236 Seiten
Ravensburger Buchverlag; Auflage: 10., Aufl. (1. November 2006)
Inhalt
Deutschland um das Jahr 2000: Ein neuer Diktator herrscht mit Gewalt und Terror. Die meisten halten still - doch das Mädchen Gesa will sich wehren.
Die Autorin
Gudrun Pausewang wurde am 3. März 1928 in Wichstadtl in Böhmen geboren. Sie wurde Lehrerin, unterrichtete an deutschen Schulen in Chile, Venezuela und Kolumbien und war seit ihrer Rückkehr aus Lateinamerika im Jahre 1972 bis 1989 als Lehrerin in der Nähe von Fulda tätig.
Meine Gedanken zum Buch
Weltwirtschaftskrise, horrende Preise, Massenarbeitslosigkeit.
Die DVB (= sehr rechte Partei), die Deutschland wieder "deutsch" machen will, die Arbeitslosigkeit bekämpfen, die Preise wieder stabiliseren will. Wahlsieg. Und dann... alles wie schon bekannt. Grundrechte gelten nicht mehr, andere Parteien werden verboten, Versammlungsfreiheit gibts nicht mehr, die Verfassung wird "außer Kraft getreten". Nicht-Weiße, AIDS-Kranke und geistig Behinderte werden registriert. Politisch Andersdenkende kommen in ein UL (UmerziehungsLager), sollten sie nicht rechtzeitig geflohen sein. Daneben gibt es noch Arbeitslager, für diejenigen, die sowieso dem Tod geweiht sind (AIDS-Kranke). - Und das alles in einem ganz aufgeklärten Zeitalter. Das Argument "wir haben nichts gewusst" gilt nicht mehr. Jeder hat es gewusst, aber die meisten waren dankbar, als die Arbeitslosigkeit ein Ende hatte, dass es den Menschen wieder besser ging.
Bei Amazon kritisieren einige die Klischeehaftigkeit. Natürlich trotzt das Buch nur so von Klischees - es ist ein Jugendbuch, keine wissenschaftliche Abhandlung darüber, was passieren könnte, wenn...
Es ist erschreckend, sehr einprägend geschrieben und zumindest auf mich wirkt es sehr real. Und immer wieder das Bekenntnis "nein, mit dem Nationalsozialismus hat das alles nichts zu tun" (deswegen heißt es auch im Buch oft "die Juden wurden nicht erwähnt", an anderere Stelle "die wenigen Juden, die noch in Deutschland lebten, waren schon längst geflohen").
Trotz der Umstände in Deutschland, die auch in der Welt wahrgenommen werden (gewisse Tatsachen kann man einfach nicht übersehen), wollen immer wieder Asylwerber nach Deutschland (obwohl das Recht auf Asyl abgeschafft wurde. Es gibt nur noch "Ausländer"). Das konnte ich nicht verstehen und hab mich beim Lesen sehr oft gewundert. Vielleicht hinkt der Vergleich, aber mir schien es, als wollten damals Juden ins Deutsche Reich
Etwas gestört hat mich beim Buch die rasante Zeitentwicklung. Jahr um Jahr vergeht, ohne dass man wirklich etwas davon merkt und so nimmt man auch keine Entwicklung der einzelnen Personen wahr.
Trotzdem ist das Buch mE sehr gut, aufrüttend, aggressiv und auch sehr erschreckend!
edit:
Mal aus der Gurdun eine Gudrun gemacht