verstand verloren, wieder andere sind Amok gelaufen.


    Zitat

    Original von von Booklooker
    Auch Ibrahim mag ich gern. Anfangs dachte ich, er verleugnet seine Vergangenheit, aber jetzt weiss ich, dass er nur verdrängt um sich selbst - sein Seelenleben - zu schützen. Vielleicht interpretiere ich zu viel hinein, aber mir scheint, dass es so ist.


    Ich finde die Interpretation gut. :-)


    Zitat

    Original von von Booklooker
    Wenn sie nicht mehr anschreiben können, können sie nur noch wo anders hin fliehen und von vorne anfangen. Nur wie?


    Dann dürften die beiden Schwierigkeiten bekommen. So, wie sie veranlagt sind, können sie bestimmt nicht auf eigenen Füßen stehen.


    Zitat

    Original von von Booklooker
    Ich frag mich manchmal, ob derjenige, der den Klappentext geschrieben hat, überhaupt das Buch gelesen hat.


    Doch. Aber ich denke, man versucht immer eine möglichst große Lesergruppe zu treffen und das führt zu eher uneindeutigen Klappentexten. Ich könnte mir vorstellen, dass es sehr schwer ist, einen Klappentext zu schreiben, schließlich muss der auch dem Marketing gefallen.


    Zitat

    Original von Liesbett
    Zu Esme. Ich sehe sie vor mir, klein, wunderschön, sehr lebendig und alle Menschen des Haushaltes um ihre Finger wickelnd.


    Die stolzen Eltern stimmen zu. :-)


    Zitat

    Original von Liesbett
    Wen ich aus ganzem Herzen verachte ist ihr Geliebter, der hoch spekuliert hat und nun nichts aus eigener Kraft aus seinem Leben macht. Blödmann!


    Sehr treffend. Er macht tatsächlich nichts aus eigener Kraft.


    Liebe Grüße


    Kirsten

  • Zitat

    Original von Solas


    Doch. Aber ich denke, man versucht immer eine möglichst große Lesergruppe zu treffen und das führt zu eher uneindeutigen Klappentexten. Ich könnte mir vorstellen, dass es sehr schwer ist, einen Klappentext zu schreiben, schließlich muss der auch dem Marketing gefallen.


    Mittlerweile bin ich eh so weit, dass ich mich nur auf Eulen-Rezis verlasse und die Klappentexte nicht lese. Meistens lese ich sie mitten im Buch oder am Ende und vergleiche dann, wie ähnlich sie dem Buch waren :lache
    Wie gesagt, nach dem Klappentext hörte es sich eher an, als würde Habar sich das ganze Buch über auf der Flucht befinden und würde nichts anderes machen als Unterschriften fälschen :rolleyes

  • Ich hab das Buch zwar schon länger durch, bin aber bisher nicht dazu gekommen, meine Meinung dazu zu schreiben:


    Die Annäherung von Rupert und Habar fand ich sehr schön beschrieben. Rupert wächst mir immer mehr an's Herz. Nach solanger Zeit lässt er endlich mal wieder jemanden an sich heran! Klar, dass es ihm schwer fällt und er offenbar immer wieder Angst vor seinen Gefühlen und der Verantwortung bekommt.
    Mir hat da übrigens keine Liebesszene gefehlt. Die Annäherung der Beiden war so vorsichtig und zwart, da hätte eine leidenschaftliche Liebesszene gar nicht dazu gepasst! Ich fand es so genau richtig, irgendwie entspricht das Ausslassen der ersten Nacht zwischen Habar und Rupert ihrer Beziehung: Langsam, fast unbemerkt und vorsichtig.


    Die Kriegsszene fand ich sehr realistisch und sehr bedrückend dargestellt. Karl tat mir leid. Irgendwie kommt er mir vor wie ein Träumer, er hat sich das bestimmt ganz anders vorgestellt, seine Laufbahn als Offizier. Die Wirklichkeit hat ihm gezeigt, dass Krieg schmutzig ist und nicht hehern. Schade fand ich, dass er erstmal bei der Vergewaltigung weg geschaut hat. Irgendwie dachte ich da "Der Sohn seines Vaters".
    Sein Tod hat mich traurig gemacht, aber ich war überrascht, wie sehr Ibrahim getroffen war. Irgendwie hatte ich immer den Eindruck, dass Karl mehr an Ibrahim hängt, als umgekehrt, aber offenbar habe ich mich da geirrt.


