'Die Kalligraphin' - Seiten 447 - 556

  • Rupert entführt das Kind. :yikes Jetzt wo ich ihn lieb gewonnen habe macht er wieder so ein mist.Ich könnte Rupert einfach nur :hau
    Unglaublcih wie Tapfer Habar ihr Schicksal meistert. Ich wäre durchgedreht vor Angst und Sehnsucht nach meinem Kind.


    Theodora schiesst mal wieder den Vogel ab : S. 508
    " Es sollte wehtun, am Grab des eigenen Sohnes zu stehen. Die Kinder sterben, wenn sie klein sind, hiess es immer. Aber wisst Ihr was, meine Teure? Wisst Ihr, was bemerkenswert ist? Es tut nicht weh." Unglaublich das sie nicht mal um ihren Sohn trauern kann. Im letzten Teil haben wir ja erst gelesen das sie sowas wie Sehnsucht und Angst für Karl fühlte als er noch im Krieg war. Und jetzt gar nichts.


    Wie ist Knaup eigentlich in das Haus gekommen als Diener? Knaup ekelt mich mit seiner art an. Aber der gute alte Georg erlöst uns ja von diesem Ekel. Was für eine Angst muss er haben das er so Brutal wird. Der Schock über seine eigene Tat ist so tief des er nicht mal mehr klar denken kann. Da zeigt sich Theodora wieder eisig und ohne viele Worte wie mann eine Leiche fort schafft. Man nehme eine Truhe und wenn die Leiche nicht rein passt wird sie passend gemacht. Schlicht aber genial.


    Die letzten 15 Seiten von diesem Abschnitt müssen leider bis morgen warten.

  • Zumindest hier hatte ich eine Liebeszene, wenn auch nicht zwischen Rupert und Habar ;-)
    Ist es leichter, eine solche Szene zwischen zwei Protas stattfinden zu lassen, die sich nicht nahe stehen als zwischen welchen, die Gefühle füreinander haben? Vielleicht daher keine Liebeszene, um den Moment nicht zu stören? Sich als Beobachter dezent zurückziehen?


    Ich kann Ruperts Reaktion verstehen. Er ist wütend, enttäuscht, verletzt. Dass er dabei nicht so überlegt handelt wie er das sonst tut, liegt von an den Gefühlen vor Habar. Ich denke er hat Angst, ihr gegenüberzutreten, Angst davor, in diesem Moment schwach zu werden.
    Rührend, wie er seine Tochter liebt und die ihn. Ein schönes Bild geben die zwei zusammen ab.


    Amalia tut mir mittlerweile nur noch leid. Mir drängt sich zwar der Spruch auf: Sie hat den Mann bekommen, den sie verdient, aber dass der es nicht mal zulässt, dass ihre Kinder wissen, dass sie deren Mutter ist, das ist schon mehr als hart. Was muss das für ein Mensch sein?


    Georg übertrifft in seinen Schuldzuweisungen noch die des jungen Rupert und mutiert immer mehr zum Jammerlappen. Dass er Knaup den Tod bringt und dann auch noch so schnell, hat mich überrascht (wenn ich auch froh bin, dieser Figur im letzten Abschnitt dieses Buches nicht mehr begegnen zu müssen). Dass er soweit geht, Nussbaum zu opfern, den einzigen Menschen, der immer zu ihm gehalten und der ihm bedingungslos die Treue gehalten hat, das entsetzt mich wirklich. Ich hätte nicht gedacht, dass er so weit gehen würde. Nussbaums Tod hat ihn dann - wieder einmal - davor bewahrt, eine eigene Entscheidung treffen zu müssen.

  • Tragisch das Nussbaum als Schuldiger Mann sterben musste. Lieber so als am Strick. Das Nussbaum nichts sagte zeigt wohl wie treu er seinem Herrn war.


    Georg scheint immer mehr unter der fuchtel von Theodora zu stehen. Er lässt sich das gefallen weil er ein Lächeln oder eine berührung von ihr möchte.


    So jetzt kommt noch der letzte Teil. :-(

  • Dass Knaup umgebracht wurde, fand ich jetzt gar nicht sooo tragisch. Er war mir schon auf den letzten 540 Seiten unsympathisch. Georg konnte ich es nachfühlen, dass er diese Kurzschlussreaktion hatte. Eigentlich sah ich ihn nicht als gefährlichen Mörder. Er wollte halt sein Geheimnis nicht von anderen bewertet bekommen. Dieser Diskussion hätte er sich ja stellen müssen, falls man ihn des Betruges überführt. Angst vor Strafe hat er vermutlich obendrein. Als er dann aber nichts unternimmt, dass Nussbaum nicht sterben muss, verdeutlicht nur seine Charakterschwäche.

