Rocko Schamoni - Risiko des Ruhms

    Titel: Risiko des Ruhms
    Autor: Rocko Schamoni
    Verlag: Rowohlt
    Erschienen: April 2000
    Seitenzahl: 157
    ISBN-10: 3499225530
    ISBN-13: 978-3499225536
    Preis: 7.90 EUR


    Der Autor:
    Rocko Schamoni, 1966 in Deutschland geboren, veröffentlichte zahlreiche CDs, arbeitet für Theater, Film und Fernsehen, tourt regelmäßig solo oder mit Band durch die Republik und hat inzwischen eine eingeschworene Fangemeinde.


    Zum Inhalt:
    Rocko Schamonis Tatsachenroman vom Risiko des Ruhms ist ein Abenteuer ganz eigener Art. Gnadenlos berserkert Schamoni in der jüngsten Literatur-, Film- und Musikgeschichte. Aus den Trümmern baut er eine eigene Welt voll explodierender Klischees und zerbrechender Sinnzusammenhänge, witzig, verwegen und hundertprozentig geschmackssicher – soweit der Klappentext.


    Meine Meinung:
    So richtig überzeugt hat mich dieses Buch nicht, mag sein, dass mir Schamonis Stil einfach nicht liegt. Die Lässigkeit wirkt aufgesetzt und einen tieferen Sinn habe ich in diesem Buch nicht erkennen können. Die Geschichte plätscherte einfach so an mir vorbei ohne einen großen Eindruck zu hinterlassen. Witzig ist eigentlich nichts in diesem Buch, manche Stellen sind vielmehr als Einschlafhilfe geeignet. Das Magazin PRINZ bezeichnet Schamoni doch tatsächlich als „Großmeister des Szene-Entertainments“. Jedem das Recht auf eine eigene Meinung, trotzdem wäre es interessant zu erfahren, wie man zu solch einem Urteil kommt. Das Buch wird nun ins Regal der gelesenen Bücher gestellt und wird sicher nicht einmal den heutigen Tag erinnerungsmässig überstehen.

    Ich mag verdammen, was du sagst, aber ich werde mein Leben dafür einsetzen, dass du es sagen darfst. (Evelyn Beatrice Hall)


    Allenfalls bin ich höflich - freundlich bin ich nicht.


    Eigentlich mag ich gar keine Menschen.

    Zitat

    Großmeister des Szene-Entertainments


    Oder doch eher der Selbstinszenierung? Manchmal ist es leichter, jemanden einer "Szene" zuzuordnen, als umgekehrt. ;-)


    Aber Schamoni ist ein guter. Er hat viel Lässigkeit und Ironie in die "jüngere" Gegenwartsliteratur gebracht, und seine diversen Buchveröffentlichungen sind irgendwie auch zeitgeschichtliche Dokumente, wobei sich manch einer, zugegeben, durchaus fragen könnte, wo er selbst denn gerade war, als sich der hier in Buchform diagnostizierte Trend manifestierte. Zudem ist Schamonis Spezi Heinz Strunk einfach der bessere Erzähler. Anders gesagt: Gerade im dramaturgischen Bereich - aber auch sprachlich - schwächeln Schamonis Bücher, manchmal über ein erträgliches Maß hinweg. Aber etwas sehr Liebenswertes haben sie alle, meiner Meinung nach.

    Vor einigen Monaten habe ich einmal mit einem Buch von Schamoni geliebäugelt. Mir ist der Titel leider entfallen. In letzter Zeit nutze ich gerne Leseproben, um herauszufinden ob mir der Schreibstil liegt. Was mich vom Kauf allerdings abgehalten hat, war nicht einfach ein leises Unwohl sein, des Stils wegen. Meiner Meinung nach kann der Mann schlicht gar nicht erzählen. Und ganz gewiss gehört seine Schreibe nicht zwischen den Buchdeckel eines grossen Verlages, eher in die Bod Ecke. Durch seinen "Ruhm" als Musiker ist es für den Verlag sicher leicht Rocko Schamoni zu vermarkten. Nach dem Motto: Irgendwer kauft den Müll schon. Hätte ja fast auch bei mir geklappt, sie müssen nur die Leseproben im Internet einstellen, die sind bei unfähigen Autoren eher hinderlich beim Geld verdienen. Aber da kommt der Verlag vielleicht auch noch dahinter. Danke jedenfalls für die Rezi. Werde in Zukunft ganz die Finger von Rockos Ergüssen lassen.

    Habe gerade den Director's Cut von "Risiko des Ruhms" gelesen und musste schon bei der einleitenden Erklärung zum Director's Cut herzlich lachen.


    "...Die Idee war zu genial, um sie nicht gehabt zu haben. Ich erkläre sie einmal: Ausgehend von einem normalen Buch wie "Risiko des Ruhms" macht man daraus im zweiten Schritt ein Hörbuch, indem man den Text vorliest und das Ganze aufnimmt. So weit, so gut. Was aber, wenn man das Gehörte einfach wieder abschreibt und in Buchform veröffentlichen würde?...
    ...Ich habe dieser Ausgabe noch ein paar Geschichten beigefügt, die bei der ersten Veröffentlichung des Buches rausgeflogen waren..."


    Nun weis ich ja nicht, wieviel Neues in dem Buch steht, da ich die Erstauflage (bisher) nicht gelesen habe. Meiner Meinung nach kann dieser Mann aber sehr wohl erzählen. Unabhängig davon, ob er sich bereits als Musiker einen Namen gemacht hat oder welcher Ruf ihm vorauseilt.
    Es war auch bei diesem Buch wieder bis zum Ende ein großer Genuß, seinen Worten zu folgen. Sicher, dieses Mal ist die Geschichte wirklich wirr und ein Unsinn folgt erstmal dem Nächsten. Aber gerade diese Kunst des Spinnens lässt mich Tränen lachen. Letztendlich erzählt er einfach nur auf eine ganze eigene Art und Weise, bzw mal einer anderen Version vom Risiko des Ruhms.


    Ja wirklich, ich war schon ein bisschen traurig, als ich es durch hatte. Aber ich werde es ganz sicher noch einmal lesen, und auch dann werde ich mir zumindest ein Schmunzeln nicht verkneifen können.