    Als Amalia mit Ferdinand davon ist, dachte ich mir "Oh je, jetzt schaufelt sie sich ihre eigene Grube" und so war es auch. Ich denke, es war ziemlich schmerzhaft für sie, plötzlich in der Realität anzukommen und zu entdecken, dass sie eben nicht jeder bedienungslos liebt und alles für sie tut, ganz im Gegenteil. Ihr Geliebter ist ja nicht gerade ein Aushängeschild für Liebreiz und Gutmutigkeit.


    Georgs Verhalten bei Habars "Bestrafung" war irgendwie folgerichtig. Er hat noch nie wirklich Charakter und Größe bewiesen, warum also da?


    Lieben Gruß
    Larna

  • Zitat

    Original von Larna
    Karl tat mir leid. Irgendwie kommt er mir vor wie ein Träumer, er hat sich das bestimmt ganz anders vorgestellt, seine Laufbahn als Offizier. Die Wirklichkeit hat ihm gezeigt, dass Krieg schmutzig ist und nicht hehern. Schade fand ich, dass er erstmal bei der Vergewaltigung weg geschaut hat. Irgendwie dachte ich da "Der Sohn seines Vaters".


    Ja, ich glaube, das trifft es an dieser Stelle ganz gut. Auch wenn es einen Schatten auf meinen armen Karl wirft.


    Zitat

    Original von Larna
    Georgs Verhalten bei Habars "Bestrafung" war irgendwie folgerichtig. Er hat noch nie wirklich Charakter und Größe bewiesen, warum also da?


    Und noch ein Treffer. ;-)


    LG


    Kirsten

  • Zitat

    Original von Solas


    Ja, ich glaube, das trifft es an dieser Stelle ganz gut. Auch wenn es einen Schatten auf meinen armen Karl wirft.


    Ja, bis dahin war Karl für mich ein "besserer" Georg, sozusagen so, wie Georg hätte sein können, wenn er mehr Selbstbewusstsein hatte. Doch in der Szene kam Georgs Erbe durchaus durch. Auch die Flucht könnte man so sehen, Georg weicht kämpfen ja auch immer auf.


    Sein Tod war wirklich traurig, aber vielleicht hätte ihn der Krieg sonst gebrochen und hätte sein restliches Leben so gelitten, wie Georg es tat.


    Lieben Gruß
    Larna

  • Die Beziehung zwischen Rupert und Habar ist sehr merkwürdig. Auf der einen Seite glaube ich dass Liebe im Spiel ist, aber auf der anderen Seite empfinde ich keine Wärme. Zumindest kommt beim Lesen keine Wärme an. Ich durchschaue Rupert immer noch nicht so ganz. Aber ich vermute fast, er sich selber auch nicht so wirklich.
    Aber wisst ihr was mich manchmal ein kleine bisschen genervt hat? Diese ruhige und hinnehmende Art von Habar. Ich weiß, dass ist ihr Charakter, aber hätte sie nicht mal ein einziges Mal laut werden können. Hätte sie nicht einmal ihre Meinung laut stark vertreten können, egal welche Konsequenzen es gehabt hätte? Mir fehlte der Mut von ihr. Ich habe das Gefühl, dass die Figur Habar sich nur minimal weiter entwickelt. In meiner Vorstellung ist Habar trotz ihrer Mutterschaft immer noch ein kleines verängstigtes Kind. Als erwachsende Frau kann ich nie sehen.


    Das Schicksal von Amelia passt doch wie die Faust aufs Auge oder? Sie hat es doch nicht anders verdient. Jetzt lernt sie das Leben von der anderen unbequemeren Seite kenne. Nein das ist jetzt keine Schadenfreude. :grin


    Über die Beziehung zwischen Karl und Ibrahim habe ich mir auch meine Gedanken gemacht. Ob doch mehr war, als nur eine Freundschaft? Brokeback Mountain lässt grüßen. :-]


    George mag ich immer weniger. Ich finde er ist ein Versager auf der ganzen Linie. Und seine Frau ist einfach nur kaltherzig und berechnend. Armer Karl. Kann ja nix aus ihm werden. Und dann endet es noch so? Traurig, Traurig.
    Ich hätte mir ein anderes Schicksal für ihn gewünscht. Aber ist ja kein Wunschkonzert. :cry

    Bücher sind fliegende Teppiche ins Reich der Phantasie. (James Daniel)

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