  • Das Knaup tot ist, stört mich nicht wirklich. Ich würde jetzt nicht sagen, ich hätte genauso gehandelt, oder könnte es verstehen, aber ich kann es nachvollziehen warum Georg so gehandelt hat...
    Theodora finde ich einfach total kalt und .. ach ich weiß nicht. Ich kann mir Theodora einfach nicht vorstellen und weiß wirklich nicht, wie man so sein kann..


    Scheiße, ich hab heute wieder meine "Keine-gute-Formulierung-find-Phase"... :schlaeger

    "I think too much. I think ahead. I think behind. I think sideways. I think it all. If it exists, I’ve fucking thought of it.''
    — Winona Ryder


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  • Zitat

    Original von TheAlice
    Theodora finde ich einfach total kalt und .. ach ich weiß nicht. Ich kann mir Theodora einfach nicht vorstellen und weiß wirklich nicht, wie man so sein kann..


    Ich kann mir aufgrund der Vorgeschichte und dass sie einfach sehr unzufrieden in ihrem Leben ist, vorstellen, wieso sie jetzt so wenig Emotionen zeigt. Theodora ist für mich eine Frau, die einfach in ihrem Leben funktioniert, ohne dabei Spaß zu haben. Vielleicht war das aber im 18. Jahrhundert sowieso nicht das erklärte Ziel im Leben.

  • Zitat

    Original von Bouquineur
    Ich kann Ruperts Reaktion verstehen. Er ist wütend, enttäuscht, verletzt. Dass er dabei nicht so überlegt handelt wie er das sonst tut, liegt von an den Gefühlen vor Habar. Ich denke er hat Angst, ihr gegenüberzutreten, Angst davor, in diesem Moment schwach zu werden.


    Auch ich kannn Ruperts Verhalten nachvollziehen. Er ist zutiefst verletzt und verläßt mit Esme erst einmal das Gut. Er hätte Habar auch des Betruges bezichtigen und einer öffentlichen Strafe aussetzen können. Dies hat er aber nicht getan. Jetzt hoffe ich auf den letzten Abschnitt und das Rupert Habar verzeiht. :-]


    Das Georg Knaup tötet, hätte ich diesem Schwächling gar nicht zugetraut. Natürlich fällt er daraufhin sofort wieder in seine alte Rolle und muß sich von Theodora sagen lassen, was nun zu tun ist. Knaup selbst weine ich natürlich keine Träne nach, aber daß Hanns die Schuld für seinen Herrn auf sich genommen hat, fand ich sehr ergreifend. Dennoch hätte er in meinen Augen zumindest eine Erklärung von Georg verdient.


    Was Amalia angeht ..... da schwanke ich noch. Einerseits hat sie es verdient, endlich von ihrem hohen Ross heruntergeholt zu werden. Andererseits tut sie natürlich sehr leid, an der Seite eines solchen Mannes ausharren zu müssen. Aber sie liebt Ferdinand sogar so sehr, daß es sie davon abhält, die Kinder und ihre Sachen zupacken und zu ihrem Vater heimzukehren. Emmanuel von Schwarzbach verweigert zwar seine Zustimmung zu der Hochzeit ..... aber ob er seiner einst innig geliebten Tochter alleine die Tür weisen würde ? :gruebel

  • Zitat

    Wie ist Knaup eigentlich in das Haus gekommen als Diener?


    spike
    Rupert hat ihn eingeschleust. Die Herrschaften haben sich nicht unbedingt um ihre Dienerschaft gekümmert, schon gar nicht um die ganz unten in der Reihe. Dafür waren andere zuständig.


    Zitat

    Zumindest hier hatte ich eine Liebeszene, wenn auch nicht zwischen Rupert und Habar. Ist es leichter, eine solche Szene zwischen zwei Protas stattfinden zu lassen, die sich nicht nahe stehen als zwischen welchen, die Gefühle füreinander haben? Vielleicht daher keine Liebeszene, um den Moment nicht zu stören? Sich als Beobachter dezent zurückziehen?


    Bouquineur
    Das ist gut möglich, dass das bei mir so ist. Ich kann mich daran erinnern, dass ich Habar und Rupert tatsächlich nicht so nahe rücken wollte.


    Bouquineur , Büchersally, Christine
    Georgs Verhalten gegenüber Nussbaum habe ich ihm sehr übel genommen. Er kann einfach nicht aus seiner Haut ... Da ist er in gewisser Weise wie Theodora.


    Zitat

    Scheiße, ich hab heute wieder meine "Keine-gute-Formulierung-find-Phase"...


