mit Azadeh Moaveni
Die Autobiografie der Friedensnobelpreisträgerin
Verlag: Blanvalet, 346 Seiten
OT: Iran Awakening. A Memoir of Revolution and Hope
Übersetzung: Ursula Pesch
Kurzbeschreibung:
Mit nicht einmal 30 Jahre wurde Shirin Ebadi als erste Frau im Iran zur Richterin ernannt und übernahm schließlich den Vorsitz des Teheraner Gerichts. 1979 wurde sie im Zuge der islamischen Revolution ihres Amtes enthoben und zur Sekretärin degradiert.Sie entschloss sich, Anwältin zu werden. Im Jahr 2000 wurde sie aufgrund ihrer Tätigkeit als Verteidigerin vor Gericht angeklagt. Doch weder Einzelhaft noch Berufsverbot konnten Shirin Ebadi von ihrem Kampf für Freiheit und Menschenrechte abhalten. Ihr besonderes Engagement gilt dabei den Rechten von Frauen und Kindern. Ein dramatisches Leben zwischen Verfolgung, Demütigung und Verhaftung und das beeindruckende Zeugnis politischen Muts und Engagements: Das Buch der ersten Richterin des Iran und der ersten muslimischen Friedensnobelpreisträgerin.
Über die Autorin:
Shirin Ebadi, geboren 1947, wurde 1975 als erste Richterin ans Teheraner Gericht berufen und übernahm schon bald dessen Vorsitz. 1979 wurde sie ihres Amtes enthoben. Sie arbeitet heute als Rechtsanwältin und als Dozentin an der Universität Theran. 1994 gründete sie die Vereinigung zum Schutz der Kinder im Iran. 1996 wurde sie mit der Medaille der internationalen Menschenrechtsorganisation "Human Rights Watch" geehrt. 2003 erhielt sie den Friedensnobelpreis.
http://de.wikipedia.org/wiki/Shirin_Ebadi
Die Co-Autorin: Azadeh Moaveni ist Autorin von Lipstick Jihad: A memoir of growing up Iranian in America and American in Iran. Sie schrieb für die Los Angeles Times und ist Korrespodentin des Time Magazines für islamische Angelegenheiten. Sie lebt in Beirut, aufgewachsen ist sie im Norden Kaliforniens.
Meine Meinung:
Nach einem interessanten Vorwort wird am Anfang kurz Shirin Ebadis Kindheit gestreift, sie studiert Jura in Teheran und wird sogar Richterin, dann beschreibt sie, wie sie ihren späteren Ehemann kennen lernte.
1979, während der islamischen Revolution verlässt der Schah von Persien das Land und Ajatollah Chomeini errichtet die Islamische Republik Iran. Der Iran-Irak-Krieg Anfang der Achtziger Jahre prägte das Leben der Bevölkerung. Immer mehr Iraner verlassen das Land.
Shirin Ebadi hoffte zuerst sogar auf mehr Meinungsfreiheit unter dem Ayatollah, doch schon bald bedeutete der neue Weg das Ende ihrer Karriere als Richterin. Doch als Anwältin vertritt sie Jahre Dissidenten und setzt sich für die Rechte von Frauen und Kinder ein.
Dadurch ist sie ebenfalls vielen Repressionen, wie Verhaftungen und Berufsverbot ausgesetzt.
Viele der von der Autorin im folgendem geschilderten Fälle von Folter und Vergewaltigung sind schockierend zu lesen.
Die Autobiografie ist ansonsten stilistisch leicht und flüssig zu lesen. Der politische Gehalt überdeckt den privaten Raum, aber das liegt in erster Linie an dem Leben der Autorin, das von ihrem mutigen Einsatz für Menschenrechte und von politischem Denken geprägt ist.
Auf dem Cover trägt Shirin Ebadi Kopftuch, da sie selbstverständlich als Juristin die Gesetze Irans anerkennt, jedoch außerhalb des Iran verzichtete sie auf das Kopftuch, da das tragen hier ihre persönliche Entscheidung ist.
In dem Buch sind zahlreiche Fotos enthalten, die Shirin Ebadi in verschiedenen Abschnitten ihres Lebens zeigen.
Mein Iran lässt sich wirklich mit viel Spannung lesen, so dramatisch sind die Ereignisse im Iran über die geschilderten Jahre hinweg.
Das Buch beeindruckt durch die Persönlichkeit der Autorin, aber auch durch die Lebhaftigkeit und Eindringlichkeit mit der sie die Vielzahl an unterschiedlichen Schicksalen der Frauen im Iran schildert.