Dieses kleine Buch erzählt uns die Geschichte eines eigenartigen Mannes, der eines Tages einer Frau namens Elena begegnet und von ihr verzaubert zu sein scheint. Nur so kann man erklären, dass er sie fortan immer erwartet und nach ihr Ausschau hält. Man gewinnt auch den Eindruck, als hätte der Erzähler kaum ein eigenes Leben, als ob sich alles nur rund um die kurzen Momente „mit Elena“ drehen würde.
Sie ist der zentrale Dreh- und Angelpunkt seines Lebens, er ist ganz fixiert auf sie und alles, was mit ihr zu tun. Er vernachlässigt mit dem Verfolgen ihrer Spuren sein eigenes Leben so, dass sein Freund Jan überraschend in der Türe steht, weil er seit einer Woche keine Post mehr geholt hat.
Je weiter die Geschichte voranschreitet, desto mehr drängte sich mir der Gedanke an einen Stalker auf. Auf der anderen Seite dachte ich mir: derart poetische Gedanken passen einfach nicht zu einem Stalker. Doch wer weiß schon, was in deren Köpfen vorgeht? Wo andere sich verfolgt und sogar bedroht fühlen, spinnen Stalker sich in ihren Köpfen vielleicht höchst romantische Beziehungen (die es natürlich weder gibt noch geben wird) zusammen!
Ich war also sehr gespannt, welchen Verlauf die Geschichte nehmen wird. Es dauert seine Zeit, aber das eigenartige Verhalten wird schlüssig erklärt…
Eine melancholische, zart erzählte kleine Geschichte über Liebe und Verlust. Ich kann so was nicht immer lesen, aber mir das kleine Büchlein sehr gut gefallen, vor allem auch wegen der schönen Sprache. Ich mag einfach Sätze wie diesen: Eine alte Uhr zu kaufen bedeutet, sich der Vergänglichkeit bewusst zu sein. Sonst könnte man glauben, alles ginge ewig weiter und nichts würde sich jemals ändern.