    :lache


    Liebe Grüße


    Kirsten

  • Zitat

    Original von Solas
    Bouquineur , Büchersally, Christine
    Georgs Verhalten gegenüber Nussbaum habe ich ihm sehr übel genommen. Er kann einfach nicht aus seiner Haut ... Da ist er in gewisser Weise wie Theodora....


    ;-)

  • Wieder habe ich viele Fragen :gruebel!


    Gab es damals schon eine Art der Pockenimpfung bei den Türken?


    Warum konnten Ferdinand und Amalia nicht einfach heiraten? Weil er der "jüngere" Sohn war und daher angewiesen auf Amalias Mitgift? Wovon lebten sie dann die ganzen Jahre? Und warum will der alte Schwarzbach nicht, dass Amalia ihn heiratet? Weil sie durchgebrannt sind? Jetzt ist das Buch schon so dick und trotzdem bleibt für mich vieles offen. Oder kommen die Auflösungen im letzten Abschnitt?


    Traurig, die Entfremdung von Rupert und Habar :-(!


    In dieser Geschichte scheint wirklich "keiner mit keinem" über "irgendwas" zu sprechen, um vielleicht mal ein Problem/Mißverständnis aus der Welt zu schaffen. Aber wenn sie es täten gäbe es diese Geschichte ja nicht in dieser Form :grin. Trotzdem macht es mich manchmal ein wenig ungeduldig.


    Zitat

    Original von Bouquineur Georg übertrifft in seinen Schuldzuweisungen noch die des jungen Rupert und mutiert immer mehr zum Jammerlappen. Dass er Knaup den Tod bringt und dann auch noch so schnell, hat mich überrascht (wenn ich auch froh bin, dieser Figur im letzten Abschnitt dieses Buches nicht mehr begegnen zu müssen). Dass er soweit geht, Nussbaum zu opfern, den einzigen Menschen, der immer zu ihm gehalten und der ihm bedingungslos die Treue gehalten hat, das entsetzt mich wirklich. Ich hätte nicht gedacht, dass er so weit gehen würde. Nussbaums Tod hat ihn dann - wieder einmal - davor bewahrt, eine eigene Entscheidung treffen zu müssen.


    Das ist auch meine Meinung!

  • Zitat

    Original von Lumos
    Gab es damals schon eine Art der Pockenimpfung bei den Türken?


    Ja, die gab es in der Türkei und wurde dann durch Lady Montagu, deren Mann als Diplomat in Istanbul eingesetzt war um 1718 herum nach Europa gebracht, war also zu der Zeit, in der das Buch spielt, in Europa noch nicht bekannt.


    http://de.wikipedia.org/wiki/P…mpfung_durch_Variolaviren


    Seit wann in der Türkei geimpft wurde, dazu habe ich leider nichts gefunden. Nur dass dort Impfungen schon weit verbreitet waren, bevor man im restlichen Europa überhaupt von dieser Maßnahme wusste.

  • Zitat

    Original von Büchersally


    ;-)


    :gruebel



    Zitat

    Warum konnten Ferdinand und Amalia nicht einfach heiraten? Weil er der "jüngere" Sohn war und daher angewiesen auf Amalias Mitgift? Wovon lebten sie dann die ganzen Jahre? Und warum will der alte Schwarzbach nicht, dass Amalia ihn heiratet?


    Lumos
    Kein Kind durfte ohne Einwilligung der Eltern heiraten. Gelebt haben sie eine ganze Zeit auf Pump, von Freunden usw. usf. Außerdem blieb für adlige Söhne immer die Möglichkeit, an Geld zu kommen, in dem man auf ein etwaiges Erbe hinwies. Man konnte die Rechnung auch einfach nach Hause schicken lassen. Es gibt in älteren Zeitungen Anzeigen, in denen zu lesen ist: Achtung, ich bin nicht bereit, die Ausgaben meiner Frau zu begleichen, u.ä.


    Zitat

    In dieser Geschichte scheint wirklich "keiner mit keinem" über "irgendwas" zu sprechen, um vielleicht mal ein Problem/Mißverständnis aus der Welt zu schaffen.


    Ja, das stimmt. Und das ist etwas, was ich auch in der Realität für ein großes Problem halte: Sprachlosigkeit.


    Liebe Grüße


    Kirsten

  • Georgs Schwächen werden immer offensichtlicher. Allerdings auch Theodoras Verachtung für ihn. Ich könnte mir denken, dass Theodora sich wünscht, auch einmal schwach sein zu dürfen. Leider lässt Georg sie nicht. Sie muss für ihn stets alles im Blick und im Griff haben, während sich Georg mit dem Hinweis darauf verdrückt, dass er ja nur der 2. Sohn ist, von dem niemand etwas erwarten könne. Kein Wunder, dass sie ist wie sie ist. Selbst nach Knaups Tod versucht sie noch zu retten was zu retten ist. Ob sie das allerdings für Georg tut oder für ihren eigenen Ruf, lassen wir mal dahin gestellt.


    Rupert sieht durch Habar sein Vertrauen missbraucht, gerade zu einem Zeitpunkt, als ihm selber erst klar wird, wie sehr er Habar vertraut. So nimmt er das Einzige, was ihm seiner Meinung nach noch bleibt, mit sich und verschwindet - wie immer wenn es brenzlig wird -. Allerdings kann man ihm das auch hoch anrechnen. Er lässt Habar bleiben und versorgt sie auch noch. Das hätte ganz anders laufen können.


    Habar selbst zeigt in diesem Abschnitt wieder einmal viel Größe und Stärke. Trotz ihrer eigenen Probleme ist sie für andere da und stellt ihre Sorgen hinten an, damit sie helfen kann. Schade, dass Eliska sterben muss und Habar nicht eine Freundin sein kann. Die würde sie dringend brauchen.


    Amalias Vater zeigt sich erstaunlich unversöhnlich. Damit hätte ich nun nicht gerechnet.

  • Zitat

    Original von Danai
    Georgs Schwächen werden immer offensichtlicher. Allerdings auch Theodoras Verachtung für ihn. Ich könnte mir denken, dass Theodora sich wünscht, auch einmal schwach sein zu dürfen. Leider lässt Georg sie nicht. Sie muss für ihn stets alles im Blick und im Griff haben, während sich Georg mit dem Hinweis darauf verdrückt, dass er ja nur der 2. Sohn ist, von dem niemand etwas erwarten könne. Kein Wunder, dass sie ist wie sie ist. Selbst nach Knaups Tod versucht sie noch zu retten was zu retten ist. Ob sie das allerdings für Georg tut oder für ihren eigenen Ruf, lassen wir mal dahin gestellt.


    Das finde ich schön, was Du da zu Theodora schreibst, und es stimmt ... Ich hatte es selbst nur fast vergessen.
    Und ja, Habar braucht eine Freundin.


    Liebe Grüße


    Kirsten

  • Eine Freundin oder wenigstens Bekannte aus der Heimat hat sie ja in Vidan gefunden. Schön, dass sie noch einmal alte Erinnerungen austauschen konnte.


    Nach der letzten Beschreibung von Wilhelmina stelle ich mir jetzt so einen Gouvenantentyp vor. :gruebel

    Don't live down to expectations. Go out there and do something remarkable.
    Wendy Wasserstein

  • Jetzt ist Hanns auch tot. Unglaublich, dass Georg mit noch einer Lüge leben kann. Dass er Knaup umgebracht hat, ist wohl das Beste, was er in der letzten Zeit getan hat. Aber seinen eigenen Diener zu verraten - er sollte sich mehr als schämen. Wie kann man so feige sein? Nur um seiner Frau zu gefallen - wie kann man so tief sinken?


    Habar tut mir leid. Erst entführt Rupert die gemeinsame Tochter und dann stirbt auch noch die Frau, mit der sie sich gut verstanden hat. Ich frage mich, was noch mit Michal wird - ob wir noch etwas von ihm lesen? Erst dachte ich ja, Habar würde ihn als ihr Kind aufnehmen, aber da habe ich mich wohl doch getäuscht.


    Rupert ist mir immer noch ein Rätsel. Einerseits will er sich an Habar für ihren Betrug rächen, andererseits vermisst er sie und weiss, dass sie zu ihm gehört. Ob er sich ein wenig im klaren darüber ist, dass Habar als Kind die Fälschungen nicht verstanden hat?


    Amalia will sich also mit Georg versöhnen. Mir war klar, dass das nichts wird. Er ist viel zu eigensinnig. Aber geschieht ihr recht. Ich bin mal gespannt, was jetzt aus ihr wird. Ob sie zurück zu Ferdinand geht? Sie scheint ihre Kinder ja nicht zu vermissen.

  • Zitat

    Original von Lumos
    Warum konnten Ferdinand und Amalia nicht einfach heiraten?


    Was wäre eigentlich passiert, wenn sie einen Priester gefunden hätten, der sie getraut hätte, trotzdem ihre Eltern dagegen waren? Man liest ja in anderen Romanen immer wieder, dass dann die Ehe trotzdem gültig war? Ihre Eltern hätten ihnen vermutlich trotzdem nicht geholfen, aber immerhin wären sie ein Ehepaar gewesen und ihre Kinder wären ehelich auf die Welt gekommen.


    Lieben Gruß
    Larna

    :lesend "Als wir unsterblich waren" von Charlotte Roth

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